Kommentar
22:25 Uhr, 18.12.2017

Aufwind an den Aktienmärkten - Hoffen auf US-Steuerreform - Vonovia mit Milliardenübernahme

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Hugo Boss will 2019 schneller als der Markt wachsen
  • Bundesbank rechnet mit kräftigem Wirtschaftswachstum
  • Eurozone: Inflation zieht an
  • ifo Chef Fuest fordert Bitcoin-Regulierung
  • US-Steuerreform: Republikaner ändern Gesetzesentwurf ab
  • Campbell Soup will Snack-Anbieter Snyder's für 4,9 Mrd. US-Dollar kaufen
  • Amazon plant Ladengeschäfte auch für den deutschen Markt
  • Weniger Genehmigungen für Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien
  • Milliardendeal: Vonovia will den österreichischen Wettbewerber Buwog schlucken
  • Continental will auf Shoppung-Tour gehen
  • Neue Verdachtsmomente gegen VW und Audi
  • Stromausfall am Flughafen Atlanta verursacht Chaos
  • Thales gewinnt Rennen um Gemalto

DAX & Dow Jones

  • Ist heute der Startschuss für eine Jahresendrally gefallen? Am Montagnachmittag liegt der DAX mit 1,58 Prozent vorne bei 13.306 Punkten. Die Aussicht auf eine zeitnahe Verabschiedung der US-Steuerreform hatte am Freitag bereits die Wall Street in neue Rekordstimmung versetzt. Dies übertrug sich auf die hiesigen Anleger, die einen klaren Sprung über den seit Mitte November etablierten hartnäckigen Widerstand bei 13.200 Punkten ein Zeichen der Stärke setzten.
  • Die US-Indizes schoben sich am Montag angetrieben von den Aussichten auf eine baldige Steuerreform auf neue Rekordhochs. Wie nach Börsenschluss klar wurde, haben die Republikaner dafür nun alle Stimmen endgültig zusammen. Der Dow Jones gewinnt 0,57 %, der S&P 400 verbessert sich um 0,54 % und der Nasdaq 100 legt um 0,73 % zu. Amplify Snack Brands konnte seinen Börsenwert nach Übernahme durch Hershey um rund 72 % steigern, nach Börsenschluss wurde gemeldet, dass McDermott mit CBI fusionieren wird.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Hugo Boss peilt für das nächste Jahr ein Umsatz- und Ergebniswachstum an und will sich deutlich über dem Marktwachstum, welches auf 3-4 % veranschlagt wird, entwickeln.
  • Der US-Suppen-Hersteller Campbell Soup will den Snack-Anbieter Snyder's für 4,9 Mrd. US-Dollar kaufen. Der Kaufpreis beträgt 50 US-Dollar pro Aktie in bar - ein Aufschlag von 27 Prozent auf den letzten Snyder's-Schlusskurs vor den ersten Berichten über die Übernahme. Die Unternehmensspitzen haben sich bereits geeinigt, die Aktionäre müssen dem Deal noch zustimmten.
  • Der US-Schokoladenhersteller Hershey will den Snack-Hersteller Amplify Snack Brands übernahmen und bietet 12 Dollar je Aktie, insgesamt kommt der Deal auf ein Volumen von 1,6 Mrd. US-Dollar.
  • Der US-Gesundheitskonzern Humana verhandelt mit zwei Private-Equity-Gesellschaften über den Kauf des Pflegedienstleisters Kindred Healthcare.
  • Der US-Softwarekonzern Oracle will für 1,2 Mrd. US-Dollar Aconex, einen australischen Anbieter von Projektmanagement-Software, kaufen.
  • Der US-Onlinehändler Amazon plant Ladengeschäfte auch für den deutschen Markt. Das sei keine Frage des Ob, sondern des Wann, so Deutschland-Chef Ralf Kleber. Zudem erprobt der Konzern mit "Amazon go" das Konzept eines weitgehend automatisierten Supermarkts, bei dem der übliche Bezahlvorgang an festen Kassen entfällt.
