US-Aktien pausieren ihre Rekordjagd - IBM wird nach Zahlen abverkauft
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- IBM wird nach Zahlen abverkauft
- Philly-Fed-Index fällt überraschend stark
- Morgan Stanley verzeichnet Gewinneinbruch
- Boston Consulting: US-Unternehmen sind am innovativsten
- Weidmann: Leistungsbilanzüberschuss nicht per se zu verteufeln
- Chinas Wirtschaft wächst in 2017 stärker als erwartet
- Continental könnte bereits 2018 eine erste Tochter an die Börse bringen
- BMW sagt Daimler den Kampf an
- Zukunft für Airbus A380 gesichert: Emirates bestellt 36 Jets
- Iran verklagt Deutsche Börse
- Deutsche Börse: milliardenschwere Forderung des Iran
- Citi-Investmentbarometer: Anhaltender Aktienoptimismus
- Apple kündigt massive Investitionen an
- Droht Thyssenkrupp die Zerschlagung?
DAX & Dow Jones
- Ein höher als erwartet ausgefallenes Wirtschaftswachstum in China und robuste Konjunkturdaten aus den USA haben am Donnerstag auch den deutschen Aktienmarkt beflügelt. Der DAX legte um 0,74 Prozent auf 13.281,43 Punkte zu. Am Nachmittag sorgten auch besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen des DAX-Schwergewichts BASF (siehe unten) für gute Stimmung.
- Marktzusammenfassung: Aktien setzten am Donnerstag nach unvergleichlichem Lauf von ihren Rekordhochs zurück. Der Dow Jones beendete den Tag mit einem Minus von 0,37 %, der S&P büßte 0,16 % ein und der Nasdaq konnte sogar ein kleines Plus von 0,02 % schinden.
Bei den großen S&P 500-Sektoren erzielten nur die Bereiche Technologie (+0,18 %) und Healthcare (+0,02 %) ein positives Vorzeichen, auf Basis von Einzelwerten waren dort jeweils AMD (+2,38 %) und UnitedHealth (+1,98 %) die größten Gewinner.
Bei den Large Caps verloren Boeing (-3,10 %) und GE (-3,34 %) drastisch an Wert, Facebook konnte seine Verlustserie mit einem Plus von 1,24 % beenden.
In Washington wird in diesen Stunden um eine Übergangsfinanzierung zur Abwendung des gefürchteten Government Shutdown gerungen. Am späten Abend wird eine Abstimmung im Repräsentantenhaus erwartet, bis Mitternacht am Freitag muss der Deal unter Dach und Fach sein.
Chartanalysen des Tages
- DAX Tagesausblick: Demnächst größere Anstiege wahrscheinlich! Tiefpunktauslotung!
- EUR/USD-Tagesausblick: Korrektur läuft an
Unternehmensnachrichten
- IBM hat im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 5,18 Dollar die Analystenschätzungen knapp um einen Cent überboten und auch der Umsatz lag mit 22,5 Milliarden Dollar etwas über den Erwartungen von 22,03 Milliarden. Die Einmalbelastung durch die US-Steuerreform veranschlagt das Unternehmen mit 5,5 Milliarden Dollar, der effektive Steuersatz (non-GAAP-Basis) liegt bei lediglich sechs Prozent. Nachbörslich kommt die Aktie brutal unter die Räder und liegt zur Minute über vier Prozent im Minus.
- American Express hat im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 1,58 Dollar die Analystenschätzungen von 1,54 Dollar übertroffen. Der Umsatz lag mit 8,84 Milliarden Dollar ebenfalls über den Erwartungen von 8,73 Milliarden.
