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13:48 Uhr, 26.06.2024

Deutsche Bahn weist Bericht über Streckenstreichungen zurück

FRANKFURT (Dow Jones) - Die Deutsche Bahn wehrt sich gegen einen Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel, wonach der Staatskonzern sein Angebot an Intercity-Zügen im kommenden Jahr bundesweit reduzieren will. "Es gibt aktuell keine konkreten Pläne zur Streichung der genannten Fernverkehrsverbindungen", sagte Fernverkehrsvorstand Michael Peterson laut Mitteilung. "Wir haben im April unsere Planungen für den Fahrplan 2025 abgeschlossen. Dieser Fahrplan sieht derzeit keine der genannten Angebotskürzungen vor."

Der Spiegel hatte unter Berufung auf ein vertrauliches Schreiben des Konzerns an die Bundesnetzagentur berichtet, dass nach Plänen der Bahn in zahlreichen Städten künftig keine Fernverkehrszüge mehr halten werden. Besonders betroffen seien Orte in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen sowie Mecklenburg-Vorpommern.

"Richtig ist aber auch: Die Trassenentgelte bilden einen maßgeblichen Kostenbestandteil im Schienenpersonenfernverkehr", fügte Petersen hinzu. Die im Raum stehende Erhöhung dieser Entgelte stelle die Bahn wie andere wirtschaftlich orientierte Verkehrsunternehmen vor Herausforderungen. "Je nach Höhe der zusätzlichen Belastungen sind wir gezwungen, den Umfang unseres Fahrplanangebotes bundesweit zu überprüfen."

Unterstützung bekommt die Bahn von der Politik. "Der Zurückweisung kann ich mich anschließen", sagte Verkehrsministeriumssprecher Tim Alexandrin bei einer Pressekonferenz in Berlin. Ein in Rede stehendes Schreiben war nicht mit dem Ministerium abgestimmt gewesen, und es lägen dort auch keine konkreten Informationen zu etwaigen Ausdünnungen auf bestimmten Strecken vor. "Vor allem im Gegenteil hat der Bund als Eigentümer der DB AG natürlich ein veritables Interesse daran, dass der Schienenpersonenverkehr in ganz Deutschland reibungslos erfolgt, und dazu gehört eben auch, dass keine Region abgehängt wird", betonte er. Das habe der Bund gegenüber der Bahn auch mehrfach deutlich gemacht, "und in Gesprächen wurden einseitige Kürzungen beispielsweise in Ostdeutschland auch verneint", betonte er.

(Mitarbeit: Andreas Kißler)

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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