Kommentar
17:45 Uhr, 24.01.2019

DAX geht mit leichtem Plus aus dem Handel - United Internet will eigenes 5G-Netz aufbauen

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  • US-Rohöllagerbestände steigen stark
  • Ökonom Shiller: Soll Trump doch seine Mauer bekommen
  • Forbes: Apple ist am Ende
  • EZB: Zinsen bleiben auf Rekordtief von Null Prozent
  • Markit: Eurozone wächst zu Jahresbeginn kaum
  • Politische Krise in Venezuela spitzt sich zu
  • 'Shutdown' überschattet US-Berichtssaison
  • ifo Institut fordert bedächtigen Ausstieg aus der Braunkohle
  • Brexit: Airbus droht mit Verlagerung der Produktion
  • Carlos Ghosn tritt als Renault-Chef zurück
  • Osram mit Fehlzündung

DAX

  • Die Probleme der Autoindustrie, die teils chaotischen Umstände um den Brexit, die internationalen Zollkonflikte und nicht zuletzt die massiven Proteste in Frankreich. All das zusammen drückt auf die Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone. Der Markit-Einkaufsmanager-Index sank im Januar auf ein Fünfeinhalb-Jahrestief. Der Frühindikator liegt damit nur noch knapp über der Wachstumsmarke 50 Punkte. Der drohende Stillstand der Euro-Wirtschaft war auch ein Thema bei der heutigen Pressekonferenz der Europäischen Notenbank (EZB) nach dem Zinsentscheid. Der geldpolitische Rat der EZB hält unverändert an der aktuellen Geldpolitik festhält. Angesichts einer sich eintrübenden Konjunktur ist an eine Straffung vorerst nicht zu denken. Am deutschen Aktienmarkt hat sich im heutigen Handelsverlauf die Stimmung indes aufgehellt. Nach einem schwächeren Start drehte der Wind und der DAX marschierte in den grünen Bereich.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Osram will Kosten senken und streicht 300 Arbeitsplätze am Standort Regensburg. "Zusätzlich müssen 200 Zeitarbeiter gehen", sagte ein Sprecher.
  • Volkswagen-Vorstandschef Herbert Diess will die Verantwortung für die Entwicklung der Fahrzeug-Software abgeben. Der Konzern wolle die Entwicklung von Software und Hardware künftig voneinander trennen, sagte Diess auf der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos. Volkswagen sei der erste Autobauer, der diesen Schritt gehe.
  • United Internet mit seiner Tochterfirma 1&1 Drillisch will ein eigenes Netz für wichtige Frequenzen des ultraschnellen Internetstandards 5G installieren, die im Frühjahr von der Bundesnetzagentur versteigert werden. An der Auktion wolle man teilnehmen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Dies sei ein Schritt "für eine erfolgreiche und dauerhafte Positionierung der 1&1 Drillisch Gruppe als vierter Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland".
  • Apple musste jüngst erstmals seit 2002 die Umsatzprognose nach unten revidieren. Der Aktienkurs fiel daraufhin um 10 Prozent und erlebte seinen schlimmsten Tag seit sechs Jahren. Nach Ansicht von Forbes-Kolumnist Stephen McBride ist das erst der Anfang vom Ende. Grund ist die aus seiner Sicht absurde, in die Sackgasse führende Preispolitik. Seit der Premiere des iPhone im Jahr 2007 habe sich der Umsatz des Unternehmens verzehnfacht. Tatsächlich erreichte der Absatz des iPhone im Jahr 2015 aber seinen Höhepunkt. Im vergangenen Jahr habe Apple 14 Mio. Handys weniger als vor drei Jahren verkauft. Das Umsatzwachstum konnte laut McBride nur durch die Erhöhung der iPhone-Preise aufrecht erhalten werden. Im Jahr 2014 habe der durchschnittliche Verkaufspreis für das iPhone laut Statista! bei etwa 600 US-Dollar gelegen. Als Apple letztes Jahr sein neuestes Flaggschiff-Handy auf den Markt brachte, sei der durchschnittliche iPhone-Preis laut Statista! auf 800 Dollar gestiegen. Und das in Zeiten, in den Technologie in der Breite günstiger werde. Eine prestigeträchtige Marke und eine Armee von eingefleischten Fans erlaubten es dem Apple-CEO Tim Cook, Preise zu verlangen, die noch vor wenigen Jahren verrückt schienen, so McBride. Doch damit sei es jetzt vorbei, vor allem auch, weil die Konkurrenz technologisch mindestens ebenbürtige Produkte zu deutlich günstigeren Preisen anbiete. Apple habe sich in eine Preis-Sackgasse manövriert, meint der Experte. Zudem kritisierte McBride, dass Apple ankündigte, dass künftig die iPhone-Verkaufszahlen nicht mehr veröffentlicht werden. Das iPhone sei Apples Kronjuwel und generiere zwei Drittel des Gesamtumsatzes von Apple. „Ein börsennotiertes Unternehmen, das den größten Teil seines Geldes mit dem Verkauf von Handys verdient, sagt den Investoren nicht mehr, wie viele Handys es verkauft“. Ein starkes Stück.
