Powell: Schnelle geldpolitische Straffung angemessen - Lagarde: EZB entscheidet im Juni über Zeitplan
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- Musk sichert sich 46,5-Milliarden-Dollar-Finanzierung für Twitter-Übernahme
- Ölpreis steigt: Russische Schiffe dürfen US-Häfen nicht mehr anlaufen
- American Airlines, United Airlines und Tesla nach Zahlen gefragt
- Bill Ackman realisiert Verlust bei Netflix
- Philadelphia-Fed-Index sinkt stärker als erwartet
- Aurubis erhöht Prognose
- AT&T steigert Mobilfunkkunden
- Continental passt Prognose an
- Eurozone: Inflationsrate auf 7,4 % revidiert
- EZB-Aussagen: Zinserhöhung im Juli möglich
- Sartorius wächst kräftig
- Tesla mit Rekordzahlen
- Mariupol offenbar von Russland eingenommen
- Hapag-Lloyd: US-Kongress wirft Wucher vor
- Fed Beige Book: US-Wirtschaft zuletzt moderat gewachsen
Markt
- Der deutsche Aktienmarkt hat seine jüngste Erholung auch am Donnerstag fortgesetzt. Der DAX legte im Xetra-Handel um 0,98 Prozent auf 14.502,41 Punkte zu. Nachdem zuletzt die Situation am Aktienmarkt stark vom Ukraine-Krieg überschattet war, rückt nun zunehmend die Berichtssaison in den Fokus der Börsianer. Am Donnerstag waren die Netflix-Aktien um 35 Prozent eingebrochen, nachdem das Unternehmen über den ersten Kundenschwund seit zehn Jahren berichtet hatte. Der Elektroautobauer Tesla hat unterdessen am Mittwoch nachbörslich neue Rekordzahlen vorgelegt, gleichzeitig aber vor anhaltenden Lieferkettenschwierigkeiten bis voraussichtlich Ende 2022 gewarnt. In Deutschland konnte der Laborausrüster Sartorius im ersten Quartal weiter kräftig wachsen, wie am Morgen mitgeteilt wurde. An der Wall Street sorgten zunächst die Berichtssaison für gute Stimmung, u.a. mit besser als erwartet ausgefallenen Zahlen des Elektroautobauers Tesla. Auch die Aktien von American Airlines, United Airlines sowie die Papiere des Telekommunikationskonzerns AT&T waren nach Zahlen gefragt. Allerdings gerieten die Kurse der großen Indizes im Verlauf unter Druck, besonders nachdem sich Fed-Chef Jerome Powell am Abend für eine schnelle geldpolitische Straffung ausgesprochen hatte.
Powell: Schnelle geldpolitische Straffung angemessen - Lagarde: EZB entscheidet im Juni über Zeitplan
- US-Notenbankpräsident Jerome Powell hat sich für eine schnelle Straffung der US-Geldpolitik ausgesprochen. Es sei angesichts der hohen Inflation angemessen, sich schneller zu bewegen, sagte Powell auf einer Diskussionsveranstaltung im Rahmen der Frühjahrstagung von Weltbank und IWF, an der auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde teilnahm. Eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte sei auf dem Tisch für das Mai-Meeting der US-Notenbank, sagte Powell. Bei der jüngsten Sitzung hätten viele Ausschussmitglieder eine oder mehrere Erhöhungen um 50 Basispunkte für angemessen gehalten, so Powell. Man brauche Preisstabilität, um einen starken Arbeitsmarkt sicherzustellen. Es sei notwendig, die Preisstabilität wiederherzustellen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte, dass die EZB im Juni entscheiden werde, wann genau man im dritten Quartal die Anleihenkäufe beenden werde und auch, ob und wann eine Zinserhöhung notwendig sei. Es gehe bei der Geldpolitik der EZB um Normalisierung, nicht um Straffung. Die EZB könne nicht mit der selben Geschwindigkeit handeln wie die Fed. Die Inflation sei von der Angebotsseite getrieben und zur Hälfte seien die gestiegenen Energiepreise für den Inflationsanstieg verantwortlich. Die Kerninflation liege bei 2,9 Prozent, was handhabbar sei.
