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17:56 Uhr, 14.05.2024

DAX knapp behauptet - Musik spielt in Einzeltiteln

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    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
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DJ XETRA-SCHLUSS/DAX knapp behauptet - Musik spielt in Einzeltiteln

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt hat sich am Dienstag keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Der DAX konnte sich mit einem Minus von 0,1 Prozent auf 18.716 Punkte knapp behaupten, MDAX und SDAX zogen dagegen an. Dabei profitierten aber auch sie vor allem von ausgewählten Einzelwerten. "Gesamtmarktstrategien sind fehl am Platz", so ein Marktteilnehmer. "Das ist ein Markt für Stockpicker", also Anleger in Einzelaktien, ergänzte er. Gut entwickelten sich die Titel der Autobranche.

Die USA haben nun Details zu den Zöllen auf chinesische Produkte veröffentlicht, die Zölle auf Elektroautos werden auf 100 Prozent vervierfacht. Zwar sehen Marktteilnehmer die Gefahr, dass China mit den Exporten nach Europa ausweicht. Zudem befürchten Marktteilnehmer Gegenmaßnahmen und damit eine weitere Runde im Handelskrieg. Zunächst blieb der Markt aber optimistisch: Ein Händler meinte, die europäische Politik könnte die Branche schützen, auch wenn das bei den Konzernen nicht überall auf Gegenliebe stoßen würde. Zudem stützten auch Dividendenkäufe aufgrund der hohen Renditen die Kurse in der Branche. Im DAX stiegen VW um 2,6 Prozent, Porsche AG um 1,7 Prozent, Porsche Holding um 1 Prozent, BMW um 0,8 Prozent und Mercedes-Benz um 1,4 Prozent.

   Delivery Hero mit Befreiungsschlag - Uber übernimmt Taiwan-Geschäft 

Delivery Hero hat einen Käufer für sein Liefergeschäft unter der Marke Foodpanda in Taiwan gefunden. Die Aktie schoss um 26,3 Prozent nach oben. "Über den Rückzug aus Asien wurde bereits seit längerem gesprochen, um sich auf lukrativere Märkte oder Segmente zu konzentrieren", so ein Marktteilnehmer. Uber übernimmt das Geschäft für 950 Millionen Dollar und beteiligt sich zudem mit knapp 3 Prozent über eine Kapitalerhöhung im Volumen von 278 Millionen Euro an Delivery Hero.

   Kurseinbruch bei Brenntag 

Brenntag brachen um 8,2 Prozent ein. Der Chemikalienhändler ist noch etwas schwächer als befürchtet in das Jahr gestartet. Gewinnseitig wurde die Markterwartung in den ersten drei Monaten verfehlt und Brenntag sieht das operative Ergebnis 2024 nur noch am unteren Ende der im März genannten Bandbreite.

Rheinmetall verloren 2,7 Prozent. Die Umsätze wie auch die Ergebnisseite lagen unter den Erwartungen. Jedoch ist der Auftragseingang mit 3,9 Milliarden Euro besser ausgefallen als die erwarteten 3 Milliarden Euro.

Bayer schlossen nach einer Achterbahnfahrt 0,5 Prozent im Minus. Der Gewinnanstieg und der bestätigte Ausblick für das Gesamtjahr zeigten Fortschritte bei der Turnaround-Strategie von Bayer, hieß es von Barclays. Mit besonderer Spannung warten Marktteilnehmer aber darauf, ob Bayer die Glyphosat-Risiken in eine Tochter auslagert und diese dann insolvent gehen wird. Druck dazu kommt laut Marktteilnehmern von der Fondsindustrie. Ob das juristisch einwandfrei wäre, gilt allerdings als umstritten.

Als insgesamt im Rahmen der Erwartungen liegend bewertete RBC die Geschäftszahlen von Hannover Rück (-3,5%). Allerdings habe sich das Kranken- und Lebensversicherungsgeschäft schwächer als erwartet entwickelt.

   Nordex sehr fest - Verbio und Nagarro haussieren 

Im MDAX ging es für Nordex nach den Zahlen zum ersten Quartal um 4,1 Prozent aufwärts. Die Analysten von Jefferies sprachen von starken Zahlen. Im SDAX stiegen Cancom um 7 Prozent. Der IT-Dienstleister hat im ersten Quartal mehr umgesetzt als erwartet und die Jahresprognose bekräftigt. Als positiv wurde im Handel der Ausblick von Verbio eingestuft, der Kurs schnellte um 9,9 Prozent nach oben. Der Biokraftstoffhersteller erwartet eine deutliche Ergebnisverbesserung für das Schlussquartal. Das dritte Quartal litt dagegen unter dem Rückgang der Preise für Bioethanol sowie Biodiesel und enttäuschte leicht. Sehr positiv kam beim IT-Dienstleister Nagarro (+22,8%) die Margenentwicklung an. Sie spreche für eine gute Geschäftsentwicklung mit Preissetzungsmacht.

Traton fielen um 4,3 Prozent. Ausgelöst worden ist die jüngste Abgabewelle von Berichten, VW könnte den Anteil abbauen und dafür in den kommenden Wochen Aktien im Wert von bis zu 1 Milliarde in den Markt geben. Erste Sondierungen Richtung institutionelle Investoren habe es gegeben. "Ein Paket-Verkauf wäre allerdings nicht nur negativ, weil dann der Streubesitz deutlich steigen würde", so ein Marktteilnehmer. Aktuell hält VW noch knapp 90 Prozent an der Nutzfahrzeugtochter.

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INDEX                                   zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                   18.716,42  -0,1%    +11,77% 
DAX-Future                            18.828,00  -0,1%     +9,45% 
XDAX                                  18.712,72  -0,1%    +11,60% 
MDAX                                  27.196,18  +1,4%     +0,22% 
TecDAX                                 3.419,13  +0,6%     +2,45% 
SDAX                                  15.077,01  +1,2%     +8,00% 
zuletzt                               +/- Ticks 
Bund-Future                              130,42    -47 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           22         17     1          3.833,4        75,5    68,7 
MDAX          31         17     2            671,1        35,5    24,1 
TecDAX        23          5     1            720,4        19,7    17,0 
SDAX          45         18     7            142,6        10,0     8,5 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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