DAX weiter mit Respekt vor der 18.200 – Geldpolitik rückt wieder in den Fokus
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Während die Börsenwoche in Frankfurt um einen Tag verkürzt ist, steht in den USA ausgerechnet am 1. Mai eine Notenbanksitzung an, die neben den Quartalszahlen von Amazon und Apple darüber bestimmen dürfte, wohin die Reise am Aktienmarkt im nicht ganz so einfachen Börsenmonat Mai gehen könnte. Vor diesen Ereignissen ließ es deshalb der Deutsche Aktienindex heute ruhig angehen und verharrt weiterhin mit Respekt unterhalb des wichtigen Widerstands von 18.200 Punkten. Die Entscheidung für die eine oder andere Richtung muss damit erneut vertagt werden.
Mittlerweile sind die bis zu sechs erwarteten Zinssenkungen in den USA immer weiter nach hinten gerückt und es droht sogar das böse Erwachen weiterer Erhöhungen, sollten die Inflationsraten nicht weiter fallen. Für Mittwoch erwartet der Markt jedoch keine Änderung bei den Zinsätzen. Deshalb dürften die Investoren einmal mehr den Worten von Fed-Chef Powell lauschen, um entweder eine Bestätigung für den jüngsten Anstieg der Anleiherenditen zu erhalten oder ihn als übertrieben abhaken und wieder etwas korrigieren zu können.
Das Ironische an der aktuellen Diskussion über höhere Zinsen für längere Zeit ist, dass die US-Regierung selbst, aber auch andere westliche Staaten niedrigere Zinssätze brauchen, um die hohen Schulden auch in Zukunft finanzieren zu können. Im Laufe des nächsten Jahres wird ein Rekordbetrag von 8,9 Billionen Dollar an US-Staatsschulden fällig und muss zu viel höheren Zinsen refinanziert werden. Bevor die Fed die Zinsen anhob, lagen die Schuldendienstkosten bei etwa 1,5 Prozent des BIP. Jetzt zahlen die USA knapp drei Prozent. Irgendwann muss hierfür eine Lösung gefunden werden, da es ansonsten unmöglich wird, einen Haushalt zu gestalten.
Somit besteht also eine gute Chance, dass die Anleger die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen unterschätzen. Über kurz oder lang dürfte dies für den Aktienmarkt sprechen und weitere Anstiege ermöglichen, sollte es dann doch so kommen wie von der Fed im Dezember vergangenen Jahres avisiert, nur halt etwas später als gedacht.
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