Chartanalysen & Artikel des Tages
- DAX - Tagesausblick: Ausbruchsversuch über die "Wolke" steht an!
- EUR/USD-Tagesausblick - Geht da wieder mehr?
- GOLD - Im Niemandsland
- Tesla übertrifft Erwartungen deutlich, aber Lieferkettenprobleme bleiben
Unternehmen & Branchen
- CTS Eventim und France Billet werden die Ticketing-Software für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris im Jahr 2024 liefern, wie die Unternehmen mitteilten. CTS Eventim erwartet aus der Vereinbarung einen positiven Umsatzbeitrag in zweistelliger Millionenhöhe.
- Der Stahlkonzern Salzgitter hat nach einem kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg im ersten Quartal seine Ergebnisprognose erhöht und rechnet für 2022 nun mit einem Vorsteuergewinn von 750 bis 900 Millionen Euro. Voraussetzung sei ein weiterhin uneingeschränkter Zugang zu Erdgas, heißt es. Salzgitter hat im ersten Quartal seinen Umsatz zum Vorjahr um 60 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro verbessert. Der Gewinn vor Steuern stieg von 117 Millionen Euro auf 465 Millionen. Die Aurubia-Beteiligung trug dazu 62 Millionen Euro (Vorjahr 43 Mio) bei.
- Tesla-Gründer Elon Musk hat eine Finanzierung in Höhe von 46,5 Milliarden Dollar organisiert, um eine mögliche Übernahme von Twitter zu finanzieren. Dies geht aus Änderungen an einem SEC-Filing hervor, das Musk am Donnerstag eingereicht hat. Da Twitter nicht auf den Übernahmevorschlag Musks eingegangen sei, überlege Musk, ob er ein Übernahmeangebot direkt an alle Twitter-Aktionäre richte (sogenanntes Tender Offer), heißt es weiter. Der gebotene Übernahmepreis wäre, wie bereits zuvor kommuniziert, 54,20 Dollar je Aktie. Musk habe aber noch keine Entscheidung getroffen, ob er ein Tender Offer starte, heißt es.
- Der US-Telekommunikationskonzern AT&T hat im ersten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 0,77 Dollar die Analystenschätzungen von 0,59 Dollar übertroffen. Der Umsatz lag mit 38,1 Milliarden Dollar allerdings unter den Erwartungen von 38,3 Milliarden Dollar. Wie AT&T mitteilte, wurden im ersten Quartal 691.000 neue Mobilfunkkunden mit Postpaid-Verträgen gewonnen.
- Die Fluggesellschaft American Airlines hat im ersten Quartal mit einem Ergebnis je Aktie von minus 2,32 Dollar die Analystenschätzungen von minus 2,40 Dollar übertroffen. Der Umsatz lag mit 8,9 Milliarden Dollar über den Erwartungen von 8,83 Milliarden Dollar. Die Aktien konnten vorbörslich nach Veröffentlichung der Zahlen stark zulegen.
- United Airlines hat im ersten Quartal mit einem Ergebnis je Aktie von minus 4,24 Dollar die Analystenschätzungen von minus 4,21 Dollar verfehlt. Der Umsatz lag mit 7,57 Milliarden Dollar unter den Erwartungen von 7,68 Milliarden Dollar. Die Aktien konnten gleichwohl außerbörslich stark zulegen. Für Optimismus sorgte der Ausblick. United gab sich zuversichtlich, höhere Kosten an die Passagiere weitergeben zu können.
