Wall Street setzt Rekordjagd fort - Drägerwerk nach Zahlen gefragt
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- JPMorgan Chase & Well Fargo verdienen Milliarden
- US-Inflation schwächt sich ab
- Wirtschaft kritisiert GroKo-Pläne
- Berlin: Durchbruch bei Sondierungen für GroKo
- Übernahmefantasie geplatzt: Puma-Aktie bricht ein
- BMW fährt 2017 Rekordabsatz ein
- Stehen bei Volkswagen Warnstreiks ins Haus?
- Air Berlin-Staatskredit muss zum Großteil abgeschrieben werden
- US-Defizit bei Handelsgeschäften mit China auf Rekordhoch
- Volkswagen erzielt Verkaufsrekord in China
- Kering gibt Mehrheit an Puma ab
- Mehr Unternehmensinsolvenzen in Deutschland
Märkte
- Trotz des wieder stärkeren Euros konnten am deutschen Aktienmarkt am Freitag leichte Kursgewinne verbucht werden. Der DAX ging mit einem Plus von 0,32 Prozent bei 12.245 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht verbleibt aber ein Minus von ungefähr einem halben Prozent. Die Aussicht auf die Bildung einer neuen Bundesregierung wurde an den Finanzmärkten am Freitag positiv aufgenommen. Ein möglicher Unsicherheitsfaktor könnte damit verschwinden - wenn die GroKo-Pläne tatsächlich in die Tat umgesetzt werden. Die Kursreaktionen fallen aber eher gering aus. Insbesondere beim stärkeren Euro verweisen Analysten und Händler allerdings auf die Einigung in Berlin.
- Die Wall Street setzt ihre Rekordjagd auch am Freitag fort. Nach den Geschäftszahlen der Großbanken JPMorgan Chase und Wells Fargo (siehe unten) markierten alle wichtigen Indizes auch am Freitag ein neues Rekordhoch. Am Montag wird wegen des Martin Luther King Day in den USA nicht gehandelt.
Chartanalysen des Tages
- DAX - Tagesausblick: 2. Jahresanstieg bis 13425 nur Frage der Zeit!
- EUR/USD-Tagesausblick: Neues Jahreshoch im Visier der Bullen
Unternehmensnachrichten
- Die Aktien des Medizin- und Sicherheitstechnikkonzerns Drägerwerk konnten nach dem am Freitagnachmittag vorgelegten Eckdaten zum vergangenen Geschäftsjahr zeitweise um mehr als sechs Prozent zulegen. Der Umsatz konnte 2017 nach den vorläufigen Zahlen um 1,9 Prozent (währungsbereinigt 3,2 Prozent) auf 2,57 Milliarden Euro zulegen. Die EBIT-Marge verbesserte sich von 5,4 auf 6,1 Prozent. Im Geschäftsjahr 2018 soll der Umsatz um 2 bis 5 Prozent zulegen. Die EBIT-Marge soll zwischen 4 und 6 Prozent liegen.
- Die US-Großbank JPMorgan Chase hat im vierten Quartal netto 4,2 Mrd. US-Dollar Gewinn erzielt. Ein stark laufendes Privatkundengeschäft glich ein maues Kapitalmarktgeschäft aus. Im Gesamtjahr verdiente die Bank 24,4 Mrd. US-Dollar.
- Der italienische-amerikanische Autohersteller Fiat Chrysler investiert über eine Mrd. US-Dollar im US-Bundesstaat Michigan. Durch den Schritt entstehen im Werk am Standort Warren rund 2.500 neue Arbeitsplätze.
- Facebook-CEO Mark Zuckerberg hat angekündigt, die Nachrichtenströme auf der Plattform neu zu gestalten. Nutzer sollen künftig mehr Beiträge von Freunden statt von Unternehmen, Medien und politischen Gruppen erhalten.
- Die US-Bank Wells Fargo hat im Schlussquartal Milliarden verdient. Unter dem Strich stieg der Gewinn um 18 Prozent auf 5,74 Mrd. US-Dollar. Der Sondereffekt aus der Steuerreform trug dazu mit 3,35 Mrd. US-Dollar bei.
- Der US-Chiphersteller Qualcomm hat von der EU-Kommission die Genehmigung zur Übername des niederländischen Rivalen NXP erhalten.
