Kommentar
17:45 Uhr, 19.01.2018

Entscheidung am Freitagabend: US-Regierung könnte das Geld ausgehen - Uni Michigan-Index sinkt erneut

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  • Deutsche Bank findet Hinweise auf dubiose Geschäfte von Trumps Schwiegersohn
  • Shiller: Bitcoin wird "total kollabieren"
  • China ist E-Auto-Weltmeister
  • Hauptversammlung: Thyssenkrupp-Chef verteidigt seinen Kurs
  • Schleppende Regierungsbildung: DIHK befürchtet Schäden für die Wirtschaft
  • Überschuss in der Leistungsbilanz der Eurozone legt im November zu
  • Fortum überzeugt nur wenige Aktionäre mit seinem Angebot für Uniper
  • BASF: 2017 war ein Erfolgsjahr durch und durch
  • Washington: Den USA droht erneut der "Shutdown"
  • Kritik an der Deutschen Post wird lauter
  • Dt. Bank-Chef Cryan ärgert sich über lange Regierungsbildung in Berlin
  • Ceconomy verzeichnet im 1. Quartal Gewinnrückgang
  • Kuka erhöht Umsatzprognose für 2017, Margenziel gesenkt

DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Freitag freundlich präsentiert. Positive Konjunkturaussichten nach den massiven Steuersenkungen in den USA und die überraschend starken Zahlen von BASF vom Vorabend sorgten für gute Stimmung auf dem Parkett. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 1,15 Prozent bei 13.434,45 Punkten. Innerhalb von zwei Tagen ging es um rund 300 Punkte nach oben. Das Marktbarometer hat sein Rekordhoch von 13.525 Punkten wieder in Sicht. MDAX und TecDAX kletterten bereits am Freitag auf neue Rekordstände.

