Kommentar
17:10 Uhr, 12.05.2016

DAX dreht weit ins Minus - US-Jobmotor dreht etwas langsamer

Neue negative Vorgaben der Wall Street belasten den DAX - Zalando-Ergebnis bricht ein - RWE übertrifft die Analystenschätzungen - Vonovia steigert operativen Gewinn deutlich -

  • US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unerwartet höher
  • Zalando verdient deutlich weniger
  • SMA Solar vorbörslich mit +3,51 Prozent größter Gewinner im TecDAX
  • Manz mit verbesserten Zahlen
  • Dürr verdient deutlich mehr
  • VTG verdoppelt Konzernergebnis
  • Vonovia steigert operativen Gewinn deutlich
  • RWE übertrifft die Analystenschätzungen
  • Sixt Leasing steigert Umsatz und Gewinn
  • Rheinmetall verfehlt die Erwartungen
  • Adidas erhöht die Jahresprognose

DAX

  • Der DAX präsentierte sich nach dem Kursrückgang vom Vortag heute zunächst erneut schwächer. Gen Mittag schaffte es der Leitindex jedoch ins Plus. Mit Eröffnung der US-Börsen fiel der Index zurück und notiert zur Stunde bei 9.838 Punkten (Xetra-Schluss: 9.975,32). Die Vorgaben von der Wall Street sind negativ. Heute haben nochmals zahlreiche Unternehmen ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Danach flaut die Berichtssaison merklich ab.

