Kommentar
16:00 Uhr, 13.02.2017

Deutsche Bank hat Ärger mit russischen Steuerbehörden - Dow Jones erstmals über 20.300 Punkten

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  • OPEC verringert Ölförderung stärker als vereinbart
  • Teva Pharma hat im vierten Quartal von der Actavis-Übernahme profitiert
  • Volkswagen will die Zahl von rund 5.000 Leiharbeitskräften spürbar reduzieren
  • Leoni: Gewinneinbruch im zurückliegenden Jahr
  • Zwei Bieter haben Interesse an einer Übernahme von Stada
  • Osram erhält Genehmigung von den US-Behörden für den Verkauf seiner Glühbirnensparte nach China
  • ifo Index für das Weltwirtschaftsklima dreht in positives Terrain

DAX

  • Die US-Indizes haben am Freitag neue Bestmarken gesetzt. Auslöser waren Andeutungen von US-Präsident Donald Trump über eine umfassende Steuerreform. Auch das Treffen zwischen Trump und dem japanischen Premier Abe wurde als harmonisch empfunden und an der Börse mit Erleichterung aufgenommen. Die Trump-Euphorie an der Wall Street dürfte weiter auch zu Beginn der neuen Woche anhalten. Der Dow Jones wird erstmals über 20.300 Punkte erwartet. Ein wenig von dem Schwung der US-Börsen kann auch die deutsche Leitbörse mitnehmen. Am Montagnachmittag liegt der DAX dann doch recht deutlich mit 1,1 % im Plus bei knapp unter 11.800 Punkten. Kursbewegende Nachrichten gibt es hierzulande vor allem von Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe. Während an der Konjunkturfront zu Wochenbeginn in den USA Mangel herrscht, rückt bereits die am Dienstag beginnende Anhörung der US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen vor US-Parlamentariern in den Mittelpunkt des Interesses.

