Kommentar
22:30 Uhr, 14.12.2017

EZB setzt lockere Geldpolitik fort - Türkische Notenbank trotzt Erdogan

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • EZB setzt lockere Geldpolitik fort
  • ifo Institut erhöht Konjunkturprognose kräftig
  • Chinesische Notenbank hebt Leitzins leicht an
  • Türkische Notenbank erhöht Zinsen
  • Schweizerische Nationalbank SNB bestätigt lockere Geldpolitik
  • Niki Lauda an seiner ehemaligen Fluglinie Niki interessiert
  • Arbeitslosigkeit in Griechenland sinkt
  • US-Kongress einigt sich auf Steuerreform
  • Walt Disney kauft Teile von 21st Century Fox
  • ACEA: Europäischer Automarkt wächst im November weiter überdurchschnittlich
  • Deutsche Bank verkauft polnisches Privat- und Firmenkundengeschäft an Santander
  • Fed hebt zum dritten Mal in diesem Jahr den Leitzins an
  • Airbus kann mit einem Großauftrag in den USA rechnen
  • Steinhoff muss die Bilanz für das vergangene Jahr zurückziehen

DAX & Dow Jones

  • Der deutsche Aktienmarkt stand am Donnerstag ganz im Zeichen der Notenbankentscheidungen in den USA, der Eurozone und zahlreichen weiteren Ländern. Zunächst belastete der stärkere Euro die Stimmung an der Frankfurter Börse. Nachdem die europäische Gemeinschaftswährung allerdings im Anschluss an die EZB-Pressekonferenz am Nachmittag auf ein neues Tagestief abrutschte, konnte der DAX seine Kursverluste eingrenzen und ging noch mit einem Minus von 0,44 Prozent bei 13.068,08 Punkten aus dem Handel. Die EZB will vorerst an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten.
  • Der Dow Jones konnte am Morgen zwar gestützt von guten Einzelhandelsumsätzen ein neues, marginales Rekordhoch erklimmen, gab dann aber ab dem späten Vormittag aufgrund sich ausbreitender Unsicherheiten bezüglich der Steuerreform ab und beendete den Tag schlussendlich 0,31 % im Minus. Auslöser für den Abwärtstrend war ein später dementierter Bericht, wonach der Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, Paul Ryan, in Erwägung zieht, sich nach den Midterms aus der Politik zu verabschieden. Etwas später wurde zudem in den Raum gestellt, dass der republikanische Senator Marco Rubio aus Florida die Reform in ihrer bisherigen Fassung nicht mittragen wird, wenn verdienstarme Arbeitnehmer mit Kindern nicht deutlicher entlastet werden. Der Consumer Discretionary-Sektor konnte heute angeführt von 21st Century Fox (+6,5 %) ein Plus von 0,3 % verbuchen, nachdem Walt Disney (+2,8 %) den Kauf von ausgewählten Assets im Wert von über 52 Milliarden Dollar gemeldet hatte.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Unternehmer Niki Lauda denkt über eine Übernahme der insolventen Fluglinie Niki nach. „Ich versuche so schnell wie möglich einen Termin beim Insolvenzverwalter zu bekommen, um weitere Schritte zu besprechen", sagte Laud . Er hatte bereits sein anhaltendes Interesse am Kauf der Airline signalisiert. Lauda hatte Niki 2003 gegründet und war 2011 ausgestiegen.
  • Der angeschlagene Windkraftanlagenhersteller Nordex hat einen Auftrag aus Italien für die Errichtung von zwei Windparks mit einer Gesamtleistung von zusammen 45 Megawatt (MW) erhalten.
  • Die Deutsche Bank verkauft ihr polnisches Privat- und Firmenkundengeschäft an die Santander-Tochter Zachodni WBK. Der Kaufpreise beträgt 305 Mio. Euro, wie die spanische Bank mitteilte.
  • Der europäische Luftfahrtkonzern Airbus kann mit einem Großauftrag in den USA rechnen. Die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines erwäge, 100 Airbus-Jets des Typs A321neo zu kaufen, sagten zwei mit den Überlegungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der Auftrag hätte ein Volumen von 12,7 Mrd. US-Dollar nach Listenpreis.
  • Der US-Unterhaltungskonzern Walt Disney wird sich große Geschäftsteile von 21st Century Fox einverleiben. Die Rede ist von eine 60 Milliarden Dollar-Deal. Bezahlt werden soll dabei nur in Aktien, wie unter anderem das "Wall Street Journal" und die "Financial Times“ berichteten. Mit einer Bekanntgabe wird vor der heutigen Eröffnung der US-Börsen gerechnet.
  • Die Insolvenz der österreichischen Air-Berlin-Tochter Niki hat zu Störungen am Berliner Flughafen Tegel geführt. Allerdings ist das befürchtete Chaos ausgeblieben. Rund zwei Dutzend Niki-Kunden waren am frühen Morgen zum Flughafen gekommen, obwohl die Airline den Flugbetrieb am Vorabend eingestellt hatte.
  • Eine frühere Edelstahlsparte von Thyssenkrupp könnte nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bald wieder einen neuen Eigner haben. Die Beteiligungsgesellschaft Lindsay Goldberg Vogel habe die Investmentbank Morgan Stanley mit einem Verkaufsprozess für VDM Metals beauftragt, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Finanzkreise. VDM gehörte einst zu Edelstahlsparte Inoxum, die Thyssenkrupp im Jahr 2012 an die finnische Outokumpu veräußerte. Dies geriet in Schwierigkeiten und gab die Anfiel an die Essener zurück. Lindsay Goldberg Vogel erhielt das Geschäft im August 2015.
  • Der Möbelhersteller Steinhoff muss die Bilanz für das vergangene Jahr zurückziehen. Bei der Überprüfung der Finanzkennzahlen für 2017 habe sich gezeigt, dass die gleichen problematischen Bilanzthemen schon 2016 relevant gewesen seien, erklärte der Konzern. Deshalb werde der Jahresabschluss 2016 nun neu aufgestellt.
  • Die US-Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile US, will in 2018 einen neuen Fernsehdienst anbieten. Das Unternehmen will dafür die Technologiefirma Layer3 TV übernehmen, wie T-Mobile mitteilte. Layer3 TV verbindet Fernsehen und Internet-Videos mit sozialen Medien.

