Kommentar
20:19 Uhr, 19.12.2017

Weidmann verschärft Kritik am Bitcoin - Investor Singer kauft bei Uniper zu

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • USA: Weitere Senatoren unterstützen Steuerreform
  • Zahl der Baubeginne in den USA springt kräftig an
  • EZB-Anleihekäufe: Weidmann fordert erneut festes Enddatum
  • Defizit in der US-Leistungsbilanz niedriger als angenommen
  • BGA: Deutschlands Exporteure rechnen 2018 mit Billionen-Umsatz
  • ifo Geschäftsklima sinkt leicht
  • Bundeskartellamt wirft Facebook missbräuchliches Handeln vor
  • Eurozone: Arbeitskosten steigen schwächer
  • Ceconomy liefert enttäuschenden Ausblick
  • BMW am Ziel: 100.000 Autos mit Elektro- oder Hybridmoto in 2017 verkauft
  • Pfizer erhöht Quartalsdividende und stockt Aktienrückkäufe auf
  • Fresenius-Chef Sturm ist unzufrieden mit dem Aktienkurs seines Unternehmens
  • Tsinghua University erhöht Beteiligung an Dialog Semiconductor

DAX

  • Nach dem gestrigen Kursfeuerwerk zeigen sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt heute reservierter. Der DAX tendierte am Nachmittag etwas schwächer bei 13.300 Punkten. Die Zeichen für eine Fortführung des Jahrendspurts stehen aber weiterhin gut. Sollte vor Weihnachten die Steuerreform in den USA noch ihren Weg durch den US-Senat machen und die Wall Street-Indizes weiter anfeuern, könnte dies auch dem DAX neue Energie verleihen. Der starke Euro ist ein Bremsfaktor heute. Außerdem sorgte der Rückschlag bei den Geschäftserwartungen im ifo Geschäftsklima etwas für Ernüchterung.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Innogy: Peter Terium tritt mit sofortiger Wirkung als Vorstandsvorsitzender zurück
  • Schweizer PrivatAir ebenfalls an Air-Berlin-Tochter Niki interessiert
  • Stada schließt Beherrschungs- und Gewinnführungsvertrag mit Bain Cinven ab.
  • Stada: Bain Cinven bietet Barabfindung über €74,40 je Aktie an
  • Der Möbelhändler Steinhoff fürchtet um seine Kreditlinien bei den Banken. Die Fazilitäten würden immer öfter zurückgezogen oder ausgesetzt, heißt es in einer Präsentation des Managements. Nach eigenen Angaben hat Steinhoff per 14. Dezember ausstehende Schulden in Höhe von 10,7 Mrd. Euro.
  • Der US-Nutzfahrzeughersteller Navistar Int. ist im vergangenen Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Überschuss lag bei 135 Mio. US-Dollar, nach einem Nettoverlust von 34 Mio. US-Dollar vor Jahresfrist.
  • Der aktivistische Investor Starboard Value hat 9,9 Prozent der Anteile des US-Online-Autohändlers Cars.com erworben.
  • Investor Paul Singer mischt im Übernahmekampf um den Kraftwerksbetreiber Uniper immer stärker mit. Singer hat sich mit seinem Hedgefonds Elliott Zugriff auf 7,38 Prozent der Uniper-Aktien gesichert, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung vom Dienstag hervorgeht. Zuvor hatte er noch eine Beteiligung von 5,32 Prozent gemeldet. Eigentlich will der finnische Versorger Fortum Uniper übernehmen wollen und war sich mit Großaktionär E-ON über den den Kauf von dessen 47-Prozent-Beteiligung bereits einig. Uniper selbst lehnte das Angebot ab.
