Kommentar
22:25 Uhr, 27.08.2018

Iran droht mit Ausstieg aus Atomabkommen - Apple will neue iPhones in drei Größen herausbringen

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  • ifo Geschäftsklimaindex steigt deutlich
  • CFNAI: Wirtschaftsaktivität in den USA kühlt sich ab
  • BDI warnt Wirtschaft vor hartem Brexit
  • Iran: US-Sanktionen sind 'Wirtschaftsaggression'
  • HB: Zeitplan für die Diesel-Nachrüstungen scheitert
  • Abgasaffäre: Ex-Mitarbeiter belastet VW-Chef Diess schwer
  • Tesla will nun doch an der Börse bleiben
  • Ceconomy prüft Verkauf seines Metro-Anteils
  • S&T erhöht für Kontron-Übernahme Grundkapital
  • Kreise: Fusion von Kaufhof und Karstadt wackelt

DAX & US-Markt

  • Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag im Handelsverlauf seine freundliche Tendenz beibehalten. Der DAX kletterte zuletzt um ein gutes halbes Prozent auf 12.463 Punkte. Bereits in der Vorwoche hatte das Marktbarometer 1,5 Prozent hinzugewonnen. Die faustdicke Überraschung, die der ifo Geschäftsklimaindex lieferte, der erstmals seit neun Monaten zulegen konnte, wurde am Markt mit zufriedenem Gleichmut aufgenommen, bewegte die Kurse aber kaum. Nach Angaben der Münchener Wirtschaftsforscher befindet sich die deutsche Wirtschaft in einem Sommerhoch. Eine Ursache für die bessere Stimmung sei auf "merklich optimistischere Erwartungen der Industriefirmen zurückzuführen, vor allem in der Automobilbranche", so ifo-Chef Clemens Fuest. Führende Ökonomen äußerten sich erfreut über den starken Anstieg des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers. Sie begründen die erfreulichen Daten mit dem Deal, den EU-Kommissionspräsident Juncker vor wenigen Wochen in Washington ausgehandelt hatte. Das habe bei den Unternehmen die Hoffnung ausgelöst, dass der Zollstreit mit den USA keinen Konjunkturabschwung auslöse.
  • Der S&P 500 steigt heute den zweiten Handelstag in Folge auf ein neues Rekordhoch und beendet den Tag 0,8 % im Plus. Unterstützt wurden die Märkte von der Nachricht, dass die USA und Mexiko sich auf einen Handelsdeal einigen konnten und dass damit auch Kanada plötzlich wieder an den Verhandlungstisch gezwungen wird. Tesla verlor nach Aufgabe der Privatisierungspläne 1,1 Prozent. Laut Electrek befindet sich das Unternehmen mit 47.000 produzierten Fahrzeugen auf dem Weg einen neuen Quartalsrekord aufzustellen, liegt allerdings beim Model 3 zurück.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Apple will laut Bloomberg für alle Preisklassen seiner nächsten iPhone-Generation das Design des Top-Modells X übernehmen. Der Konzern wolle neue Smartphones mit drei unterschiedlichen Bildschirmgrößen präsentieren, hieß es. Das günstigere Modell solle ein 6,1 Zoll großes Display mit einem LCD-Bildschirm statt der neuen OLED-Technologie aufweisen und der Rahmen werde aus Aluminium statt Edelstahl sein. Nach einem des iPhone X mit seinem 5,8-Zoll-Display soll es auch eine größere Version mit einer Diagonale von rund 6,5 Zoll geben.
  • Der Pharmakonzern Pfizer hat in einer Studie die Wirksamkeit seines Hoffnungsträgers Tafamidis belegen können. Wie der Konzern mitteilte, konnte das Mittel bei Patienten mit einem seltenen Herzleiden das Todesrisiko um 30 Prozent senken.
  • Wegen der Verbreitung von Hassbotschaften hat Facebook den Oberbefehlshaber von Myanmars Armee, Min Aung Hlaing, gesperrt. Insgesamt 20 Personen und Organisationen aus Myanmar würden von der Plattform verbannt, teilte der Konzern mit.
  • Das Bundeskartellamt in Bonn will noch in diesem Jahr erste Schritte gegen Facebook einleiten, wie Behördenchef Andreas Mundt ankündigte. Die Behörde prüft, ob der US-Konzern seine Marktmacht missbraucht. Dabei geht es um das Sammeln von Nutzerdaten aus Drittquellen.
  • Laut CNBC hat Rob Sanderson, Chef-Analyst bei MKM Partners, das zwölfmonatige Kursziel für die Aktie von Amazon von 1.880 auf 2.215 Dollar angehoben. Als wichtigsten Grund nannte der Experte das enorme Wachstumspotenzial von Amazon Web Services (AWS).
  • Die Deutsche Bank hätte nach Einschätzung ihres früheren Vorstandschefs Jürgen Fitschen in der Finanzkrise möglicherweise von Staatshilfe profitieren können. „Es wären Vorteile damit verbunden gewesen", sagte Fitschen der Deutschen Presse-Agentur. „Die nachhaltigen Korrekturen in den Bilanzen hätten schneller erledigt werden können. Das dauert hier in Europa zu lange." Ob man es gut finde oder nicht: Man müsse einfach sagen, „die Art und Weise, wie die Krise in den USA bewältigt wurde, hat zu besseren Ergebnissen geführt“. Die dortigen Banken hätten sich schneller erholt, stellte Fitschen fest.
