Kommentar
17:45 Uhr, 26.01.2018

Trump: „Amerika first bedeutet nicht Amerika alleine“ - US-Wirtschaft geht zum Jahresende etwas die Puste aus

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  • EZB-Coeure warnt vor Währungskrieg
  • EZB-Umfrage: Experten erwarten mehr Wachstum und Inflation
  • Colgate-Palmolive schwächelt zum Jahresende
  • Facebook droht Datenschutzklage in Österreich
  • Dell erwägt Rückkehr an die Börse
  • Intel verbucht im Schlussquartal 2017 Rekorderlöse
  • Wetteifern um Commerzbank-Sparte EMC
  • US-Investor Soros reiht sich ein in den Chor der Bitcoin-Kritiker
  • Eurozone: Geldmenge wächst im Dezember schwächer als im Vormonat
  • Deutsche Bank sucht nach Zukaufmöglichkeiten für Fondstochter
  • ifo Geschäftsklimaindex im Dienstleistungssektor sinkt
  • Japan: Preisdruck stockt trotz extrem lockerer Geldpolitik
  • Gold-Rally hält unvermindert an

Markt

  • Nach der schwachen Entwicklung an den Vortagen hat sich der deutsche Aktienmarkt am Freitag leicht erholt und etwas fester ins Wochenende verabschiedet. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 0,31 Prozent auf 13.340,17 Punkte. Auf Wochensicht hat das Börsenbarometer rund 0,7 Prozent verloren. Gegenüber dem am Dienstag erreichten Allzeithoch beläuft sich das Minus sogar auf 1,9 Prozent. Ein wichtiger Grund für den Rücksetzer am Aktienmarkt war an den vergangenen Tagen der starke Euro. Am Freitag reagierte der Markt nun positiv auf die US-Wachstumszahlen, obwohl diese etwas schlechter ausfielen als erwartet.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Wie der US-Konsumgüterhersteller Colgate-Palmolive mitteilte, halbierte sich der Gewinn im vierten Quartal von 606 Mio. des Vorjahres auf nun 323 Mio. US-Dollar. Hauptgrund war die Steuerreform, aber auch die Kosten für den laufenden Konzernumbau belasteten. Der Umsatz stieg um 4,5 Prozent auf 3,9 Mrd. US-Dollar.
  • Der US-Pharmakonzern AbbVie hat im vierten Quartal mit einem bereinigten Gewinn von 1,48 US-Dollar je Aktie die Prognosen und den Vorjahreswert von 1,20 US-Dollar je Aktie übertroffen. Im Zuge der Steuerreform fiel eine Einmalbelastung von 1,14 Mrd. US-Dollar an.
  • Der 2013 von der Börse genommene Computerhersteller Dell erwägt offenbar die Rückkehr an den Aktienmarkt. Dies sei eine der Optionen, die der Verwaltungsrat derzeit prüft, berichtete Bloomberg.
  • Wal Mart-Stores kooperiert im japanischen Lebensmittelgeschäft mit dem heimischen Internethändler Rakuten. Beide gründen ein Joint-Venture mit dem Namen Seiyu GK.
  • Facebook droht eine Musterklage wegen Datenschutzverstößen. Der Wiener Aktivist Max Schrems erstritt vor dem EuGH das Recht, den Konzern in Österreich zu verklagen.
  • Intel hat im Schlussquartal 2017 Rekorderlöse verbucht. Der Umsatz stieg um 4 Prozent auf 17,1 Mrd. US-Dollar. Unterm Strich fiel wegen Einmalbelastungen im Zuge der Steuerreform ein Verlust von 687 Mio. US-Dollar an.
  • Die Kaffeehaus-Kette Starbucks hat den Umsatz zum Jahresende deutlich um 6 Prozent auf 6,1 Mrd. US-Dollar gesteigert. Der Überschuss wurde dank eines Sondererlöses auf 2,3 Mrd. US-Dollar verdreifacht.
  • Die Deutsche Bank sucht nach Zukaufmöglichkeiten für ihre Fondstochter, die an die Börse gebracht werden soll. Dabei schaue sich das Geldhaus verstärkt in Großbritannien um, schreibt die „Börsen-Zeitung“. Es gehe dabei um eine kleinere Transaktion, um die dortige Lücke, die mit dem Verkauf der früheren Aktivitäten an Aberdeen 2005 entstanden ist, etwas wieder aufzufüllen. Die Deutsche Bank wollte auf Anfrage der Zeitung am Donnerstag dazu keine Stellung beziehen.
  • Seit Herbst 2016 steht die Commerzbank-Sparte EMC, in der das Geschäft mit börsennotierten Indexfonds (ETFs), Aktienderivaten und Zertifikaten gebündelt ist, zur Disposition. Die US-Investmentbank Goldman Sachs, der französische Konkurrent Société Générale und das britische Geldhaus Barclays wetteifern nach Informationen des „Handelsblatts“ offenbar um den Kauf des Geschäfts.
  • Der Luxusgüterkonzern LVMH hat 2017 dank boomender Geschäfte mit Mode den Gewinn um 29 Prozent auf 5,1 Mrd. Euro gesteigert. Der Umsatz legte um 13 Prozent auf 42,6 Mrd. Euro zu.
  • Die Ouram Holding aus Luxemburg hat 4,51 Prozent der Stimmrechte am Immobilienunternehmen TLG direkt übernommen und sich Zugriff auf weitere 18,03 Prozent gesichert.
  • Der Schweizer Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan hat im vergangenen Jahr dank starker Nachfrage, Zukäufen und Preiserhöhungen ein Wachstum von knapp fünf Prozent auf 5,1 Mrd. Franken verzeichnet. Der Überschuss stieg um 12 Prozent auf 720 Mio. CHF.
  • Das ehemalige Start-Up Airbnb hat laut „Financial Times“ erstmals in seiner Firmengeschichte ein Geschäftsjahr mit Gewinn abgeschlossen. Das Unternehmen habe 2017 vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen rund 100 Mio. US-Dollar verdient, berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen Insider. Die Buchungen seien um 150 Prozent gestiegen, der Umsatz habe über 3,5 Milliarden Dollar erreicht.

