Kommentar
22:30 Uhr, 16.01.2018

Chinesische Ratingagentur stuft Kreditwürdigkeit der USA herab - Milliardenverluste bei der Citigroup

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  • EZB-Villeroy: Euro-Aufwertung muss beobachtet werden
  • Empire-State-Index schwächer als erwartet
  • Bundesbank: Regulierung von Kryptowährungen kommt
  • Siemens: Healthineers will Hälfte des Gewinns als Dividende auszahlen
  • Europ. Rechnungshof: EZB-Bankenaufsicht weist Defizite auf
  • Kurse von Kryptowährungen brechen ein
  • Deutsche Bank: Skandal um Zinsmanipulationen weitet sich aus
  • Deutschland: Inflation verlangsamt sich zum Jahresende
  • Siemens könnte Healthineers noch vor Ostern an die Börse bringen
  • Hugo Boss im Rahmen der Unternehmensprognosen
  • Euro verharrt in der Nähe seines am Vortag erreichten dreijährigen Höchststands

Markt

  • Am deutschen Aktienmarkt zeigt sich heute ein zartes Pflänzchen der Erholung. Ein wieder rückläufiger Euro und starke internationale Börsen treiben auch den DAX an. Zur Stunde gewinnt der deutsche Leitindex 0,85 Prozent auf 13.313 Punkte. Der Euro hat derweil nach seinem gestrigen Lauf in Richtung der 1,2300er Dollar-Marke, den höchsten Ständen seit Dezember 2014, eine Verschnaufpause eingelegt und tendiert wieder in Richtung der 1,22er Region.
  • Der Kurs des Bitcoin auf wichtigen Handelsplattformen ist am Dienstag zeitweise unter die Marke von 12.000 US-Dollar gefallen. Vor einem Monat notierte der Bitcoin noch bei über 20.000 Dollar. China plant laut Bloomberg den Zugang zu in- und ausländischen Börsen für Cyber-Währungen zu blockieren.
  • US-Indizes explodierten am Dienstag auf neue Rekordhochs und der Dow Jones schob sich zum ersten Mal überhaupt über das Level von 26.000 Punkten. Am Ende des Tages waren die Zugewinne aber wieder abgeschmolzen und US-Aktien mussten den Handel mit negativen Vorzeichen beenden. Der Industriesektor (-0,9 %) wurde von General Electric (-2,9 %) unter Druck gebracht, nachdem das Unternehmen Belastungen im Versicherungsportfolio von über 6 Milliarden Dollar gemeldet hatte und Breakup-Spekulationen nur kurzzeitig für Entlastung sorgten. Im Blickpunkt standen des Weiteren die überzeugenden Zahlen von Citigroup (+0,4 %), und die positiven Keytruda-Studienergebnisse bei Merck (+5,8 %). UnitedHealth konnte sich nach besser als erwarteten Zahlen und guter Guidance für 2018 um 1,9 % verbessern. Am Bondmarkt müssen sich derweil die Bären weiter gedulden, denn die Rendite für 10-jährige Benchmarkanleihen rutschte um einen Basispunkt auf 2,54 % ab, während die Zinsen für Papiere mit einer Laufzeit von zwei Jahren um den gleichen Betrag auf 2,01 % kletterten.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Wegen der fälligen Belastungen im Zusammenhang mit der heimischen Steuerreform von 22 Mrd. US-Dollar hat die US-Großbank Citigroup im vierten Quartal einen Verlust von 18,3 Mrd. US-Dollar verzeichnet. Bereinigt um diesen Effekt steigerte die Bank den Gewinn um vier Prozent auf 3,7 Mrd. US-Dollar.
  • Der Industriekonzern General Electric hat Probleme in der Versicherungssparte. Das belastet das Ergebnis des Konzerns im vierten Quartal mit 6,2 Mrd. US-Dollar. Das ist das Ergebnis einer Überprüfung des Portfolios.
  • 
UnitedHealth hat als Folge der US-Steuerreform das Gewinnziel für 2018 erhöht. Das Unternehmen rechnet nun mit einem EPS von 12,30 bis 12,60 US-Dollar. Zuvor war der Krankenversicherer noch von 10,55 bis 10,85 US-Dollar je Aktie ausgegangen.
  • Der französische PSA-Konzern hat 2017 dank der Opel-Übernahme deutlich mehr Autos verkauft. Der weltweite Absatz stieg um 15,4 Prozent auf gut 3,63 Mio. Fahrzeuge, wie das Unternehmen mitteilte. Die Marken Opel/Vauxhall herausgerechnet betrug das Absatzplus für PSA rund 2,6 Prozent.
  • Der US-Tabakkonzern Philip Morris hat das De-Listing der Aktie vom Börsenplatz Euronext Paris beantragt.
