Brainard nimmt den September-Hike vom Tisch - US-Notenbanker fordert "Debatte" über zeitnahe Zinsanhebung
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- Verkauft Siemens seine restlichen Osram-Anteile nach China?
- HP will das Drucker-Geschäft von Samsung für gut eine Milliarde US-Dollar kaufen
- Potash und der US-Rivale Agrium wollen fusionieren
- BMW plant neue Strategie zur Elektromobilität und prüft Konzernumbau
- E.ON: Kraftwerkstochter Uniper vollzieht erfolgreich den Börsengang
- RWE veröffentlicht Details zum geplanten Börsengang von Innogy
- Siemens und Gamesa stechen bei Adwen General Electric aus
- Starboard Value steigt bei Perrigo ein und macht Stress
DAX
Die mit der EZB-Sitzung am vergangenen Donnerstag eingesetzte Korrektur beim deutschen Leitindex setzt sich heute in verschärfter Form fort. Der DAX liegt am Montagnachmittag um 1,50 Prozent bei 10.410 Punkten im Minus. Die Furcht vor höheren US-Zinsen hatte die großen Aktienindizes in den USA bereits am Freitag schwer belastet. Vor allem die Äußerungen des regionalen Fed-Chefs von Boston, Eric Rosengren, der eigentlich für eine lockere Geldpolitik steht, deutete der Markt als Hinweis auf eine bevorstehende Anhebung bereits im September. Rosengren hatte sich gegen eine zu lang anhaltende lockere Geldpolitik ausgesprochen und vor einer Überhitzung der US-Wirtschaft gewarnt.
Unternehmensnachrichten
- Siemens prüft laut Bloomberg, seine restlichen Osram-Aktien nach China abzustoßen. Einer der möglichen Käufer des rund 17-prozentigen Anteils sei der chinesische Investor GSR Go Scale Capital
- Die vom Energieriesen E.ON abgespaltene Kraftwerkssparte Uniper ist am Montag erfolgreich an die Börse gebracht worden. Der erste Kurs auf der Handelsplattform Xetra lag bei 10,015 Euro. Im Anschluss kletterten die Titel bis auf 11,05 Euro. Die Papiere der Muttergesellschaft wurden bereinigt um die Abspaltung knapp ein Prozent im Minus gehandelt. E.ON hat die Mehrheit am Unternehmen an seine Aktionäre in einem Spin-Off abgegeben.
- Der Pharmakonzern Sanofi und die zum Alphabet-Tochter Verily Life Sciences arbeiten bei der Behandlung von Diabetes zusammen. Mit dem Joint Venture Onduo wollen die Partner den Patienten bessere Behandlungsmöglichkeiten bieten und Forschung betreiben.
- Der kanadische Düngemittelkonzern Potash und der US-Rivale Agrium wollen fusionieren. Beide Seiten hätten sich auf ein Zusammengehen verständigt, teilten die Unternehmen mit.
- Der Computerkonzern HP will das Drucker-Geschäft von Samsung für gut eine Milliarde US-Dollar kaufen. Durch die Kombination mit Samsungs Technologien komme man in eine bessere Position, um Kopierer durch Multifunktionsdrucker zu ersetzen, teilte HP mit.
- Das größte kanadische Softwarehaus Open Text bietet 1,62 Mrd. US-Dollar für die Dell-Sparte EMC.
- BMW-Chef Harald Krüger plant nach Informationen des Handelsblatts einen großen Strategieschwenk. Statt in der Elektromobilität nur auf Kohlefaserautos der "i"-Reihe zu setzen, wolle er künftig eine ganze Reihe von Modellen mit Elektroantrieben anbieten. Krüger plant, auf der Aufsichtsratssitzung Ende September ein Konzept zur Abwehr von Tesla vorzulegen.
- Neben dem Schwenk in der Elektromobilität prüft BMW-Chef Krüger laut „Handelsblatt“ einen Umbau der Führungsmannschaft. Mit Klaus Fröhlich (Entwicklung), Oliver Zipse (Produktion) und Markus Duesmann (Einkauf) hat Krüger schon drei Schlüsselpositionen mit Vertrauten besetzt. Bleibt noch die Nachfolge von Finanzvorstand Friedrich Eichiner, der schon unter Reithofer diente und nach Krüger den stärksten Einfluss im Vorstand hat. Ihn soll Nicolas Peter ablösen, Jurist und Controller
- Der Industriegase-Hersteller Linde und der US-Wettbewerber Praxair haben den Abbruch ihrer Fusionsgespräche verkündet. In Detailfragen sei man nicht zu einer Einigung gekommen, hieß es von Linde.
- Die beiden Windkraftanlagenbauer Siemens und die spanische Gamesa stehen laut einem Bericht von "Le Figaro“ vor der Übernahme der restlichen Anteile des Offshore-Gemeinschaftsunternehmens (Adwen) mit Areva. Mitte dieser Woche dürfte der französische Kraftwerksbauer den beiden Partnern den Zuschlag geben. Der Kaufpreis soll demnach rund 60 Mio. Euro für die restlichen 50 Prozent betragen. General Electric komme damit mit einem eigenen Gebot nicht zum Zuge, hieß es weiter.