  • Dem Bundeskartellamt zufolge handelt Facebook bei der Verwertung von Nutzer-Daten missbräuchlich. Das Unternehmen mache die Nutzung des sozialen Netzwerks davon abhängig, unbegrenzt jegliche Art von Nutzerdaten aus Drittquellen sammeln und mit dem Facebook-Konto zusammenführen zu dürfen, teilte die Behörde mit. Die Nutzungsbedingungen seien zumindest in diesem Punkt „nicht angemessen“.
  • Fresenius-Konzernchef Stephan Sturm zeigt sich unzufrieden mit dem Aktienkurs seines Unternehmens. Als Grund für die Underpeformance hat er Sorgen der Anleger um die Entwicklung der Generikapreise in den USA ausgemacht. „Dabei wird unser Geschäft in diesem Jahr wieder Rekordergebnisse liefern - auch in den USA“, sagte Sturm in einem Interview mit dem „Handelsblatt“. Fresenius sei größer und stärker als je zuvor, und das Wachstum gehe weiter. „Ich bin langfristig orientiert, auch als Fresenius-Aktionär.“
  • BMW hat in diesem Jahr bereits 100.000 Autos mit alternativen Antrieben, also Elektro- bzw. Hybridmotor abgesetzt. Der Autobauer hat neben dem rein batteriegetriebenen Kleinwagen i3 acht Modellreihen mit Plug-in-Hybrid auf dem Markt. „Während in Europa inzwischen herstellerübergreifend zwei Prozent aller Neuzulassungen auf elektrifizierte Fahrzeuge entfallen, sind es bei der BMW Group bereits sechs Prozent“, teilte der Konzern mit.
  • Der Elektronikhändler Ceconomy (Media Markt, Saturn) hat im Geschäftsjahr 2016/17 seinen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) leicht auf 471 Mio. Euro gesteigert. Das Unternehmen will seinen Aktionären für 2016/17 eine Dividende von 0,26 Euro je Stammaktie auszahlen. Im laufenden Jahr soll das Ebit „mindestens im mittleren einstelligen Prozentbereich“ nach oben gehen. Der Umsatz soll leicht wachsen.
  • Der US-Pharmakonzern Pfizer erhöht seine Quartalsdividende um 6 Prozent auf 34 US-Cent und will noch mehr eigene Aktien zurückkaufen. Zum laufenden Aktienrückkauf-Programm über noch 6,4 Mrd. Dollar werde ein neues über 10 Mrd. Dollar hinzukommen, teilte Pfizer mit.
  • Der chinesische Großaktionär Tsinghua University hat seinen Anteil an Dialog Semiconductor erhöht. Die Chinesen halten jetzt 9,01 Prozent an Dialog, wie aus einer Pflichtmitteilung von Montagabend hervorgeht. Zuletzt wurden 8,10 Prozent gemeldet.
  • Der Modekonzern Hugo Boss peilt für das kommende Jahr ein weiteres Umsatz- und Ergebniswachstum an. Erst im November hatte Hugo Boss den Umsatzausblick für das laufende Jahr angehoben. „Die letzten Wochen haben mich eher noch zuversichtlicher gestimmt", sagte Vorstandschef Mark Langer der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Unser Anspruch für 2018 ist eine Entwicklung deutlich über dem Marktwachstum, das wir auf 3 bis 4 Prozent schätzen."

