Yellen sieht Gefahr einer neuen Finanzkrise - Merkel plant keinen Ministerposten für Merz
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- Deal zwischen Brüssel und Rom
- Minister Merz? Merkel plant keine Kabinettsumbildung
- Stärkster Anstieg der Erzeugerpreise seit Dezember 2011
- US-Präsident Trump setzt Fed unter Druck
- ifo Exporterwartungen gefallen
- Rom verkündet Einigung mit Brüssel
- Griechenland verabschiedet Haushalt 2019
- Regierungskrise in Belgien
- EU: Einigung über Verbot von Einweg-Plastik
- Schweizer Wirtschaft schaltet einen Gang zurück
- Ceconomy kappt Dividende
- FedEx senkt Jahresprognose
- Anleger der Deutschen Post in Sorge
- Facebook muss sich neuen Vorwürfen stellen
- Evotec hebt Gewinnprognose an
DAX
- Vor dem Zinsentscheid in den USA wagen sich die Investoren an der Börse etwas aus der Deckung. Möglicherweise will niemand auf dem falschen Fuß erwischt werden, wenn Fed-Präsident Jerome Powell am Abend ab 20:00 Uhr MEZ aller Wahrscheinlichkeit nach eine erneute Zinsanhebung - es wäre die vierte in diesem Jahr - verkündet. Der DAX machte nach und nach Boden gut und erreichte zuletzt 10.800 Punkte. Das Tagestief lag bei 10.749 Punkten. Rückenwind für den Markt kommt heute sogar aus Italien. Denn es scheint eine informelle Einigung zwischen der Regierung in Rom und Brüssel im Haushaltsstreit zu geben. Somit ist auch das drohende Strafverfahren gegen Italien wegen überhöhter Neuverschuldung vorerst vom Tisch. Belastungsfaktor bleibt aber der Brexit. Die britische Regierung und auch die EU bereiten sich nun offenbar auf einen „No-Deal-Brexit“ vor. Ob beim DAX vor diesem Hintergrund noch eine Jahresendrally in Frage kommt, sehen Experten trotz der heutigen Avancen skeptisch. Am Vortag schon war der Leitindex über weite Strecken gestiegen, bevor ihm letztlich wieder die Luft ausging.
- Die Märkte zeigten sich heute von einer "dovishen" aber gleichzeitig"nicht dovish genugen" Fed enttäuscht, und beförderten alle US-Indizes deutlich ins Minus. Zwar signalisierte die Notenbank per "dot plot" nur noch zwei Zinsschritte im kommenden Jahr, aber die Märkte hatten zuvor schon derartige Maßnahmen fast komplett ausgepreist. Aufgestoßen ist Anlegern auch der Hinweis auf die nach wie vor sehr starke Wirtschaft und die Notwendigkeit von weiteren graduellen Zinsanhebungen. Bei den Einzelwerten rutschte Facebook um 7,3 Prozent weg, nachdem die "New York Times" davon sprach, dass das Unternehmen in größerem Umfang als bislang bekannt private Nutzerdaten zugänglich gemacht hat und die "Washington Post" meldete, dass Washington D.C. Klage wegen dem Cambridge Analytica-Skandal erhoben hat. Die heute gemeldeten Hausverkäufe lagen über den Erwartungen und zeichneten damit ein etwas besseres Bild von der Lage im Sektor als noch zuletzt.
Chartanalysen des Tages
- DAX Tagesausblick: 2. Anstieg zu 10988 lässt auf sich warten...
- BRENT ÖL-Tagesausblick - Abwärtstrend wird beschleunigt
- GOLD - Doppeltop vs. Jahresendrally
Unternehmensnachrichten
- Evotec hat kurz vor Jahresschluss sein Gewinnziel für 2018 nochmals angehoben. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte statt um 30 Prozent um mehr als 45 Prozent steigen, teilte das Unternehmen mit. Gründe dafür seien etwa eine starke Entwicklung im laufenden Geschäft, die Erreichung wichtiger Meilensteine sowie ein Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge.