  • JPMorgan hat das Kursziel für Amazon von 1220 auf 1375 US-Dollar angehoben, das Rating lautet weiterhin “Overweight". Mehrere Wachstumsfelder dürften den Umsatz ankurbeln und auch die Margen sollten sich wieder erholen, so die Experten.
  • Der Gesundheitskonzern Fresenius hat bei der Arzneimittelagentur EMA erstmals einen Zulassungsantrag für einen Nachahmer (Biosimiliar) des Blockbusters Humira des US-Konzerns Abbvie gestellt.
  • Der Technologiekonzern Continental hat offenbar drei Milliarden Euro für Übernahmen im Köcher. Sollte das Unternehmen den Rahmen voll ausschöpfen wollen, seien es womöglich noch etwas mehr, sagte Conti-Finanzchef Schäfer der „Börsen-Zeitung“ Ein größerer Deal sei nicht auszuschließen, in den nächsten Monaten aber eher unwahrscheinlich.
  • Der Immobilienkonzern Vonovia will den österreichischen Wettbewerber Buwog schlucken nd 5,2 Mrd. Euro dafür auf den Tisch legen. Vorstand und Aufsichtsrat der Buwog unterstützen das Übernahmeangebot. Allerdings müssen die Aktionäre dem Deal noch zustimmen. Für jede Aktie bietet Vonovia den Buwog-Eignern 29,05 Euro in bar. Dies entspricht einem Aufschlag von gut 18 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag.
  • Der kriselnde israelische Generikahersteller Teva (Ratiopharm) will mit Preiserhöhungen wieder auf die Beine kommen. „Ich denke, es ist vernünftig und verantwortungsvoll, ein gewisses nachhaltiges Preisniveau zu erzielen", sagte der neue Chef der Ratiopharm-Mutter, Kåre Schulz, der "Financial Times". Demnach hat Schulz im Gespräch mit Investoren klar gemacht, die Preise für nicht lukrative Arzneien entweder anzuheben oder die Produktion der Mittel einzustellen.
  • Volkswagen und die Tochter Audi stehen erneut im Verdacht, in der Diesel-Affäre nicht alles aufklären zu wollen. Nach Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ hat einer der Beschuldigten, der frühere Audi-Ingenieur Giovanni P, der Kanzlei Jones Day vorgeworfen, wichtigen Informationen nicht nachzugehen. So hat P., inzwischen eine Art Kronzeuge, laut SZ dem Landeskriminalamt in München geschildert, dass in konzerninternen Arbeitskreisen über die Abgasprobleme gesprochen worden sei. In denen soll mehrmals darüber gesprochen worden sein, dass die Schadstoffreinigung bei Dieselfahrzeugen mit dem Zusatzstoff Ad Blue nicht wie geplant funktioniere. Das habe die Kanzlei aber nicht interessiert, das Thema sei von Jones Day immer ausgelassen worden. Jones Day untersucht im Auftrag von VW, wie es dazu kam, dass der Konzern jahrelang die Schadstoffmessungen von Dieselfahrzeugen manipulierte. Doch die Zweifel, ob die Großkanzlei wirklich alles herausfinden und wissen will, nehmen zu.
  • Die Liste der Kaufinteressenten für die insolvente Air Berlin-Tochter Niki wird immer länger. Nach Firmengründer Niki Lauda, Thomas Cook und Ryanair hat nun auch ein Konsortium um den Berliner Logistiker Zeitfracht und die Wartungsfirma Nayak Interesse bekundet. „Ich schließe aus der großen Nachfrage im Investorenprozess, dass die Chance für eine Rettung von Niki gut ist – trotz des großen Zeitdruck“, sagte Insolvenzverwalter Flöther der „Süddeutschen Zeitung“.
  • Der französische Rüstungskonzern Thales hat das Rennen um den niederländischen Chipkarten-Hersteller Gemalto für sich entschieden. „Gemalto hat das Thales-Angebot über 51 Euro je Aktie (insgesamt 4,8 Mrd. Euro) angenommen“, wie beide Unternehmen mitteilten. Die vorherige Offerte des IT-Dienstleisters Autos in Höhe von 46 Euro je Aktie hatte Gemalto bereits abgelehnt.

