Volkswagen stellt neuen Auslieferungsrekord auf - Italien: Target-2-Verbindlichkeiten auf Rekordhoch
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- Biogen legt positive Studiendaten vor
- US-Arbeitsmarkt übertrifft die Erwartungen
- US-Handelsbilanzdefizit leicht rückläufig
- US-Stundenlöhne steigen weniger stark als erwartet
- JP Morgan weist Bericht über Interesse an Deutscher Bank zurück
- China:"Größter Handelskrieg der Geschichte"
- Deutsche Bank: Spekulationen über Einstieg von JPMorgan und ICBC
- Industrieproduktion steigt stark
- Samsung: Operativer Gewinn unter den Erwartungen
- China: Förderung von E-Fahrzeugen könnte weiter sinken
- Trump greift Deutschland scharf an
- Koalition einigt sich im Asylstreit
- Fed will graduellen Zinserhöhungskurs fortsetzen
- ThyssenKrupp: Vorstandschef Hiesinger bittet um Auflösung seines Vertrages
DAX
- Wenig verändert hat sich der deutsche Aktienmarkt am Freitag präsentiert. Wichtige Konjunkturdaten aus Deutschland (Industrieproduktion) und den USA (Arbeitsmarktzahlen) fielen positiv aus, andererseits belastete eine erneute Zuspitzung im Handelsstreit zwischen den USA und China die Stimmung. Das chinesische Handelsministerium warf den USA am Freitag vor, den "größten Handelskrieg der Geschichte" angezettelt zu haben. Zuvor hatten die USA und China neue Zölle auf Waren der Gegenseite im Wert von jeweils 34 Milliarden Dollar verhängt. Gefragt am deutschen Markt waren die Aktien von ThyssenKrupp, nachdem Vorstandschef Heinrich Hiesinger am Vorabend seinen Rückzug angekündigt hatte. Die Aktien der Deutschen Bank werden von einem Bericht beflügelt, wonach die US-Großbank JPMorgan und die chinesische Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) Interesse an einem Einstieg haben sollen. JPMorgan hat den Bericht allerdings dementiert.
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Unternehmensnachrichten
- Der Lautsprecheranbieter Sonos strebt einen Börsengang an. Der Anbieter vernetzter Lautsprecher aus Kaliforninen reichte am Freitag seinen Antrag bei der Börsenaufsicht SEC ein. Im jüngsten Geschäftshalbjahr bis Ende März verkaufte Sonos den Angaben zufolge 3,1 Millionen Geräte, erzielte einen Umsatz von 655 Millionen Dollar und erwirtschaftete einen Gewinn von gut 13 Millionen Dollar. Das angestrebte Volumen des Börsengangs wurde mit 100 Millionen Dollar angegeben, die Angabe ist aber nicht bindend und kann noch revidiert werden.
- Der Aufsichtsrat von ThyssenKrupp hat dem Rücktrittsgesuch von Vorstandschef Heinrich Hiesinger am Freitag zugestimmt. Der Industriekonzern soll vorerst von den verbliebenen drei Vorstandsmitgliedern geführt werden. Mit seinem am Vorabend angekündigten Rücktritt hat Hiesinger eine Forderung des Hedgefonds Elliott erfüllt.
- Die Marke Volkswagen hat im ersten Halbjahr 2018 einen neuen Auslieferungsrekord aufgestellt. Weltweit erhöhten sich die Auslieferungen um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 3,12 Millionen Fahrzeuge. Damit wurde der höchste Wert der Unternehmensgeschichte für ein erstes Halbjahr erreicht. Im Juni erhöhten sich die Auslieferungen um 4,2 Prozent auf 534.000 Fahrzeuge. Skeptisch zeigte sich Volkswagen-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann allerdings mit Blick auf das zweite Halbjahr: "Das zweite Halbjahr wird deutlich herausfordernder werden. Die Umstellung auf das WLTP-Prüfverfahren wird voraussichtlich in einigen Modelllinien in Europa zu zeitlichen Verschiebungen führen", sagte Stackmann laut Pressemitteilung.