- General Electric plant Bloomberg zufolge einen Börsengang für sein Medizintechnik-Geschäft. GE habe diverse Investmentbanken engagiert, um den Gang an die Börse für seine zweitprofitabelste Sparte auf den Weg zu bringen, berichtet die Nachrichtenagentur. Im Frühjahr 2019 könnte es so weit sein.
- Facebook muss sich neuen Vorwürfen stellen. Es geht um den Zugang von Firmen wie Microsoft zu Nutzerdaten. Die „New York Times“ berichtete, dass die Suchmaschine Bing Zugriff auf die Namen von Facebook-Freunden eines Nutzers gehabt habe. Bei Facebook hieß es, die Schnittstellen seien dazu gedacht gewesen, Nutzern den Kontakt zu ihren Freunden auf den anderen Plattformen zu ermöglichen.
- Der Chiphersteller Micron Technology spürt die schwächere Nachfrage nach Smartphones und Computern. Der Konzern verfehlte mit seinem Umsatz im dritten Quartal als auch mit der Prognose die Markterwartungen. Das Management machte dafür ein Überangebot im Markt verantwortlich und will seine Kapazitäten der Nachfrage anpassen.
- Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline und der US-Wettbewerber Pfizer bündeln ihre Geschäfte mit rezeptfreien Mitteln. Beide Konzerne werden ihre jeweiligen Consumer-Healthcare-Sparten in ein Joint Venture einbringen. Die Behörden und die Aktionäre müssen dem Deal noch zustimmen. GlaxoSmithKline soll mit 68 Prozent die Mehrheit halten.
- Elon Musks Firma Boring Company eröffnete eine 1.800 Meter lange Röhre in Los Angeles. Der Tunnel ist nicht viel breiter als ein Auto. Die Idee ist, dass an die Vorderräder einfahrender Fahrzeuge Stützräder angebaut werden, die sie an den Wänden in der Spur halten. Das Auto fährt dann mit eigenem Antrieb durch die Röhre.
- Molecular Partners hat mit dem US-Pharmakonzern Amgen eine Zusammenarbeit zur Entwicklung des Krebs-Wirkstoffs MP0310 vereinbart. Molecular Partners bekommt dabei eine Vorabzahlung von 50 Mio. Dollar und kann weitere Meilensteinzahlungen erhalten. Amgen erhält die exklusiven weltweiten Vermarktungsrechte.
- Der US-Mischkonzern 3M verstärkt sich mit einer milliardenschweren Übernahme. Wie das Unternehmen mitteilte, kauft er das Technologiegeschäft von M*Modal, einem Anbieter von Healthcare-Technologie. Der Wert des Deals beträgt eine Mrd. Dollar.
- Nach einer ergebnislosen Runde bei den Tarifverhandlungen für die rund 5.000 Beschäftigten in Deutschland des Energiekonzerns Uniper rechnet die Gewerkschaft Verdi mit Streiks. Vor der Fortsetzung der Verhandlungen am 17. Januar in Düsseldorf seien Ausstände wahrscheinlich, kündigte der Verdi-Bundesvorstand an. Die Gewerkschaft fordert ab Januar bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine um 6,8 Prozent höhere Vergütung. Die Arbeitgeber hätten dagegen nur ein Plus in zwei Stufen von 1,8 Prozent ab Mai und 2,2 Prozent ab dem Jahr 2020 bei einer Gesamtlaufzeit von 25 Monaten geboten.
- Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18 hielt sich Ceconomy mit 23 Mio. Euro nur knapp in den schwarzen Zahlen. Im Jahr zuvor wurden noch 206 Mio. verdient. Der Vorstand sieht auch „keine sinnvolle Basis für eine Dividendenausschüttung für das vergangene Geschäftsjahr". Lieber will er das Geld nutzen, um den Umbau des Unternehmens schnellstmöglich voranzutreiben. Analysten hatten im Schnitt eine Ausschüttung von 21 Cent je Aktie erwartet. „Im vergangenen Geschäftsjahr sind unsere Ergebnisse hinter unseren Erwartungen und denen unserer Aktionäre zurückgeblieben", räumte Vorstandsmitglied Dieter Haag Molkenteller ein. Eine gute Umsatzentwicklung im Online- und Service-Geschäft belege jedoch, dass die Eckpfeiler der Strategie stimmten. Die Elektronikhandelsholding rechnet nach dem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr mit einem weiteren leichten Rückgang beim operativen Ergebnis. Nicht berücksichtigt seien dabei Ergebnisbeiträge aus der Beteiligung an seiner französischen Elektronikhandelskette Fnac Darty, aber auch nicht die Kosten für die umfangreichen Führungswechsel im Management.