Konjunktur & Politik

  • Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, warnte erneut vor Anlagen in die Kryptowährung Bitcoin. „Es ist spekulativ, man kann Geld damit verlieren", sagte er vor Journalisten. Die Bezeichnung als Digitalwährung hält er für irreführend: „Ein Zahlungsmittel sollte ja eine Wertstabilität aufweisen. Diese Eigenschaften fehlen dem Bitcoin." Eine Regulierung ist aus seiner Sicht unnötig. Solange kein Risiko für das Finanzsystem vorliege, sehe er keinen Handlungsbedarf, sagte Weidmann. „Nur weil Anleger Geld verlieren können, ist das noch kein Grund, einzuschreiten.“
  • Die Zahl der Baubeginne in den USA ist im November zum Vormonat um 3,3 Prozent auf annualisiert 1,297 Mio. gestiegen, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 3,1 Prozent gerechnet. Die Baugenehmigungen fielen im November um 1,4 Prozent auf einen annualisierten Wert von 1,298 Mio.
  • Das Defizit in der US-Leistungsbilanz betrug im dritten Quartal 100,6 Mrd. US-Dollar. Volkswirte hatten ein größeres Minus von 116,2 Mrd. US-Dollar erwartet. Im zweiten Quartal hatte das Defizit bei 124,4 Mrd. US-Dollar gelegen.
  • Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat sich erneut für ein klar festgelegtes Ende der milliardenschweren EZB-Anleihekäufe ausgesprochen. „Ich bewerte die Käufe grundsätzlich skeptisch", betonte Weidmann. Die EZB wird die Käufe ab Januar auf monatlich 30 Mrd. Euro halbieren und will sie bis mindestens September 2018 fortsetzen. „Zunächst wird also weiter Gas geben“, sagte Weidmann. Die günstigen Konjunkturaussichten und die anziehenden Preise hätten auch eine weniger konjunkturstützende Ausrichtung der Notenbank erlaubt. Auch nach einem Ende der Nettokäufe der EZB bleibe die Geldpolitik sehr expansiv, so Weidmann weiter. Schließlich würde die Notenbank nach einem Ende des Programms auslaufende Anleihen ersetzen und die Zinsen würden nach dem Ende der Käufe sehr niedrig bleiben.
  • Zur Weihnachtszeit ist die Stimmung in den deutschen Chefetagen ausgezeichnet, aber nicht mehr ganz so euphorisch wie im Vormonat. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Dezember auf 117,2 Punkte gesunken, nach 117,6 im November. Dies war auf weniger optimistische Erwartungen der Unternehmen zurückzuführen. Ihre aktuelle Geschäftslage hingegen bewerteten sie besser als im Vormonat. „In der deutschen Wirtschaft herrscht Feststimmung“, kommentierte ifo Präsident Clemens Fuest.
  • Das ifo Institut rechnet mit einem Wachstum der Wirtschaftsleistung in Ostdeutschland im kommenden Jahr um 2,0 Prozent. „Deutschland befindet sich auf dem Weg in die Hochkonjunktur. Hiervon kann auch Ostdeutschland profitieren. Wegen der eher binnenwirtschaftlichen Orientierung der ostdeutschen Wirtschaft bleibt aber die Dynamik leicht hinter der gesamtdeutschen Entwicklung zurück“, sagt Joachim Ragnitz, stellvertretender Geschäftsführer der Niederlassung Dresden des ifo Instituts. Für das laufende Jahr erwartet ifo Dresden ebenfalls 2,0 Prozent in Ostdeutschland.
  • Deutschlands Exporte setzen für 2018 trotz zahlreicher Risiken auf Rekord-Geschäfte. Die Ausfuhren dürften im kommenden Jahr um fünf Prozent auf 1,34 Billionen Euro zulegen, teilte der Branchenverband BGA mit. Beim Import erwartet der Verband ein Plus von sieben Prozent auf 1,1 Billionen Euro - ebenfalls ein neuer Rekordwert. Risiken seien neben den Brexit-Folgen der zunehmende Protektionismus, eine Schwächung der internationalen Organisationen, Unruheherde im Nahen Osten und das hohe Konfliktpotenzial in der Nordkorea-Krise, so BGA-Präsident Holger Bingmann.
  • Der Anstieg der Arbeitskosten der Unternehmen im Euroraum lag im dritten Quartal um 1,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Im zweiten Quartal hatte der Zuwachs noch 1,8 Prozent betragen.
  • China und Russland sind globale Rivalen, die amerikanische Werte in Frage stellen, so US-Präsident Donald Trump in seiner neuen Sicherheitsstrategie. Beide Staaten forderten die USA heraus, es gehe dabei um Amerikas Macht, Einfluss und Interessen, hieß es in dem Strategiepapier. China und Russland seien entschlossen, die Wirtschaft weniger frei und gerecht zu gestalten, ihre Streitkräfte aufzustocken sowie Informationen und Daten zu kontrollieren, um ihre Gesellschaften zu unterdrücken und ihren Einfluss zu erweitern. „Beide Länder nutzen Technologie, Propaganda und Druckmittel, um die Welt entgegen unserer Vorstellungen zu verändern“.
  • Das Repräsentantenhaus in Washington wird am heutigen Dienstag über die große Steuerreform von Präsident Donald Trump abstimmen, die in erster Linie deutliche Entlastungen für Unternehmen vorsieht. Anschliessend soll der Senat entscheiden. Dort haben die Republikaner eine Mehrheit von nur wenigen Stimmen. Am Montag kündigten aber zwei bislang unentschlossene republikanische Senatoren, Mike Lee und Susan Collins, an, ebenfalls für das Paket stimmen zu wollen.
  • Neuesten Prognosen der Weltbank zufolge dürfte das Wirtschaftswachstum Chinas 2018 nur noch 6,4 Prozent und 2019 nur 6,3 Prozent betragen. Die Erwartung für das auslaufende Jahr wurde von bisher 6,7 auf 6,8 Prozent Wachstum nach oben korrigiert.
Termine des Tages:
10:00 Uhr - DE: ifo-Geschäftsklimaindex Dezember
11:00 Uhr - EU: Arbeitskosten Q3 
14:30 Uhr - US: Baugenehmigungen/ Baugenehmigungen November
14:30 Uhr - US: Leistungsbilanzsaldo Q3 

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