Konjunktur & Politik

  • US-Präsident Donald Trump hat die Unternehmen der Welt zum Investieren in den USA eingeladen. „Nie war die Zeit besser, um einzustellen, zu wachsen und zu investieren“, sagte er auf dem Weltwirtschaftsforums in Davos. Er, Trump, sei „hier, um die Interessen der amerikanischen Menschen zu vertreten“. Er sagte aber auch: „Amerika zuerst bedeutet nicht Amerika alleine.“ Zum einen würden Wirtschaftsreformen in den Vereinigten Staaten auch anderen Ländern auf der Welt helfen. Zudem schloss Trump eine Rückkehr der USA zum Transpazifischen Handelsabkommen TPP nicht mehr kategorisch aus. Trump sagte in Davos, die USA werde über Freihandelsabkommen mit vielen Ländern nachdenken, auch mit den TPP-Ländern.
  • Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal 2017 langsamer gewachsen als von Experten erwartet. Nach Zahlen des Handelsministeriums in Washington legte das BIP um annualisiert 2,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Das ist weniger als Analysten mit 2,9 Prozent erwartet hatten. Im dritten Quartal hatte das Wachstum auf dieser Basis noch 3,2 Prozent betragen. Im Gesamtjahr 2017 wuchs Amerikas Wirtschaft damit um 2,3 Prozent.
  • Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA weitete sich im Dezember um 2,9 Prozent zum Vormonat aus. Experten hatten lediglich ein Plus von 0,9 Prozent erwartet.
  • EZB-Direktor Benoit Coeure fand deutliche Worte zur derzeitigen Diskussion um die Wechselkurse. „Wir haben zuletzt viele Kursschwankungen gesehen, die durch verschiedene Staatsvertreter verursacht wurden, und ich halte das nicht für sehr hilfreich", sagte der Franzose in Davos. Wie zuvor EZB-Präsident Mario Draghi erinnerte Coeure an die Vereinbarung großer Wirtschaftsnationen, die Wechselkurse nicht manipulieren zu wollen. Die Welt brauche keinen Währungskrieg, so Coeure.
  • Laut einer aktuellen Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) unter Finanzexperten erwarten diese für 2018 ein Wachstum im gemeinsamen Währungsraum von 2,3 Prozent. Vor drei Monaten lag die Prognose noch bei 1,9 Prozent. Die Inflation wird im laufenden Jahr mit 1,5 anstatt 1,4 Prozent erwartet. Für kommendes Jahr wird eine Rate von 1,7 anstatt 1,6 Prozent veranschlagt.
  • Die breit gefasste Geldmenge M3  im Euroraum hat sich im Dezember zum Vorjahresmonat um 4,6 Prozent ausgeweitet, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) mit. Im Vormonat hatte die Rate noch 4,9 Prozent betragen. Die Kreditvergabe an private Haushalte wuchs zugleich wie im Vormonat um 2,8 Prozent im Jahresvergleich, die Vergabe an Unternehmen außerhalb des Finanzsektors um 2,9 Prozent, nach zuvor 3,1 Prozent.
  • Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer warnte gegenüber der dpa die Koalitionäre in Berlin davor, befristete Arbeitsverhältnisse zu regulieren. Diese seien ein unverzichtbarer Jobmotor, sagte er. „Die angedachte Beschränkung von befristeten Arbeitsverträgen würde Beschäftigungschancen mindern." Der Präsident des Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, ergänzte: „Gerade kleine Betriebe brauchen ein ausreichendes Maß an Flexibilität, um auf immer wieder schwankende Auftragslagen reagieren zu können.“ CDU, CSU und SPD starten heute Koalitionsverhandlungen in Berlin. Zunächst treffen die Parteivorsitzenden zusammen. Dann soll zunächst in einer erweiterten Kerngruppe der Parteien und später in Arbeitsgruppen beraten werden.