- Wegen Problemen in Europa und den Folgen des Handelsstreits hat der US-Logistiker FedEx seine Gewinnprognose für 2019 deutlich gesenkt. Der weltweite Handel habe sich in den vergangenen Monaten spürbar abgeschwächt und das werde sich vermutlich noch verstärken, sagte Finanzchef Alan Graf. Für den bereinigten Gewinn je Aktie erwartet Fedex 2018/19 nur noch 15,50 bis 16,60 US-Dollar. Bisher hatte der Konzern 17,20 bis 17,80 Dollar angepeilt. Die gekürzte Jahresprognose belastet auch die Aktien des Rivalen Deutsche Post. Sorgen um die bislang noch zuverlässig laufende Gewinnmaschine DHL Express lassen den Wert im DAX deutlich abrutschen. Die internationalen Handelskonflikte hinterlassen im Expressgeschäft des US-Paketdienstes Spuren. Die Nachrichten aus Memphis erwischten die Anleger der Deutschen Post auf den falschen Fuß, da sie zuletzt noch ihre Hoffnungen auf die Expresssparte gesetzt hatten, hieß es vom Analysehaus Jefferies.
- Bei Thyssenkrupp soll mit der ehemaligen Bosch-Managerin Martina Merz erstmals eine Frau an die Spitze des Aufsichtsrates rücken. Für den Fall ihrer Wahl durch die Hauptversammlung sei vorgesehen, Merz dem Kontrollgremium als Kandidatin für dessen Vorsitz vorzuschlagen, teilte Thyssenkrupp mit. Zudem solle der ehemalige Evonik-Finanzvorstand Wolfgang Colberg in das Kontrollgremium einziehen.
- Der Volkswagen-Konzern will die Vergütung seiner Spitzenmanager in den Vorständen und in der Ebne darunter stärker an der Rendite und am Kapitalmarkt ausrichten. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung erfuhr, soll das neue Vergütungssystem vom nächsten Jahr an schrittweise eingeführt werden. Bonuszahlungen werden künftig wegfallen, stattdessen sollen Zielvorgaben des Konzerns rund zwei Drittel der variablen Vergütung der Manager ausmachen.
- Das Biotechunternehmen Evotec rechnet für 2019 mit einem weiteren erfolgreichen Jahr. Vorstandschef Werner Lanthaler stellte in einem Interview mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX, ein „sehr gutes erstes Quartal 2019" in Aussicht. „Unsere Kapazitäten haben wir bereits zu 70 Prozent verkauft." Und weiter: „Nachdem wir bereits 2018 deutlich mehr Kooperationen vermelden konnten, wollen wir das Tempo nochmals erhöhen", kündigte Lanthaler an. Allein für seine Forschung mit Hilfe der Stammzelltechnologie iPSC gäbe es 40 potenzielle Partner.
- Die Mobilfunktochter des japanischen Technologiekonzerns Softbank hat in Tokio ein schwaches Börsendebüt hingelegt. Das Papier der SoftBank Corp. notierte am Morgen an der Heimatbörse zum Börsenschluss um mehr als 14 Prozent unterhalb des Ausgabepreises von 1.500 Yen.
- Beim Elektronikhändler Ceconomy übernimmt Bernhard Düttmann zum Jahreswechsel vorübergehend den Posten des Finanzchefs. Düttmann löse Mark Frese ab, der das Unternehmen wie gewünscht zum 1. Januar verlasse, teilte Ceconomy mit.