- Intel-CEO Brian Krzanich hat nach der Kritik im Zusammenhang mit der Schwachstelle in Computer-Chips mehr Transparenz zugesagt. Intel werde häufig über die Verbreitung der nötigen Software-Updates und ihre Wirkung auf die Leistung der Computer veröffentlichen, versicherte er.
- BMW hat 2017 erneut mehr Autos verkauft. Wie der Konzern mitteilte, wurden von der Marke BMW im vergangenen Jahr weltweit knapp 2,1 Mio. Fahrzeuge abgesetzt, was einem Zuwachs von 4,2 Prozent entspricht. Für Schub sorgten demnach vor allem Geländewagen.
- Der französische Modekonzern Kering will sich auf sein Kerngeschäft im profitablen Luxussektor konzentrieren und sich deshalb von der Mehrheit am deutschen Sportartikelhersteller Puma trennen. Der Verwaltungsrat schlägt den Anteilseignern von Kering vor, rund 70 Prozent an Puma als Sachdividende an sie weiterzureichen. Die Holding des Unternehmensgründers François-Henri Pinault, Artémis, wird dadurch mit 29 Prozent größter Aktionär, Kering selbst behält nur 16 Prozent. Die Herzogenauracher reagierten wohlwollend: Puma werde mit der Transaktion für Investoren wesentlich attraktiver, da sich das Handelsvolumen voraussichtlich deutlich erhöhen werde, so Puma-Chef Björn Gulden. Experten rechnen nun mit der Rückkehr in den MDAX. Künftig sind 55 Prozent der Aktien breit gestreut, bisher waren es nur 14 Prozent. Die Anleger reagierten heute verstört auf die Meldung. Puma-Aktien sind zeitweise um rund 14 Prozent abgestürzt, erholten sich im Verlauf aber wieder. Händler erklärten, dass durch den Kering-Vorstoß die Fantasie auf ein Übernahmeangebot für Puma zunichte gemacht worden sei.
- Volkswagen bietet bei den Tarifverhandlungen für die gut 120.000 Beschäftigten zwei Prozent mehr Lohn. Die Lohnerhöhung würde ab Mai für zwölf Monate gelten. „Zusätzlich haben wir für Februar bis April eine Einmalzahlung von 200 Euro vorgeschlagen“, so VW- Verhandlungsführer Rosik. Als "Unverschämtheit" bezeichnete Verhandlungsführer Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, das Angebot des Konzerns. Volkswagen habe heute eine Chance verspielt, den Weg für konstruktive Verhandlungen zu bereiten. Das sei eine Provokation für die Beschäftigten", sagte. Die IG Metall fordert sechs Prozent mehr Lohn.
- Bei der Finanzierung des Megadeals mit Monsanto kommt Bayer voran, aber die kartellrechtlichen Hürden für die Übernahme des Saatgutriesen sind offenbar schwieriger zu nehmen als erwartet. Bayer muss wohl mehr verkaufen als geplant, wie das Handelsblatt berichtete.
- Der mittels einer Staatsbürgschaft besicherte Air-Berlin-Kredit muss offenbar um mehr als die Hälfte abgeschrieben werden. Einnahmen aus dem Verkauf der Tochtergesellschaft Niki an die IAG sollen nicht der Fluggesellschaft Air Berlin zufließen, wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf den Insolvenzverwalter berichtet. Somit können angeblich lediglich 75 Mio. der 150 Mio. Euro getilgt werden.
- Volkswagen und seine chinesischen Partner haben im vergangenen Jahr mit 3,177 Mio. Wagen so viele Autos der Marke VW in China verkauft wie nie zuvor. Das waren 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
- Der Lichspezialist Osram will seine Standorte in Regensburg und Berlin stärken. In Berlin soll sich ein eigenes Innovationszentrum mit dem Thema autonomes Fahren beschäftigen.
