Kommentar
17:45 Uhr, 08.12.2017

DAX beendet Handel im Plus - Bankenwerte europaweit gefragt

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Uni Michigan-Konsumindex sinkt im Dezember
  • Überraschend starker Stellenaufbau in den USA
  • EU und Großbritannien einigen sich in Brexit-Verhandlungen auf eine erste Abmachung
  • Goldman Sachs will Bitcoin-Futures clearen
  • Regierungsstillstand in den USA abgewendet
  • Chinesen kaufen bei Dialog Semiconductor zu
  • Arbeitskosten in Deutschland steigen rasant
  • Japanische Wirtschaft wächst
  • Frankreich: Industrieproduktion steigt
  • Überraschender Rückgang der Exporte
  • Siemens soll zwei Gaskraftwerke in Libyen bauen
  • Steinhoff: Moody’s stuft auf Ramschniveau ab

DAX

  • Der Durchbruch bei den Brexit-Verhandlungen hat am Freitag auch den deutschen Aktienmarkt beflügelt. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 0,83 Prozent bei 13.153,70 Punkten. Die robust ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten sorgten kaum für Bewegung. Auf Wochensicht konnte das Börsenbarometer gut zwei Prozent hinzugewinnen. Europaweit waren am Freitag besonders die Bankenwerte gefragt. Die in dieser Woche beschlossenen Basel-III-Kapitalregeln sind nach Einschätzung von Beobachtern nicht zu streng ausgefallen. Die höheren Zinsen und die steilere Zinskurve könnten außerdem zu einem Gewinnanstieg bei den Geldhäusern führen, heißt es am Markt.

