Analyse
17:10 Uhr, 05.09.2018

DAX-Überflieger vor massivem Verkaufssignal

Nachdem das erste Halbjahr von einer deutlichen Abwärtsbewegung geprägt war, konnte dieses DAX-Schwergewicht eine steile Rally aufs Börsenparkett zaubern. Doch dieser Anstieg könnte bereits mit dem heutigen Tag beendet worden sein. Es droht ein steiler Abverkauf mit entsprechenden Folgen - auch für den DAX.

Erwähnte Instrumente

  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 100,300 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 100,300 € (XETRA)

Seit April dieses Jahres war der Wert einer der Zugpferde der Rally im DAX. Doch die anfängliche Aufwärtsdynamik ebbte ab Mitte Juni ab und die Aktien gingen in eine hochvolatile Seitwärtsbewegung über. Zwar gelang es der Käuferseite in dieser Phase etliche Verkaufssignale in letzter Sekunde zu verhindern. Doch diesmal mehren sich die Indizien, dass sich das Blatt endgültig zu Gunsten der Verkäufer gewendet hat.

Die Aktien von SAP haben in den letzten Wochen das vorherige Rekordhoch bei 100,70 EUR übersprungen und das langfristige Fibonacci-Kursziel bei 104,92 EUR erreicht. In der Spitze gelang im Juni der Anstieg auf die neue Rekordmarke von 105,28 EUR. Seither ist der Kursverlauf von steilen Anstiegen geprägt, die nicht mehr über diese Marke führten und jeweils im Anschluß von einer Gegenbewegung unterbrochen wurden, die mindestens 61,8 % der vorangegangenen Aufwärtswelle korrigierten. Dies ist grundsätzlich als Zeichen von Schwäche zu werten und zeigt zusammen mit dem mehrfachen Scheitern an der Widerstandszone um 105,00 EUR, dass der Aufwärtstrend der Aktien deutlich abgebremst wird. Allerdings waren die vergangenen Wochen und Monate auch für beide Seiten ein Geduldsspiel, das rasch zwischen bärischen Mustern und greifbaren Kaufsignalen wechselte.

Doch mit dem Abprallen an der 105,00 EUR-Marke Ende August scheint dieser Machtkampf zu Gunsten der Bären entschieden. Denn direkt im Anschluss wurde wiederum eine 61,8 %-Korrektur des letzten Anstiegs von 98,04 EUR bis 104,96 EUR vollzogen. Heute wurde das zugehörige 38,2 %Retracementniveau bei 100,68 EUR unterschritten. Dieses Retracement fällt wie zufällig mit dem früheren Rekordhoch zusammen. Ein doppelt bärisches Signal also.

Nur ein Ausbruch über 105,50 EUR kann SAP noch retten

Unterhalb von 103,00 EUR ist dieses frische kurzfristige Verkaufssignal gültig und dürfte seine bärische Wirkung entfalten. Aufgrund des zugleich entstehenden Dreifachtops auf Höhe von 105,00 EUR wäre erst ein deutlicher Ausbruch über dieses Niveau bullish zu werten und könnte die Aktien bis 109,00 und 112,00 EUR antreiben. Davon sind wir aktuell jedoch weit entfernt.

Das nächste Ziel der laufenden Verkaufswelle ist die Unterstützung bei 98,77 EUR. Wird diese ebenfalls durchbrochen, käme es zu einem Kursrutsch bis 96,72 und 94,76 EUR. Das Verlaufstief vom Mai könnte den Ansturm der Bären noch einmal abbremsen und eine stärkere Erholung auslösen. Wird die Marke in der Folge dagegen ebenfalls unterschritten, liegt das nächste Ziel bei 91,43 EUR, dem 38,2 %-Retracement der gesamten Aufwärtsbewegung von 82,88 EUR bis zum aktuellen Allzeithoch.

Dieses aktue Rückschlagspotenzial von ca. 5,40 % (94,76 EUR) bzw. 9.00 % (91,43 EUR) dürfte den aktuell ohnehin stark angeschlagenen DAX weiter belasten und in die Tiefe reißen. Selbst ein Einbruch unter 11.726 Punkte wäre dann möglich, sofern das Schwergewicht die Supportmarke von 94,76 EUR durchbricht.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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