- Die Schweizer Börse SIX steigt in den Handel mit Kryptowährungen ein. Im Rahmen der "SIX Digital Exchange" wolle man die weltweit erste vollständig integrierte Infrastruktur für den Handel, die Abwicklung und die Verwahrung von digitalen Vermögenswerten aufbauen, teilte die SIX am Freitag mit. Die ersten Dienstleistungen sollen Mitte 2019 an den Start gehen. (Ausführlicher Artikel: Schweizer Börse steigt in den Krypto-Handel ein)
- Das US-Biotechunternehmen Biogen und das japanische Pharmaunternehmen Eisai haben Studienergebnisse zu einem Alzheimer-Medikament veröffentlicht. Demnach hat der Antikörper BAN2401 in einer Phase-II-Studie mit 856 Alzheimer-Patienten in einer frühen Phase zu einer deutlichen Verlangsamung beim Fortschreiten der Krankheit geführt.
- Der Immobilienkonzern Vonovia hält nach dem Ende einer verlängerten Annahmefrist im Rahmen des laufenden Übernahmeangebots für den schwedischen Immobilienverwalter Victoria Park AB rund 66,1 Prozent des Aktienkapitals und 61,1 Prozent aller Stimmrechte.
- BMW stellt Ende Oktober die meisten Nachtschichten im Werk Regensburg planmäßig ein und lässt die Verträge von 1.000 Zeitarbeitern auslaufen.
- Die Fusion der beiden deutschen Kaufhausketten Kaufhof und Karstadt ist noch nicht endgültig besiegelt. Nach Angaben des kanadischen Kaufhof-Eigentümers Hudson's Bay wurde zwar eine "unverbindliche Absichtserklärung" unterzeichnet, ein Abschluss sei aber nicht garantiert.
- Die Vorbereitungen für den Börsengang des saudi-arabischen Ölkonzerns Saudi Aramco sind nach einem Bericht des "Wall Street Journals" ins Stocken geraten. "Jeder ist fast sicher, dass es nicht passieren wird", zitierte die Zeitung einen hochrangigen Manager des weltgrößten Ölkonzerns. Hintergrund könnte auch sein, dass die von Saudi-Arabien angestrebte Bewertung von mehr als zwei Billionen Dollar nicht erreichbar sein könnte. Das Land wollte fünf Prozent der Anteile bei Aktionären platzieren und dafür 100 Milliarden Dollar einsammeln, womit es sich um den größten Börsengang aller Zeiten handeln würde.
- Die Ermittler im Dieselskandal dürfen umfangreiche interne Unterlagen von Volkswagen auswerten. Das Bundesverfassungsgericht wies mehrere Verfassungsbeschwerden ab, mit denen Volkswagen verhindern wollte, dass Unterlagen, die bei einer für VW arbeitenden Anwaltskanzlei beschlagnahmt wurden, ausgewertet werden dürfen.
- JPMorgan hat den Bericht der "WirtschaftsWoche", wonach die US-Großbank ein Interesse an einem Einstieg bei der Deutschen Bank haben könnte, dementiert. "Wir dementieren den Bericht, er ist nicht wahr", sagte ein Sprecher.
- Die US-Großbank JPMorgan und die chinesische Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) sollen Interesse an einem Einstieg bei der Deutschen Bank haben. Dies berichtet die "WirtschaftsWoche" unter Berufung auf Spekulationen bei Frankfurter Investmentbankern. Die Aktien der Deutschen Bank sind angesichts des Berichts gefragt und notieren zuletzt rund 4,9 Prozent im Plus. Wie die "WirtschaftsWoche" weiter berichtet sorgt sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel um die Deutsche Bank und hat Ex-Bundesbankpräsident und UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber um eine Einschätzung zur Lage der Bank gebeten.
- Airbus rechnet weltweit weiter mit einem stark steigenden Bedarf an Verkehrsflugzeugen. So wird sich die weltweite Flotte an Verkehrsflugzeugen nach Einschätzung von Airbus in den kommenden 20 Jahren verdoppeln. Das Verkehrsaufkommen soll durchschnittlich um 4,4 Prozent pro Jahr zunehmen. Bis 2037 erwartet Airbus eine Nachfrage nach 37.390 Maschinen im Wert von 5,8 Billionen US-Dollar.