Konjunktur & Politik

  • Die Atlanta Fed erhöht ihre Echtzeitprognose ("GDP Now") für das US-Wirtschaftswachstum im vierten Quartal von 2,9 Prozent auf 3,3 Prozent.
  • Barclays erhöht seine Prognose für das US-Wirtschaftswachstum im vierten Quartal von 2,2 Prozent auf 2,5 Prozent.
  • USA: Gewerbliche Lagerbestände Oktober -0,1 %. Erwartet wurden +0,1 % nach keiner Veränderung zuvor (m/m).
  • USA: Markit Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Dezember 55,0. Erwartet wurde ein Wert von 54,2 nach 53,9 zuvor. (vorläufig)
  • USA: Markit Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Dezember 52,4 Erwartet wurde ein Wert von 54,6 nach 54,5 zuvor. (vorläufig)
  • Der US-Einzelhandelsumsatz ist im November um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, nach einem Plus von revidiert 0,5 Prozent im Vormonat. Volkswirte hatten nur einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche um 11.000 auf 225.000 gesunken. Volkswirte hatten im Schnitt mit 239.000 Neuanträgen gerechnet.
  • Die Importpreise in den USA sind im November um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Volkswirte hatten ein Plus von 0,8 Prozent erwartet, nachdem die Preise von eingeführten Waren im Oktober revidiert um 0,1 Prozent gestiegen waren.
  • Die EZB belässt die Leitzinsen wie erwartet unverändert. Das Anleihekaufprogramm soll bis mindestens September 2018 fortgesetzt werden. Auch ihr Niedrigzinsversprechen erneuert die EZB. Ausführliche Informationen finden Sie im Liveticker.
  • Die türkische Notenbank hat trotz Gegenwind aus der Politik einen wichtigen Leitzins angehoben. Man erhöhe den Lombardsatz um weitere 0,5 Prozentpunkte auf 12,75 Prozent, wie die Notenbank mitteilte. Die übrigen Leitzinsen beließen die Währungshüter dagegen zwischen 7,25 und 9,25 Prozent.
  • Die Arbeitslosigkeit in Griechenland ist im dritten Quartal gesunken. Die Erwerbslosenquote fiel auf 20,2 Prozent, wie das griechische Statistikamt (Elstat) mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte sie noch bei 22,6 Prozent gelegen.
  • Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat die Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft angehoben und rechnet im kommenden Jahr nunmehr mit 2,5 Prozent Wachstum. Die Prognose wurde folglich um 0,3 Punkte nach oben korrigiert. „Die deutsche Wirtschaft fährt unter Volldampf“, sagte IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths. Die nächste Bundesregierung sollte nicht dazu beitragen, die Konjunktur weiter zu befeuern.
  • Die Geschäftsstimmung in der Eurozone bleibt gut. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft stieg im Dezember weiter auf 5,08 Punkte, wie das Institut IHS Markit nach seiner Umfrage unter rund 5.000 Unternehmen mitteilte.
  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) setzt ihre lockere Geldpolitik unverändert fort. Der Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank bleibt weiterhin bei minus 0,75 Prozent und die Zielspanne für den Dreimonatslibor verbleibt zwischen minus 1,25 Prozent und minus 0,25 Prozent. Die Währungshüter hoben ihre Inflationsprognose für das kommende Jahr von zuletzt 0,4 auf 0,7 Prozent an. Die Abwertung des Franken spiegele die Tatsache wider, dass sichere Häfen derzeit weniger gesucht würden, heißt es in der Mitteilung der SNB.