  • Der Dünger- und Salzkonzern K+S muss wetterbedingt seine Kaliproduktion in Osthessen drosseln. Aufgrund der außergewöhnlich geringen Wasserführung der Werra stehe am Standort Wintershall ein Hauptentsorgungsweg nicht mehr in ausreichendem Umfang zur Verfügung, sagte ein Sprecher des Konzerns am Montag. Dort könne bis auf weiteres nicht mehr produziert werden. Wintershall ist einer von drei Standorten in der Region.
  • Bislang hat die Metro-Beteiligung sowohl Ceconomy als auch dem Duisburger Familienkonzern Haniel wenig Freude gemacht. Nun wollen sich beide Aktionäre offenbar von einem Großteil ihrer Beteiligung am Handelskonzern trennen. Ceconomy führt mit der zu dem tschechischen Milliardär Daniel Ketínský gehörenden Investmentfirma EP nun Gespräche über den Metro-Anteil, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Eine Entscheidung sei bislang nicht getroffen, ob und zu welchen Bedingungen ein Anteilskaufvertrag abgeschlossen werden kann.
  • Die US-Regierung hatte im Zuge der Dieselaffäre bei Volkswagen einen Aufpasser bestellt. Larry Thompson legte nun seinen ersten Jahresbericht vor und forderte den Autobauer zu mehr Transparenz auf. VW habe teilweise in den angeforderten Unterlagen Stellen geschwärzt. Das müsse sich bessern, forderte Thompson.
  • Der österreichische IT-Dienstleister S&T erhöht für die Kontron-Übernahme erneut sein Grundkapital. Insgesamt sollen knapp 2,2 Mio. neue Aktien zum Preis von 23,37 Euro ausgegeben worden, teilte der Konzern mit. Das Grundkapital erhöhe sich so gegen Sacheinlagen um gut 3,4 Prozent. So soll die Übernahme von 49 Prozent der Kanada-Tochter von Kontron, der Kontron Canada Inc., gemeistert werden.
  • VW-Konzernchef Herbert Diess soll nach Informationen des NDR persönlich über die Diesel-Abgasaffäre informiert und vor weitreichenden Folgen gewarnt worden sein, und zwar zeitlich vor der Veröffentlichung durch die US-Behörden. Der ehemalige Leiter für Produktsicherheit, Bernd Gottweis, habe in seiner Aussage vor der Staatsanwaltschaft Braunschweig angegeben, am 13. September 2015 ein einseitiges Memorandum ("One-Pager") verfasst zu haben, in dem er warnte, VW habe jede Glaubwürdigkeit bei den US-Behörden verloren, eine Klageschrift stehe kurz bevor.
  • Die großen Autohersteller wollen die Software ihrer Dieselmodelle nachjustieren. Doch es wird immer deutlicher: Die ursprünglich auf dem Dieselgipfel 2017 versprochene Zusage, bis Ende 2018 alle Diesel umgerüstet zu haben, lässt sich nicht halten. Zwar erklärten Daimler, BMW und Audi auf Anfrage der Zeitung, bis 1. September die von Verkehrsminister Andreas Scheuer geforderten Softwareupdates vorzulegen, wie das „Handelsblatt“ berichtete. Doch die Umrüstung der rund zwei Mio. Autos solle sich nach übereinstimmenden Aussagen bis weit in das kommende Jahr ziehen.
  • Die geplante Fusion der Warenhauskonzerne Karstadt und Kaufhof wackelt. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung stellt die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) dem kanadischen Kaufhof-Mutterkonzern Hudsons's Bay Company (HBC) ein Ultimatum zum 30. September: Bis dahin soll HBC die der Landesbank vor drei Jahren zugesagten Kreditbedingungen erfüllen. Falls nicht, könnte die LBBW den Kredit von 1,34 Mrd. Euro fällig stellen. Dies würde das Unternehmen aber vor Schwierigkeiten stellen, hieß es. Solange die Hudsons's Bay Company zögere und der LBBW Informationen vorhalte, wackele auch die geplante Fusion.
  • Tesla-Chef Elon Musk will den Elektroauto-Hersteller nun doch nicht von der Börse nehmen. Nach einem Treffen mit dem Vorstand teilte Musk am Freitagabend mit, die meisten derzeitigen Aktionäre glaubten, dass Tesla als börsennotiertes Unternehmen besser dran sei. Zudem habe sich herausgestellt, dass der angedachte Schritt (Anm.: des Delistings) zeitaufwendiger und herausfordernder geworden wäre als ursprünglich angenommen. Musk hatte über Twitter angekündigt, er spiele mit dem Gedanken, Tesla von der Börse zu nehmen. Unter anderem wegen der Bemerkung, die Finanzierung dafür stehe, wurde die Börsenaufsicht SEC aktiv.
  • Der Duisburger Familienkonzern Haniel steht möglicherweise vor dem Ausstieg beim Handelskonzern Metro. Die EP Global Commerce GmbH (EPGC) werde in einem ersten Schritt 7,3 Prozent der Stammaktien der Metro AG erwerben, teilte Haniel mit. Zudem habe EPGC eine Option auf den Kauf der restlichen 15,2 Prozent der Papiere. Mit dem Geld wolle sich der bisher größte Einzelaktionär des Konzerns sich breiter aufstellen, hieß es.
  • Der japanische E-Commerce-Konzern Rakuten will ein Mobilfunknetzwerk und bargeldloses Zahlungssystem aufbauen, um dem japanischen Technologiekonzern Softbank und dem IUS-Online-Riesen Amazon Konkurrenz zu machen.

