DAX hat das Allzeithoch im Blick
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DJ XETRA-SCHLUSS/DAX hat das Allzeithoch im Blick
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Dienstag seinem Rekordniveau weiter angenähert. Der DAX stieg um 0,2 Prozent auf 16.972 Punkte, damit hat er sowohl die 17.000er Marke als auch das Allzeithoch aus dem Dezember bei 17.003 Punkten weiterhin fest im Blick. Im Tageshoch hatte er die 17.000er Marke bereits fast erreicht.
"Die Chancen für weitere Anläufe nach oben sind gut", meinte ein Marktanalyst. Zum einen stützten die zuletzt wieder gesunkenen Renditen die Stimmung, und von den Rohstoffpreisen komme kein Störfeuer. Zum anderen sehen Marktteilnehmer gerade die vier DAX-Schwergewichte weiter aussichtsreich positioniert: SAP gewannen 0,3 Prozent und notierten mit 162,42 Euro auf einem Allzeithoch, und auch Airbus nahmen die Rekordjagd wieder auf, sie stiegen um 0,6 Prozent auf 149,92 Euro. Siemens als zweitgrößter DAX-Titel hinter SAP zogen um 1,2 Prozent an und schlossen nur noch knapp unter ihrem Rekordstand, Allianz als DAX-Schwergewicht Nummer drei legten um 0,4 Prozent zu. Die vier Titel stellen fast 36 Prozent der gesamten DAX-Kapitalisierung.
"Die Zutaten sind angerichtet, und ein Ausbruch auf neue Allzeithochs sollte nach sechs Wochen Verschnaufpause deutliche Anschlussgewinne ermöglichen", so der Marktanalyst zum DAX. Für Zurückhaltung sorgten am Dienstag aber noch die anstehenden Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed am Mittwoch und der Bank of England am Donnerstag. Es gilt als so gut wie sicher, dass die Fed den Leitzins unverändert bei 5,25 bis 5,5 Prozent belassen wird, deshalb werden Anleger vor allem auf die begleitenden Aussagen von Fed-Präsident Jerome Powell achten werden, von denen sie sich Aufschluss über den Zeitpunkt der ersten Zinssenkung erhoffen. Der Markt rechnet aktuell mit dem Beginn des Zinssenkungszyklus im Mai, aber auch eine Zinssenkung im März gilt nicht als ausgeschlossen.
Anteilsverkauf von Delivery Hero kommt schlecht an
Mit einem Minus von 5,3 Prozent reagierten Delivery Hero auf den Verkauf der Beteiligung an Deliveroo. Zwar verschafft sich Delivery damit etwas zusätzliche Liquidität. Der erzielte Verkaufspreis wurde von Beobachtern aber als gering eingeschätzt, und das sei kein gutes Omen für einen möglichen Verkauf der Delivery-Tochter Foodpanda. Nach einem coronabedingten Sonderboom stehe der Sektor auch wegen der gestiegenen Zinsen, die die Kosumnachfrage belasteten, unter Konsolidierungszwang. Hellofresh fielen um 2,3 Prozent.
Fraport von Streikaufruf belastet
Nach anfänglich deutlichen Aufschlägen gaben Fraport um 0,7 Prozent nach, Lufthansa konnten noch ein kleines Plus von 0,6 Prozent über die Ziellinie retten. Der angekündigte Streik des Sicherheitspersonals an den Flughäfen belastete am Nachmittag die Kurse.
Hapag Lloyd rutschten um 9,6 Prozent ab. Bei der Reederei sind im vergangenen Jahr trotz einer etwas höheren Transportmenge Umsatz und operativer Gewinn eingebrochen. Als solide wurden die Geschäftszahlen von Westwing (+9,9%) zum vierten Quartal gewertet. Allerdings steht die Aktie fast 85 Prozent unter ihrem Allzeithoch.
KPS knickten um fast 10 Prozent ein. Der Unternehmensberater ist von der Insolvenz der Luxuskaufhaus-Gruppe KaDeWe betroffen und hat deswegen die Veröffentlichung des Jahresabschlusses verschoben. KaDeWe schuldet KPS noch einen mittleren einstelligen Millionenbetrag.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 16.972,34 +0,2% +1,32% DAX-Future 17.078,00 +0,2% +0,86% XDAX 16.978,64 -0,1% +1,25% MDAX 26.012,33 -0,3% -4,15% TecDAX 3.353,66 +0,3% +0,49% SDAX 13.797,35 +0,3% -1,17% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 134,65& -46 YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Mio Euro Mio Aktien Vortag DAX 24 15 1 2.889,9 61,9 66,7 MDAX 19 31 0 369,7 17,9 18,3 TecDAX 17 12 1 684,2 14,6 14,7 SDAX 35 31 4 100,8 6,5 7,3 ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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