Unternehmensnachrichten

  • Der Onlinehändler Zalando wächst zwar weiterhin rasant, im ersten Quartal ist das Nettoergebnis jedoch auf 4,6 Millionen von 24,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum eingebrochen. Analysten hatten 15 Millionen Euro erwartet. Operativ lief das Geschäft jedoch wie erwartet. Das bereinigte EBIT reduzierte sich zwar auf 20,2 Millionen von 29,1 Millionen Euro. Die entsprechende Marge nahm auf 2,5 Prozent von 4,5 Prozent ab. Dies lag jedoch im Rahmen der vorläufigen Schätzungen von 12 bis 28 Millionen Euro bzw 1,5 bis 3,5 Prozent. Der Umsatz stieg um 23,7 Prozent auf 796 Millionen Euro, nach zuvor geschätzten 788 Millionen bis 801 Millionen Euro.
  • BayWa hat im ersten Quartal einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,4 Milliarden Euro), ein operatives Ergebnis von -12,4 Millionen Euro (Vorjahr: -3,3 Millionen Euro) und ein Nettoergebnis von -24,8 Millionen Euro (Vorjahr: -17,6 Millionen Euro) verbucht.
  • SolarWorld hat im ersten Quartal einen Umsatz von 212,6 Millionen Euro (Vorjahr: 149,2 Millionen Euro), ein EBIT von -9,7 Millionen Euro (Vorjahr: 8,0 Millionen Euro) und ein Konzernergebnis von -20,8 Millionen Euro (Vorjahr: -10,0 Millionen Euro) erwirtschaftet. SolarWorld sieht sich auf Kurs, die Ziele für das Gesamtjahr 2016 zu erreichen.
  • SGL Group hat im ersten Quartal einen Umsatz von 294,7 Millionen Euro (Vorjahr: 315,3 Millionen Euro), ein EBIT von -5,3 Millionen Euro (Vorjahr: 4,2 Millionen Euro) und ein Konzernergebnis der Anteilseigner von -26,4 Millionen Euro (Vorjahr: -16,5 Millionen Euro) erwirtschaftet. SGL Group bestätigt die Jahresziele.
  • Manz hat im ersten Quartal einen Umsatz von 64,5 Millionen Euro (Vorjahr: 54,0 Millionen Euro), ein EBIT von -2,5 Millionen Euro (Vorjahr: -9,4 Millionen Euro) und ein Konzernergebnis von -3,2 Millionen Euro (Vorjahr: -10,2 Millionen Euro) erzielt.
  • MLP hat im ersten Quartal Gesamterlöse von 152,4 Millionen Euro (Vorjahr: 130,0 Millionen Euro), ein EBIT von 8,8 Millionen Euro (Vorjahr: 7,0 Millionen Euro) und einen Überschuss von 6,2 Millionen Euro (Vorjahr: 5,2 Millionen Euro) erwirtschaftet. MLP erwartet 2017 wieder ein deutlich steigendes Ergebnis.
  • Hamburger Hafen und Logistik hat im ersten Quartal einen Umsatz von 284,8 Millionen Euro (Vorjahr: 296,9 Millionen Euro), ein EBIT von 41,0 Millionen Euro (Vorjahr: 43,0 Millionen Euro) und ein Ergebnis nach Steuern von 26,0 Millionen Euro (VJ: 20,0 Millionen Euro) erzielt. Hamburger Hafen und Logistik bestätigt die Prognose für das Gesamtjahr.
  • Der Lackieranlagenspezialist Dürr hat im ersten Quartal bei geringeren Umsätzen deutlich mehr verdient und die Erwartungen beim Gewinn übertroffen. Der Ausblick auf das laufende Jahr wurde bekräftigt. Der Umsatz stieg um 2,8 Prozent auf rund 825 Millionen Euro. Das EBIT legte um knapp 24 Prozent auf 58,7 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 37,9 Millionen nach 16,5 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Analysten nur ein EBIT von 55 Millionen und ein Nettoergebnis von 35 Millionen Euro prognostiziert.
  • VTG hat im ersten Quartal einen Umsatz von 243,8 Millionen Euro (Vorjahr: 251,7 Millionen Euro), ein EBITDA von 81,6 Millionen Euro (Vorjahr: 83,6 Millionen Euro) und ein Konzernergebnis von 11,8 Millionen Euro (Vorjahr: 5,3 Millionen Euro) erzielt. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich auf 0,30 Euro (Vorjahr: 0,10 Euro). VTG hat die Prognose für 2016 bestätigt.
  • Der Arzneimittelhersteller Stada ist in das laufende Geschäftsjahr besser als erwartet gestartet. Geringere einmalige Sondereffekte und die positive Entwicklung des deutschen Geschäfts mit Nachahmermedikamenten haben Umsatz und Konzerngewinn nach oben getrieben. Von Januar bis März blieb der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) mit 92,1 Millionen Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau von 92,6 Millionen Euro. Das ausgewiesene operative Ergebnis (EBITDA) erhöhte sich um 7 Prozent auf 85,2 Millionen Euro. Der bereinigte Konzerngewinn kletterte um 6 Prozent auf gut 40 Millionen Euro. Der Konzernumsatz wuchs um 2 Prozent auf gut 497 Millionen Euro. Mit den Zahlen übertraf das Unternehmen die Analystenerwartungen. Die Jahresprognosen wurden bestätigt.
  • Sixt Leasing hat im ersten Quartal einen Umsatz von 174,3 Millionen Euro (Vorjahr: 165,3 Millionen Euro), ein EBT von 8,1 Millionen Euro (Vorjahr: 7,3 Millionen Euro) und ein Konzernergebnis von 5,9 Millionen Euro (Vorjahr: 5,6 Millionen Euro) erzielt. Sixt Leasing geht für das Gesamtjahr unverändert von einer Steigerung des Konzernumsatzes gegenüber dem Jahr 2015 im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich aus.
  • Der Wohnimmobilienkonzern Vonovia steigert operativen Gewinn deutlich und erhöhte die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Vonovia geht nun davon aus, den FFO I - die gängige Kennzahl für die den operativen Gewinn in der Immobilienbranche - im laufenden Jahr auf 720 bis 740 Millionen Euro zu steigern. Zuvor waren 690 bis 710 Millionen Euro angepeilt. Die Aktionäre dürften sich dann über eine Dividende von 1,05 Euro je Aktie freuen. Im Vorjahr betrug der FFO I 608 Millionen Euro. Für 2015 wird eine Dividende von 0,94 Euro je Aktie ausgeschüttet. Im Auftaktquartal stieg der FFO I um 58 Prozent auf 186,3 Millionen Euro. Analysten hatten mit 180 Millionen Euro gerechnet.
  • RWE übertrifft im ersten Quartal mit einem Betriebsergebnis von 1,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,6 Milliarden Euro) und einem Nettogewinn von 0,86 Milliarden Euro (Vorjahr: 0,88 Milliarden Euro) die Analystenschätzungen von 1,5 Mrd Milliarden Euro bzw 0,66 Milliarden Euro. Der Umsatz beträgt 13,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 14,5 Milliarden Euro).
  • Rheinmetall verfehlt im ersten Quartal mit einem EBIT von 31 Millionen Euro (Vorjahr: 22 Millionen Euro) die Analystenschätzungen von 32 Millionen Euro. Der Umsatz liegt mit 1,18 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,17 Milliarden Euro) unter den Erwartungen von 1,22 Milliarden Euro. Rheinmetall erwartet 2016 weiterhin einen Umsatz von 5,5 Milliarden Euro.
  • Medigene hat im ersten Quartal Gesamterlöse von 3,9 Millionen Euro (Vorjahr: 1,7 Millionen Euro), ein EBITDA von -0,9 Millionen Euro (Vorjahr: -2,0 Millionen Euro) und ein Periodenergebnis von -1,4 Millionen Euro (Vorjahr: -3,7 Millionen Euro) erzielt. Die Prognose für das Gesamtjahr 2016 wurde bestätigt.
  • CEWE Stiftung & Co. hat im ersten Quartal einen Umsatz von 119,2 Millionen Euro (Vorjahr: 106,8 Millionen Euro), ein EBIT von 0,9 Millionen Euro (Vorjahr: -3,5 Millionen Euro) und ein Ergebnis nach Steuern von 0,6 Millionen Euro (Vorjahr: -3,6 Millionen Euro) erzielt. CEWE Stiftung & Co. bestätigt die Ziele für 2016.
  • Adidas enthält eine Entschädigung für die vorzeitige Beendigung des Ausrüstungsvertrags mit Chelsea FC: Die Einmalzahlung dürfte den Konzerngewinn um einen Betrag im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich steigen lassen. Adidas geht davon aus, dass der Gewinn aus den fortgeführten Geschäftsbereichen 2016 um etwa 25 Prozent zunehmen und bei rund 900 Millionen Euro liegen wird. Bisher war ein Anstieg um 15 bis 18 Prozent erwartet worden.