- Der Spezialchemiekonzern Evonik hat im ersten Quartal nach vorläufigen Zahlen den Umsatz auf 4,498 Milliarden Euro gesteigert, von 3,358 Milliarden Euro im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte von 588 auf 735 Millionen Euro zu, während der bereinigte Gewinn je Aktie von 0,51 Euro auf 0,74 Euro stieg. Der Ausblick für 2022 wurde bestätigt. Evonik rechnet im Gesamtjahr weiter mit einem bereinigten EBITDA von 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro und einem Umsatz von 15,5 Milliarden Euro bis 16,5 Milliarden Euro.
- Der bekannte Hedgefondsmanager Bill Ackman hat die Beteiligung seines Hedgefonds Pershing Square am Streaminganbieter Netflix nach dem jüngsten Kurssturz verkauft. Er habe entschieden, die Aktien zu verkaufen und dabei einen großen Verlust hinzunehmen, statt bei einem Unternehmen investiert zu bleiben, bei dem er das Vertrauen verloren habe, die Zukunft zu prognostizieren, schrieb Ackman in einem Brief an seine Investoren. Laut Bloomberg verlor Pershing Square rund 435 Millionen Dollar mit seinem Investment von 3,1 Milliarden Dollar in Netflix-Aktien, basierend auf dem Schlusskurs vom Mittwoch. Ackman hatte am 26. Januar bekanntgegeben, bei Netflix eingestiegen zu sein.
- Der Kupferproduzent Aurubis hat nach einem kräftigen Gewinnanstieg im zweiten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Für das Geschäftsjahr 2021/22 wird nun ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) zwischen 500 und 600 Millionen Euro erwartet, nachdem zuvor 400 bis 500 Millionen Euro in Aussicht gestellt wurden, wie das Unternehmen mitteilte. Die Erhöhung der Gesamtjahresprognose 2021/22 basiere auf weiterhin hohen Metallpreisen, wie beispielsweise bei Kupfer, Nickel und Zinn, stabilen Preisen für Schwefelsäure sowie einer gleichbleibend hohen Nachfrage nach Kupferprodukten, so Aurubis. Im zweiten Quartal sei das operative EBT auf 194 Millionen Euro geklettert, von 104 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Das IFRS-Konzernergebnis vor Steuern (EBT) im zweiten Quartal belaufe sich auf 281 Millionen Euro, nach 189 Millionen Euro vor einem Jahr. "Die wesentlichen Gründe für das deutlich höhere Quartalsergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren ein sehr starkes Marktumfeld mit weiterhin hohen Metallpreisen bei verbessertem Metallmehrausbringen, eine sehr hohe Nachfrage nach Kupferprodukten und Schwefelsäure sowie eine sehr gute operative Performance in allen Werken", erläuterte das Unternehmen. Die deutlich höheren Energiekosten hätten hingegen ergebnismindernd gewirkt.
- Der Autozulieferer Continental hat seine Prognose für das aktuelle Jahr angepasst und Eckdaten zum ersten Quartal veröffentlicht. Die Umsatzprognose wurde leicht erhöht und die Margenprognose gesenkt, was die Anleger und Händler angesichts der Lieferengpässe und des Krieges in der Ukraine allerdings nicht überraschte. Continental erwartet nun einen Konzernumsatz von rund 38,3 bis 40,1 Milliarden Euro, nachdem zuvor 38 bis 40 Milliarden Euro in Aussicht gestellt wurden. bislang rund 38 bis 40 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge soll rund 4,7 bis 5,7 Prozent erreichen, nachdem zuvor 5,5 bis 6,5 Prozent erwartet wurden. Im ersten Quartal konnte Continental den Umsatz von 8,6 Milliarden Euro im Vorjahresquartal auf 9,3 Milliarden Euro erhöhen, während die Analysten nur mit 8,8 Milliarden Euro gerechnet hatten. Die bereinigte EBIT-Marge sank von 8,5 Prozent auf 4,7 Prozent, während die Analysten mit 5,0 Prozent gerechnet hatten. Negative Auswirkungen von Kostensteigerungen verstärken sich dem Unternehmen zufolge erheblich.