Konjunktur & Politik

  • Der NAHB-Hausmarktindex für die Stimmung am US-Immobilienmarkt erhöhte sich zum Vormonat um fünf Punkte auf 74 Zähler, wie die National Association of Home Builders (NAHB) mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Juli 1999.
  • Nach Berechnungen von Analysten der UBS wird die große Steuerreform in den USA die Gewinne im S&P 500 um 9 Prozent erhöhen. Im nächsten Jahr dürften aus diesem Grunde Aktienrückkäufe, Dividendenerhöhungen und Übernahmen zunehmen.
  • US-Präsident Donald Trump will heute Abend (NEZ) seine nationale Sicherheitsstrategie vorstellen. Zentrale Punkte sind Heimatschutz, Grenzsicherheit sowie Sicherheit durch wirtschaftliche Stärke und Wettbewerbsfähigkeit.
  • US-Notenbanker John Williams erwartet drei Leitzins-Erhöhungen im nächsten Jahr. Zinsanhebungen bewahrten die Wirtschaft vor einer Überhitzung, so Williams in einer Rede.
  • Die Deutsche Bundesbank rechnet auch im vierten Quartal mit einem kräftigen Wachstum in Deutschland. Die Wirtschaftsleistung dürfte im Schlussquartal 2017 die seit Jahresanfang kräftige Aufwärtsbewegung fortsetzen, schrieb die Notenbank in ihrem am Montag veröffentlichten aktuellen Monatsbericht. „Die anhaltend starken Impulse, die vom industriellen Auftragseingang kommen, dürften dazu führen, dass die Industrie treibende Kraft des Aufschwungs bleibt“. Positive Impulse erwarten die Experten auch von der Kauflaune der Verbraucher sowie der historisch günstigen Lage auf dem Arbeitsmarkt.
  • Die Inflationsrate in der Eurozone lag im November nach Daten des Statistikamts Eurostatum bei 1,5 Prozent. Im Vormonat hatte die Rate 1,4 Prozent betragen. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent. Die Kerninflationsrate, die Energie und Lebensmittel ausklammert, stagnierte im November bei 0,9 Prozent. Eurostat bestätigte damit vorläufige Zahlen.
  • Die Bundesregierung hat 2017 laut den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland weniger Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien genehmigt als im Vorjahr. 2017 seien 117 Einzelgenehmigungen im Wert von 249 Mio, Euro erteilt worden, 2016 seien es 154 Einzelgenehmigungen mit einem Volumen von 530 Mio. Euro gewesen, schrieben die Zeitungen.
  • Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts in München, fordert eine stärkere Beobachtung und Kontrolle der Kryptowährung Bitcoin. „Ich rate zu Vorsorge. Die Staaten und die Notenbanken sollten sich dringend Gedanken über eine Regulierung machen", so Fuest zur "Neuen Osnabrücker Zeitung". „Wir sollten uns fragen: Was ist mit Transaktionen, die in Bitcoin abgewickelt werden? Werden da Steuern erhoben, finden möglicherweise illegale Transaktionen statt?," so Fuest. Zudem müsse man genau beobachten, ob Risiken für die Finanzstabilität entstehen, wenn Institutionen begännen, in Bitcoin zu investieren.
  • Noch sind die Entwürfe für die große Steuerreform in den USA nicht in trockenen Tüchern. Die Republikaner ihren Gesetzesentwurf nochmals geändert und wollen ihn in dieser Woche im Kongress verabschieden. Sie reagierten auf Kritik aus den eigenen Reihen und haben beispielsweise die Entlastung für Eltern ausgeweitet. Noch ist aber unklar, ob die Republikaner die nötigen Stimmen im Kongress zusammenbekommen.
  • Ein Stromausfall hat den weltweit größten Flughafen in Atlanta über Stunden lahmgelegt. Hunderte Flüge mussten gestrichen oder umgeleitet werden, tausende Passagiere saßen in den Terminals oder in den Maschinen fest. Ursache war offenbar ein Feuer in einem Elektrizitätswerk der Stadt.
Termine des Tages:
11:00 Uhr - EWU: Verbraucherpreise November
12:00 Uhr - GB: CBI-Index Erwartungen Industrieaufträge Dezember
16:00 Uhr - US: NAHB-Hausmarktindex Dezember

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15 Kommentare

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  • Hoeli
    Hoeli

    Wie oft muss die Steuerreform eigentlich noch für die steigenden Aktienmärkte hinhalten?

