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14:55 Uhr, 17.06.2016

Zustimmung für EU fällt - MS: Märkte könnten um bis zu 35% einbrechen

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Morgan Stanley: Euro-Aktien könnten bei Brexit um 35 % einbrechen
  • Exklusive Umfrage: Wahrscheinlichkeit für Brexit steigt
  • US-Immobilienmarkt mit wenig Schwung im Mai
  • Bericht: Adidas bleibt DFB-Ausrüster. Verband dementiert
  • Siemens und die spanische Gamesa sind bei den Fusionsverhandlungen am Ziel
  • BASF kauft in den USA zu
  • Volkswagen verkauft im Mai mehr Autos als im Vorjahr
  • Neue Exklusivrechte: Deutsche Telekom kann Vectoring-Technik vorantreiben
  • Oracle: Cloud-Geschäft wächst stärker als erwartet
  • Deutsche Bank könnte weniger Filialen schließen als ursprünglich geplant
  • Die Deutsche Telekom erweitert den Vorstand um ein Ressort

DAX

  • Am deutschen Aktienmarkt ging es zum Wochenausklang bis Freitagmittag unerwartet ruhig zu. Der Leitindex DAX notierte konstant und deutlich in der Gewinnzone, größere Schwankungen blieben aus. Der Verfall an den Terminbörsen, der sog. Hexensabbat, brachte nach Mittag etwas Leben in die Bude. Daneben zeigen sich die Anleger nach der zunächst ausgesetzten Brexit-Kampagne mit Blick auf Großbritannien wieder etwas entspannter.

Unternehmensnachrichten

  • Adidas bleibt weitere vier Jahre Sponsor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, wie die „Sport Bild" berichtete. Der Sportartikelhersteller zahle dem DFB bis 2022 jährlich 65 bis 70 Mio. Euro, hieß es unter Berufung auf Insider. Dies wäre deutlich mehr als das Doppelte der bisherigen Jahressumme. Der DFB dementierte. Es gebe in der Ausrüsterfrage bisher weder einen Präsidiumsbeschluss noch einen Vertragsabschluss, so Mediendirektor Köttker.
  • BASF baut sein Chemiegeschäft durch eine Übernahme in den USA aus. Das Unternehmen kauft dem US-Konzern Albemarle für rund 3,2 Mrd. US-Dollar in bar dessen Chemetall-Sparte zur Oberflächenbehandlung ab. Beide Unternehmen haben eine verbindliche Vereinbarung getroffen.
  • Gamesa und Siemens haben sich auf den Zusammenschluss ihrer Windkraftsparten geeinigt. Die Münchner übernehmen dafür 59 Prozent der Aktien an den Spaniern. Siemens zahlt je Gamesa-Aktie 3,75 Euro in bar an die Anteilseigner, insgesamt rund 1,05 Mrd. Euro. Damit entsteht der weltweit größte Windradhersteller. Siemens ist bei Offshore-Anlagen weltweit führend, Gamesa bei Onshore-Turbinen stark aufgestellt.
  • Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigerte der Volkswagen-Konzern dank eines starken Absatzes der Premiumtochter Audi im Mai seine Auslieferungen um 1,6 Prozent auf 871.500 Fahrzeuge. Im April hatte der Absatz stagniert. Seit Jahresbeginn verkaufte der Konzern per Ende Mai 4,23 Mio. Wagen, ein Anstieg um 0,8 Prozent.
  • Die Familien Porsche und Piëch als VW-Großaktionäre haben öffentlich den Streit über die Zahlung einer Dividende für die Aktionäre für beendet erklärt. Das Thema sei vom Tisch, sagte Hans Michel Piëch. „VW sollte aktuell möglichst viel Geld im Unternehmen belassen, um die Dieselthematik zu bewältigen und gleichzeitig die notwendigen Zukunftsinvestitionen finanzieren zu können. Folgerichtig haben wir uns auch für eine geringstmögliche Dividendenzahlung ausgesprochen."
  • Die Bundesnetzagentur und die EU-Kommission haben sich nach monatelangen Verhandlungen auf einen Kompromiss zum Ausbau des schnellen Internets in Deutschland geeinigt, wie die FAZ berichtet. Den Sonderrechten der Deutschen Telekom für den Einsatz der Vectoring-Technologie steht damit nichts mehr im Wege. Die Telekom will mit der Technik die Kupferleitungen in der „letzten Meile“ auf höhere Übertragungsgeschwindigkeiten aufrüsten. Die Kommission flüchtete um den Wettbewerb auf dem Breitbandmarkt.
  • Der US-Spezialist für Unternehmens-Software und Datenbanken Oracle hat im vergangenen Quartal einen leichten Umsatzrückgang auf 10,6 Mrd. US-Dollar verbucht. Der Gewinn eröhte sich um 2 Prozent auf 2,8 Mrd. US-Dollar. Die Zahlen kamen an der Börse gut an, Oracle konnte die Markterwartungen übertreffen.
  • Die Deutsche Bank erwägt geringere Einschnitte im Filialnetz als zuletzt geplant. „Die Gespräche pendeln sich bei ungefähr 200 Filialen ein", sagten einige mit den Verhandlungen zwischen Management und Arbeitnehmern vertraute Personen dem „Handelsblatt“. Ursprünglich wollte das Institut 220 der insgesamt 723 Zweigstellen schließen.
  • Die Aktien des Biotechnologieunternehmens MorphoSys profitieren von einer positiven klinischen Studie zu MOR208. Der Wirkstoff zeigte eine langanhaltende Komplettremission von aktuell 26 Monaten bei der Behandlung eines Blutkrebspatienten (DLBCL).
  • Deutsche Telekom-Chef Timotheus Höttges will den Vorstand um einen Posten erweitern. Das Europa-Geschäft soll ein eigenes Ressort ‚Technik, IT und Innovationen’ bekommen. Im Gespräch für die Leitung ist das Vorstandsmitglied Claudia Nemat. Reuters zufolge hat die Telekom zudem den europäischen Internet-Dienstleister Host Europe (HEG) im Visier. Der Kaufpreis wird auf 1,7 Mrd. Euro geschätzt.

