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15:15 Uhr, 14.02.2024

Delivery Hero: Haben wegen EU-Inspektionen Rückstellung gebildet

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Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones) - Delivery Hero hat CFO Emmanuel Thomassin zufolge eine Rückstellung von etwa 100 Millionen Euro für das Unternehmen und seine spanische Tochter Glovo gebildet. Diese sei aus "kaufmännischer Vorsicht" gebildet worden falls es zu Vorwürfen der Wettbewerbsbeschränkungen durch die EU komme, sagte Thomassin im Interview mit Dow Jones Newswires. Die Geschäftsräume des Berliner Lieferkonzerns sowie seiner Tochter Glovo waren jeweils 2022 und 2023 durch die EU-Wettbewerbshüter wegen möglicher Wettbewerbsvorwürfe durchsucht worden. Die EU-Kommission teilte mit, die Durchsuchungen 2023 fänden infolge einer Ausweitung einer Untersuchung vom Juli 2022 statt.

Thomassin sagte, nach aktuellen Informationen sei der Vorgang eine "Inspektion, keine Investigation", das sei ein juristischer Unterschied. Es seien von der EU Daten gesammelt worden, die derzeit ausgewertet würden. Ob dies zu einer Investigation, also einer offiziellen Untersuchung, führt, "das wissen wir nicht". Das Unternehmen habe bisher keine offizielle Information von der EU erhalten, ob eine Untersuchung gestartet worden sei.

Der Konzern habe die Rückstellung bereits 2022 gebildet, als die erste Inspektion stattgefunden hat. Sie werde nur angepasst, falls sich das als notwendig erweisen würde. "Falls wir das anpassen müssen, werden wir das tun, sobald wir Informationen oder neue Erkenntnisse für unseren Anwalt haben", sagte Thomassin.

Die Europäische Kommission hatte im November 2023 mitgeteilt, sie führe in zwei EU-Mitgliedstaaten unangekündigte Kontrollbesuche in den Geschäftsräumen von Unternehmen durch, die im Bereich der Online-Bestellung und -Lieferung von Lebensmitteln und anderen Konsumgütern tätig sind. Man habe Bedenken, dass die betreffenden Unternehmen gegen die EU-Kartellvorschriften verstoßen haben könnten. Die Ursprungsuntersuchung, die eine mutmaßliche Marktaufteilung zum Fokus hatte, sei erweitert worden und betreffe auch mutmaßliche Abwerbeverbote sowie den Austausch von geschäftlich sensiblen Informationen.

Die Namen und die beiden Länder nannte die Behörde nicht. Delivery Hero und Glovo bestätigten die Durchsuchungen.

Die Durchsuchung bedeutet laut EU-Kommission weder, dass die EU-Kartellbehörde einen tatsächlichen Verstoß gegen das EU-Wettbewerbsrecht sehe, noch greife sie dem Ergebnis der Untersuchung selbst vor. Unternehmen, die gegen EU-Wettbewerbsregeln verstoßen haben, drohen Bußgelder von bis zu 10 Prozent ihres Jahresumsatzes.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/kla

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