Analyse
14:50 Uhr, 23.10.2015

DAX - Wo führt das hin?

Die Bullenstampede hat sich nach dem Ausbruch über 10.200 Punkte in Bewegung gesetzt. 600 Punkte in zwei Tagen sprechen eine deutliche Sprache. Eine kleine Auszeit wäre jetzt angebracht.. und danach der nächste massive Anstieg!

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 10.811,86 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.811,86 Punkte (XETRA)

In den letzten Tagen versuchten die Bullen im DAX mehrfach die zentrale Widerstandsmarke bei 10.200 Punkten zu durchbrechen, ehe es am vergangenen Mittwoch zum Überschreiten der Hürde kam. Was zunächst als leichter Anstieg bis 10.277 Punkte begann, wandelte sich am Donnerstag zu einem exorbitanten Aufwärtsimpuls, der den DAX zuletzt über die Hürden bei 10.370 und 10.512 Punkte katapultierte. Heute steigt der Index zudem ungebremst weiter, erreichte direkt zur Eröffnung das nächste Ziel bei 10.652 Punkten, an dem sich der DAX jedoch nicht lange aufhielt. Nach zwei Stunden Seitwärtsbewegung unter dieser Hürde, kam der nächste Aufwärtsschub und trieb den Markt direkt an die Barriere bei 10.797 Punkten.

Im großen Bild wurde damit eine W-Umkehr aktiviert, deren Ausgangspunkt der Doppelboden bei 9.338 und 9.325 Punkten war. Dieses Trendwendemuster spricht für die mittelfristige Fortsetzung der dynamischen Aufwärtsbewegung. Zwar dürfte die Geschwindigkeit des Anstiegs zwischenzeitlich abnehmen und Korrekturen für einen Abbau des kurzfristig massiv überkauften Zustands des DAX sorgen. Doch hat dieser Ausbruch aus einem rund vierzigtägigen Seitwärtsmarkt gerade erst begonnen und damit auch zeitlich betrachtet einiges an Potenzial. Die Weihnachtsrally lässt grüßen.

Sollte es den Bullen gelingen, den DAX nachhaltig über der früheren Hürde bei 10.652 Punkten zu halten, sind weitere Zugewinne jederzeit denkbar. Dennoch hat der Markt im Bereich von 10.800 Punkten ein Niveau erreicht, das eine Korrektur nahelegt: Auf der Höhe eines markanten Zwischentiefs aus dem Juni treffen auch einige interne Zielprojektionen aufeinander, was die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur im Bereich von 10.798 bis 10.840 Punkten deutlich erhöht. Ideales Ziel einer solchen Gegenbewegung wäre die 10.652 Punkte-Marke. Bei einem anschließenden Ausbruch über diesen starken Widerstandsbereich um 10.800 Punkte könnte der Index jedoch wieder Fahrt aufnehmen und bis an die seit dem Allzeithoch dominierende, mittelfristige Abwärtstrendlinie bei 11.150 Punkten steigen. Auf diesem Niveau befindet sich noch ein großes Gap, das im August gerissen wurde. Somit könnte der Widerstandscluster zwischen 11.150 und 11.260 Punkten ein ideales Zielgebiet für den nächsten mehrwöchigen Anstieg bieten.

Auf der Unterseite ist der DAX im kurzfristigen Bild durch die 10.652 Punkte-Marke abgesichert. Eine Korrektur an die ehemalige Widerstandsmarke könnte dort wieder auf Käufer treffen und sich die Rally entsprechend fortsetzen. Wird die Marke dagegen unterschritten, käme es zu einer Korrekturausweitung bis 10.512 Punkte. Auch von dort kann sich die Kaufwelle problemlos fortsetzen und selbst eine Ausweitung einer möglichen Korrektur bis 10.400/10.370 Punkte tut dem Anstieg mittelfristig gesehen keinen Abbruch.

Als erstes Achtungszeichen wäre dagegen ein Abverkauf unter die 10.338 Punkte-Marke zu werten. In diesem Fall dürfte eine stärkere Gegenbewegung bis 10.200 Punkte führen. Ein ernstzunehmendes mittelfristiges Verkaufssignal wäre allerdings ohnehin erst bei Kursen unterhalb von 9.890 Punkten aktiv. Damit wäre die Aufwärtsbewegung seit Ende September neutralisiert und ein Einbruch bis 9.400 die Folge.

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3 Kommentare

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  • Cristian Struy
    Cristian Struy

    ja, alles sieht nach Bullenparty aus, aber dennoch sollte man sich den Montag und Dienstagsverlauf sehr genau anschauen. ich stelle nur mal 2 charts ein. den Vergleich 2008 zu derzeit und die 98er Korrekturvariante. Leider kann man in den Wochenendkommentaren die direkten links nicht einstellen, aber im Rohstoffchat habe ich beide nochmal rein gestellt, damit das auch in Großauflösung sehen kann.

    2008 zu 2015, darunter die 98er Variante

    der 98er Verlauf

    Von der Musterstruktur her ist 2008 und 2015 fast identisch, weswegen ich mir von den nächsten Tagen eine richtungsweisende Entwicklung verspreche. Vom saisonalen Verlauf her muss man sagen, ist die 98er Variante (Sommerkorrektur+verkappte Herbst"rallye" aber insgesamt long und 99 neue Hochs) --> hier schwierige Herbstphase und 2016 weiter long als Analogie) die aus meiner Sicht zu 60% wahrscheinlichere Variante.

    Den S&P Verlauf dagegen zu halten, funktioniert nicht recht. Der S&P ist deutlich weiter in seiner longbewegung fortgeschritten, was auch 98, 2002 und 2008 der Fall war.

    In beiden Fällen jedoch, gab es nach dem ersten Rückeroberungsversuche des EMA 200 (auch 2002 war es so !) einen deutlichen Rücksetzer. Von daher meine ich, wird die nächste Woche hochspannend aus meiner Sicht korrigierend bis erstmal 50% des Ausbruch also ca 10560. Optimal verliefe Montag down zu ca 10635 (Beginn 2. Ausbruchswelle und 38er RT), Dienstag verhalten long ohne neues Hoch, Mittwoch neues Hoch um die 10975 und dann Korrektur zu 560 bis ggf 250. Muss man dann schauen.

    Die Alternative wäre ein Gap up am Montag und Abarbeitung des 10975 und bei Überwinden des 11038 er Ziels (Kerzen an den der Kurs am 17. und 19.8 den Abriss und damit Kursverfall eingeleitet haben und von da aus eine Korrektur bis zunächst erst einmal ca 560. Hier der 4h chart.

    Spannend wie immer:-)

    18:07 Uhr, 25.10.2015
  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Eine Konsodierung bei 10800 wäre schön gewesen. Aber nach dem jetzigen Stand geht es direkt auf 11100 mit nur kleinen Rücksetzern von 30-50 Punkten.

    21:00 Uhr, 23.10.2015

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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