- Der Chemiekonzern BASF hat im Geschäftsjahr 2017 deutlich mehr verdient als von den Analysten erwartet. Wie das Unternehmen am Nachmittag auf vorläufiger Basis mitteilte, legte der Umsatz um 12 Prozent auf 64,5 Milliarden Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich vor Sondereffekten um 32 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. Netto dürfte BASF 6,1 Mrd. Euro verdient haben und damit 50 Prozent mehr als noch 2016. Die Zahlen lagen sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis über den Erwartungen. Durch die US-Steuerreform verbuchte BASF im vierten Quartal Steuererträge von 400 Millionen Euro. Link: BASF toppt Analystenschätzungen - Aktie zieht an
- Laut manager magazin will Continental noch in diesem Jahr eine erste Tochter an die Börse bringen. Dem Blatt zufolge dränge Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle zur Eile. Erste Kandidaten für einen Börsengang seien das Reifen- oder Motorengeschäft. Ein Continental-Sprecher wollte den Bericht auf Anfrage von dpa-AFX nicht kommentieren.
- Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat im vierten Quartal aufgrund hoher Abschreibungen im Zuge der Steuerreform einen Gewinnrückgang um 59 Prozent auf 686 Mio. US-Dollar erlitten. Das um diesen Effekt bereinigte Ergebnis stieg von 1,5 Mrd. auf 1,7 Mrd. US-Dollar. Die Erträge legten um 5 Prozent auf 9,5 Mrd. US-Dollar zu.
- Der Aluminiumhersteller Alcoa ist im vierten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Unterm Strich stand ein Minus von 196 Mio. US-Dollar, nach 125 Mio. Dollar vor Jahresfrist. Der Umsatz erhöhte sich um 25,1 Prozent auf 3,17 Mrd. US-Dollar.
- Apple wird iPhone-Nutzer die kritisierte Drosselung der Leistung ihrer Geräte bei abgenutzten Batterien abschalten lassen. „Wir empfehlen das nicht“, weil das zu plötzlichen Neustarts der Geräte führen könne, so CEO Tim Cook.
- Facebook wird nach Druck aus der britischen Regierung prüfen, ob das Online-Netzwerk für russische Kampagnen zur Brexit-Entscheidung missbraucht wurde.
- BMW-Chef Harald Krüger will bis zum Jahr 2020 mit seiner Marke BMW wieder an Mercedes-Benz im Premiumsegment vorbeiziehen. „2020 werden wir beim Absatz wieder die Nummer eins sein. Auf das Ziel verpflichte ich mein Team, auch wenn das kein Spaziergang wird“, sagte Krüger dem manager magazin. 2017 waren weltweit rund 20. 000 mehr Autos der Marke Mercedes verkauft worden als BMW. Bis 2016 lag BMW noch vor Mercedes.
- Das größte Passagierflugzeug der Welt, der Airbus A380, fliegt in eine sichere Zukunft. Die Fluggesellschaft Emirates hat insgesamt 36 Maschinen geordert, wie Emirates am Donnerstag in Dubai mitteilte. Es handelt sich demnach um 20 feste Bestellungen und 16 Optionen. Der Auftragswert liegt laut Liste bei 16 Mrd. US-Dollar.
- Die Deutsche Börse wird von der iranischen Zentralbank, der Bank Markazi verklagt. Die Bank fordert 4,9 Mrd. US-Dollar zuzüglich Zinsen. Hintergrund ist ein Rechtsstreit in den USA über iranisches Vermögen, das wegen des Verdachts der Terrorfinanzierung durch das Land eingefroren und teils an Anschlagsopfer ausgezahlt wurde. Die Luxemburger Börse-Tochter Clearstream ist in den Fall verwickelt. Wie es von der Tochterfirma heißt, hält sie die Klage für unbegründet und will sich daher „entschieden verteidigen“.
- Der Gabelstaplerhersteller Kion geht mit EP Equipment, einem chinesischen Hersteller von Lagertechnikgeräten, eine Partnerschaft ein. Das Unternehmen erwirbt nun eine Minderheit an EP. Die Transaktion soll im Jahresverlauf abgeschlossen werden.
- Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger sollte sich zur Hauptversammlung am Freitag warm anziehen. Kurz vor dem Aktionärstreffen erhöht der schwedische Finanzinvestor Cevian, der 18 Prozent am Konzern hält, den Druck: „Die Struktur von Thyssenkrupp mit fünf Sparten, die nicht zueinander passen und mit einem Wasserkopf an Verwaltung ist einzig ein Ergebnis der Geschichte des Konzerns, es gibt da keine Synergien", sagte Cevian-Chef Lars Förberg der Börsen-Zeitung. Fröberg fordert eine zeitnahe Zerschlagung des Essener Konglomerats. Ob das am besten durch Joint Ventures, Spin-offs oder den Börsengang einer Tochter zu erreichen sei, müssten Aufsichtsrat und Vorstand gemeinsam entscheiden, sagte er.
- Der neue Spartenchef Adel Al-Saleh will für die defizitäre Telekom-Tochter T-Systems schnell eine Lösung finden. Die Großkundensparte soll in zwei Gesellschaften aufgeteilt werden. Dadurch erhielten auch frische Verkaufsgerüchte neue Nahrung, schreibt das Handelsblatt“.
- Apple will einen Großteil seiner ausländischen Geldreserven zurück in die USA transferieren. Nach jüngsten Angaben lagerte der iPhone-Konzern einen Geldberg von 252 Mrd. Dollar außerhalb seinem Heimatland. Die Höhe der erwarteten Steuerzahlung von 38 Mrd. Dollar legt nahe, dass Apple nur wenig davon im Ausland belassen will. Zusätzlich kündigte der Konzern Investitionen in den USA in den kommenden fünf Jahren im Umfang von 30 Mrd. Dollar sowie den Bau eines neuen großen Standorts an. Nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg sollen die Apple-Mitarbeiter nach der Steuerreform zudem als Bonus Aktienoptionen im Wert von 2.500 Dollar erhalten.
Konjunktur & Politik
- Deutschland und Frankreich wollen für den G20-Gipfel im März gemeinsame Vorschläge für die Bitcoin-Regulierung erarbeiten. Dies sagte der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire nach einem Treffen mit dem geschäftsführenden Bundesfinanzminister Peter Altmaier (CDU) in Paris.
- Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche stärker als erwartet gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche sanken die Lagerbestände um 6,86 Millionen Barrel auf 412,7 Millionen Barrel. Erwartet wurde nur ein Rückgang um 3,2 Millionen Barrel, nach einem Minus von 5,0 Millionen Barrel in der Vorwoche. Die am Vorabend veröffentlichten und inoffiziellen API-Daten hatten einen Anstieg um 1,8 Millionen Barrel gezeigt.
- Dem Bundesbank-Präsidenten Jens Weidmann bereitet der Überschuss in der deutschen Leistungsbilanz kein Kopfzerbrechen. „Weder sind Defizite noch Überschüsse per se schlecht“, sagte Weidmann am Donnerstag in Frankfurt. Tatsächlich könne beides rationale Gründe haben. Deutschland habe auch schon andere Zeiten erlebt - etwa in den Jahren nach der Wiedervereinigung sei die Leistungsbilanz für längere Zeit negativ gewesen. Der derzeitige Überschuss dagegen sei angebracht, auch um Folgen der demographischen Entwicklung abzufedern. Über die kommenden Jahrzehnte sei in Deutschland mit einem vergleichsweise schwachen Wachstum zu rechnen. Daher sei es richtig, von der Dynamik andernorts zu profitieren.
- Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der vergangenen Woche um 41.000 auf 220.000 gesunken. Experten hatten indes einen Wert von 251.000 erwartet.
- Die Zahl der Baubeginne in den USA lag im Dezember mit annualisiert 1,19 Mio. nach zwei Anstiegen erstmals wieder unter dem Vormonatswert. Der Rückgang betrug 8,2 Prozent. Die Erwartungen von 1,28 Mio. Einheiten wurden verfehlt. Dagegen stagnierten die Daten zu den Baugenehmigungen bei 1,30 Mio. auf dem Vormonatsniveau und übertrafen damit die Konsensschätzung.