- Vectron Systems: Vorstand Oliver Kaltner verlässt das Unternehmen. Grund sind unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige Unternehmensstrategie.
- Der Automobilzuliferer Hella veräußert sein Großhandelsgeschäft in Polen und Dänemark. Die schwedische Mekonomen AB übernimmt die Gesellschaft für €395 Millionen Euro, so Hella.
- Der Fahrzeugbauer Daimler muss nach zuletzt meist deutlich gestiegenen Absatzzahlen im Monat Juni einen Rückgang hinnehmen. Die Zahl der verkauften Pkws fiel um 2,6 Prozent auf knapp 204.000 Fahrzeuge, wie der Konzern mitteilte.
- Die Deutsche Post hat mit Innogy einen weiteren Großkunden für ihren Elektro-Transporter "StreetScooter" gewonnen. Bis 2020 wolle der Energiekonzern ca. 300 der Fahrzeuge erwerben, so der Konzern. Die "StreetScooter" sollen nach den speziellen Anforderungen des Netzbetreibers modifiziert und produziert werden.
- Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung hat im zweiten Quartal einen leichten Umsatzrückgang verbucht, gleichzeitig aber operativ mehr verdient. Nach vorläufigen Zahlen dürfte der Umsatz im vergangenen Quartal um fünf Prozent auf 58 Billionen Won gesunken sein, während der operative Gewinn um fünf Prozent auf 14,8 Billionen Won zulegte. Damit wuchs der Gewinn weniger stark als erwartet.
- China könnte die Förderung für Elektrofahrzeuge nach einem Bericht von Bloomberg im kommenden Jahr weiter zurückfahren. Gegenüber 2018 könnte die durchschnittliche Förderung um mehr als ein Drittel sinken, heißt es.
- ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger hat den Aufsichtsrat um Gespräche zur einvernehmlichen Auflösung seines Vertrags als Vorstandsvorsitzender gebeten. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Hiesinger kommt damit einer Aufforderung des Hedgefonds Elliott von US-Starinvestor Paul Singer nach, der bei ThyssenKrupp eingestiegen ist. Die ThyssenKrupp-Aktien können nachbörslich deutlich zulegen und notieren zuletzt rund fünf Prozent höher als am Vorabend.
Konjunktur & Politik
- Die Verbindlichkeiten Italiens im Rahmen des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs im Euro-System sind im Juni auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Insgesamt beliefen sich die sogenannten Target-2-Verbindlichkeiten der italienischen Notenbank auf 480,9 Milliarden Euro. Damit erhöhten sich die Verbindlichkeiten um 16,3 Milliarden Euro gegenüber dem Vormonat. Die Target-2-Salden entstehen automatisch durch unausgeglichene Zahlungsströme zwischen den einzelnen Euro-Staaten. Der Anstieg der Verbindlichkeiten kann dabei ein Zeichen für Kapitalflucht sein. So dürfte der jüngste Anstieg der italienischen Target-2-Verbindlichkeiten auch mit den jüngsten politischen Unsicherheiten zusammenhängen.
- Auf dem US-Arbeitsmarkt wurden im Juni mehr neue Stellen geschaffen als erwartet. Die Zahl der neugeschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft belief sich auf 213.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Erwartet wurden hingegen 200.000 neue Stellen. Die Zahl der neugeschaffenen Stellen in den beiden Vormonaten wurde um insgesamt 37.000 nach oben revidiert. Die separat ermittelte Arbeitslosenquote stieg von 3,8 Prozent im Mai auf 4,0 Prozent im Juni an. Die Volkswirte hatten mit einer konstanten Entwicklung gerechnet. Die durchschnittlichen Stundenlöhne legten um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat zu, während die Volkswirte mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet hatten, nach einem Anstieg von 0,3 Prozent im Vormonat.