  • Der US-Investor George Soros reiht sich ein in den Chor der Bitcoin-Kritiker. „Das ist eine typische Blase", sagte er am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Der Bitcoin sei keine Währung, „es ist Spekulation.“ Für eine Währung fehle die Stabilität“. Soros erwartet aber keinen Crash. Vielmehr geht er davon aus, dass der Bitcoin sukzessive an Wert und Bedeutung verliert. Die zugrundeliegende Blockchain-Technologie sei aber innovativ und könne zum Guten benutzt werden.
  • Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret befürchtet Gefahren für das Finanzsystem durch Spekulationsblasen bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen. „Auf mittlere und längere Sicht können derartige Blasen die Finanzstabilität durchaus gefährden", sagte Dombret in einem Focus-Interview. Kurzfristig sei er aber nicht beunruhigt.
  • Die Stimmung bei den deutschen Dienstleistern hat sich zu Jahresbeginn etwas eingetrübt. Der ifo Geschäftsklimaindex für den Dienstleistungssektor sank im Januar von 111,8 auf 111,1 Punkte. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage kletterten auf ein neues Rekordhoch. Die Erwartungen wurden jedoch merklich nach unten korrigiert. Viele Dienstleister planen laut ifo Institut, in den kommenden Monaten die Preise zu erhöhen.
  • Im Dezember legten die Verbraucherpreise in Japan ohne Berücksichtigung von Kosten für Lebensmittel wie im November im Jahresvergleich um 0,9 Prozent zu, teilte die Regierung mit. Experten hatten mit diesem Plus bei diesem für die Bank of Japan wichtigsten Preisindex gerechnet. Das Notenbank-Ziel liegt bei einem Anstieg von zwei Prozent.
  • Brasiliens Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva wurde von einem Richter in Brasília mit einem Ausreiseverbot belegt, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete. Bundesrichter Ricardo Leite ordnete den Entzug des Reisepasses im Rahmen eines Prozesses gegen Lula an, in dem wegen mutmaßlicher Korruption ermittelt wird.
Termine des Tages:
10:00 Uhr - EU: Geldmenge M3/ Kredite an den privaten Sektor Dezember
10:30 Uhr - GB: BIP Q4 (1. Veröffentlichung)
11:00 Uhr - EU: EZB Ratsmitglied Benoit Coeuré spricht auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos
14:30 Uhr - US: BIP Q4 (1. Veröffentlichung)

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7 Kommentare

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  • Zukunft21
    Zukunft21

    es wird der Zeitpunkt kommen an dem nichts mehr gehalten wird im Gold und auch im Silber.

    Einfach abwarten und die günstigen Kurse nutzen zum Positionsaufbau.

    Kaufe neben Hebelprodukten auch physiches Material in Gold und Silber.

    15:46 Uhr, 26.01.2018
  • 2 Antworten anzeigen

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