US-Regierungsstillstand droht

In den USA droht weiter ein Regierungsstillstand. Ob der US-Regierung das Geld ausgeht, entscheidet sich wohl noch am Freitagabend. Das Repräsentantenhaus hatte bereits am Donnerstag einen Überbrückungshaushalt beschlossen. Der US-Senat muss aber noch zustimmen. Ob dies gelingen wird, gilt als unsicher.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die Deutsche Bank hat Hinweise gefunden, dass der Immobilieninvestor Jared Kushner oder ihm nahestehende Firmen oder Personen bei ihren Geschäften verdächtiges Geld über die Deutsche Bank gelenkt haben könnten. wie das manager magazin in seiner aktuellen Ausgabe berichtet. Kushner ist der Schwiegersohn von US-Präsident Trump. Ihre Informationen habe die Deutsche Bank der Bafin übermittelt, so das Blatt.
  • Die Commerzbank ist beim von der Insolvenz bedrohten Möbelkonzern Steinhoff über einen syndizierten Großkredit mit einem dreistelligen Millionenbetrag engagiert, wie das manager magazin berichtet.
  • Apple bietet seine Bildungsinitiative "Jeder kann programmieren" nun auch in Europa an. An 70 Schulen, Hochschulen und Universitäten in Europa soll ein von Apple entwickelter Lehrplan eingeführt werden, die Studierende in die Lage versetzen soll, mobile Apps zu schreiben, kündigte Apple-CEO Cook an.
  • Die SunTrust Banks hat im vierten Quartal mehr verdient als erwartet. Der bereinigte Gewinn lag bei 1,09 US-Dollar je Aktie und damit drei Cent über den durchschnittlichen Marktprognosen.
  • Der Kreditkartenanbieter American Express hat im vergangenen Jahresviertel den ersten Quartalsverlust seit über einem Vierteljahrhundert verzeichnet. In den drei Monaten bis Ende Dezember fiel ein Minus von 1,2 Mrd. US-Dollar an, nach einem Gewinn von 825 Mio. US-Dollar vor Jahresfrist. Eine einmalige Sonderbelastung in Höhe von 2,6 Mrd. Dollar wegen der neuen Steuergesetze in den USA schmälerte das Ergebnis.
  • Der IT-Konzern IBM hat im vierten Quartal wegen einer Abschreibung als Folge der US-Steuerreform in Höhe von 5,5 Mrd. US-Dollar einen Nettoverlust von 1,1 Mrd. US-Dollar verzeichnet. Im gleichen Vorjahreszeitraum hatte der Konzern noch 4,5 Mrd. US-Dollar verdient. IBM konnte aber immerhin den ersten Umsatzanstieg seit 23 Quartalen verbuchen.
  • Volkswagen Pkw hat angekündigt, insgesamt 1,8 Mrd. Euro in den neuen Golf 8, der 2019 auf den Markt kommen soll, zu investieren. „Die Produkteinführung der kommenden Golf-Generation ist neben der I.D.-Familie die strategisch bedeutsamste für die Marke“, sagte Beschaffungsvorstand Ralf Brandstätter. I.D. wird die Marke für die neue Elektroauto-Auto-Generation ab 2020 genannt.
  • Thyssenkrupp-Chef Hiesinger hat sich auf der Hauptversammlung des Konzerns der Kritik des Finanzinvestors Cevian gestellt. Er warb für einen „integrierten Konzern“. Dies führe zu messbaren Vorteilen, sagte Hiesinger. Cevian-Chef Förberg hatte zuvor eine zügige Zerschlagung des Industrieriesen gefordert. Hiesinger wies dieses Ansinnen zurück. Angesichts eines wenig verlässlichen Umfeldes sei es gut, nicht zu eng aufgestellt zu sein, betonte er. Veränderungen in der Zusammensetzung für den Konzern schließt der Manager aber nicht aus. „Vor sechs Jahren hatte Thyssenkrupp acht Geschäftsbereiche, heute sind es fünf, mit Gründung des Joint Ventures (mit Tata) werden es vier sein.“ Dich Hiesinger verteidigte auch seinen Kurs. „Wir haben konsequent unsere Kennzahlen verbessert, Risiken abgebaut und unsere Bilanz aufgeräumt. Mittelfristig werden wir deutlich höhere Ergebnis-, Cash- und Wertbeiträge erzielen, und damit wird auch wieder eine höhere Dividende möglich.“ Die Prognose für das Geschäftsjahr 2017/18 (per Ende September) bekräftigte Hiesinger.
  • Der finnische Energiekonzern Fortum ist mit seinem Angebot für den Kraftwerksbetreiber Uniper durchgefallen. Mit Ende der Angebotsfrist sammelte Fortum 46,93 Prozent der Anteile ein, darunter sind die 46,65 Prozent, die Großaktionär E.ON den Finnen angedient hatte. Das Angebot lief am 16. Januar aus. Die Nachfrist beginnt am 20. Januar und endet am 2. Februar. Fortum hatte inklusive Dividende 22 Euro je Aktie für Uniper geboten. Das Uniper-Management hatte das Angebot jedoch als zu niedrig eingestuft und seinen Aktionären empfohlen, es nicht anzunehmen.
  • Der Chemiekonzern BASF übertraf mit seinem am Vorabend vorgelegten Geschäftsergebnissen zum vergangenen Jahr die Analystenerwartungen. Laut ersten Berechnungen legte das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) 2017 um 32 Prozent auf 8,3 Mrd. Euro zu. Nach Steuern und Anteilen Dritter verdiente BASF 6,1 Mrd. Euro und damit die Hälfte mehr als im Vorjahr. Der Umsatz legte um 12 Prozent auf 64,5 Mrd. Euro zu.
  • Der Roboterhersteller Kuka hat seine Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2017 gesenkt und rechnet nun mit einer EBIT-Marge von nur noch rund 4,3 Prozent statt der bisher erwarteten 5,5 Prozent. Grund seien Ergebnisbelastungen in Höhe von rund 40 Mio Euro. Die Umsatzprognose wird indes auf rund 3,45 Mrd. Euro angehoben. Dies entspricht einer Steigerung von 17Prozent im Vergleich zu den Umsatzerlösen im Geschäftsjahr 2016.
  • Die britische Großbank HSBC zahlt in einem US-Rechtsstreit im Zusammenhang mit dem sogenannten Frontrunning eine Vergleichssumme in Höhe von 101,5 Mio. US-Dollar. Die HSBC soll das Wissen über Kundenaufträge für eigene Devisentransaktionen genutzt haben.
  • Deutsche Bank-John Cryan ist über die lange Regierungsfindung in Berlin nicht gerade erfreut. Auch in diesem Jahr mangele es nicht an großen Risiken. Die Niedrigzinsphase in Europa neige sich dem Ende entgegen, im Nahen Osten kochten neue und alte Konflikte hoch. Und ausgerechnet jetzt erlaube sich Deutschland ein politisches Vakuum, sagte Cryan beim Neujahresempfang der Deutschen Bank in Berlin.
  • Die Zahl der Reklamationen im Brief- und Paketverkehr in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 50 Prozent auf insgesamt 6.100 Fälle gestiegen, berichtete die Bundesnetzagentur. Mehr als die Hälfte der Beschwerden bezieht sich auf die Briefbeförderung und -zustellung durch die Deutsche Post. 2013 hatte die Netzagentur lediglich 1.230 Beschwerden registriert - ein Fünftel des heutigen Standes. Die Behörde kritisierte auch, dass mittlerweile 56 Prozent der Briefkästen nur noch vormittags geleert würden. Kunden müssten ihre Briefe also früher einwerfen, damit diese am nächsten Tag ankommen können. Zudem leere die Post immer weniger Briefkästen sonn- und feiertags.
  • Der Elektronikhändler Ceconomy hat im ersten Quartal einen Rückgang beim Gewinn vor Zinsen und Steuern von 308 Mio. Euro vor Jahresfrist auf 260 Mio. Euro erlitten. Als Gründe nannte die Media-Markt- und Saturn-Mutter Umsatzverlagerungen in den November, ungünstige Effekte in Italien und durch den Aufbau der Ceconomy AG Holding bedingte Kosten. Der Umsatz legte hingegen um 1,3 Prozent auf 6,935 Mrd. Euro zu.
  • Im Bieterwettstreit um den spanischen Autobahnbetreiber Abertis will die italienische Atlantia-Gruppe ihr Angebot von 16 Mrd. Euro offenbar erhöhen, sobald ein Angebot des spanisch-deutschen Baukonzerns Hochtief in Höhe von 17 Mrd. Euro von der spanischen Börsenaufsicht CNMV genehmigt wurde, wie die „Börsen-Zeitung" berichtet.