Unternehmensnachrichten

  • Die Deutsche Bank muss sich nun auch mit den russischen Steuerbehörden beschäftigen. Laut einem Zeitungsbericht geht es um Steuernachforderungen in Millionenhöhe wegen Devisengeschäften. Die russische Wirtschaftszeitung RBK hatte berichtet, dass es zu einem Streit zwischen der Bank und den Behörden gekommen sei. Eine Sprecherin der Deutschen Bank erklärte: „Die Steuerprüfung bezieht sich auf branchenweit übliche Standard-Geschäfte."
  • Der weltgrößte Generika-Hersteller Teva Pharmaceuticals hat im vierten Quartal von der Actavis-Übernahme profitiert und den Umsatz deutlich um ein Drittel auf 6,5 Mrd. US-Dollar nach oben geschraubt. Netto machte der Pharmariese wegen Sonderlasten indes einen Verlust von 1,04 Mrd. uS-Dollar, nach einem Gewinn von 485 Mio. Dollar ein Jahr zuvor. Im laufenden Jahr soll der bereinigte Gewinn je Aktie zwischen 4,90 und 5,30 US-Dollar je Aktie liegen. Der Umsatz dürfte auf 23,8 bis 24,5 Mrd. US-Dollar steigen.
  • Der Pharmakonzern Allergan will den auf die Fettreduktion spezialisierten Technologiekonzern Zeltiq Aesthetics für 56,5 Dollar je Aktie übernehmen. Der Deal kommt damit auf einen Wert von 2,74 Mrd. Dollar.
  • Der US-Autohersteller Ford will über die nächsten fünf Jahre 1 Mrd. US-Dollar in die auf künstliche Intelligenz spezialisierte Firma Argo AI aus Pittsburgh investieren.
  • Der US-Mobilfunkanbieter Verizon Comm hat wegen der harten Konkurrenz seine Strategie angepasst und bietet erstmals seit 2011 wieder Verträge mit unbegrenztem Datenvolumen an.
  • Der angekündigte Verkauf der Postbank ruft laut einem Bericht der "Financial Times“ chinesische Investoren auf den Plan. Der Mischkonzern Dalian Wanda habe europäische Banken im Visier, darunter die Postbank, schrieb die Zeitung. Allerdings seien die Überlegungen noch nicht weit fortgeschritten. Auch sei die Deutsche Bank als Postbank-Mutter noch nicht angesprochen worden. Wanda erklärte, es habe keinen Kontakt zur Postbank gegeben. Eine Sprecherin der Deutschen Bank wollte den Bericht nicht kommentieren.
  • Der italienische Versicherer Generali will sein Sparprogramm verschärfen, um einer Übernahme durch Intesa Sanpaolo zu entgehen. Die Betriebskosten in großen Märkten sollten um 6 bis 7 Prozent statt der bisher geplanten 4 Prozent gesenkt werden, berichtet die "Financial Times“.
  • Der Volkswagen-Konzern will die Zahl von rund 5.000 Leiharbeitskräften spürbar reduzieren. Hinter den Kulissen geht das Unternehmen auf die Arbeitnehmerseite zu. Demnach will VW 2.000 Leiharbeiter fest einstellen, wie das „Handelsblatt" berichtet. Möglicherweise könne der Autobauer im Streit um die Übernahme der Leiharbeiter zu weiteren Zugeständnissen bereit sein.
  • Die noch ungelöste Frage der Pensionslasten von Tata Steel in Großbritannien könnte die Fusionsverhanldungen mit der thyssenkrupp-Stahlsparte verzögern. Tata bemühe sich zwar, die Lasten von rund 17,5 Mrd. Euro für einen Zusammenschluss zu beseitigen. Die Beratungen mit dem Pensionsfonds für die britischen Stahlarbeiter und dem Regulierer können sich aber noch lange hinziehen, sagte ein Experte der Beratungsfirma Hymans Robertson laut Reuters.
  • Der Autozulieferer Leoni hat im zurückliegenden Jahr nach vorläufigen Zahlen einen Umsatzrückgang um 100 Mio. Euro auf 4,4 Mrd. Euro verbucht. Das operative Ergebnis (EBIT) bracht auf 78. Mio. Euro ein. Das EBIT im Vorjahr von 151 Mio. Euro war durch einen Veräußerungserlös von 19,6 Mio. Euro positiv beeinflusst. Demgegenüber beinhaltet der Vergleichswert für 2016 Belastungen in Höhe von ca. 30 Mio. Euro für Restrukturierung und rund 40 Mio. Euro aus dem Betrugsfall im Sommer vergangenen Jahres.
  • Eine Übernahme des hessischen Generika-Herstellers Stada wird konkreter. Zwei Bieter hätten Interesse an einer Akquisition von Stada geäußert, einer davon sei der britische Finanzinvestor CINVEN, reagierte der Pharmakonzernauf einen Bericht der „Financial Times“. Cinven habe einen Kaufpreis von 56 Euro je Aktie in Aussicht gestellt. Damit würde das Unternehmen mit 3,5 Mrd. Euro bewertet. „Stada prüft im besten Unternehmensinteresse ihre Handlungsoptionen", teilte der Konzern weiter mit. Es sei derzeit noch nicht abzusehen, ob es ein Übernahmeangebot seitens Cinven oder des anderen potenziellen Bieters geben werde.
  • Der Lichtspezialist Osram hat die Genehmigung von den US-Behörden für den Verkauf seiner Glühbirnensparte nach China erhalten. Ein Sprecher sagte, der Genehmigungsausschuss der Regierung in Washington (CFIUS) habe seine Zustimmung gegeben. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte bereits im Januar die Erlaubnis erteilt. Nun steht dem Sprecher zufolge nur noch die Genehmigung einer chinesischen Behörde aus.
  • Der Onlineplattform-Betreiber Scout 24  ist im Jahr 2016 kräftig gewachsen. Nach vorläufigen Berechnungen erzielte Scout einen Umsatz von 442 Mio. Euro und damit gut 12 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich um 18,4 Prozent auf 224,5 Mio. Euro.
  • Der Autozulieferer Stabilus hat mit seinen Geschäftszahlen zum ersten Geschäftsquartal 2016/17 uns dem bestätigten Ausblick auf das Gesamtjahr überzeugen können. Der Umsatz legte um gut ein Viertel auf 210 Mio. Euro zu, während das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) um 42 Prozent auf 29,2 Mio. Euro in die Höhe sprang.
  • Der Kupferkonzern Aurubis hat trotz eines starken Gewinneinbuchs auf 18 Mio. Euro im ersten Quartal seine Jahresziele bestätigt. „Traditionell ist das erste Quartal durch eine saisonal geringere Produktnachfrage immer das schwächste Quartal für Aurubis", so Vorstandschef Jürgen Schachler.
  • KKR ist beim Nürnberger Marktforscher GfK am Ziel. Der US-Finanzinvestor sicherte sich bis Freitag um Mitternacht 18,54 Prozent der GfK-Anteile. Damit sei die Mindestannahmeschwelle für den Einstieg bei den Nürnbergern überschritten worden. Das Engagement des US-Investors Michael Dell läuft damit ins Leere.

