Analyse
13:30 Uhr, 16.07.2019

DAX, DOW JONES & Co. (Teil2) - US-Banken im Umfeld aktueller Quartalszahlen

Die Citigroup meldete gestern gute Zahlen. Goldman Sachs und JP Morgan melden heute Zahlen. Wie sehen die Chartbild nach bzw. vor den Zahlen aus?

Erwähnte Instrumente

  • Citigroup Inc. - WKN: A1H92V - ISIN: US1729674242 - Kurs: 71,710 $ (NYSE)
  • The Goldman Sachs Group Inc. - WKN: 920332 - ISIN: US38141G1040 - Kurs: 211,580 $ (NYSE)
  • JPMorgan Chase & Co. - WKN: 850628 - ISIN: US46625H1005 - Kurs: 113,900 $ (NYSE)

Die Zinssenkungsphantasie treibt weiterhin die Märkte, und da vor allem die US-Märkte an. Inzwischen erwarten die Marktteilnehmer mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 % eine Zinssenkung der FED im Juli. Auch in Europa geht man von einer baldigen Zinssenkung aus. Da die Zinsen in der Eurozone aber bereits auf null sind, hat es die EZB gar nicht so leicht, die Zinsen weiter zu senken. Sie könnte QE neu auflegen. Da aber schon viele Staatsanleihen bereits jetzt nur noch negative Renditen bringen, dürfte der Effekt auch begrenzt sein. Zusätzlich besteht die Option, die Einlagenzinsen für die Banken weiter zu senken. Der liegt allerdings bereits bei -0,40 %. Parken Banken über Nacht Geld bei der EZB, dann müssen sie also einen Strafzins von 0,40 % Zahlen. Dieser Strafzins hat es den Banken in den letzten Jahren bereits schwer gemacht, Gewinne zu erzielen. Eine weitere Senkung macht es ihnen noch schwerer. Ein positiver Effekt einer solchen Zinssenkung ist also nur schwer zu erkennen.

Termine:

16.Juli 2019 - DE: ZEW-Konjunkturerwartungen

16.Juli.2019 - USA: Einzelhandelsumsatz

18.Juli 2019 - USA: Philadelphia FED-Index

19.Juli 2019 - USA: Konsumklima Uni Michigan

CITIGROUP - Nach den Zahlen weiter aufwärts?

Citigroup hat gestern vorbörslich für das zweite Quartal gute Zahlen vorgelegt. Der Umsatz stieg zum Vorjahr um 1,6 Prozent auf 18,76 Mrd. USD, der Gewinn je Aktie konnte sich exklusive Tradeweb um 12 Prozent auf 1,83 Dollar verbessern. Die operativen Kosten konnten dank Effizienzsteigerung und Asset-Verkäufen um 2 Prozent auf 10,5 Mrd. USD gedrückt werden, der Überschuss stieg um 7 Prozent auf 4,8 Mrd. USD, wobei die etwas niedrigere Steuerquote von 22 Prozent (Vorjahr 24 %) behilflich war. Die Überschussreserven stiegen um 28 Prozent, die Erträge im Investmentbanking sanken um 10 Prozent. Die Nettozinsmarge lag mit 2,67 % etwas unter den Erwartungen von 2,71 %.

Quelle: Guidants News

Die Citigroup-Aktie musste im Rahmen der Finanzkrise massive Verluste hinnehmen. Im Dezember 2006 näherte sich die Aktie noch ihrem Allzeithoch an und markierte ein Hoch bei 570,00 USD. Danach krachte sie auf ein Tief bei 9,70 USD. Dieses Tief stammt aus dem März 2009. Nach einer ersten schnellen Erholung auf 54,30 USD kam es noch einmal zu einer schwierigen Phase und einem Rückfall auf 21,40 USD. Seit diesem Tief aus dem Oktober 2011 befindet sich die Aktie in einer Aufwärtsbewegung, wobei sie im Januar bis auf 80,70 USD kletterte.

Anschließend korrigierte der Wert ausführlich. Er fiel fast auf den Aufwärtstrend seit Oktober 2011 zurück. Knapp darüber drehte die Aktie an Weihnachten 2018 nach oben. Ende April 2019 kam es zu einem ersten Ausbruchsversuch über den Abwärtstrend seit Januar 2018, der aber noch misslang. Ende Juni gelang aber ein zweiter Versuch. Seitdem behauptet sich die Citigroup oberhalb des Abwärtstrends ab Januar 2018, der aktuell bei ca. 68,70 USD verläuft. Auf die gestrigen Zahlen reagierte die Aktie zwar recht volatil, aber im Ergebnis kaum. Sie verlor gestern 0,06 USD.

