Kommentar
08:37 Uhr, 21.08.2024

DAX fast zurück auf Los – Anleger sind unsicherer geworden

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Der Deutsche Aktienindex kommt jetzt ungefähr an dem Punkt unter Druck, wo der über 1.500 Punkte starke Ausverkauf vor drei Wochen begann. Auch die Indizes an der Wall Street haben diese neuralgischen Punkte wieder erreicht. In der Zeit ist der Goldpreis auf ein neues Rekordhoch gestiegen, während Bitcoin nur die Hälfte seiner August-Verluste wettgemacht hat. Das sind klare Hinweise darauf, dass die Anleger vorsichtiger geworden sind.

Die Saisonalität bringt im September und Oktober oft Kursverluste mit sich. Ob es in diesem Jahr wieder so sein wird, hängt in höchstem Maße davon ab, was Fed-Chef Jerome Powell am Freitag sagen wird. Das ist vielen Anlegern zu heikel, sie bleiben skeptisch. Die Anlegerstimmung ist vom Angst- zurück in den Neutral-Bereich gesprungen. Die ersten Anleger halten also ihren Zeh ins Wasser, um die Temperatur zu testen. Ohne die Zusicherung der US-Notenbank wird aber kaum jemand den Sprung ins kalte Wasser wagen. Powell dürfte weiterhin betonen, datenabhängig zu agieren, und es liegt noch ein Arbeitsmarktbericht zwischen seiner Rede in Jackson Hole und der nächsten Fed-Sitzung. Die Unsicherheit über die Geldpolitik wird also wohl auch über den Freitag hinaus andauern.

Die US-Notenbank hat ihren Fokus auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes verlagert. Es ist insofern nicht verwunderlich, dass nun selbst eine Statistik prominent diskutiert wird, die erst Anfang 2025 erscheinen wird: Der Quarterly Census of Employment and Wages. Er deckt die tatsächlichen Stellenschaffungen in den zwölf Monaten bis März 2024 ab, also einen Zeitraum, der dann längst vergangen sein wird. Dennoch machen Schätzungen die Runde, wonach die tatsächlichen monatlichen Stellenschaffungen um bis zu 50.000 Stellen geringer ausfallen könnten.

Wenn dem so wäre, stellt sich die Frage, ob die Fed nicht schon längst an der Zinsschraube hätte drehen müssen. Aufgrund der zeitlichen Verzögerung von fast einem Jahr werden die Daten aber kaum ein Game-Changer sein. Die Fed täte weiterhin gut daran, nicht in eine Art Panikmodus zu verfallen, wenn dies nicht absolut notwendig ist. Gerät sie in Panik, tut es auch der Markt auch und am Ende wäre nichts gewonnen.

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