Der Deutsche Aktienindex - Wen traf es 2008 am härtesten?
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Erwähnte Instrumente
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und viele vor allem mittel- oder langfristig ausgerichtete Investoren werden dieses möglichst schnell vergessen wollen. Der Dax verlor in den vergangenen 12 Monaten gut 40 % an Kurswert, vom Topp 2008 bei 8.100,64 Punkten bis zum Tief bei 4.014,60 Punkte beträgt der Verlust sogar 50,44 %. Damit dürften ausgehend von diesem Tief nur noch Investoren im Gewinn stehen, die sich vor November 2004 in den Index eingekauft hatten, womit sich wieder einmal zeigt, dass Märkte wesentlich schneller fallen, als sie steigen.
Als Index spiegelt der Dax jedoch nur den durchschnittlichen Kursverlauf der in ihm gelisteten Aktien wieder und man ist geneigt zu sagen "zum Glück", denn hier sieht das Bild teilweise noch erschreckender aus.
Infineon bricht im abgelaufenen Jahr um 89,78 % ein, die Finanztitel Commerzbank, Deutsche Postbank und Deutsche Bank verlieren zwischen 69,88 % und 72,25 % und dann folgen die Autobauer MAN (-66,76 %) und Daimler (-61,47 %). Einzig die Sondersituation um Volkswagen lässt zumindest einen Wert im grünen Bereich aufleuchten. Die Aktie des Autobauers legte im abgelaufenen Jahr um 61,43 % zu.
Mit „Finanztitel“ und „Autobauer“ sind denn auch bereits die beiden Schlagwörter des Jahres 2008 gefallen, denn keine anderen Branchen standen in den vergangenen 12 Monaten so sehr in den Schlagzeilen, wie die Banken und die Automobilindustrie. Die eine löste eine massive branchenübergreifende Verkaufswelle an den Märkten weltweit aus, die andere wurde im Sog existenzbedrohend mit nach unten gerissen. Allein dank staatlicher Rettungsmaßnahmen konnte hier ein schlimmerer Absturz verhindert werden, zumindest zunächst.
Die deutsche Automobilindustrie im Fokus
Mit Blick auf die Automobilindustrie hat sich die Aktie von BMW noch am besten gehalten, wenn auch diese nicht in der Lage war, den Dax outzuperformen. Mit einem Minus von 49,70 % kommt sie diesem aber noch am nächsten. MAN hingegen bildet die Spitze der Verlierer und büßt im Jahresvergleich 66,76 % ein.
Zwar konnten sich auch die Autobauer in den vergangenen Wochen etwas stabilisieren, aber von einer vollendeten Bodenformation in diesen zu sprechen, ist zur Zeit noch deutlich verfrüht. Im Gegenteil, die mittelfristigen Abwärtstrends sind zur Zeit noch weiterhin intakt und lassen auch für 2009 ein nicht unerhebliches Risiko zurück.
Deutsche Finanztitel im Vergleich
Stärker erwischte es nur noch die Auslöser des Debakels 2008 selbst, die Finanztitel. Ob nun die Deutsche Bank oder der M-Dax Wert Aareal, alle in den beiden Indizes gelisteten Banken schnitten in 2008 deutlich schlechter ab, als der Gesamtmarkt.
Die Commerzbank erwischte es mit einem Kurssturz um 75,25 % noch am heftigsten, wobei hier nicht vergessen werden darf, dass es sich um einen gestandenen Daxtitel und nicht um irgendein „schnell mal an die Börse gebrachtes Unternehmen der Technologiebranche“ handelt. Genauso wenig wie bei der Aktie der Postbank, die der Commerzbank mit -74,98 % im negativen Sinn dicht auf den Fersen ist. Am stärksten hat es über die beiden großen Indizes hinweg jedoch die Aktien von Aareal getroffen, die um 82,46 % einbrechen.
Den absoluten Verlierer des Jahres 2008 bilden aber die Aktien der Hypo Real Estate. Diese brachen in den vergangenen 12 Monaten um sagenhafte 91,72 % ein und schlagen damit noch den Spitzenverlierer aus dem Dax, die Infineon Aktie (-89,78 %).
Was bringt 2009?
Angesichts dieser herben Verluste kommt vielen Börsianern vielleicht der Gedanke, dass für 2009 der Platz nach unten begrenzt sein sollte. Aber auch vom aktuellen Kursniveau aus, kann sich der Dax noch um 30% verbilligen und wäre mit 3.192 Punkten noch lange nicht bei Null.
Ob wir in 2009 noch einmal Kursabschläge in der Größenordnung von 2008 hinnehmen müssen, bleibt zwar abzuwarten, das Risiko weiterer Verkaufswellen und neuer Tiefs unterhalb der aus 2008 ist jedoch nicht zu unterschätzen. Daran ändert auch die jüngste Stabilisierung in den Märkten nichts, denn diese ist charttechnisch bis dato nur als Konsolidierung in einem weiterhin intakten Bärenmarkt zu werten.
Viel Erfolg und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Rene Berteit - Technischer Analyst und Coach bei GodmodeTrader.de
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