Kommentar
16:05 Uhr, 22.12.2017

Uni Michigan-Konsumindex sinkt stark - US-Kongress wendet 'Shutdown' ab - Bitcoin-Kurs fällt unter 10.000 Dollar

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • USA: Konsumausgaben steigen stärker als erwartet
  • Goldman Sachs will ins Geschäft mit Bitcoins einsteigen
  • USA: Neubauverkäufe steigen stark
  • GfK-Konsumklima: "Hochstimmung"
  • Boeing und Embraer wollen fusionieren
  • Britische Wirtschaft setzt ihren Wachstumskurs fort
  • Frankreichs Wirtschaft wächst stärker als gedacht
  • Deutsche Telekom baut Österreich-Geschäft mit Zukauf aus
  • Neuerliches Rekordhoch beim ifo Beschäftigungsbarometer
  • Katalonien-Wahl bringt keinen politischen Richtungswechsel
  • Deutsche Telekom stärkt Österreich-Geschäft mit Zukauf
  • Innogy übernimmt Windpark in den USA

Markt

  • Kaum ein Anleger wagt sich kurz vor der Weihnachtspause noch aus dem Fenster lehnen. Im DAX herrscht praktisch Stillstand. Am Nachtmittag notierte der Leitindex 0,3 Prozent tiefer bei 13.073 Punkten. Eine leicht dämpfende Rolle spielte am Aktienmarkt der Wahlausgang in der spanischen Krisenregion Katalonien. Bei der Regionalwahl haben die Parteien, die für eine Unabhängigkeit Kataloniens eintreten, die Mehrheit der Sitze im Parlament in Barcelona erreicht. Stärkste Kraft wurde aber die liberale Partei Ciudadanos, die sich gegen eine Unabhängigkeit ausspricht. US-Konjunkturdaten konnten am frühen Nachmittag keinen frischen Wind entfachen.
  • Der Bitcoin hat kurz vor Weihnachten dramatisch an Wert verloren. Nachdem ein Bitcoin noch vor wenigen Tagen mit der 20.000 Dollar-Marke fliterte, ist der Kurs heute binnen weniger Stunden auf mehreren Handelsplattformen zeitweise um mehr als 20 Prozent auf bis zu 12.570 Dollar eingebrochen. Am Nachmittag druchbrach der Wert die Schallmauer von 10.000 Dollar.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der lateinamerikanische Billigflieger Viva Air hat bei Airbus eine angekündigte Großbestellung über 50 Mittelstreckenjets finalisiert. Es handelt sich um 15 Maschinen vom Typ A320 und 35 Exemplare der Neuauflage A320neo.
  • Nachdem bekannt wurde, dass Apple zum Teil ältere iPhones mit abgenutzten Batterien drosselt, ziehen die ersten US-Verbraucher vor Gericht. Sie werfen Apple vor, Kunden damit "auf betrügerische Weise" zum Kauf neuer Geräte zu verleiten.
  • Alphabet-Executive Chairman Eric Schmidt kündigte seinen Rücktritt an. Er wolle dem Konzern künftig als technischer Berater zur Seite stehen, hieß es in einer Erklärung.
  • Boeing und der brasilianische Hersteller von Regionaljets Embraer verhandeln nach eigenen Angaben über eine Fusion. Über Einzelheiten eines Zusammenschlusses werde noch verhandelt, hieß es. Das Geschäft muss von der brasilianischen Regierung genehmigt werden.
  • T-Mobile, Amazon und weitere US-Unternehmen müssen mit Klagen einer Gewerkschaft rechnen, weil ihre Stellenanzeigen auf Facebook gezielt nur einem jüngeren Publikum angezeigt worden sind, älteres Zielpublikum wurde ausgeschlossen. Dies berichtete die „Washington Post“.
  • Die US-Unternehmen AT&T und Time Warner haben sich auf einen späteren Stichtag für ihre geplante Fusion geeinigt. Das US-Justizministerium will den 85 Mrd. Dollar schweren Deal wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken verhindern.
  • Der Adidas-Rivale Nike hat im letzten Quartal mit 767 Mio. Dollar rund 9 Prozent weniger verdient als im Vorjahr. Den Umsatz konnte Nike um 5 Prozent auf 8,6 Mrd. Dollar steigern.
  • Goldman Sachs richtet laut Kreisen eine Abteilung für den direkten Handel mit Kryptowährungen ein, wie Bloomberg berichtete. Damit würde die erste große US-Bank direkt und ganz offiziell in das Geschäft mit Bitcoin und Co. einsteigen.
  • Nach dem Ende der Bieterfrist für die insolvente Air-Berlin-Tochter Niki wird mit vier möglichen Käufern verhandelt, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther mitteilte. Um wen es sich bei den beiden Bietern handelt, wollte Flöther nicht preisgeben.
  • Die Thyssenkrupp-Konzernspitze und der Betriebsrat haben sich im Streit mit der Fusion der Stahlsparte mit Tata auf einen Kompromiss verständigt. Den Mitarbeitern in der Stahlsparte wurden Beschäftigungsgarantien bis zum 30. September 2026 zugesagt, sagte ein Sprecher der IG Metall NRW. Die Garantie gelte auch für den Erhalt sämtlicher Standorte in der Stahlsparte und alle wichtigen Anlagen sowie für jeden, der in das geplante Gemeinschaftsunternehmen mit dem indischen Konkurrenten Tata gehe. Darüber hinaus habe der Konzern zugesagt, jedes Jahr Zukunftsinvestitionen in Höhe von 400 Mio. Euro zu tätigen.
  • Die Deutsche Telekom übernimmt die Österreich-Sparte des Kabelnetzbetreibers Liberty Global und baut damit das Geschäft im Nachbarland auf. Die Sparte UPC Austria mit 654.000 Kunden wird mit rund 1,9 Mrd. Euro bewertet. Der Verkauf muss noch von den Behörden genehmigt werden.
  • Der Energiekonzern Innogy übernimmt das Onshore-Wind-Projektgeschäft des US-Entwicklers Everpower Wind. Verkäufer ist die britische Investmentgesellschaft Terra Firma Capital Partners. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Das Projekt kommt auf eine Gesamtleistung von mehr als zwei Gigawatt. Die Transaktion, die noch von der US-Behörde für Auslandsinvestitionen genehmigt werden muss, soll im zweiten Quartal 2018 abgeschlossen werden.