Devisen

  • Das britische Pfund hat nach den erfolgreich verlaufenden Brexit-Verhandlungen im Verhältnis zum Euro spürbar zugelegt. Ein Pfund war am Freitag bis zu 1,1506 Euro wert. Das ist der höchste Stand seit fast sechs Monaten. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und die britischen Premierministerin Theresa May hatten am Morgen mitgeteilt, eine Einigung zum Brexit erzielt zu haben.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Kreise: Bayer wird bei Monsanto-Deal mit EU-Bedenken konfrontiert. Bedenken bedeuten aber kein Scheitern des Bayer-Monsanto-Deals, heißt es.
  • Kreise: Teva Pharmaceutical will bis zu 10.000 Stellen streichen. Teva-Chef Kåre Schultz wolle 1,5 bis 2,0 Milliarden Dollar einsparen, berichtet Bloomberg.
  • Die Deutsche Bank dürfte nach Einschätzung ihres Finanzvorstands James von Moltke keine Probleme mit den in dieser Woche beschlossenen Basel-III-Kapitalregeln bekommen. "Wir sind gut kapitalisiert, es gibt hier keinen Grund, alarmiert zu sein", sagte von Moltke der "Süddeutschen Zeitung".
  • Der Kommunikationschef der UN-Organisation für Migration (IOM), Leonard Doyle, kritisierte Facebook & Co scharf: Die sozialen Medien böten Schmugglern und Folterern Plattformen und täten zu wenig, um deren schmutziges Geschäft zu unterbinden.
  • Der Autohersteller Ford will Elektroautos entgegen früherer Pläne nun doch in Mexiko produzieren. Im Januar hatte Ford noch verkündet, sein Werk Flat Rock im US-Bundesstaat Michigan zur Hauptfertigungsstätte für E-Autos zu machen.
  • Der US-Chemikalienhändler Univar übernimmt von der Kemetyl Group die Sparte Industrial Chemical. Der Deal soll bis 2018 über die Bühne gehen. Zu finanziellen Details wurden keine Angaben gemacht. Die neue Sparte setzt 30 Mio. Dollar im Jahr um.
  • Die US-Fluggesellschaft United Continental Holdings hat einen Aktienrückkauf im Volumen von 3 Mrd. Dollar angekündigt. Dies entspricht rund 17 % der Marktkapitalisierung.
  • Laut Bloomberg will die US-Investmentbank Goldman Sachs Bitcoin-Futures clearen. Man wolle zwar nicht auf eigene Rechnung beim Handel mit Bitcoin-Futures mitmachen, solche Geschäfte aber für ausgewählte Kunden ausführen, hieß es.
  • Der Online-Bezahldienst Alipay von Alibaba hat inzwischen 520 Mio. Nutzer und wickelt pro Tag rund 200 Mio. Zahlungen aller Art ab. Hinzu kommt ein Service für die Kreditvergabe an Kunden, die bei normalen Banken abgewiesen wurden.
  • Der Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec hat im Geschäftsjahr 2016/17 den oberen Rand seiner Umsatzprognose erreicht. Der Umsatz stieg um 9,3 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro. Carl Zeiss Meditec hatte einen Umsatz in der Spanne von 1,15 bis 1,2 Milliarden Euro angepeilt.
  • Der chinesische Großaktionär Tsinghua University hat seinen Anteil am Halbleiterentwickler Dialog Semiconductor weiter ausgebaut und hält nun insgesamt 8,10 Prozent der Anteile, wie aus einer am Donnerstagabend veröffentlichten Pflichtmitteilung hervorgeht. Ende Juni hatte die Beteiligung bei 6 Prozent gelegen, am Dienstag dieser Woche wurden dann 7,15 Prozent gemeldet.
  • Die Investmentfirma OppenheimerFunds hat ihre Beteiligung am 3D-Drucker-Hersteller SLM Solutions mehr als verdoppelt und hält nun fast 11 Prozent der Anteile. Zuletzt hatte der Investor Paul Singer mit seinem Hedgefonds Elliott seine Anteile heruntergefahren. Nach aktuellem Stand hält Elliott noch fast 19 Prozent der SLM-Anteile.
  • Die Steinhoff-Aktien fallen weiter. Die Ratingagentur Moody’s hat die Kreditwürdigkeit des von einem Bilanzskandal erschütterten Unternehmens am Freitagmorgen von "Baa3" auf "B1" und damit auf Ramschniveau abgestuft.
  • Die EU-Kommission will Medienberichten zufolge am 21. Dezember darüber entscheiden, ob die beiden Air-Berlin-Töchter Niki und LGW von der Lufthansa übernommen werden können. Gibt die EU-Kommission dann kein grünes Licht für eine Übernahme, wird sich die Lufthansa laut Experten sofort aus beiden Gesellschaften zurückziehen. Niki müsste dann noch vor Weihnachten Insolvenz anmelden und den Flugbetrieb einstellen. Bislang hat der Ferienflieger laut "Bild"-Zeitung insgesamt mehr als 800.000 Buchungen im System. Diese Urlaubsflüge würden 2018 dann nicht mehr stattfinden.
  • Der Industriekonzern Siemens hat einen Auftrag aus Libyen zum Bau von zwei Gaskraftwerken erhalten. Man habe mit dem staatlichen Versorger Gecol eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet, teilte Siemens mit. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt.
  • Die Fusion der BASF-Tochter Wintershall mit Dea wird immer konkreter. BASF gab per Pflichtmitteilung die Unterzeichnung einer entsprechenden Absichtserklärung bekannt. Demnach sollen die jeweiligen Sparten zu der Wintershall DEA zusammengeschlossen werden. An ihr solle BASF 67 Prozent und die Investorengruppe LetterOne um den russischen Oligarchen Fridman 33 Prozent halten.