Konjunktur & Politik

  • Das Konsumklima der Universität von Michigan ist im Januar im Vergleich zum Vormonat laut einer ersten Schätzung um 1,5 Punkte auf 94,4 Zähler gestiegen, wie die Universität mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Anstieg gerechnet.
  • Laut einer Studie des Brancheninstituts CAM wurden in China im vergangenen Jahr insgesamt 777.000 E-Autos abgesetzt - 53 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: In den USA stieg die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos lediglich um 24 Prozent auf rund 194.000 Einheiten.
  • Der US-Kongress hat ein umstrittenes Überwachungsprogramm verlängert. Es erlaubt US-Geheimdiensten, außerhalb der USA Informationen über Nicht-Amerikaner zu sammeln.
  • Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet aufgrund anziehender Ölpreise einen "explosionsartigen" Anstieg der US-Ölförderung.
  • Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller sieht für die Kryptowährung Bitcoin keine Zukunft. Der Bitcoin werde vermutlich „total kollabieren“ und in Vergessenheit geraten, sagte Shiller am Freitag dem US-Sender CNBC. Im Grunde sei der Bitcoin so lange wertlos, bis sich die Auffassung durchsetze, dass er nicht wertlos sei, sagte Shiller. Das sei ein Unterschied etwa zu Gold, das selbst dann einen Eigenwert habe, falls niemand es als Investment ansehe.
  • Deutsche Bank-Chef Cryan hat sich gestern besorgt über das politische Vakuum in Berlin geäußert. Ins gleiche Horn bläst nun DIHK-Präsident Eric Schweitzer, der vor Belastungen für die Wirtschaft warnte. Zwar seien die meisten Unternehmen in einer guten wirtschaftlichen Lage, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) der dpa. Dennoch wachse auf Dauer ohne eine verlässliche und kalkulierbare Politik die Verunsicherung in der Wirtschaft. Dies könne selbst eine grundsätzlich solide Volkswirtschaft belasten.
  • Der Überschuss in der Leistungsbilanz der Eurozone ist im November zum Vormonat nach Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) um 2,2 auf 32,5 Mrd. Euro gestiegen.
  • Das Weiße Haus erwägt Medienberichten zufolge John Williams für das Amt des Vizepräsidenten der US-Notenbank Fed zu nominieren. Williams ist derzeit Präsident der Federal Reserve Bank von San Francisco.
  • In den USA läuft in der Nacht zu Samstag eine Frist ab, bis zu der von Kongress und Weißem Haus ein Kompromiss zur Abwendung eines „Shutdowns“, also eines weitgehenden Stillstandes des öffentlichen Dienstes und der Regierung, gefunden sein muss. Das Repräsentantenhaus stimmte zwar mit klarer Mehrheit der Republikaner einem Gesetzentwurf zu, der eine solche Schließung bis zum 16. Februar vermeiden würde. Entscheidend ist aber nun die Abstimmung im Senat, der zweiten Kongresskammer.
  • Nach Daten des Statistischen Bundesamts haben sich die Produzentenpreise in Deutschland im vergangenen Jahr um durchschnittlich 2,6 Prozent erhöht. Das war der erste Anstieg seit dem Jahr 2012. In den Jahren zuvor waren die Erzeugerpreise jeweils rückläufig gewesen.
  • Rund 40 SPD-Politiker aller Strömungen und Regionen haben in einem gemeinsamen Aufruf für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Union geworben, "aus Verantwortung für Deutschland, Europa und die SPD", wie es in dem Aufruf heißt. Die SPD-Nachwuchsorganisation Juso führt mit ihrem Vorsitzenden Kevin Kühnert den Widerstand gegen die Aufnahme von Verhandlungen mit CDU/CSU an.
Termine des Tages:
10:00 Uhr - EZB-Leistungsbilanzsaldo November
10:30 Uhr - GB: Einzelhandelsumsatz Dezember
16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan Januar
19:00 Uhr - US: Rede von Fed-Gouverneur Quarles in Washington

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  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    Deutsche Bank findet Hinweise auf dubiose Geschäfte. Kein Wunder das ist doch deren Geschäftsmodel :-)

    18:26 Uhr, 19.01.2018

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