- Der US-Kongress wirft der deutschen Reederei Hapag-Lloyd vor, ihre Preise zu Lasten von Verbrauchern unverhältnismäßig erhöht zu haben. In einem Schreiben von zwei Senatoren wird dem Unternehmen vorgeworfen, möglicherweise "räuberische Geschäftspraktiken" zu betreiben, wie der NDR berichtet hat. Im Fokus stehen dabei insbesondere eine Verzehnfachung von Frachtraten und hohe Dividendenzahlungen des Unternehmens. Auch US-Präsident Joe Biden hatten den Reedereien bereits vorgeworfen, ein Kartell zu bilden und damit Verbraucher und Unternehmen zu benachteiligen.
- Der Laborausrüster Sartorius ist mit einem kräftigen Umsatz- und Gewinnplus ins Jahr gestartet und hat die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Der Umsatz erhöhte sich von 791,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 1,02 Milliarden Euro, während die Analysten nur mit 954,2 Millionen Euro gerechnet hatten. Das bereinigte EBITDA legte von 263,5 Millionen Euro auf 349 Millionen Euro, was ebenfalls über den Analystenschätzungen von 319,2 Millionen Euro lag. Der Nettogewinn stieg von 90,3 Millionen Euro auf 205,6 Millionen Euro. Der Auftragseingang lag mit 1,112 Milliarden Euro allerdings unter dem Vorjahresniveau von 1,139 Milliarden Euro. "Wir haben unseren Wachstumskurs in beiden Sparten fortgesetzt und unsere Ertragsmarge trotz steigender Kosten für Logistik und Material sowie negativer Währungseinflüsse nochmals etwas erhöht", sagte Vorstandschef Joachim Kreuzburg laut Pressemitteilung. Für das laufende Jahr erwartet Sartorius weiter ein Umsatzwachstum von 15 bis 19 Prozent. Die EBITDA-Marge soll auf dem hohen Vorjahresniveau von rund 34 Prozent bleiben.
- Der Elektroautobauer Tesla hat im ersten Quartal einen kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg verbucht und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Zugleich warnte Tesla allerdings, dass die Lieferkettenprobleme für den Rest des Jahres anhalten dürften. Der Umsatz erhöhte sich im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 81 Prozent auf 18,76 Milliarden Dollar, womit die Erwartungen von 17,8 Milliarden Dollar übertroffen wurden. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Adjusted EBITDA) legte um 173 Prozent auf 5,02 Milliarden Dollar zu. Der Nettogewinn (GAAP) stieg um 658 Prozent auf 3,32 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie stieg auf Non-GAAP-Basis von 0,93 Dollar auf 3,22 Dollar, was deutlich über den Erwartungen von 2,26 Dollar lag. Beim Umsatz, den Fahrzeugauslieferungen, dem operativen Gewinn und der operativen Marge wurden im ersten Quartal Rekordwerte erreicht, so Tesla. (Ausführlicher Artikel: Tesla übertrifft Erwartungen deutlich, aber Lieferkettenprobleme bleiben)
Konjunktur & Politik
- US-Notenbankpräsident Jerome Powell hat sich für eine schnelle Straffung der US-Geldpolitik ausgesprochen. Es sei angesichts der hohen Inflation angemessen, sich schneller zu bewegen, sagte Powell auf einer Diskussionsveranstaltung im Rahmen der Frühjahrstagung von Weltbank und IWF, an der auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde teilnahm. Eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte sei auf dem Tisch für das Mai-Meeting der US-Notenbank, sagte Powell. Bei der jüngsten Sitzung hätten viele Ausschussmitglieder eine oder mehrere Erhöhungen um 50 Basispunkte für angemessen gehalten, so Powell. Man brauche Preisstabilität, um einen starken Arbeitsmarkt sicherzustellen. Es sei notwendig, die Preisstabilität wiederherzustellen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte, dass die EZB im Juni entscheiden werde, wann genau man im dritten Quartal die Anleihenkäufe beenden werde und auch, ob und wann eine Zinserhöhung notwendig sei. Es gehe bei der Geldpolitik der EZB um Normalisierung, nicht um Straffung. Die EZB könne nicht mit der selben Geschwindigkeit handeln wie die Fed. Die Inflation sei von der Angebotsseite getrieben und zur Hälfte seien die gestiegenen Energiepreise für den Inflationsanstieg verantwortlich. Die Kerninflation liege bei 2,9 Prozent, was handhabbar sei.