  • Das Qualcomm-Board hat die Aktionäre zur Ablehnung des Angebots vom Rivalen Broadcom aufgefordert. Zudem prognostizierte der Chipkonzern für das Geschäftsjahr 2019 ein EPS von 6,75 bis 7,50 Dollar (möglicherweise nicht vergleichbar mit Konsensschätzung von 4,02 USD).
  • Ford weitet seine Investitionen in die Elektromobilität massiv aus. Bis 2022 will der Autobauer 112 Mrd. Dollar in die Technologie stecken. Zuvor wollte sich der Konzern die Elektromobilität lediglich 4,5 Mrd. Dollar kosten lassen.
  • Der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi hat für einen möglichen Börsengang die US-Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley als begleitende Institute ausgewählt. Die Banken sollen für einen möglichen IPO im späteren Jahresverlauf verantwortlich sein, berichtete die "Financial Times“.
  • Eine Milliardenstrafe im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe um die Bohrinsel Deepwater Horizon belastet BP. Der Ölkonzern muss nach eigenen Angaben eine Strafe von 1,7 Mrd. US-Dollar zahlen, die im vierten Quartal verbucht werde. Bei der Explosion der Deepwater Horizon im Golf von Mexiko kamen im April 2010 elf Menschen ums Leben.
  • Ein Pensionsfonds aus dem US-Bundesstaat Colorado wirft in einer Klage beim Bezirksgericht in Manhattan der Deutschen Bank und weiteren Großbanken vor, den kanadischen Referenzzins CDOR vom 9. August 2007 bis zum 30. Juni 2014 manipuliert zu haben, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die Klage sei bereits am Freitag eingereicht worden. Der Fonds fordert Schadenersatz.
  • Der Modekonzern Hugo Boss hat im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum vorläufigen Berechnungen zufolge von währungsbereinigt 3 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro erzielt. Im vierten Quartal legte der Umsatz währungsbereinigt um 5 Prozent auf 735 Mio. Euro zu. Der Konzern geht zudem davon aus, dass das operative Ergebnis (Ebitda vor Sondereffekten) im vergangenen Jahr ungefähr auf Vorjahresniveau von 493 Mio. Euro und damit im Rahmen der Prognose liegen wird, wie es hieß.
  • Der Großküchenausrüster Rational ist 2017 stärker gewachsen als vom Unternehmen selbst prognostiziert. Der Umsatz sei vorläufigen Berechnungen zufolge im vergangenen Jahr um 14,5 Prozent auf 702 Mio. Euro gestiegen, so das Unternehmen. Rational selbst hatte ein Plus von 13 Prozent in Aussicht gestellt.
  • Siemens könnte seine Medizintechniksparte Healthineers noch vor Ostern im kommenden März an die Börse bringen. Spartenchef Bernd Montag blieb im Interview mit dem Handelsblatt der offiziellen Linie seines Hauses treu und betonte, man bereite sich auf den Börsengang „in der ersten Jahreshälfte“ vor. „Wir sind sehr gut aufgestellt und sehr profitabel. Diese starke Position wollen wir ausbauen und gleichzeitig zusätzliche Wachstumschancen im Bereich der Digitalisierung und durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz für uns nutzen“, so Montag. "Wir wollen als Healthineers mittelfristig deutlich stärker wachsen als zurzeit und haben dafür jetzt die Grundlage geschaffen“. Im Rahmen seines Kapitalmarkttages in London kündigte das Healthineers-Management an, künftig mindestens die Hälfte seines Gewinns als Dividende auszuschütten. Angestrebt werde eine Quote von 50 bis 60 Prozent, teilte das Unternehmen mit. Dazu strebt der Konzern mittelfristig ein leicht höheres Wachstum an. Der Umsatz soll organiscH um 4 bis 6 Prozent zulegen.
  • Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat laut Reuters die US-Investmentbank JPMorgan damit beauftragt, strategische Optionen für den Konzern zu prüfen. Dazu zähle auch eine potenzielle Aufspaltung, hieß es.
  • Der Kunststoffhersteller Covestro erwartet von der US-Steuerreform einen positiven Einfluss. Man rechne für das zurückliegende Jahr mit einem Sondereffekt auf das Konzernergebnis in Höhe von 85 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit. Die Steuerquote, also das Verhältnis der Steuerzahlungen zum Gewinn, dürfte demnach bei 24 Prozent liegen. Bislang war man von 28 Prozent ausgegangen.