- Die USA haben im Mai ein Handelsbilanzdefizit in Höhe von 43,1 Milliarden Dollar verzeichnet. Erwartet wurde ein Defizit von 43,6 Milliarden Dollar, nach einem Defizit von revidiert 46,1 (zunächst: 46,2) Milliarden Dollar im Vormonat.
- China hat auf die neuen US-Zölle auf chinesische Waren im Wert von 34 Milliarden Dollar mit Strafzöllen auf US-Produkte in der gleichen Höhe reagiert. Ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums sagte am Freitag, dass die USA den "größten Handelskrieg der Geschichte" angezettelt hätten.
- Industrieproduktion: Die Erzeugung im produzierenden Gewerbe in Deutschland ist im Mai deutlich stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat legte die Gesamtproduktion um 2,6 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Erwartet wurde nur ein Anstieg um 0,3 Prozent, nach einem Rückgang um revidiert 1,3 (zunächst: 1,0) Prozent im Vormonat. Die enger gefasste Industrieproduktion legte im Mai um 2,7 Prozent zu.
- US-Präsident Donald Trump hat Deutschland und andere NATO-Länder wegen angeblich zu niedriger Verteidigungsausgaben erneut scharf kritisiert. "Ich werde der NATO sagen, ihr müsst eure Rechnungen bezahlen, die Vereinigten Staaten werden sich nicht um alles kümmern", sagte Trump vor Anhängern in Bezug auf den NATO-Gipfel in der kommenden Woche. Trump kritisierte in diesem Zusammenhang auch den Bezug von russischem Öl und Gas durch Deutschland und den geplanten Bau der Nordstream-2-Pipeline. Deutschland wolle vor Russland beschützt werden und bezahle trotzdem "Milliarden über Milliarden Dollar" an Russland. "Und wir sind die Deppen, die für die ganze Sache bezahlen", sagte Trump.
- Ab heute gelten in den USA offiziell Strafzölle in Höhe von 25 % auf Einfuhren aus China in einem Gesamtwert von 34 Mrd. Dollar. China hat Gegenmaßnahmen in vergleichbarer Höhe angekündigt.
- Die Regierungskoalition in Berlin hat sich am Donnerstagabend im Asylstreit geeinigt. Demnach sollen Migranten, die bereits in einem anderen EU-Land Asyl beantragt haben, schnell zurückgewiesen werden. Dies soll aber nicht über neue Transitzentren geschehen, sondern in "Einrichtungen der Polizei". Die Bundespolizei soll für das Transitverfahren ihre bereits bestehenden Einrichtungen in unmittelbarer Grenznähe nutzen, heißt es in dem vorliegenden Einigungspapier. Die Zurückweisungen sollen in Absprache mit den Ländern erfolgen, in denen bereits ein Asylantrag gestellt wurde. Weigert sich ein Land, ein entsprechendes Rücknahmeabkommen zu schließen, sollen die Flüchtlinge nach Österreich abgeschoben werden. Grundlage dafür soll eine Vereinbarung mit Österreich sein, die aber bisher nicht existiert. Innenminister Seehofer zeigte sich sehr zufrieden mit dem Kompromiss: "Das ist alles von A bis Z so, wie man sich das als zuständiger Minister wünscht."
- Die US-Notenbank Fed hält ihren Kurs der graduellen Zinserhöhungen weiter für angemessen. Das geht aus dem am Donnerstagabend veröffentlichten Protokoll zur letzte Zinssitzung am 12. und 13. Juni hervor. Mitglieder des Offenmarktausschusses diskutieren auch darüber, dass es bald an der Zeit sein könnte, die aktuelle Charakterisierung der Geldpolitik als "akkommodierend" aus dem Statement zum Zinsentscheid zu streichen. Viele Mitglieder des Offenmarktausschusses waren der Meinung, dass der Kurs der graduellen Zinserhöhungen den Leitzins im kommenden Jahr über das neutrale Niveau steigen lassen könnte. Die Risiken durch die Handelspolitik hätten sich verstärkt und seien besorgniserregend, so die Einschätzung der meisten Mitglieder des Offenmarktausschusses. Diskutiert wurde auch die Abflachung der Zinsstrukturkurve.
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VW Auslieferungen auf Parkplätze auf Höchststand