Konjunktur & Politik
- Die Verkäufe gebrauchter Häuser in den USA sind im November im Vergleich zum Vormonat um 1,9 Prozent gestiegen, teilte die Maklervereinigung "National Association of Realtors" (NAR) mit. Analysten hatten hingegen mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet.
- EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny fürchtet eine deutlichere Abschwächung der deutschen Wirtschaft und damit in der Folge auch erhöhte Risiken für die europäische Währungsunion. „Am meisten Sorgen macht mir Deutschland, sagte Nowotny dem „Handelsblatt“. Die jüngsten Prognosen würden von einem massiven Rückgang im Wachstum ausgehen. Die große Frage sei, ob das an Sonderfaktoren liege oder doch strukturelle Gründe habe.
- Die frühere Fed-Chefin Janet Yellen erklärte dem Sender CNBC in einem öffentlichen Gespräch mit dem Ökonomen Paul Krugman, dass die Unternehmensverschuldung stark angestiegen ist und deshalb Grund zur Besorgnis bestünde: Amerikanische Unternehmen seien zur Zeit mit 9,1 Billionen Dollar verschuldet. 2007, ein Jahr vor der Finanzkrise, lag die Unternehmensverschuldung bei lediglich 4,9 Billionen Dollar. Sie sehe die „Gefahr, dass eine starke Verschuldung der Unternehmen den Abschwung verlängern und zu Insolvenzen im nichtfinanziellen Unternehmenssektor führen kann“, so Yellen. „Ich bin nicht sicher, dass wir an den Problemen so arbeiten, wie wir es sollten“, kritisierte Yellen indirekt auch die Notenbank Fed. „Deshalb mache ich mir Sorgen, dass wir eine abermalige Finanzkrise bekommen könnten.“
- Der US-Senat hat eine umfassende Strafrechtsreform verabschiedet. Damit sollen gewaltlose Delikte, vor allem Drogendelikte, weniger hart bestraft werden. Zudem sind Rehabilitationsprogramme für Insassen mit geringer Rückfallgefahr geplant. Richter erhalten generell mehr Flexibilität beim Strafmaß. Präsident Trump kündigte an, das Gesetzesvorhaben umgehend zu unterzeichnen.
- Das Defizit in der US-Leistungsbilanz ist im dritten Quartal auf 124,82 Mrd. Dollar gestiegen, wie das US-Handelsministerium berichtete. Volkswirte hatten mit einem Fehlbetrag von 126,20 Mrd. Dollar gerechnet. Das Defizit im zweiten Quartal wurde auf 101,22 Mrd. Dollar revidiert.
- US-Finanzminister Steven Mnuchin rechnet im Januar mit weiteren Verhandlungen im Handelsstreit mit China und offenbar auch einer Annäherung. Beide Seiten sei
- Angesichts der Diskussion um ein mögliches Ministeramt für den früheren Unionsfraktionchef Friedrich Merz hat Bundeskanzlerin Angela Merkel Spekulationen über eine Kabinettsumbildung zurückweisen lassen. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, die Kanzlerin plane keine Änderungen.
- Die Inflationsrate in Großbritannien ist im November leicht um 0,1 Prozentpunkte zurückgegangen. Die Verbraucherpreise seien um 2,3 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen, teilte das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mit. Das ist der niedrigste Wert seit März 2017.
- Die US-Notenbank dürfte ihren Leitzins an diesem Mittwoch zum vierten Mal in diesem Jahr anheben. Dies erwarten fast alle der von Bloomberg befragten Ökonomen. In einer Twitter-Botschaft warnte US-Präsident Trump die Fed davor, die Zinsanhebung zu beschließen. Die Notenbanker dürften keinen weiteren Fehler machen. Nach Auffassung des US-Präsidenten hat die Feder Reserve die Zinsen bereits zu stark erhöht. Er befürchtet, dass höhere Zinsen den konjunkturellen Aufschwung in den USA abwürgen. Außerdem würde ein durch höhere Zinsen erstarkter Dollar auch Trumps Ziel, das Handelsbilanzdefizit zu verkleinern, schwerer erreichbar machen.
