Analyse
10:29 Uhr, 03.08.2023

DAX im August: Wieder -24 % bzw. -20 % in 7-15 Handelstagen?

Der August kann für den DAX oftmals "mörderisch" sein. Das kann ich anhand von vier DAX-Phänomenen beweisen.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 15.888,05 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 15.888,05 Pkt (XETRA)

Hi, Rocco hier. 🙌
Seit mehr als 20 Jahren werte ich die großen Aktienmärkte chartanalytisch aus und handele diese Märkte (DAX, DOW, NDX, SPX, Aktien).


DAX Tief am 3.8.23 bisher: DAX 15808

DAX im August kann mörderisch sein!

PUNKT 1)

  • Der August kann für den DAX oftmals "mörderisch" sein, es fängt an mit der Ausnahmestellung, dass man den DAX am 1. des Monats August als Mittelzuflusstag nicht kaufen darf, obwohl man sonst alle anderen 11 Monatsersten bequem kaufen kann. Wieso das so ist? Keine Ahnung. Es reicht zu wissen, dass es so ist, das spart viel Geld.
    Fazit 1: Den August Monatsersten im DAX NIEMALS kaufen, denn er ist oft abwärts gerichtet (selbsterfüllende Prophezeiung?).

PUNKT 2)

  • Dann hat der August noch mehr zu bieten, nämlich viele schwache Monats-Abschlüsse seit 2004.
  • Der August war im Direktvergleich mit dem September viel schwächer seit 20 Jahren. Das nennt man Effizienz des Marktes. Die Schwäche verschiebt sich immer mehr nach vorn, ist keinesfalls mehr im September verortet (das zeigen nur alte Statistiken die viel früher zu zählen beginnen, doch das alte Jahrtausend interessiert weniger, oder? Antwort: Ja!
    Fazit 2: Der August im DAX ist im neuen Jahrtausend spätestens nach 2001 ("9/11"), also ab 2002/2004 schwächer als der September.
  • Erinnerungen, ein Kopieauszug aus meiner Auswertung von 2019>>>
    September-Performance im Dax seit 2004 bis 2019:
  • 2004 aufwärts/ +2,9 %
  • 2005 aufwärts/ +4,4 %
  • 2006 aufwärts/ +2,3 %
  • 2007 aufwärts/ +2,9 %
  • 2008 abwärts/ -9,20 % <<<<<<<< Spitzenwert
  • 2009 aufwärts/ +3,84 %
  • 2010 aufwärts/ +5,10 %
  • 2011 abwärts/ -4,9 %
  • 2012aufwärts/ +3,51 %
  • 2013 aufwärts/ +6,05 %
  • 2014 aufwärts/ +0,04 %
  • 2015 abwärts/ -5,84 %
  • 2016 abwärts/ -0,77 %
  • 2017 aufwärts/ +6,40 % <<<<<<< Spitzenwert
  • 2018 abwärts/ -0,95 %
  • 2019 aufwärts/ +4,0 %

  • August-Performance im Dax seit 2004 bis 2019:
  • 2004 abwärts/ -2,85 %
  • 2005 abwärts/ -1,15 %
  • 2006 aufwärts/ +3,13 %<<<<<<< Spitzenwert
  • 2018 abwärts/ -0,95 %
  • 2007 aufwärts/ +0,71 %
  • 2008 abwärts/ -0,88 %
  • 2009 aufwärts/ +2,49 %
  • 2010 abwärts/ -3,58 %
  • 2011 abwärts/ -19,20 % <<<<<<<< Spitzenwert
  • 2012 aufwärts/ +2,94 %
  • 2013 abwärts/ -2,10 %
  • 2014 aufwärts/ +0,67 %
  • 2015 abwärts/ -9,28 %
  • 2016 aufwärts/ +2,48 %
  • 2017 abwärts/ -0,51 %
  • 2018 abwärts/ -3,45 %
  • 2019 abwärts/ -2,00 %
  • Die einstige langjährige klare negative Abweichung des September (einstmals sogar -5 % im Schnitt) hatte sich schon 2018 zurückgebildet auf -1,9 % (bezogen auf den DOW JONES), durch die letzten oftmals aufwärts gerichteten Septemberverläufe etwas relativiert.
    Daran Schuld ist die Effizienz des Marktes, was so viel heißt wie: Was gängige Meinung ist wird ins Gegenteil verkehrt!
  • Im DAX waren nur 5 der letzten 15 Septembermonate mit einem negativen Vorzeichen zu Ende gegangen, 10 von 15 hingegen mit einem positiven Vorzeichen, teils sehr deutlich.
    Im DAX waren 10 der letzten 15 Augustmonate mit einem negativen Vorzeichen zu Ende gegangen.
    ...Und die absoluten Spitzenwerte im negativen Bereich sind im August auch viel größer als im September,
    dagegen die absoluten Topwerte für positive Augustmonate reihenweise niedriger als die der positiven Septembermonate der letzten 15 Jahre.
  • Das zeigt, dass man nicht mehr vordergründig über die Börseneinbruchsgefahr im September sprechen sollte, der August ist der "böse" Monat.