  • American Airlines hat im abgelaufenen Jahr von niedrigen Steuern profitiert. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 1,4 Mrd. Dollar und damit 10 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn sank aufgrund stark gestiegener Treibstoffkosten allerdings um 37 Prozent auf 2,66 Mrd. Dollar.
  • Hohe Sonderkosten sowie Probleme in China und Europa haben Ford zum Jahresende in die roten Zahlen getrieben. Im vierten Quartal fiel ein Verlust von 116 Mio. Dollar an. Vor Jahresfrist hatte es noch einen Gewinn von 2,5 Mrd. Dollar gegeben. Der Umsatz legte leicht auf 41,8 Mrd. Dollar zu.
  • Wie das Wall Street Journal berichtet, laufen in Los Angeles und London erste Tests des neuen "Amazon Shippings“. Amazon will dabei auf einige der traditionellen Gebühren verzichten und zusätzlich Lieferungen auch in der Urlaubshochsaison und an Wochenenden möglich machen.
  • Der US-Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb hat im vierten Quartal bei Umsatz und Ergebnis deutlich zugelegt. Das Unternehmen profitierte dabei von einer wachsenden Nachfrage nach seinem Krebsmittel Opdivo sowie dem Gerinnungshemmer Eliquis. Der Umsatz stieg um 10 Prozent auf knapp 6 Mrd. Dollar.
  • Amazon testet kleine Lieferroboter, die auf dem Gehweg fahren. In einem ersten Schritt sind sechs Fahrzeuge in der Nähe von Seattle unterwegs. Sie sehen aus wie eine große Kühlbox auf sechs Rädern.
  • Der Chiphersteller Texas Instruments hat im vergangenen Quartal trotz eines Umsatzrückgangs mehr verdient. Der Überschuss stieg von 344 Millionen auf 1,24 Mrd. Dollar. Grund für den Anstieg waren deutlich niedrigere Rückstellungen für Ertragssteuern gewesen. Der Umsatz sank dagegen ein Prozent auf 3,72 Milliarden Dollar.
  • Apple strukturiert seine Softwareabteilung für selbstfahrende Autos um. Der Bereich "Project Titan" sei um mehr als 200 Mitarbeiter verkleinert worden, berichtete CNBC. Ein Apple-Sprecher bestätigte dem TV-Kanal, dass es Entlassungen gegeben habe.
  • Der Billigflieger Southwest Airlines muss, auch die US-Luftfahrtbehörde FAA von der seit gut einem Monat anhaltenden Haushaltssperre betroffen ist, auf die Erlaubnis für Flüge zwischen Kalifornien und Hawaii warten. Allein im Januar kostete der Stillstand vieler Regierungsbehörden die Fluggesellschaft zwischen 10 und 15 Mio. Dollar Umsatz.
  • Vertreter der Demokraten wollen nach der Übernahme der Mehrheit im Repräsentantenhaus die Geschäftsbeziehungen zwischen Donald Trump und der Deutschen Bank prüfen. Dabei wollen die Vorsitzenden des Finanzausschusses und des Geheimdienstkomitees, Maxine Waters und Adam Schiff, zusammenarbeiten, wie sie dem Magazin Politico sagten.
  • Der Flugzeugbauer Airbus hat für den Fall eines ungeordneten Austritts Großbritanniens aus der EU erneut mit der Verlagerung seiner Produktionen gedroht. „Wenn es einen No-Deal-Brexit gibt, müssen wir bei Airbus möglicherweise sehr schädliche Entscheidungen für das Vereinigte Königreich treffen“, sagte Konzernchef Tom Enders in einem auf der Airbus-Internetseite veröffentlichten Video. Das sei keine leere Drohung. „All jene, die daran zweifeln, Airbus könnte im Falle eines No-Deal-Brexit Geschäfte von Großbritannien abziehen, liegen falsch."
