Analyse
10:02 Uhr, 13.10.2017

DAX - Nach dem Gipfel folgt der Abstieg

In den vergangenen Wochen konnte der DAX in einer fulminanten Aufwärtsbewegung die Baisse seit Mitte Juni neutralisieren und auf neue Höchststände klettern. Gleichzeitig hat dieser Anstieg ein Niveau erreicht, auf dem es jederzeit zu einer scharfen Abwärtswelle kommen kann. Und zufällig ist auch noch Freitag, der 13.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.991,49 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.991,49 Pkt (XETRA)

Die bärischen Signale die insbesondere der Bruch der mittelfristigen Aufwärtstrendlinie im August ausgelöst hatte, sind immer noch aktiv. Zum damaligen Zeitpunkt war der Index ausgehend von einem neuen Rekordhoch bei 12.951 Punkten in einer zweigeteilten Abwärtsbewegung unter die Unterstützungen bei 12.490 und 12.390 Punkten eingebrochen und bis knapp unter die Haltemarke bei 11.920 Punkten gefallen. Mit der Rückeroberung dieser Marke startete Ende August eine erste Erholung, die den DAX wieder an die Kurshürden im Bereich von 12.300 Punkten zurückführte. Anfang September sorgte dann der Ausbruch über die Barriere bei 12.390 Punkten für eine massive Beschleunigung des Anstiegs, der den Wert direkt an den zentralen Widerstand bei 12.575 Punkten katapultierte. Nachdem auch diese Marke nach einer mehrtägigen Seitwärtsbewegung überwunden wurde, starteten die Bullen den Aufwärtsimpuls, der den Index zuletzt auch über das Allzeithoch antrieb. In den vergangenen Tagen konnte der neue Höchststand auf 13.002 Punkte getrieben werden.

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Größere Kaufwellen erst oberhalb von 13.050 Punkten

Aufgrund der jüngsten Kaufsignale hat der DAX kurzfristig weiteres Aufwärtspotenzial. Allerdings steigt mit jedem Punkt, den der Index weiter klettert gleichzeitig auch das Risiko einer beginnenden Topbildungsphase. Aufgrund des starken Anstiegs ist sogar ein direkter Trendwechsel nicht ausgeschlossen.

Zunächst haben die Bullen den Index jedoch weiter in der Hand und dürften ihn auf neue Hochs antreiben, so lange die Zwischenunterstützung bei 12.909 Punkten nicht unterschritten wird. Theoretisch könnte das jüngste Rekordhoch bereits den Endpunkt des Anstiegs markieren, allerdings ist die derzeitig Aufwärtsdynamik noch zu stark, um von einem Ende bei 13.004 Punkten ausgehen zu können. Ein erstes Ziel oberhalb des neuen Allzeithochs ist daher die Fibonacciprojektion an der 13.050 Punkte-Marke. Sollte sie erreicht, aber nicht überschritten werden, könnte dort eine Korrekturbewegung bis hin zu einer Trendwende einsetzen. Steigt der DAX dagegen auch über diese Marke an, käme es zu einer Rallyausdehnung bis 13.175 Punkte und darüber bis an die mittelfristigen Fibonacci-Kursziele bei 13.210 und 13.283 Punkten. Spätestens auf diesem Niveau sollte die Kaufwelle jedoch enden und der gesamte Anstieg seit Ende August zu Teilen korrigiert werden.

Würde den Bullen jedoch das Kunststück gelingen, dass sie den Index auch nachhaltig über 13.283 Punkte katapultieren können, wäre von einer Jahresendrally bis 13.375 bis 13.440 Punkten auszugehen.

Und wenn bei 13.000 Punkten schon Schluss ist?

Sollte der DAX dagegen in den kommenden Tagen unterhalb der 13.283 Punkte-Marke nach Süden abdrehen – und dies ist die aktuell wesentlich wahrscheinlichere Variante- sollte es zur dynamischen Korrektur des gesamten Aufwärtstrends kommen. Ein erstes Warnsignal wäre dabei das Unterschreiten der steilen Aufwärtstrendlinie und der damit verbundene Bruch der 12.909 Punkte-Marke. Dies hätte zunächst eine Abwärtsbewegung bis 12.826 und 12.730 Punkte zur Folge. Dort hätten die Bullen zwar nochmals die Chance, einen weiteren Anstieg einzuleiten. Dessen Potenzial wäre allerdings auf 13.210 Punkte begrenzt. Fällt der Wert im Anschluss auch unter diese Unterstützung zurück, wäre der ehemalige Widerstand bei 12.575 Punkten und der Ausgangspunkt der letzten Aufwärtsbewegung bei 12.551 Punkten das Ziel. Ein Abverkauf unter diese Zone würde zum zweiten Mal den Bruch der mittelfristigen Trendlinie verursachen und damit das Ende der Kaufwelle seit Ende August besiegeln. In der Folge käme es zu einem Kursrutsch bis 12.300 und darunter bis 11.920 Punkte.

Übrigens: Auf meinem Expertendesktop auf Guidants habe ich in den vergangenen Tagen prozyklische Shortsetups und übergeordnete Ausstiegsniveaus für Longpositionen im Index vorgestellt. Diese werde ich heute noch an die neuen Höchststände anpassen und aktualisieren.

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4 Kommentare

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  • mantra
    mantra

    1299x war das Macron Gap Up, danach fiel der DAX wie ein Stein. Jetzt sind wir wieder bis auf den Punkt genau an die Marke zurückgelaufen und etwas darüber . 1100 absolviert O.K. aber keine Rally sondern nur ein RL.

    21:49 Uhr, 15.10.2017
  • Data75
    Data75

    Wir haben doch gerade erst nach mehreren Monaten Korrektur das alte Niveau knapp überboten. Klar kann es zu einem grob gefassten Doppeltop kommen aber ich sehe mit den klassisch guten Monaten voraus und guten Zahlen im Nacken eher 500-600 Pkt nach oben bis zum Frühjahr.

    14:33 Uhr, 13.10.2017
  • Möve
    Möve

    ..............also, solche Prognosen mit allen möglichen Fällen und Variationen sind einfach abzugeben.

    11:33 Uhr, 13.10.2017
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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