Deutscher Auftragseingang steigt im Juni stärker als erwartet
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Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones) - Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Juni stärker gestiegen als erwartet, nachdem er zuvor fünf Monate in Folge gesunken war. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhten sich die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 3,9 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 11,8 (Mai: 8,7) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten nur einen monatlichen Anstieg um 0,5 Prozent prognostiziert. Der für Mai vorläufig gemeldete monatliche Auftragsrückgang von 1,6 Prozent wurde auf 1,7 Prozent revidiert.
Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich lag der Auftragseingang von April bis Juni um 1,4 Prozent niedriger als in den drei Monaten zuvor. Ohne die Berücksichtigung der Großaufträge lagen die Auftragseingänge im Juni um 3,3 Prozent höher als im Vormonat.
Für den Anstieg des Auftragseingangs waren maßgeblich die inländischen Neuaufträge verantwortlich. Diese stiegen um 9,1 Prozent. Die Auslandsaufträge erhöhten sich nur leicht um 0,4 Prozent. Dabei stiegen die Aufträge von außerhalb der Eurozone um 0,9 Prozent, während sie aus der Eurozone um 0,3 Prozent gefallen sind.
Die positive Entwicklung der Auftragseingänge ist insbesondere auf den deutlichen Anstieg in der Automobilindustrie (plus 9,3 Prozent zum Vormonat) zurückzuführen. Auch die Zuwächse im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen (plus 9,8 Prozent) und im Sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge - plus 11,7 Prozent) wirkten sich positiv aus.
"Die jüngste Entwicklung der Inlandsbestellungen könnte zusammen mit den Ergebnissen aus dem Bank Lending Survey der EZB auf gestiegene Investitionsabsichten und eine Erholung der Anlageinvestitionen im zweiten Halbjahr hindeuten", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. "Eine breitere Belebung der Industriekonjunktur ist aber angesichts der weiterhin gedämpften Stimmung in den Unternehmen und der noch schwachen Auslandsnachfrage vorerst nicht wahrscheinlich."
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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