Das Chartbild der Citigroup-Aktie macht einen bullischen Eindruck. Weitere Kursgewinne in Richtung 75,42 USD und später 80,70 USD sind durchaus möglich. Ein Rückfall unter 68,70 USD auf Wochenschlusskursbasis wäre aber ein klarer Rückschlag für die Bullen.

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GOLDMAN SACHS - Ausbruch in Arbeit

Ergänzung (14.31 Uhr): Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat im zweiten Quartal unter einem schwachen Geschäft im Investmentbanking und beim Handel mit Zinsprodukten und Währungen gelitten, konnte die Erwartungen der Wall Street aber dennoch übertreffen. Unter dem Strich verringerte sich der den Aktionären zurechenbare Nettogewinn um sechs Prozent auf 2,198 Milliarden Dollar. Die Erträge sanken um zwei Prozent auf 9,461 Milliarden Dollar, womit die Erwartungen von 8,83 Milliarden Dollar aber deutlich übertroffen wurden. Der Gewinn je Aktie lag mit 5,81 Dollar über den Erwartungen von 4,89 Dollar.

Quelle: Godmode-Trader Newsflash

Die Goldman Sachs-Aktie markierte im März 2018 ein Allzeithoch bei 275,31 USD. Anschließend bildete sie eine SKS-Topformation aus, wobei die rechte Schulter etwas verkrüppelt war. Die Aktie stütze daraufhin auf ein Tief bei 151,70 USD ab. Wie so viele Werte drehte auch Goldman Sachs an Weihnachten 2018 nach oben und setzte zu einer Rally an. Diese führte zu einem Hoch bei 209,97 USD. Damit scheiterte die Aktie am Abwärtstrend seit März 2018. Aber nach einem Rücksetzer gelang inzwischen der Ausbruch über diesen Abwärtstrend. In der letzten Woche überwand Goldman Sachs sogar das Hoch bei 209,97 USD. Gestern behauptete sie sich darüber.

Damit besteht die Chance auf eine weitere Rally. Diese würde im Bereich um 228,50-229,00 USD allerdings auf die Nackenlinie der SKS-Topformation treffen. Diese dürfte eine hohe Hürde sein. Rücksetzer bis ca. 194 USD sind für das mittelfristige Bild ungefährlich, da sie als Pullback an den gebrochenen Abwärtstrend eigeordnet werden könnten. Erst ein Rückfall darunter wäre ein klares Achtungssignal für die Bullen.

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JPMORGAN CHASE - Dauert das Seitwärtsgeschiebe noch lange an?

Ergänzung (14.31 Uhr):Die US-Großbank JPMorgan Chase hat im zweiten Quartal deutlich mehr verdient als erwartet. Die Einnahmen konnten um vier Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 28,8 Milliarden Dollar gesteigert werden. Der Gewinn unter dem Strich erhöhte sich um 16 Prozent auf 9,65 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie lag mit 2,82 Dollar deutlich über den Erwartungen von 2,50 Dollar.

Quelle: Godmode-Trader Newsflash

Die Aktie von JPMorgan Chase befindet sich in einer sehr langfristigen Aufwärtsbewegung. Innerhalb dieser kletterte die Aktie bis Februar 2018 auf ein Allzeithoch bei 119,33 USD. Seit diesem Hoch befindet sich die Aktie in einer Seitwärtsbewegung. Dabei fiel der Wert auf das Vorgängerhoch aus dem Februar 2018 bei 93,98 USD zurück. Dort drehte er Weihnachten 2018 nach oben. Im April erreichte die Aktie fast wieder ihr Allzeithoch, drehte aber knapp darunter nach unten ab. Die letzten Wochen verliefen aber bereits wieder positiv. JPMorgan Chase notiert nur wenige Prozent unter dem Allzeithoch.

Gelingt JPMorgan Chase ein Ausbruch auf Wochenschlusskursbasis über 119,33 USD, dann bestünde die Chance auf eine weitere Rally. Kursgewinne in Richtung 139,33 oder sogar 156,29 USD wären dann möglich. Sollte die Aktie allerdings unter den Aufwärtstrend seit Dezember bei aktuell ca. 107,88 USD abfallen, müsste mit Abgaben gen 93,98 USD gerechnet werden.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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