  • Favorit im DAX ist die Aktie von Infineon. Der Chiphersteller STMicroelectronics hatte Zahlen vorgelegt. Das Unternehmen baut Mikrochips und Sensoren für die Smartphone- und Autoindustrie und dieses Geschäft lief im Schlussquartal 2018 bestens. Die Umsätze legten kräftig zu und die Marge lag über den Erwartungen. Auch wenn STMicroelectronics fürs laufende Quartal nicht mehr so optimistisch ist, sind die Anleger erleichtert, was für eine positive Branchenstimmung sorgt.
  • Merck-Chef Stefan Oschmann bleibt für 2019 optimistisch. „Die drei Sparten des Konzerns geben aktuell Anlass, grundsätzlich optimistisch zu sein", so Oschmann gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg.
  • Rheinmetall hat einen Großauftrag von einem europäischen Lkw-Hersteller erhalten. Die Rheinmetall-Tochter Kolbenschmidt soll ab dem Jahr 2020 Kolben und Zylinderlaufbuchsen liefern. Der Auftrag habe ein Volumen von mehr als 290 Mio. Euro und laufe bis zum Jahr 2025.
  • Die Bundesregierung steht nicht nur mit der Deutschen Bank in engem Kontakt, sondern auch mit der Commerzbank und dem Finanzinvestor Cerberus, der in beiden Instituten zu den wichtigsten Aktionären gehört. Dies berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und sein Staatssekretär Jörg Kukies hätten sich in den vergangenen Monaten mehrfach mit Vertretern beider Unternehmen getroffen, wie aus einem Schreiben aus dem Ministerium hervorgehe, schreibt die Zeitung. Der Investmentfonds Cerberus zählt bei beiden Geldhäusern zu den wichtigsten Aktionären. Schon seit Monaten gibt es Spekulationen über eine Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank.
  • Für den Lichtkonzern Osram hat das Geschäftsjahr 2019 schwächer als erwartet begonnen. Der Umsatz der fortgeführten Aktivitäten sei im ersten Quartal auf vergleichbarer Basis um rund 15 Prozent auf 828 Mio, Euro gesunken, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit. Die bereinigte Ebitda-Marge fiel von 18,5 auf 11,3 Prozent. Die Jahresziele für 2019 will man zwar immer noch erreichen, auch dank eingeleiteter Gegenmaßnahmen zur Umsatzsteigerung. Das Erreichen der Prognose hänge aber insbesondere von einer Belebung des Auftragseingangs in den nächsten Monaten ab. Dabei sei die Berechenbarkeit für die kommenden Quartale aber sehr gering, so der Konzern.
  • Der inhaftierte Auto-Manager Carlos Ghosn ist als Renault-Konzernchef zurückgetreten. Kreise des Autoherstellers hätten am Donnerstag eine entsprechende Aussage von Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire bestätigt, so die Nachrichtenagentur dpa-AFX. Der Verwaltungsrat von Renault wird heute Vormittag zusammenkommen. Ghosn war im November in Tokio wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen festgenommen und angeklagt worden. Sein bisheriger Stellvertreter Thierry Bolloré leitet nun als Generaldirektor dauerhaft das operative Geschäft. Der scheidende Michelin-Chef Jean-Dominique Senard übernimmt den Präsidentenposten im Renault-Verwaltungsrat.
  • Der Fahrzeugbauer Opel will nach Gewerkschaftsinformationen die Produktion in seinem Stammwerk Rüsselsheim zurückfahren. Im laufenden Jahr sollen nur noch 68.000 statt 123.000 Fahrzeuge gefertigt werden, berichtete zuerst die "Mainzer Allgemeine" unter Berufung auf eine interne Mitarbeiterinformation der IG-Metall-Betriebsräte.
  • Die deutschen Autokonzerne BMW, Daimler und VW stehen neben Zulieferern wie Continental, ZF und Bosch in Verhandlungen über eine Kooperation bei selbstfahrenden Autos. Die Konzerne stehen in losen Gesprächen über eine gemeinsame Entwicklung zur künstlichen Intelligenz und Roboterautos. Bislang sei nichts vereinbart worden, aber alle Beteiligten hätten erkannt, "dass einer allein das Rennen nicht gewinnen wird". Das geht aus verschiedenen Medienberichten des "Manager Magazins", der "F.A.Z" und der "Süddeutschen Zeitung" hervor.
  • Google wehrt sich juristisch gegen die von der französischen Datenschutzbehörde CNIL verhängte Geldstrafe von 50 Mio. Euro. „Wir haben uns entschieden, in Berufung zu gehen", erklärte der Konzern. Die CNIL hatte einen Verstoß gegen die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) festgestellt. Die von Google eingeholte Zustimmung zur Anzeige personalisierter Werbung sei nicht gültig, weil die Nutzer nicht ausreichend informiert würden.