- Die US-Notenbank Fed dürfte nach den Worten der Chefin der Federal Reserve Bank von San Francisco, Mary Daly, den Leitzins wohl über mehrere Meetings hinweg um jeweils 50 Basispunkte anheben. Die Fed müsse die Zinsen kontrolliert bis 2,5 Prozent zum Jahresende anheben, sagte Daly. Es sei eine offene Frage, inwieweit die Zinsen über 2,5 Prozent hinaus angehoben werden müssten.
- Kreisen zufolge gibt es innerhalb der EZB Stimmen, die auf einen Zinsschritt um 50 Basispunkte drängen.
- US-Präsident Joe Biden hat weitere Militärhilfen für die Ukraine im Wert von 800 Millionen Dollar angekündigt. Das Paket umfasst schwere Artillerie, Munition und taktische Drohnen. Außerdem kündigte Biden an, russischen Schiffen das Einaufen in US-Häfen zu verbieten. Das angekündigte Verbot für russische Schiffe, US-Häfen anzufahren, ließ am Nachmittag den Ölpreis steigen.
- In den USA ist der Index der Frühindikatoren im März um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,3 Prozent, nach einem Plus von revidiert 0,6 (zunächst 0,3) Prozent im Vormonat.
- Die Stimmung der Verbraucher in der Eurozone hat sich im April unerwartet aufgehellt. Das von der EU-Kommission ermittelte Verbrauchervertrauen für die Eurozone stieg um 1,8 auf minus 16,9 Punkte. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang auf minus 20 Punkte.
- Der Philadelphia-Fed-Index, ein Frühindikator für den Zustand der Industrieunternehmen im US-Notenbankdistrikt von Philadelphia, ist im April stärker als erwartet gesunken. Der Index fiel von 27,4 Punkten im Vormonat auf nun 17,6 Zähler. Erwartet wurde ein weniger starker Rückgang auf 21,0 Punkte.
- Die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der vergangenen Woche etwas weniger stark als erwartet gesunken. Die Zahl der Erstanträge reduzierte sich von 186.000 in der Vorwoche auf 184.000. Erwartet wurde ein etwas stärkerer Rückgang auf 180.000. Die fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe reduzierten sich von 1,475 Millionen auf 1,417 Millionen, während 1,455 Millionen erwartet wurden.
- EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat das Risiko einer kurzfristig weiter steigenden Inflation bekräftigt. Die aktuell sehr hohe Inflation sei vor allem auf die stark gestiegenen Energie- und Nahrungsmittelpreise sowie auf Versorgungsengpässe im Zuge der Corona-Erholung zurückzuführen, sagte Lagarde auf Basis eines vorab veröffentlichten Redetextes für eine Rede vor dem IWF-Lenkungsausschuss. "Die Auswirkungen dieser Faktoren dürften im Laufe der Zeit nachlassen, aber kurzfristig sind die Inflationsrisiken eher nach oben gerichtet", so Lagarde. Mittelfristig könnten sich die Inflationsrisiken verfestigen, wenn es zu einem starken Lohnwachstum komme, sich die längerfristigen Inflationserwartungen deutlich erhöhten oder sich die Angebotsbedingungen dauerhaft verschlechtern, sagte Lagarde.
- Italien will bis Ende 2023 unabhängig von russischem Erdgas werden. "Die Regierung geht davon aus, dass Italien in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres fast vollständig unabhängig von Gaslieferungen aus Russland sein könnte", sagte Umweltminister Roberto Cingolani der Tageszeitung "La Stampa".