- Im Streit mit der EU-Kommission um den italienischen Schuldenhaushalt gibt es nach Angaben der Regierung in Rom eine Einigung. Am Donnerstag solle die Übereinkunft mit der EU-Kommission besiegelt werden, erklärte das italienische Wirtschaftsministerium. In Brüssel äußerte man sich allerdings deutlich zurückhaltender. Die Kommissare würden an diesem Mittwoch diskutieren, sagte eine Sprecherin der Behörde lediglich. Ein Sprecher des italienischen Wirtschaftsministeriums erklärte hingegen, eine Einigung werde voraussichtlich heute öffentlich gemacht, wenn von Brüssel die Freigabe käme. Aus Kabinettskreisen verlautete, die EU-Kommission habe den überarbeiteten Haushaltsentwurf für 2019 mit einem Defizit von 2,04 Prozent des Bruttoinlandsprodukts akzeptiert. Der ursprüngliche Entwurf hatte noch ein Defizit von 2,4 Prozent vorgesehen. Das drohende Strafverfahren gegen Italien wegen überhöhter Neuverschuldung ist vorerst vom Tisch. Rom habe ausreichende Zugeständnisse gemacht, um dies für 2019 zu vermeiden, sagte EU-Finanzkommissar Valdis Dombrovskis am Mittwoch. Die von der italienischen Regierung vorgeschlagene Lösung sei zwar nicht ideal. Doch könne ein Defizitverfahren damit vermieden werden
- Die britische Regierung verstärkt den Druck auf die Parlamentarier und bereitet sich auf einen ungeordneten Brexit vor, wie Regierungssprecher Stephen Barclay nach einer Kabinettssitzung sagte. Die Ministerrunde habe sich darauf verständigt, entsprechende Pläne scharf zu stellen. Der Wirtschaft und den Bürgern werde empfohlen, sich ebenfalls auf einen harten Brexit einzustellen. Großbritanniens Unternehmen haben vor den Schäden, die der Wirtschaft des Landes durch die Aussicht auf einen möglichen ungeordneten Brexit entstehen, gewarnt. Geschäfte jeder Größenordnung gerieten nun an einen Punkt, an dem es kein Zurück gibt, welcher die Wirtschaft lähme, hieß es von den fünf größten Handelsvertretungsgruppen des Landes in einer gemeinsamen Erklärung am Mittwoch. „Mit Schrecken" beobachteten Unternehmen das Gerangel der Abgeordneten über das Brexit-Abkommen von Premierministerin Theresa May. Angesichts dessen steige die Wahrscheinlichkeit eines No-Deal-Szenarios.
- Das griechische Parlament hat den Haushalt 2019 verabschiedet. Das Finanzministerium in Athen rechnet für das kommende Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent. Es ist der erste Haushalt nach Ende der Hilfsprogramme im August. Athen muss sich nun selbst Geld am Kapitalmarkt besorgen. Die EU-Kommission hat das Budget bereits durchgewunken, die Regierung aber aufgefordert, weitere Reformen umzusetzen.
- Der belgische Ministerpräsident Charles Michel hat seinen Rücktritt eingereicht. König Philippe ließ nach einem Gespräch mit Michel am Dienstagabend jedoch noch offen, ob er das Rücktrittsgesuch annimmt. Michel hatte seine Entscheidung zuvor im Parlament mit einer mangelnden Unterstützung seines Minderheitskabinetts begründet. Die oppositionellen Sozialdemokraten und Grünen hatten im Abgeordnetenhaus einen Misstrauensantrag gegen die Regierung gestellt. Vor anderthalb Wochen war Michels bisherige Mitte-Rechts-Koalition aus vier Parteien am Streit um den UNO-Migrationspakt zerbrochen.
- Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich merklich verschlechtert. Die ifo Exporterwartungen der Industrie sind im Dezember von 12,2 Punkten im November auf 8,7 Zähler gefallen. „Die Angst vor einem harten Brexit belastet die Exportwirtschaft“, kommentierte das ifo Institut. Einen merklichen Dämpfer in ihren Exportaussichten mussten die Hersteller in der Elektroindustrie und dem Maschinenbau verkraften. Auch die metallverarbeitende Industrie sowie die Hersteller von Bekleidung und Textilien rechnen mit weniger Aufträgen aus dem Ausland. Wieder etwas optimistischer mit Blick auf die kommenden drei Monate sind die Automobil-Hersteller. Sie erwarten einen leichten Zuwachs ihres Auslandsumsatzes. Auch die Möbel-Industrie ist weiterhin sehr gut auf den ausländischen Märkten aufgestellt.
- Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland lagen im November um 3,3 Prozent höher als im gleichen Vorjahresmonat. Einen stärkeren Anstieg im Vorjahresvergleich hatte es zuletzt im Dezember 2011 gegeben. Im Oktober hatte die Jahresveränderungsrate ebenfalls bei plus 3,3 Prozent gelegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilte, stiegen die Erzeugerpreise im November gegenüber dem Vormonat geringfügig um 0,1 Prozent.
- Der preisbereinigte Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Oktober saison- und kalenderbereinigt um 0,6 Prozent höher als im Vormonat. Dabei verringerten sich die nicht erledigten Aufträge aus dem Inland im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent, der Bestand an Auslandsaufträgen erhöhte sich um 1,0 Prozent. Der Auftragsbestand umfasst die Summe der Auftragseingänge am Ende des Berichtsmonats, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Umsätzen geführt haben und die nicht storniert wurden.
- In der Europäischen Union gibt es eine endgültige Einigung für das Verbot von Einweg-Plastik. Das teilte die österreichische Ratspräsidentschaft in Brüssel mit. Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten verständigten sich demnach darauf, ab 2021 Gegenstände zu verbieten, für die es umweltfreundlichere Alternativen gibt. Das gilt etwa für Plastikteller und Trinkhalme.
- Die Schweizer Wirtschaft dürfte 2019 langsamer wachsen als im laufenden Jahr. Die Expertengruppe des Bundes (Seco-Prognose) geht von einer Abschwächung auf 1,5 von 2,6 Prozent aus. Ab 2019 setze sich die konjunkturelle „Normalisierung“ der Weltwirtschaft fort, hieß es. Der Euroraum dürfte dabei schneller an Dynamik verlieren als bei der letzten Prognose erwartet. Dies habe Auswirkungen auf die Exporte und auf die Investitionsbereitschaft der Unternehmen.
Termin des Tages: | 20:00 US Fed-Zinsentscheid |
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28. Juni 2017: Fed-Chefin Janet Yellen erklärt, dass es "zu unseren Lebzeiten" keine weitere Finanzkrise geben wird.
Womöglich hat Yellen ja erkannt, dass sie auf dem besten Wege ist, in die Fußstapfen von Irving Fisher zu treten. Der hochangesehene Ökonom hatte im Sommer 1929 prognostiziert, die Aktienkurse hätten ein "dauerhaft hohes Niveau erreicht".
Fisher war offenbar schlecht informiert, denn wenige Wochen später hat die Fed mit beschleunigten Zinsanhebungen die Märkte gecrasht....
Bissl wie die Wettervorhersage. Einmal keine Unwetterwarnung gemacht und dann ein Orkan - jetzt bei jedem Starkwind Katastrophenwarnung.... Aber die Mehrheit fährt drauf ab und verbreitet es weiter.
... und wo waren diese Leute eigentlich 2007. Da hätten wir gerne solche Stimmen gehört, denn da stand tatsächlich eine Finanzkrise an.
... ach so, die hatte damals keiner gesehen!
... aber jetzt sind sie da, man will nicht zweimal den gleichen Fehler machen, oder?
"Yelen sieht Gefahr einer neuen Finanzkrise"
So langsam gibt es auf diesem Planeten keinen mehr, der vor einer solchen Krise / Crash an den Finanzmärkten warnt. Wenn dies passieren sollte, wäre es das erste Mal, dass dann so ziemlich alle Recht hätte. Das ist aber ziemlich unwahrscheinlich. 😉