Konjunktur

  • In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche auf 294.000 gestiegen. Erwartet wurden nur 270.000 nach 274.000 zuvor. Die Zahl der fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der Vorwoche auf 2,16 Millionen gestiegen. Erwartet wurden 2,12 Millionen nach 2,12 Mio Millionen.
  • Nach Angaben des Branchenverbands VCI ist der Umsatz in der deutschen Chemieindustrie im ersten Quartal um 0,9 Prozent geschrumpft und die Preise gingen um 1,3 Prozent zurück. Die Produktion legte um 2,2 Prozent zu. Der VCI erwartet 2016 einen Rückgang des Branchenumsatzes um 1 Prozent und einen Preisrückgang von 2 Prozent. Bisher war ein Umsatzwachstum von 0,5 Prozent und ein Preisrückgang von 0,5 Prozent prognostiziert worden.
  • Die Preise im deutschen Großhandel sind im April um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein Plus von 0,2 Prozent nach +0,3 Prozent im März. Im Vorjahresvergleich sind die Großhandelspreise im April um 2,6 Prozent gefallen. Es handelt sich um den stärksten Rückgang seit Januar 2010.
  • Nach dem kräftigen Preisanstieg vom Vortag notieren die Ölpreise im frühen Handel kaum verändert. Brent-Öl kostet am Morgen 47,61 US-Dollar (+0,02 Prozent), WTI-Öl 46,25 US-Dollar (+0,04 Prozent). Die wöchentlichen Rohöl-Lagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche überraschend gesunken, was am Vorabend zu einem Preisschub geführt hatte.

Notenbanken

Laut Meinung von Eric Rosengren, dem Präsidenten der Boston-Fed ist die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung höher als von den Märkten derzeit eingepreist. Investoren hätten ein zu pessimistisches Bild von der US-Wirtschaft. Die Trend bei Inflation und Gehältern stimmen und es sei zu riskant die Zinsen zu lange zu niedrig zu halten.

Dividendenabschläge

  • Braas Monier (0,40 Euro je Aktie)
  • Centrotec Sustainable (0,25 Euro je Aktie)
  • Deutsche Börse (2,25 Euro je Aktie)
  • Elmos Semiconductor (0,33 Euro je Aktie)
  • Grammer (0,75 Euro je Aktie)
  • Hochtief (2,00 Euro je Aktie)
  • K+S (1,15 Euro je Aktie)
  • KSB (5,50 Euro je Stammaktie; 5,76 Euro je Vorzugsaktie)
  • Symrise (0,80 Euro je Aktie)
  • Talanx (1,30 Euro je Aktie)
  • UBS (0,85 Franken je Aktie)
  • Washtec (1,70 Euro je Aktie)
Termine des Tages: 11:00 Uhr - EWU: Industrieproduktion März
13:00 Uhr - BoE-Zinsentscheid
14:30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
14:30 Uhr - US: Importpreise April

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  • Jogi Löw
    Jogi Löw

    VTG: Der Gewinn je Aktie erhöhte sich auf 0,3 Mio. Da ist das Papier mit 26,5 aber ein Schnäppchen :)))

    09:58 Uhr, 12.05. 2016

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