  • Das ifo Institut hat seine Konjunkturprognose für das kommende Jahr kräftig angehoben. Statt bislang 2,0 Prozent erwarten die Forscher nun 2,6 Prozent Wachstum. Das wäre der höchste Wert seit 2011. „Die deutsche Wirtschaft brummt“, sagt ifo Präsident Clemens Fuest. „Der Schwung vom Jahre 2017 verlängert sich bis weit ins Jahr 2018 hinein.“ Vor Kurzem hatte das ifo bereits seine Prognose aus dem Juni für dieses Jahr von 1,8 auf 2,3 Prozent hochgesetzt.
  • Nach der US-Notenbank Fed hat auch die chinesische Notenbank ihre Leitzinsen angehoben. Die Zinssätze für die kurz- und mittelfristigen Refinanzierungsmöglichkeiten der Banken wurden in der Nacht um je 0,05 Prozentpunkte angehoben. Der Zinsschritt fiel damit sehr moderat aus. Beobachter sprechen von einer symbolischen Anhebung als Reaktion auf den Fed-Entscheid.
  • Die Industrieproduktion in China stieg im November im Vergleich zum Vorjahr 6,1 Prozent, wie die Regierung mitteilte. Experten hatten mit einem Plus in dieser Größenordnung gerechnet. Der Anstieg beim Einzelhandelsumsatz lag im Vergleich zum Vorjahr bei 10,2 Prozent und damit etwas stärker als noch im Vormonat. Die Sachinvestitionen legten wie erwartet um 7,2 (Oktober 7,3) Prozent zu.
  • Der europäische Automarkt ist im November weiter gewachsen. Die Zahl der Neuzulassungen in den EU-Ländern legte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,9 Prozent auf rund 1,22 Mio. Fahrzeuge zu, wie der Branchenverband ACEA mitteilte. In den ersten elf Monaten stieg die Zahl der Neuzulassungen um 4,1 Prozent auf 14,05 Mio.
  • US-Senat und Repräsentantenhaus haben sich im Kongress auf eine endgültige Gesetzesvorlage für die geplante, große Steuerreform verständigt. Der gemeinsame Entwurf sieht unter anderem eine Senkung der Unternehmenssteuer von 35 auf 21 Prozent und geringere Steuern für Wohlhabende vor. Endgültig soll kommende Woche darüber abgestimmt werden.
  • Die US-Notenbank Fed hat zum dritten Mal im laufenden Jahr ihren Leitzins angehoben. Die Fed Funds Rate steigt um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 1,25 % und 1,50 %. Für die aktuelle Zinserhöhung stimmten insgesamt sieben FOMC-Mitglieder. Fed-Chefin Janet Yellen hat für 2018 geopolitische Kontinuität unter ihrem Nachfolger Jerome Powell versprochen. Sie erwartet, dass die wirtschaftlichen Bedingungen im kommenden Jahr drei weitere Zinserhöhungen ermöglichen werden. Die Entscheidung der Fed zwar fiel wie erwartet aus und auch der Ausblick auf den weiteren Zinsstraffungskurs ist nicht neu. Allerdings sank die Projektion der Kerninflation etwas, ungeachtet der erhöhten Wachstumsprognosen.
Termine des Tages: 15:45 Uhr - US: Markit Einkaufsmanagerindizes Dezember (vorläufig)
16:00 Uhr - US: Lagerbestände Oktober

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2 Kommentare

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  • Data75
    Data75

    Wirtschaft brennt auf jeden Fall. Nun wird man schon dazu aufgefordert die Wirtschaft nicht weiter zu befeuern. :)

    18:56 Uhr, 14.12. 2017
  • bembes
    bembes

    na mal sehen was super-mario zu erzählen hat !!!!!!!!!!!!!!

    13:21 Uhr, 14.12. 2017

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