Konjunktur & Politik

  • Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche unerwartet um 7,97 Millionen Barrel auf 445,0 Millionen Barrel gestiegen. Erwartet wurde eigentlich ein Rückgang um 0,6 Millionen Barrel. Die am Vorabend veröffentlichten inoffiziellen Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hatten allerdings bereits einen Anstieg um 6,6 Millionen Barrel gezeigt.
  • Der Index der Frühindikatoren in den USA ist im Dezember um 0,1 Prozent gesunken, wie am Donnerstag mitgeteilt wurde. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,1 Prozent, nach einem Plus von 0,2 Prozent im November.
  • Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im Januar aufgehellt. Dies signalisiert der Markit Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe der USA, der von zuvor 53,8 überraschend auf 54,9 Punkte stieg. Experten hatten einen Rückgang auf 53,5 Punkte erwartet.
  • Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren in den USA ist im Dezember zum Vormonat um 0,1 Prozent gesunken, wie das private Forschungsinstitut Conference Board mitteilte. Volkswirte hatten damit gerechnet.
  • In der Woche zum 19. Januar wurden in den USA 199.000 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 13.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit November 1969.
  • Im US-Haushaltsstreit hat der US-Ökonom Robert Shiller die Demokraten zu Nachgiebigkeit gegen Präsident Donald Trump aufgefordert. „Im Sinne eines Kompromisses: Lasst ihn seine Mauer haben, und dann sehen wir, wie es läuft", sagte Shiller der Deutschen Presse-Agentur in Davos. „Und ich vermute, sie wird keine große Auswirkung auf illegale Einwanderung haben."
  • Die EU rechnet laut Kommissarin Cecilia Malmström im schwelenden Handelsstreit mit den USA nicht mit Sonderzöllen auf europäische Autos. Die Europäische Union sei jedoch auch für den Fall gerüstet, dass US-Präsident Donald Trump die Drohung wahr mache, sagte die Handelskommissarin am Donnerstag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos.
  • US-Präsident Donald Trump hat seine Rede zur Lage der Union verschoben, weil die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, ihn vorerst nicht im Parlamentssaal sprechen lassen will.
  • Der Leitzins im Euroraum bleibt auf dem Rekordtief von null Prozent, wie der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag entschied. Einige Volkswirte rechnen angesichts zunehmender Risiken für die Konjunktur inzwischen damit, dass die EZB mit der ersten Zinserhöhung noch bis ins Jahr 2020 warten wird. Den Strafzins, den Banken für bei der EZB geparktes Geld bezahlen müssen, beließ die Notenbank bei 0,4 Prozent. Auch die Formulierungen der Forward Guidance mit Blick auf die zukünftige Entwicklung der Leitzinsen wurde unverändert beibehalten. Somit liegt der früheste Zeitpunkt für eine erste Zinsanhebung des Einlagesatzes weiterhin im vierten Quartal 2019. EZB-Präsident Mario Draghi betonte auf der Pressekonferenz wie erwartet die gewachsenen Abwärtsrisiken und die Handlungsbereitschaft und -fähigkeit der EZB, bei Bedarf gegenzusteuern.
  • Die Eurozone verzeichnete im Januar annähernde Stagnation. Dies signalisiert der IHS Markit Flash Eurozone Composite Index Produktion, der im Januar zum Vormonat Dezember um 0,4 Punkte auf 50,7 Zähler nachgab. Das ist der niedrigste Wert seit Juli 2013. „Die enttäuschenden Daten deuten darauf hin, dass das BIP-Wachstum im Euroraum auf Quartalsbasis lediglich 0,1 Prozent betragen dürfte“, kommentierte Markit-Chefökonom Chris Williamson die Einkaufsmanagerdaten. Die aktuelle Vorabschätzung des PMI beruht auf rund 85 Prozent der regulären Umfragerückmeldungen.
  • Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire möchte sich am Donnerstag beim Weltwirtschaftsforum in Davos für ein globales Steuersystem starkmachen. Es sei wichtig ein System zu schaffen, welches Ungleichgewichte bei der Besteuerung von kleinen und großen Unternehmen bekämpft. Er habe darüber bereits mit US-Vertretern gesprochen. „Alle G7-Mitglieder sind sich einig, dass wir ein neues Steuersystem brauchen”, sagte Le Maire.