- Der Philly-Fed-Index ist im Januar auf 22,2 Punkte, von zuvor 27,9 Punkten gesunken, wie die regionale Fed von Philadelphia mitteilte. Analysten hatten mit einem geringeren Rückgang gerechnet. Der Philly-Fed-Index misst die wirtschaftliche Aktivität in der Region Philadelphia.
- Bei einer Umfrage der Unternehmensberatung Boston Consulting unter Topmanagern nach den innovativsten Unternehmen liegen US-Firmen an der Spitze. Apple, Google, Microsoft, Amazon, Samsung, Tesla, Facebook, IBM und Uber belegten die vordersten Plätze.
- In der aktuellen Erhebung des Citi-Investmentbarometers sehen die Umfrageteilnehmer Aktien auf kurze Sicht weiterhin positiv: Für die nächsten drei Monate rechnen demnach 46 Prozent der Befragten mit steigenden Aktienkursen und 43 Prozent gehen von einer Seitwärtstendenz an den europäischen Aktienmärkten aus. Auch mittelfristig fallen die Einschätzungen der Befragten positiv aus: 59 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten steigende Aktiennotierungen innerhalb der nächsten zwölf Monate.
- Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland lag im Zeitraum Januar bis November bei 313.700 - 7,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, teilte das Statistische Bundesamt mit. Sowohl bei den Bewilligungen für Wohnungen in neuen Gebäuden (minus 5,3 Prozent) als auch für Um- und Ausbaumaßnahmen bestehender Immobilien (minus 21 Prozent) gab es Rückgänge.
- Die chinesische Wirtschaft ist im Gesamtjahr 2017 um 6,9 Prozent gewachsen. Ein Jahr zuvor waren es 6,7 Prozent gewesen. Im vierten Quartal 2017 betrug das Wirtschaftswachstum 6,8 Prozent zum Vorjahresquartal, während Analysten einen BIP-Anstieg um 6,7 Prozent erwartet hatten. Ministerpräsident Li Keqiang hatte das stärkere Jahreswachstum bereits vor einigen Tagen angedeutet.
- Das britische Unterhaus hat am Mittwochabend erwartungsgemäß mit 324 zu 295 Stimmen das umstrittene EU-Austrittsgesetz verabschiedet. Allerdings warten noch hohe Hürden im Parlament. Denn das Gesetz kommt jetzt in das mehrheitlich EU-freundliche Oberhaus, weiter Änderungsanträge sind daher wahrscheinlich.
Termine des Tages: | 09:00 Uhr - DE: Bundesbank-Präsident Weidmann hält eine Rede in Frankfurt |
14:30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche in Tsd | |
14:30 Uhr - US: Baubeginne Dezember | |
14:30 Uhr - US: Philadelphia-Fed-Index Januar | |
16.30 UHR - EU: EZB-Ratsmitglied Benoit Coeuré hält eine Rede in Frankfurt |
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Moin, moin,
der Iran verklagt die Deutsche Börse. Was für eine (Geschäfts-) Idee.
Wer in der heutigen Welt Geld braucht sucht sich einen Konzern und verklagt ihn. Moment kleiner Fehler im letzten Satz. Natürlich einen BRD Konzern. Wer käme auch schon auf die Idee, einen US Konzern zu verklagen? So blöd ist doch niemand. Wäre die Deutsche Börse ein US Konzern, dann hätte es sich der Iran sicher überlegt mit einer Klage.
Dito Autokonzerne. Alle mogeln bei den Werten der Abgase. Nur die BRD Konzerne werden massiv verklagt. Die anderen Zahlen ggf. Kleingeld.
Unternehmen, dazu gehören sicher auch Konzerne, stellen Arbeitsplätze. Diese sind für jedes Land wichtig. Also sind sie m.E. systemrelevant. Somit leitet sich hieraus eine "Schutzpflicht" der eigenen Konzerne durch die Regierung ab.
Fazit: Etwas mehr Trump würde der BRD auch gut tun.