Konjunktur und Politik

  • Morgan Stanley hat bereits in der EU-Session eine Analyse veröffentlicht, wonach die Bank die Wahrscheinlichkeit eines Brexits mit 45 % veranschlagt. Der MSCI Europa könnte im Brexit-Basisszenario um 15-20 % einbrechen, im Bären-Szenario sogar um 25-35 %. Für den Fall eines Verbleibs in der EU könnten Aktien um 5-10 % ansteigen.
  • Die "USA Today" veröffentlicht am Mittag das überraschende Ergebnis einer exklusiven Umfrage, wonach die Zustimmung für die EU in Großbritannien nach dem Tod von Jo Cox angeblich von 40 % (13-16 Juni) auf 32 % (17. Juni) gefallen ist. Während die Zahl der Brexit-Befürworter konstant bei 52 % verblieb, stieg die Zahl der Unentschlossenen von 9 % auf 16 %. Die Zeitung beruft sich dabei auf Informationen von "Qriously" einem Londoner Start-Up, welches sich auf die Auswertung von Online-Daten stützt.
  • Nach Ansicht von St. Louis Fed-Chef James Bullard müssen die US-Zinsen kaum weiter erhöht werden. Das Wirtschaftswachstum sei niedrig, eine weitere Leitzinserhöhung in den nächsten zweieinhalb Jahren könnte ausreichen. Bullard galt bisher als Anhänger einer zügigen Zinsstraffung.
  • Die Zahl der Baubeginne in den USA ist im Mai um 0,3 Prozent auf 1,1164 Mio. gesunken. Experten hatten 1,15 Mio. Spatenstiche erwartet. Bei den Baugenehmigungen meldete das US-Handelsministerium für Mai einen Zuwachs im Monatsvergleich um 0,7 Prozent auf 1,38 Mio. Volkswirte hatten 1,15 Mio. Genehmigungen erwartet.
  • Das RWI Essen erhöht seine Konjunkturprognose für die Deutsche Wirtschaft für dieses Jahr um 0,3 Prozentpunkte auf 1,7 Prozent. Für 2017 erwarten die Forscher unverändert ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent.
  • Der Überschuss in der Leistungsbilanz der Eurozone ist im April auf saisonbereinigter Basis um knapp 10 Mrd. auf 36,2 Mrd. Euro gestiegen. Experten hatten einen Rückgang auf 24,7 Mrd. Euro erwartet.
  • Der Euro-Rettungsschirm ESM hat einer weiteren Kredit-Tranche an Griechenland in Höhe von 7,5 Mrd. Euro zugestimmt. Das Geld könne nun für den Schuldendienst und die Bezahlung inländischer Rückstände verwenden werden, so der ESM.
  • Innerhalb der Bundesregierung gibt es Überlegungen für ein schärferes Außenwirtschaftsgesetz. So soll der beliebige Einstieg ausländischer Investoren bei deutschen Unternehmen besser überwacht werden können. Das erfuhr das Handelsblatt aus Regierungskreisen. Auslöser für die Pläne ist die Offerte des chinesischen Medea-Konzerns für den Augsburger Roboterbauer Kuka. „Wir bewerten die Lage und prüfen alle Optionen“, hieß es dazu in Regierungskreisen.

Dividendenabschläge

  • Nokia (0,26 Euro je Aktie)
  • Wirecard (0,14 Euro je Aktie)
  • HHLA (0,59 Euro je Aktie)
  • Turbon (1,50 Euro je Aktie)
  • MLP (0,12 Euro je Aktie)
Termine des Tages: Dreifacher Verfallstermin an den Terminbörsen (Hexensabbat)

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3 Kommentare

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  • dschungelgold
    dschungelgold

    Ab 1305 Uhr wird der Dax wohl nach unten durchfallen. Kann ja nicht sein , das die fetten Kuehe hier Geld verlieren. Mann , mann, was ein #Markt#.

    09:28 Uhr, 17.06.2016
    1 Antwort anzeigen

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