Konjunktur & Politik

  • Der ifo Index für das Weltwirtschaftsklima ist im ersten Quartal auf 2,6 Punkten gestigen. Im Vorquartal lag das Barometer noch im negativen Bereich bei minus 1,2 Punkten.
  • Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für die Eurozone für dieses und das kommende Jahr um jeweils 0,1 Prozentpunkte auf 1,6  bzw. 1,8 Prozent erhöht.
  • China erwägt laut Nachrichtenagentur Reuters radikale Einschränkungen bei der Stahlproduktion und der Herstellung anderer Industriegüter, um den Smog zu bekämpfen. In der Heizperiode von Ende November bis Ende Februar solle in 28 Städten die Stahl- und Düngerproduktion halbiert und die Aluminiumherstellung um ein Drittel gekürzt werden.
  • Das französische EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau erwartet im Falle eines Euro-Austritts seines Landes Mehrkosten von über 30 Mrd. Euro pro Jahr für die Staatskasse durch höhere Zinszahlungen. Nach der Euro-Einführung seien die Zinsen für die französischen Staatsschulden im Schnitt um 1,5 Prozentpunkte gesunken.
  • Das Führungsmitglied der US-Notenbank Fed, Daniel Tarullo, hat überraschend seinen Rückzug für Anfang April angekündigt. Tarullo gilt als Architekt verschärfter Bankenregeln (Dodd-Frank-Gesetz), mit der eine weitere Finanzkrise verhindert werden sollte. Mit Tarullos Rückzug kann US-Präsident Donald Trump nun drei der sieben Sitze im Fed-Gouverneursrat, der das US-Finanzsystem lenkt, neu besetzen.
  • Die japanische Wirtschaft ist ersten Berechnungen zufolge im vierten Quartal 2016 um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Damit hat sich die Dynamik leicht abgeschwächt. Im dritten Jahresviertel legte das BIP im Quartalsvergleich noch um 0,3 Prozent zu. Auch Volkswirte hatten ein Wachstum auf dem Vorquartalsniveau erwartet.

Rohstoffe

  • Die OPEC hat ihr selbst Ende 2016 auferlegtes Drosselungsziel übererfüllt. Laut dem OPEC-Bericht wurde die Produktion im Januar um 890.000 Barrel am Tag auf 32,1 Mio. Barrel verringert. Allein Saudi-Arabien reduzierte die Förderung demnach um 496.000 Barrel, gefolgt vom Irak und von Kuwait. Die OPEC hatte sich Ende 2016 auf ein tägliches Förder-Limit bis Mitte 2017 von 32,5 Mio. Barrel geeinigt.

Termine des Tages:

11:00 Uhr - DE: ifo Wirtschaftsklima Welt, Q1 

12:00 Uhr - DE: Bundesbank-Monatsbericht Februar

12:30 Uhr - OPEC: Ölmarkt-Monatsbericht

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