Konjunktur & Politik
- ifo-Präsident Clemens Fuest hat das Sondierungspapier der GroKo scharf kritisiert. „In der Finanzpolitik liegt der Schwerpunkt des Programms in Ausgabensteigerungen, vor allem im Ausbau von Sozialleistungen. Einkommensteuer-Senkungen finden praktisch nicht statt, es gibt keine Änderungen beim Einkommensteuertarif. Beim Solidaritätszuschlag soll es nur eine Entlastung von 10 Milliarden Euro für den Zeitraum 2018 bis 2021 geben, was bei Einnahmen aus dem Soli von rund 80 Milliarden in diesen vier Jahren sehr wenig ist. Die Soli-Senkung gleicht den Anstieg der Steuerquote durch kalte Progression nicht aus. Durch die geplante Freigrenze beim Soli werden Bezieher höherer Einkommen von jeglicher Steuerentlastung ausgeschlossen.“ Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft, der Bundesverband des Groß- und Außenhandels sowie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag DIHK äußerten die Befürchtung, dass sich die Wettbewerbsbedingungen für deutsche Unternehmen verschlechtern könnten.
- Der Bundeshaushalt verzeichnet nach vorläufigen Zahlen einen Überschuss von 5,3 Mrd. Euro für 2017. Das teilte das Bundesfinanzministerium am Freitag mit.
- Der Chef des Weltwirtschaftsforums in Davos, Borge Brende, will den Besuch von US-Präsident Donald Trump beim diesjährigen Treffen zu einer Diskussion über die Politik des US-Präsidenten nutzen. Es werde ein Format geben, bei dem Trump auch Fragen gestellt werden können, sagte WEF-Präsident Brende der dpa.
- US-Präsident Trump will Mexiko weiterhin für die geplante Mauer an der Grenze zahlen lassen. „Sie können dafür indirekt über Nafta zahlen“, sagte er mit Blick auf mögliche neue Regelungen in dem Freihandelsabkommen.
- Die Verbraucherpreise in den USA sind im Dezember mit 0,1 Prozent zum Vormonat schwächer gestiegen als erwartet. Im Vormonat lag der Preisauftrieb noch bei 0,4 Prozent.
- Die US-Einzelhändler haben im Dezember ihre Umsätze um 0,4 Prozent zum Vormonat gesteigert, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Von Analysten erwartet wurde ein Plus von 0,5 Prozent. Der Vormonatswert wurde um 0,1 Punkte auf 0,9 Prozent Plus revidiert.
- In Frankreich stagnierte die Inflation im Dezember überraschend. Im Jahresvergleich seien die Verbraucherpreise nach europäischer Rechnung (HVPI) um 1,2 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Insee nach einer zweiten Schätzung mit. Damit revidierte die Behörde eine erste Schätzung, in der sich noch einen leichten Anstieg der Teuerungsrate auf 1,3 Prozent ermittelt hatte.
- Die drei Vorsitzenden, Angela Merkel (CDU), Horst Seehofer (CSU) und Martin Schulz (SPD) wollen ihren Parteien die Aufnahme von offiziellen Koalitionsverhandlungen empfehlen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Die jeweiligen Sondierungsgruppen müssen dem Ergebnis der Spitzen noch zustimmen. In der kommenden Woche müsste dann der SPD-Parteitag seine Zustimmung erteilen.
- Im Oktober meldeten die deutschen Amtsgerichte 1.637 Unternehmensinsolvenzen - ein Plus zum gleichen Vorjahresmonat von 1,0 Prozent, berichtete das Statistische Bundesamt. Im Wirtschaftsbereich Hande gab es mit 300 Fällen demnach die meisten Pleiten. 267 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 188 Insolvenzanträge gemeldet.
- Das US-Defizit bei Handelsgeschäften mit China ist zuletzt merklich gestiegen. Wie aus am Freitag in Peking veröffentlichten Daten der chinesischen Zollverwaltung hervorgeht, wuchs der Überschuss Chinas im Handel mit den USA im vergangenen Jahr um rund neun Prozent auf knapp 278 Mrd. Dollar. Im Dezember exportierte China insgesamt Waren im Wert von 232 Mrd. US-Dollar - ein Plus im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,9 Prozent.
Termine des Tages: | |
14:30 Uhr - US: Einzelhandelsumsatz Dezember | |
14:30 Uhr - US: Verbraucherpreise Dezember | |
16:00 Uhr - US: Lagerbestände November | |
17:30 Uhr - DE: Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hält eine Rede in Rottach-Egern | |
22:15 Uhr - US: Boston Fed-Präsident Rosengren hält eine Rede in San Diego |
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