- Der Energiekonzern RWE hat Details zum Börsengang seiner Ökostromtochter Innogy veröffentlicht. Über eine Kapitalerhöhung sollen zunächst zehn Prozent neue Innogy-Aktien ausgegeben werden. Damit sollen etwa zwei Milliarden Euro eingenommen werden, wie Bloomberg berichtet. Zudem sei beabsichtigt, zugleich weitere Aktien aus dem Portfolio der RWE AG zu platzieren. IPO soll im vierten Quartal 2016 abgeschlossen sein.
- Tesla hat rund vier Monate nach dem ersten tödlichen Unfall mit seinem Fahrassistenz-System eine neue Software-Version mit tiefgreifenden Änderungen angekündigt. Zum einen soll sich die Technik stärker auf Radar statt Kameras verlassen. Zum anderen sollen die Fahrer deutlicher gedrängt werden, die Hände auch bei eingeschaltetem System am Lenkrad zu lassen.
- Die Hannover Rück rechnet bei der Vertragserneuerung mit Erstversicherern wie Allianz zum kommenden Jahreswechsel mit „mehr Stabilität bei Preisen und Konditionen". Entscheidend für die Preisentwicklung in den USA wird der Verlauf der Hurrikan-Saison.
- Der Spezialist für Bausoftware RIB Software rechnet für das laufende Jahr nun mit einem Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 27 und 32 Mio. Euro. Zuvor hatten die Stuttgarter 20 bis 25 Mio. Euro angepeilt.
- Der Stromproduzent Steag will in Deutschland etwa die Hälfte seiner Kraftwerksblöcke vom Netz nehmen. „In Deutschland werden wohl 800 bis 1000 Stellen wegfallen", sagte Steag-Chef Joachim Rumstadt dem „Handelsblatt“.
- Das Beteiligungsunternehmen Starboard Value ist laut „Wall Street Journal mit knapp 5 Prozent beim irischen Pharmakonzern Perrigo eingestiegen. Der Investor mache Druck auf das Management, berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen Brief des Investors. Perrigo habe seine Ziele im Gefolge der abgewehrten Übernahme durch Mylan vernachlässigt und solle sich wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren, heiße es. Dazu solle der Verkauf von Randgeschäften geprüft werden.
Konjunktur & Politik
- Fed-Direktoriumsmitglied Lael Brainard hat die Wahrscheinlichkeit für eine baldige Zinsanhebung im September von 24 % auf 15 % gedrückt. In einer Rede hatte sie zu Vorsicht bei der Rücknahme der geldpolitischen Maßnahmen gewarnt. Es sei riskanter die Zinsen zu früh als zu spät anzuheben.
- Die britischen CB-Frühindikatoren präsentieren sich nach zwei Monaten mit Rückgängen im Juli unverändert: Wie das Conference Board (CB) ermittelt hat, notierten die Frühindikatoren, die die wirtschaftliche Entwicklung auf Sicht von sechs Monaten vorhersagen, im Juli weiterhin bei 113,6 Punkten. Im Juni war ein Rückgang um 0,3 Punkte gemeldet worden. Der Index der gleichlaufenden Indikatoren, der die aktuelle wirtschaftliche Situation widerspiegelt, stieg im Juli um 0,3 Punkte im Monatsvergleich auf 108,2 Zähler.
- Die Zentralbanken des Euroraums haben ihre Wertpapierkäufe in der Woche zum 9. September deutlich hochgefahren. Das gesamte Wertpapierkaufvolumen belief sich auf 19,832 (Vorwoche: 13,524) Milliarden Euro. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) erhöhten sich die Bestände an öffentlichen Anleihen um 16,381 (11,140) Milliarden Euro. Der Bestand an Unternehmensanleihen nahm um 2,398 (1,164) Milliarden Euro zu. Die Zentralbanken des Eurosystems erwerben auf Beschluss des EZB-Rats im Monatsdurchschnitt Anleihen für rund 80 Milliarden Euro. Mit dieser Geldflut will die EZB die Banken zu einer stärkeren Kreditvergabe an die Wirtschaft anregen. Das soll die Konjunktur beflügeln und die extrem niedrige Inflation antreiben.
- Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sprechen für eine ernsthafte Diskussion um Zinserhöhungen, sagte der Chef der regionalen Fed von Atlanta, Dennis Lockhart. „Ich glaube, dass die Wirtschaft genügend Dynamik hat, um die geldpolitischen Ziele des Fed-Ausschusses in einem akzeptablen mittelfristigen Zeithorizont zu erreichen", sagte Lockhart, der zurzeit kein Stimmrecht im geldpolitischen Ausschuss FOMC besitzt.
- Der regionale Fed-Chef von Boston, Eric Rosengren, eigentlich ein Verfechter einer lockeren Geldpolitik, plädierte am Freitag für graduelle Zinsanhebungen. Zwar helfe die immer noch lockere Geldpolitik der US-Notenbank, die Lage am Arbeitsmarkt zu verbessern und das Inflationsziel der Fed zu erreichen. „Aber sie erhöht auch das Risiko einer Überhitzung der Wirtschaft“, so der US-Notenbanker. Dies wiederum würde es erfordern, dass die Fed ihre Geldpolitik rascher strafft, was sich negativ auf das Wachstum auswirken würde.
Termine des Tages: | |
15:45 Uhr - EU: Volumen der EZB-Käufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und ABS |
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19:15 Uhr - US: Rede von Fed-Mitglied Lael Brainard in Chicago |
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Leute Leute nach 17:00 und dann mit Kommentar DAX im Abwaertstrudel.. War da jemand betrunken?