    Gefühlt haben wir im Dow Jones schon 10.000 Punkte der Steuerreform zu verdanken. Bin mal gespannt wo wir stehen, wenn sie dann tatsächlich verabschiedet wurde.

    Vermutlich verdoppelt sich der Dow dann innerhalb eines Tages auf 50.000.

    Ist doch mittlerweile vollkommen Banane, was passiert. Die Märkte steigen. Es braucht keinen Grund. Denn ansonsten müssten die Märkte ja auch fallen, wenn Dinge wie der Brexit passieren oder ein Atom-Krieg mit Nordkorea droht.

    Es geht nur darum, ob das Geld der Big Player in Aktien und Anlagen sicher angelegt ist. Und das ist es. Unterschrieben und besiegelt von den Notenbanken.

    21:54 Uhr, 18.12.2017
    1 Antwort anzeigen
  • Austrochris
    Austrochris

    Da fallen ja die paar Hundert Milliarden oder gar 1 bis 2 Billionen gar nicht mehr ins Gewicht, die das Haushaltbudget der USA belasten werden durch die Steuerreform !

    17:31 Uhr, 18.12.2017
  • Austrochris
    Austrochris

    Der daraus resultierende 80-Grad Raketenstart wird sehr schmerzhaft sein, wenn er wieder auf die Erde zurückkommt. Gute Arbeit, Zentralbanken!

    17:25 Uhr, 18.12.2017
  • Austrochris
    Austrochris

    Der Cocktail für den Blasenwahnsinn ist gemischt ! 9 % mehr Gewinn ist ein Tropfen auf den heissen Stein bei den jetzigen Kursen !

    Es ist extrem schwer, dem sozialen Druck, sich zu beteiligen, zu widerstehen.

    Wenn der Hansi einsteigt , steig ich mit ein ! Die Risken nehmen mit jedem Tag zu . Die Sorglosikeit ist auf All Time High !

    Herz was willst du mehr ! Kaufen Kaufen Kaufen !!!

    17:20 Uhr, 18.12.2017
  • einfach
    einfach

    bei dem stromverbrauch für nothing, sollten sich mal alle die das betreiben kräftig am kopf kratzen und einmal darüber nachdenken was sie da für einen mist machen.

    das ist sinnlose luftverschutzung und energie verschwendung.

    alleine bei dem gedanken wieviel energie nach den nächsten 4 oder 5 höheren schwierigkeitsstufen zur berechnung eines neuen blocks benötigt wird, springt einem die diabolische maske des erfinders dieses energieverschwendungs-monsters an.

    hoffentlich dauert es nicht mehr allzu lange bis dieser zirkus beendet wird.

    15:59 Uhr, 18.12.2017
  • Helveticus
    Helveticus

    ... genau, die Folgen sind nicht abzuschätzen. Deshalb laufen lassen, nur so lernt die Gesellschaft. Mit Staatsbremsen durch Regelungsabsicherung nach unten und Staatsdeckelung durch Steuern nach oben wird man nie wissen, ob das was war... Wäre denn der Staat (= einige Bürokraten) so weise, die Folgen heute abschätzen zu können?

    13:28 Uhr, 18.12.2017
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    Aus meiner Sicht mehren sich zunehmend die Stimmen, die eine Regulierung der Kryptowährungen fodern. Momentan zwar noch zaghaft, aber der Anfang ist gemacht.

    Und aus meiner Sicht wird es jetzt auch nicht mehr lange dauern, bis sich die Politik dieses "Problems" annimmt.

    09:32 Uhr, 18.12.2017
  • Helveticus
    Helveticus

    Zum Ruf nach Kontrollen etc. bei Bitcoin: warum immer gleich nach dem Staat rufen? Sehen wir doch gelassen zu, ob sich da manche blutige Nasen holen oder steinreich werden. Die Gesellschaft lernt auf diese Weise, und in diesem Fall lernen wir, ob und wie eine private Währung funktioniert. Ob es andere Systeme braucht (ebenfalls ohne Staat, Horror!!)

    08:26 Uhr, 18.12.2017

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