Der harte Fall der K+S
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Die den Kurssturz auslösenden Faktoren sind bekannt. Aus Russland kamen negative Stimmen für die weitere Entwicklung des Kalipreises. Die Aktie, die weit mehr als andere DAX-Aktien leerverkauft wurde, rauscht in die Tiefe. Ein Boden ist nicht wirklich in Sicht. Man könnte den langfristigen Aufwärtstrend bei rund 14 EUR ins Visier fassen, um einen möglichen Stabilisierungspunkt zu erhalten.
Allerdings gestaltet sich das fundamentale Umfeld für K+S ziemlich bärisch. Die Getreidelager füllen sich, weltweit gibt es gute Ernten, man muss nur einen Blick auf den Maispreis werfen, um verstehen zu können, dass die Russen mit ihrer Preisschätzung für den Düngemittelpreis (Kali) gar nicht so falsch liegen werden. Der Maispreis ist seit Jahresbeginn von 6,98 USD/bu auf 4,87 USD/bu eingebrochen. Da kann man sich heute schon ausrechnen, wie viel Düngemittel im nächsten Jahr nachgefragt werden wird. Wahrscheinlich deutlich weniger, weil gefallene Preise den Anreiz für Bauern verringern, erneut eine Rekordernte an den Markt zu bringen. Und so lassen sich eben auch die hohen Kalipreise nicht mehr halten.
Wir befinden uns in einer umfassenden Anpassung des Marktes. Rohstoffaktien und Rohstoffe an sich korrigieren weiter, die Dynamik nach oben fehlt. Das liegt an der schwachen Nachfrage einerseits. Andererseits aber auch an den Fördermengen, die gestiegen sind, da sich die Produzenten den neuen Realitäten der letzten Jahre angepasst haben. Sie haben erkannt, dass sich die weltweite Nachfragekurve nach oben geschoben hat. Sie nutzten die gestiegenen Preise, um ihre Produktion auszuweiten.
Ein weiterer sprunghafter Anstieg der Nachfragekurve nach Rohstoffen ist nicht in Sicht. Daher fallen die Rohstoffpreise, Kali mit eingeschlossen.
Autor: Jochen Stanzl
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