Konjunktur & Politik

  • Die US-Verbraucher zeigen sich in der Vorweihnachtszeit etwas pessimistischer als zuvor. Der Konsumklimaindex der Uni Michigan sinkt im Dezember laut vorläufigen Ergebnissen um 1,7 Punkte auf 96,8 Zähler. Experten hatten mit einem Anstieg auf 98,9 Punkte gerechnet.
  • In den USA wurden im November 228.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft neu geschaffen, so das US-Arbeitsministerium. Experten hatten 210.000 neue Jobs erwartet. Der Stellenzuwachs in den beiden Vormonaten September und Oktober wurde um insgesamt 3.000 Stellen höher ausgewiesen als bisher bekannt. Die Arbeitslosenquote stagnierte im November bei 4,1 Prozent. Die durchschnittlichen Stundenlöhne zogen mit 0,2 Prozent etwas schwächer an als erwartet.
  • Kurz vor dem Start von Terminkontrakten auf die Digitalwährung Bitcoin steigt die Nervosität am Markt. So stieg der Bitcoin auf dem Handelsplatz Coinbase am Donnerstag nnerhalb von 90 Minuten von 16.000 Dollar auf fast 20.000 Dollar, um danach wieder alle Gewinne abzugeben.
  • In Großbritannien hat die Industrieproduktion im Oktober im Monatsvergleich stagniert, teilte das nationale Statistikamt ONS mit. Analysten hatten damit gerechnet. Im September war mit 0,7 Prozent noch der stärkste Anstieg in diesem Jahr verzeichnet worden.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel fürchtet laut SPD-Präsidiumsmitglied Heiko Maas wegen fehlender Rückendeckung in der Union Minderheitsregierung im Bund. „Sie ist in der CDU längst nicht mehr unangefochten. Und die CSU wird sowieso alles tun, um ihr das Leben schwer zu machen", so Mass zur "Passauer Neuen Presse".
  • Die französische Industrie hat im Oktober 1,9 Prozent mehr produziert als im Vormonat, teilte das Statistikamt Insee mit. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet.
  • Die Arbeitskosten in Deutschland sind im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,2 Prozent bereinigt um den Effekt von Kalendertagen gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Während die Bruttoverdienste um 2,2 Prozent wuchsen, kletterten die Lohnnebenkosten um 2,4 Prozent.
  • Im Oktober wurden von Deutschland Waren im Wert von 108,0 Mrd. Euro exportiert und Waren im Wert von 89,1 Mrd. Euro importiert, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Damit waren die deutschen Exporte um 6,8 Prozent und die Importe um 8,3 Prozent höher als im gleichen Vorjahresmonat. Kalender- und saisonbereinigt nahmen die Exporte gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent ab, die Importe stiegen um 1,8 Prozent.
  • Die japanische Wirtschaft wächst deutlich stärker als erwartet. Im dritten Quartal legte sie im Jahresvergleich um 2,5 Prozent zu. Analysten hatten nur ein Plus von 1,4 Prozent erwartet.
  • Der US-Kongress hat eine mögliche Zahlungsunfähigkeit der Regierung abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus stimmte auch der Senat für einen Übergangshaushalt. Damit verfügen die Bundesbehörden für zunächst zwei weitere Wochen über Finanzmittel. Ohne das vorläufige Gesetz wäre morgen für viele Verwaltungsgeschäfte eine Haushaltssperre in Kraft getreten.
  • Die Brexit-Verhandlungen können in die nächste Phase eintreten. Die EU-Kommission erklärte, in der ersten Phase seien hinreichende Fortschritte erzielt worden. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sprach von einem Durchbruch. Die Unterhändler beider Seiten hatten die ganze Nacht über eine Grundsatzvereinbarung für den geplanten EU-Austritt beraten. In der zweiten Phase der Brexit-Verhandlungen soll es vor allem um die Ausgestaltung der künftigen Handelsbeziehungen gehen.
Termine des Tages:
08:45 Uhr - FR: Industrieproduktion Oktober
10:30 Uhr - GB: Industrieproduktion Oktober
14:00 Uhr - GB: NIESR BIP-Schätzung November
14:30 Uhr - US: Neugeschaffene Stellen ex Agrar November
14:30 Uhr - US: Arbeitslosenquote November
14:30 Uhr - US: Durchschnittliche Stundenlöhne November
16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan Dezember (vorläufig)

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