- Die Rohstahlproduktion in Deutschland ist im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp 12 % auf gut 3,3 Mio Tonnen zurückgegangen. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl sieht als Ursachen den Krieg in der Ukraine und eine "dramatische Lage auf den Energiemärkten". Die Stahlproduktion ist äußerst energieintensiv.
- Die Inflationsrate in der Eurozone hat im März nicht ganz so hoch gelegen wie zunächst gemeldet. Die europäische Statistikbehörde Eurostat revidierte den Anstieg der Verbraucherpreise im März im Rahmen der zweiten Veröffentlichung auf eine Jahresrate von 7,4 Prozent, nachdem in der ersten Veröffentlichung noch eine Inflationsrate von 7,5 Prozent gemeldet worden war. So oder so handelt es sich allerdings um die höchste jemals gemessene Inflation in der Eurozone seit Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung im Jahr 1999. Im Februar hatte die Inflationsrate 5,9 Prozent betragen. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Verbraucherpreise im März den aktualisierten Angaben zufolge um 2,4 Prozent, nachdem zunächst ein Anstieg um 2,5 Prozent ermittelt worden war.
- Nach mehreren EZB-Ratsmitgliedern hat auch EZB-Vizepräsident Luis de Guindos betont, dass eine erste Leitzinserhöhung durch die EZB bereits im Juli möglich sei. Es gebe keinen Grund, warum das EZB-Anleihenkaufprogramm nicht im Juli auslaufen könne und dann auch eine Zinserhöhung im Juli möglich sei, sagte de Guindos in einem Bloomberg-Interview. Ebenso möglich sei aber auch eine erste Zinserhöhung im September oder erst später, so de Guindos. Die EZB hatte zuletzt betont, dass es eine Zinserhöhung "einige Zeit" nach dem Ende der Anleihenkäufe geben solle. Der Begriff "einige Zeit" könne dabei alles von einer Woche bis hin zu mehreren Monaten bedeuten, hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz zum letzten EZB-Zinsentscheid gesagt.
- Das belgische EZB-Ratsmitglied Pierre Wunsch hält eine Leitzinserhöhung durch die EZB bereits im Juli für möglich. Dies sei "sicherlich ein Szenario, das ich in Betracht ziehen würde", sagte Wunsch in einem Bloomberg-Interview. Allerdings gelte das nur im Falle einer "weiteren Inflationsüberraschung". Außerdem sei es möglich, dass der aktuell negative Einlagensatz für die Banken bis Jahresende wieder in den positiven Bereich erhöht würde, sagte Wunsch. Dass eine erste Leitzinserhöhung bereits im Juli möglich sei, hatte am Tag zuvor bereits das lettische EZB-Ratsmitglied Martins Kazaks ebenfalls in einem Bloomberg-Interview gesagt.
- Die ukrainische Hafenstadt Mariupol ist nach russischen Angaben vom russischen Militär eingenommen worden. Verbliebene ukrainische Einheiten hätten sich auf dem Industriegelände der Fabrik Azovstal verschanzt, sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu bei einem Treffen mit Präsident Putin, das im russischen Staatsfernsehen übertragen wurde. Putin gab die Anweisung, das Stahlwerk nicht zu stürmen.
- Die US-Wirtschaft ist laut dem sogenannten Beige Book der US-Notenbank Fed zuletzt moderat gewachsen. Gestützt wurde die Wirtschaft demnach durch den erhöhten Konsum im Einzelhandel und von Dienstleistungen, die von der abflachenden Corona-Pandemie profitierten. Am 2. März hatte die Fed das Wachstum noch als mäßig bis moderat eingestuft. Die Inflation bleibt laut Fed hoch, wobei der Ukraine-Krieg zu starken Preisanstiegen bei Energie, Metallen, Rohstoffen und landwirtschaftlichen Produkten geführt hat. Das Beige Book der Fed erscheint acht Mal im Jahr und soll über die regionale Situation der Wirtschaft in den einzelnen Notenbankdistrikten informieren.
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