Deflation in Chinas Wirtschaft beschleunigt sich im September
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Deflation in Chinas Wirtschaft hat sich im September verschärft, auch die Kerninflation der Verbraucherpreise notiert nur noch knapp über der Nulllinie. Dies spiegelt die anhaltende Nachfrageschwäche wider, die Peking dazu veranlasst hat, weitere Konjunkturmaßnahmen zu ergreifen.
Die Erzeugerpreise (PPI) rutschten im September im Jahresvergleich um weitere 2,8 Prozent ab und verharren damit zwei Jahre in Folge im deflationären Bereich, wie das Nationale Statistikamt am Sonntag mitteilte. Der Rückgang beschleunigt sich damit sogar noch gegenüber dem August, in dem das Minus bei nur 1,8 Prozent lag. Auch liegt der PPI-Einbruch noch über den 2,5 Prozent, den die vom Wall Street Journal befragten Volkswirte erwartet hatten. Auf Monatsbasis sank das chinesische PPI im September um 0,6 Prozent.
Die Verschärfung der PPI-Deflation sei hauptsächlich auf Schwankungen der weltweiten Rohstoffpreise und eine unzureichende Inlandsnachfrage zurückzuführen, sagte Dong Lijuan vom Statistikamt. Die Preise in den Sektoren Eisenmetall, Öl und Gas sowie Kohle seien im September noch stärker als vor einem Jahr gefallen.
Verbraucherpreise nur knapp über der Nulllinie
Nach oben ging es nur mit den chinesischen Verbraucherpreisen (CPI). Sie stiegen im September um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit weniger als im August (+0,6%), so das Statistikamt. Hier trieb vor allem der Anstieg der Lebensmittelpreise im September um 3,3 Prozent zum Vorjahr.
Die Preise für Nicht-Nahrungsmittel fielen hingegen im Jahresvergleich wieder um 0,2 Prozent, nachdem sie im August aufgrund eines stärkeren Rückgangs der Energiepreise noch leicht gestiegen waren. Die chinesische Kerninflation, die die schwankungsanfälligen Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt, lag im September bei 0,1 Prozent Plus und damit dem niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren.
Die schwächelnde Inlandsnachfrage, die vor allem auf einen anhaltenden Abschwung auf dem Immobilienmarkt zurückzuführen ist, veranlasst Peking zu einer Reihe von Konjunkturmaßnahmen, um die angeschlagene Wirtschaft wieder anzukurbeln.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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