  • Die EU-Kommission hat die Kritik aus Deutschland an den aktuellen Grenzwerten für Feinstaub und Stickoxide in der EU zurückgewiesen. Die europäischen Grenzwerte basierten auf „soliden wissenschaftlichen Nachweisen", die von der Weltgesundheitsorganisation vorgelegt worden seien, sagte EU-Umweltkommissar Karmenu Vella laut Reuters den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) kann der Studie zahlreicher Lungenfachärzte, welche die Feinstaub- und Stickoxidgrenzwerte in Frage stellen, einiges abgewinnen. „Wir brauchen eine ganzheitliche Sichtweise", sagte der CSU-Politiker am Donnerstagmorgen im ARD-Morgenmagazin. „Wenn über 100 Wissenschaftler sich zusammenschließen, ist das schon einmal ein Signal." Die bisherige Debatte nannte er „sehr skurril".
  • Der venezolanische Parlamentspräsident Juan Guaidó hat dem sozialistischen Regierungschef Nicolás Maduro die Legitimation abgesprochen und sich selbst zum Übergangs-Staatschef des südamerikanischen Landes erklärt. Die USA und die EU erkennen den Oppositionsführer Guadió als rechtmäßigen Interims-Präsidenten des Landes an. Das Militär stellt sich nach wie vor hinter Maduro. Bei Demonstrationen gegen das Maduro-Regime kamen alleine am Mittwoch mindestens 13 Menschen ums Leben. Der Chef des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Norbert Röttgen, forderte die Bundesregierung auf, im eskalierenden Machtkampf in Venezuela Partei zu ergreifen. „Die mutigen Kämpfer für die Demokratie in Venezuela brauchen internationale Unterstützung, auch die deutsche", so Röttgen zur "Rheinischen Post".
  • Europas Nutzfahrzeugmarkt bleibt trotz des Dämpfers im Dezember auf Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr wurden rund 2,48 Mio. Fahrzeuge und damit 3,2 Prozent mehr verkauft als im Jahr zuvor, wie der europäische Branchenverband ACEA am Donnerstag mitteilte. Der Nutzfahrzeugmarkt wächst damit bereits das sechste Jahr in Folge.
  • Im US-Haushaltsstreit, der große Teile der US-Behörden lahmlegt, soll an diesem Donnerstag über zwei konkurrierende Lösungswege abgestimmt werden. Allerdings dürfte wohl weder der Entwurf der Republikaner noch der der Demokraten die notwendigen 60 von 100 Stimmen bekommen. Die Republikaner haben im Senat nur eine Mehrheit von 53 Sitzen. Im Zentrum des Streits steht das Thema Mauerbau an der Grenze zu Mexiko. US-Präsident Trump will erst die Finanzierung des Projekts sicherstellen und dann die Behörden wieder öffnen.
  • Das ifo Institut spricht sich für einen bedächtigen Ausstieg aus der Braunkohle aus. „Energiepolitisch spricht viel für einen langsamen Ausstieg“, sagt ifo-Forscher Joachim Ragnitz. Er sieht erhebliche Risiken für die Versorgung bei einem schnellen Ausstieg, da es bislang noch an Alternativen fehlt, um die Grundlast abzusichern. Import von Kohle- oder Atomstrom aus dem benachbarten Ausland hält Ragnitz für keine tragfähige Lösung: „Es wäre klimapolitisch kurzsichtig, in Ostdeutschland moderne Braunkohle-Kraftwerke abzuschalten und stattdessen veraltete Anlagen in Polen oder Tschechien zu betreiben, um die Versorgung in Deutschland zu sichern.“
  • Die europäische Bauwirtschaft wird bis ins Jahr 2021 wachsen, wenn auch mit abnehmender Intensität. Wurden die Bauleistungen im Jahr 2018 noch um 2,8 Prozent ausgeweitet, so dürfte der Anstieg in diesem Jahr lediglich 2 Prozent betragen, wie aus einem Aufsatz im ifo Schnelldienst Februar hervorgeht. Für 2021 geht die aktuelle Prognose der Forschungsgruppe Euroconstruct von einer Zunahme um 1,3 Prozent aus. „Zu den Hauptgründen für den seit 2014 laufenden Aufschwung beim Bau zählen die gute Wirtschaftslage, das günstige Zinsumfeld und die gestiegenen Handlungsspielräume der öffentlichen Hand“, sagte ifo-Experte Ludwig Dorffmeister.
  • Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hat auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos für eine freie, offene und regelbasierte Weltordnung geworben. „Die ganze Welt sollte von Skaleneffekten und Effizienzvorteilen profitieren", so Abe mit Bezug auf das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan sowie die 'Trans-Pazifische Partnerschaft' (TPP).
Termin des Tages: 13:45 Uhr - EWU: EZB-Zinsentscheid

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