PUNKT 3)

  • Und schließlich erinnere ich mich an die ganz schlimmen AUGUST-Monate der Jahre 2015 und 2011.
    Damals fiel der DAX binnen weniger Tage -24% bzw. -20%. Sollte es 2023 wiedermal soweit sein, wieder -24% bzw. -20% in 7-10 Handelstagen so wie 2015 und 2011? Wir dürfen gespannt sein, ich glaube aber kaum, dass es so hart kommt.
    Fazit 3: Der August kann schlagartige DAX Rückschläge aus dem Nichts in Größenordnungen von -20% innerhalb von 10 Tagen zeigen. Das wären für 2023 übrigens -3300 Punkte, also ca. DAX 13225.
DAX-im-August-Wieder-24-bzw-20-in-7-15-Handelstagen-so-wie-2015-und-2011-Chartanalyse-Rocco-Gräfe-stock3.com-1
DAX-im-August-Wieder-24-bzw-20-in-7-15-Handelstagen-so-wie-2015-und-2011-Chartanalyse-Rocco-Gräfe-stock3.com-2

PUNKT 4)

  • "SELL IN MAY"- PHASE! Die "Sell in May"-Phase reicht vom 1. Mai bis 31.10. eines jeden Jahres.
    ABER: Diese Phase ist nicht starr, sondern hat eine Einfädelungsphase vom 1 Mai bis 30. Mai und eine Ausfädelungsphase vom 1.10. bis 31.10. eines jeden Jahres, soll heißen, Hochs müssen nicht am 1. Mai auftreten und Tiefs müssen nicht erst am 31.10. erscheinen. Es gibt aber Auffälligkeiten die ich erkannt habe und nutze.
    Eins ist klar, der DAX hat vom Sommerhoch 2023 bisher viel zu wenig korrigiert.
    Nur -5,9% Drawdown vom Sommertop gab es in allen Jahren seit 2000 noch nie.
    Anders ausgedrückt: Rechnet mit Tiefs bei DAX 14800 bis 1.10./31.10.23
    . Das wäre das normale Sommerpensum. Einfach erinnern was die Historie in "sell in may"-Phasen stets zeigte.
    Daher muss ich skeptisch bleiben, dass dies für 2023 schon alles war. Die niedrigsten Korrekturraten betrugen -7,2% im Jahr 2005 und -7,6% im Jahr 2021 sowie -8,4% im Jahr 2017. Das sollte schon noch übertroffen werden im laufenden Jahr.
  • DEFINITION der folgenden Listung:
    a) alle DAX "SELL IN MAY" Kursrückgänge zw. 1.5. und 31.10.
    ,
    b) von einem höchsten Hoch nach dem 1. Mai bis spätetens 31.10. seit dem Jahr 2000
    (Lesart am Beispiel 2023 siehe unten)
  • Auf diese Art ermittelte DAX Drawdowns zwischen Mai und Oktober seit 2000:
  • 2000: -17%
  • 2001: -44% <<< Spitzenwert 2
  • 2002: -51% <<< Höchstwert
  • 2003: -10%
  • 2004: -11%
  • 2005: -7,2% <<< Niedrigstwert
  • 2006: -15%
  • 2007: -12%
  • 2008: -44% <<< Spitzenwert 3
  • 2009: -12,5%
  • 2010: -11%
  • 2011: -34,6% <<< Spitzenwert 4
  • 2012: -14%
  • 2013: -10,5%
  • 2014: -17%
  • 2015: -25%
  • 2016: -12%
  • 2017: -8,4% <<< Niedrigwert 3
  • 2018: -16,3%
  • 2019: -10,9%
  • 2020: -15%
  • 2021: -7,6% <<< Niedrigwert 2
  • 2022: -19,4%
  • 2023: aktuell erst -5,9%, <<das ist zu wenig, so wenig gab es nie
  • -
  • Fazit 4: Typische "sell in May" Phasen umfassen von Mai/ Juni bis 1.10./31.10. in der Regel im Schnitt -10% bis -15%.
DAX-im-August-Wieder-24-bzw-20-in-7-15-Handelstagen-so-wie-2015-und-2011-Chartanalyse-Rocco-Gräfe-stock3.com-1

LIVE Drawdown 2023 siehe hier:
(Lesart am Beispiel 2023:
-der DAX fiel zwar vom Junihoch 16427 bereits -5,91%, erreichte aber keinen statistischen Mindestwert bei -7,21% und tiefer.
-Ein neues Hoch entstand im Juli 2023 bei 16529. Ab 16529 muss also eine neue Zählung für den Jahr 2023 Drawdown beginnen.
-Die Chancen sind groß, dass es mindestens -7,21% werden, typischerweise -10% bis -15% bis spätestens 31.10.23).

Dax "sell in may" Chart seit 2000, Zoom aufs Jahr 2023
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S

Viel Erfolg wünscht Rocco :-)

Seit mehr als 20 Jahren werte ich die großen Aktienmärkte chartanalytisch aus und handele diese Märkte (DAX, DOW, NDX, SPX, Aktien).
Jetzt 14 Tage testen:
Premium-Services ADT und ADA

Jetzt "schnuppern":
Gräfe for free Desktop

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Rocco Gräfe
Rocco Gräfe
Technischer Analyst und Trader

Rocco Gräfe ist seit 2002 professionell an der Börse aktiv. Seinen Fokus legt er dabei auf die charttechnische Analyse von DAX, DOW Jones und weiteren Indizes sowie den gehebelten Derivatehandel dieser Indizes und Blue-Chips-Aktien. Dabei spezialisiert er sich auf den kurzfristigen Bereich, kann aber auch mit fundierten Handelsimpulsen im mittelfristigen Aktienhandel glänzen. Rocco Gräfe betreut die Premium-Services Rocco Gräfes Aktien- & DAX-Analysen sowie Aktien- & DAX-Trading mit Rocco Gräfe. Er ist in seinen Services sehr aktiv, kommuniziert rege mit seiner Community und geht gerne auf Wunschanalysen ein. Außerdem ist er für die Erstellung des charttechnischen DAX-Tagesausblicks zuständig – mittlerweile Pflichtlektüre für über 50.000 private Anleger und professionelle Marktakteure.

Mehr über Rocco Gräfe
  • DAX-Analysen
  • Intraday-Trading
  • Kurzfristiges Derivate-Trading
  • Mittelfristiger Aktienhandel
Mehr Experten