Nachricht
09:56 Uhr, 31.07.2024

Deutsche Arbeitslosenzahl steigt im Juli stärker als erwartet

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat im Juli deutlicher als erwartet zugenommen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, stieg die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 18.000, nachdem sie im Juni um 20.000 zugelegt hatte. Ursprünglich hatte die BA hier einen Zuwachs um 19.000 vermeldet. Die Arbeitslosenquote blieb bei 6,0 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg der Arbeitslosenzahl um 15.000 und eine stabile Quote von 6,0 Prozent prognostiziert.

Ohne Berücksichtigung der saisonalen Faktoren stieg die Zahl der Arbeitslosen um 82.000 auf 2,809 Millionen, und die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent. "Die schwache Wirtschaftsentwicklung belastet den Arbeitsmarkt. Zu Beginn der Sommerpause sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung stärker gestiegen als üblich", sagte BA-Vorstandsmitglied Daniel Terzenbach anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, stieg saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 1.000. Sie betraf 3,583 Millionen Personen. Das waren 139.000 mehr als vor einen Jahr.

Wie die BA weiter mitteilte, zeigten Betriebe zwischen dem 1. und dem 25. Juli konjunkturelle Kurzarbeit für 58.000 Menschen an, ein gutes Drittel mehr als zum vergleichbaren Zeitpunkt im Vormonat. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme ständen bis Mai zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der BA laut deren Angaben in diesem Monat für 211.000 (April: 226.000) Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/sha

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.