Konjunktur & Politik

  • Die Verkäufe neuer Häuser in den USA sind im November stark um 17,5 Prozent auf annualisiert 733.000 gestiegen, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Das ist der höchste Wert seit Juli 2007. Analysten hatten dagegen einen Rückgang der Verkaufszahlen erwartet.
  • Der Konsumklimaindex der Uni Michigan ist im Dezember laut endgültiger Datenlage um 2,6 Punkte auf 95,9 Zähler gefallen. Analysten hatten einen geringeren Rückgang auf 97,2 Punkte erwartet. In einer ersten Schätzung war noch ein Wert von 96,8 Punkten ermittelt worden.
  • Der Kongress in Washington hat kurz vor Fristablauf eine Zahlungsunfähigkeit der Regierung verhindert. Nach dem Repräsentantenhaus stimmte in der Nacht zum Freitag auch der Senat einem Gesetz zu, das die Bundesregierung bis zum 19. Januar 2018 liquide hält. Damit ist ein drohender "Shutdown" der Regierung vorläufig abgewendet.
  • Die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA legten im November kräftig um 1,3 Prozent zu. Experten hatten nach dem heftigen Rückgang im Vormonat von 1,2 Prozent aber mit einer stärkeren Erholung gerechnet.
  • Die privaten Einkommen in den USA sind im November mit einem Plus von 0,3 Prozent zum Vormonat etwas schwächer gestiegen als erwartet. Die Ausgaben der privaten Haushalte legten hingegen 0,6 Prozent stärker zu als Experten auf dem Zettel hatten. Diese hatten nur einen Zuwachs um 0,4 % erwartet. Die Inflation, gemessen am Inflationsmaß PCE, zog in der Kernrate erwartungsgemäß um 0,1 Prozent zum Vormonat an.
  • Die britische Wirtschaft ist nach einer dritten Schätzung des Statistikamts ONS von Juli bis September um 0,4 Prozent zum Vorquartal gewachsen. Vorläufige Angaben wurden damit wie von Experten erwartet bestätigt.
  • Die Arbeitnehmer in Deutschland haben im dritten Quartal höhere Reallöhne erhalten. Die Steigerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum betrug 0,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Bei den Reallöhnen wird vom Zuwachs der Bruttoverdienste die Inflationsrate abgezogen.
  • Die deutschen Unternehmen suchen immer mehr Personal. Das ifo Beschäftigungsbarometer stieg auf 113,5 Punkte im Dezember, von 113,2 Punkten im November. Das ist erneut ein historisches Rekordhoch. Insbesondere die Industrie plant, ihre Mitarbeiterzahl deutlich zu vergrößern. Auch hier stieg das Barometer auf einen neuen Rekordwert. Nahezu alle wichtigen Branchen planen, ihren Personalbestand zu steigern. Bei den Dienstleistern suchen insbesondere Speditions- und Logistikbetriebe nach neuen Mitarbeitern.
  • Die französische Wirtschaft ist im dritten Quartal mit einem BIP-Zuwachs um 0,6 Prozent zum Vorquartal stärker gewachsen als zunächst ermittelt, wie das nationale Statistikamt Insee nach einer finalen Schätzung mitteilte. Eine vorherige Schätzung hatte noch einen Wert von 0,5 Prozent ergeben.
  • Das Konsumklima in Deutschland ist in der Projektion für Januar weiter gestiegen. Der Indikator des Nürnberger Marktforschers GfK für die Verbraucherstimmung legte um 0,1 Punkte auf 10,8 Zähler zu. Ökonomen hatten mit einer Stagnation gerechnet. Noch im September hatte das deutsche Konsumklima mit 10,9 Punkten den besten Wert seit 2001 erreicht.
  • Die Preise für eingeführte Güter nach Deutschland waren im November um 2,7 Prozent höher als im gleichen Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vormonat Oktober hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei 2,6 Prozent gelegen. Im Monatsvergleich stiegen die Importpreise im November um 0,8 Prozent.
  • In Katalonien haben die Separatisten bei der Regionalwahl ihre Mehrheit im Parlament verteidigt. Die drei separatistischen Parteien haben erneut eine absolute Mehrheit von 70 der insgesamt 135 Sitze des Parlaments in Barcelona errungen, wie die Wahlbehörde nach Auszählung fast aller Stimmen mitteilte. Stärkste Kraft im Regionalparlament von Barcelona wurde allerdings die Partei Ciudadanos, die sich für eine Einheit Kataloniens mit Spanien und der Europäischen Union einsetzt.
Termine des Tages: Verkürzter Handel am US-Anleihemarkt bis 20:00 Uhr MEZ
Verkürzter Handel am britschen Aktienmarkt bis 13:30 Uhr
08:45 Uhr - FR: BIP Q3 (endgültig)
10:30 Uhr - GB: BIP Q3 (endgültig)
14:30 Uhr - US: Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter November
14:30 Uhr - US: Konsumausgaben/ Persönliche Einkommen November
14:30 Uhr - US: PCE-Kernrate November
16:00 Uhr - US: Neubauverkäufe November
16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan Dezember (endgültig)

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