Konjunktur & Politik

  • EU-Ratspräsident Donald Tusk hat Großbritannien angeboten, in der Europäischen Union zu verbleiben. „Unsere Herzen sind immer noch offen für Sie“, sagte Tusk am Dienstag im EU-Parlament. Falls die britische Regierung nicht noch ihre Meinung ändere, werde der Brexit im kommenden Jahr allerdings Realität - mit all seinen negativen Folgen.
  • EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy hat sich gegen eine zu rasche Festlegung bei den Wertpapier-Ankäufen der Notenbank ausgesprochen. Die Zentralbank müsse die Euro-Aufwertung im Blick behalten, da diese ein Risiko für die Inflation darstelle und eine „Quelle der Unsicherheit“ sei.
  • Die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe im Raum New York hat sich laut der regionalen Fed eingetrübt. Der Empire-State Manufacturing Index fällt im Januar auf 17,7 Punkte zurück. Experten hatten im Schnitt 18,5 Zähler erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 19,6 Punkte nach oben revidiert.
  • Die führende chinesische Ratingagentur Dagong hat als Folge der Steuerreform die Kreditwürdigkeit der USA herabgestuft. Die Bonitätsnote wurde von "A-" auf "BBB+" gesenkt. Zudem ist der Ausblick 'negativ'. Die Fähigkeit der USA zur Refinanzierung der bestehenden Schulden schwinde, hieß es zur Begründung.
  • Die zentrale Bankenaufsicht in Europa weist laut einer Analyse des Europäischen Rechnungshofs Defizite auf. Laut geltendem Recht hat die Europäische Zentralbank (EZB) die gemeinsame Aufsicht über rund 120 der wichtigsten europäischen Banken. Doch der EZB mangele es an objektivem Urteilsvermögen zum Zustand einer Bank. Die Effizienz des EZB-Krisenmanagements könne wegen fehlender Dokumente nicht abschließend geklärt werden. Die Rechnungsprüfer hatten der EZB zuletzt bereits im Zuge der Aufarbeitung der Griechenland-Finanzkrise Intransparenz vorgeworfen.
  • Für die Deutsche Bundesbank ist eine stärkere Regulierung von Kryptowährungen nur noch eine Frage der Zeit. Der Staat habe die Aufgabe, schützenswerte Interessen des Einzelnen und des Gemeinwohls zu bewahren, sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Joachim Wuermeling. „Kryptowährungen werden deshalb über kurz oder lang Gegenstand von Gesetzgebung werden, ob zum Beispiel zum Verbraucherschutz oder zu Steuerfragen."
  • Die Inflationsrate in Deutschland hat sich im Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 1,7 Prozent abgeschwächt, so das Statistische Bundesamt. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im Dezember um 0,6 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2017 erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland um 1,8 Prozent gegenüber 2016.
  • Im Ringen um eine Zustimmung zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der CDU/CSU-Union hat die SPD-Spitze einen weiteren Rückschlag erlitten. Die Berliner Sozialdemokraten sprachen sich gegen die Bildung einer GroKo im Bund aus. SPD-Chef Martin Schulz hat derweil seine Partei zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen aufgerufen. „Wir haben in den Sondierungsgesprächen große Erfolge erzielt“, sagte Schulz auf dem Vorbereitungstreffen von westfälischen Delegierten für den Bundesparteitag am Sonntag.
Termine des Tages:
10:30 Uhr - GB: Verbraucherpreise Dezember
14:30 Uhr - US: Empire State Manufacturing Index Januar

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9 Kommentare

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    Harte Schläge auf den Kopf von Uncle Sam aus dem Reich der Mitte. Zunächst die später als Fake-News bezeichnete Info, dass die Chinesen keine US-Anleihen mehr kaufen und nun sozusagen "der Knüppel aus dem Sack", das Imperium wird mit einer Kopie der eigenen Spezialwaffe angegriffen--------->>>>dem hyperwirksamen Abwertungslaser, allerdings ausnahmsweise mal nicht made bei Moodys, Standard & Poor oder Fitch sondern made in China by DAGONG. Man sollte sich diesen Namen merken. DA-Gong........ein echter Gong für Trumpi und sein Bankenkartell, wahrscheinlich klingelt dieser Gong den Herrschaften noch tagelang in den Segelohren.

    "The Donald" dürfte toben über die Schmach, die ihm die gerissenen Chinesen nun Woche für Woche bereiten, wahrscheinlich erzittert das Oval Office unter diversen Flüchen, die der intelligenteste US-Präsident aller Zeiten nun gegen China und dessen Machthaber absondert. Wie man den Mr. President kennt, wird das Echo für China wohl nicht lange auf sich warten lassen und falls doch, dürften die Chinesen genüsslich nachlegen, denn dann wissen sie, dass sie den Ami am Haken haben.

    18:35 Uhr, 16.01. 2018
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