Konjunktur & Politik

  • Irans Präsident Hassan Ruhani hat mit einem Ausstieg aus dem Atomabkommen gedroht. „Iran will ja im Atomabkommen bleiben, aber ohne Kanäle für Finanztransaktionen, Ölexport, Versicherung und Transport wären wir gezwungen, andere Wege einzuschlagen", sagte Ruhani nach Angaben des Präsidialamtes in einem telefonischen Gespräch mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron. Der Iran habe alle seine Verpflichtungen in dem Atomdeal erfüllt. Nun sollten die anderen Verhandlungspartner dafür sorgen, dass der Wiener Deal auch nach dem Ausstieg der USA vertragsgerecht umgesetzt werde.
  • Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im Juli verlangsamt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) fiel auf plus 0,13, wie die Fed-Filiale von Chicago mitteilte. Für Juni wurde der Indexstand auf plus 0,48 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von plus 0,43 genannt worden war.
  • Im Handelsstreit mit den USA zeigt sich China unnachgiebig. Peking werde neue US-Zölle auch künftig mit gezielten Gegenmaßnahmen kontern, kündigte Finanzminister Liu Kun in einem Reuters-Interview an. „China will sich nicht auf einen Handelskrieg einlassen, aber wir werden energisch auf die unverhältnismäßigen Maßnahmen der USA reagieren."
  • Wie mexikanische Diplomaten am Montag ankündigten, haben die USA und Mexiko bei grundlegenden Fragen der Nafta-Verhandlungen ein Übereinkommen erzielt. Noch heute soll eine offizielle Ankündigung gemacht werden.
  • Der Iran hat die erneuten Wirtschaftssanktionen der USA kritisiert. Diese seien Ausdruck einer "aggressiven Politik", so der Anwalt der Islamischen Republik Iran, Mohsen Mohebi, vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag. „Diese Politik ist nichts als nackte Wirtschaftsaggression gegen mein Land", sagte Mohebi.
  • Die Stimmung in den deutschen Chefetagen hat sich deutlich verbessert. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im August auf 103,8 Punkte gestiegen, nach 101,7 Punkten im Juli. Die Unternehmer waren erneut etwas zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Ihre Erwartungen korrigierten sie merklich nach oben. „Neben einer starken Binnenkonjunktur trägt der Waffenstillstand beim Handelskonflikt mit den USA zur besseren Stimmung bei“ kommentierte ifo-Präsident Clemens Fuest. Die deutsche Wirtschaft befinde sich in einem Sommerhoch. Seiner Einschätzung nach deuten die Daten auf ein Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent im dritten Quartal hin.
  • US-Notenbankchef Jerome Powell hält weitere behutsame Zinserhöhungen weiter für angebracht. Die Wirtschaft zeige sich stark und die Inflation liege nahe beim Zwei-Prozent-Ziel, sagte Powell in einer Rede auf dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole. „Wenn das starke Wachstum bei Einkommen und Arbeitsplätzen anhält, werden weitere graduelle Anhebungen der Zielspanne für die Leitzinsen wahrscheinlich angemessen sein.“ In der letzten Woche kritisierte US-Präsident Donald Trump die US-Notenbank wegen der laufenden Zinserhöhungspolitik.
  • Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang, hat die Wirtschaft vor den Folgen eines harten Brexits gewarnt. „Das Risiko eines harten Brexits wächst von Tag zu Tag", sagte Lang der Rheinischen Post. Jedes Unternehmen sei gut beraten, sich auf dieses Worst-Case-Szenario vorzubereiten.
  • Die Zahl der Erwerbstätigen in einem Normalarbeitsverhältnis in Deutschland lag im vergangenen Jahr bei rund 25,8 Mio. Personen - das waren 116.6000 mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt auf Basis von Ergebnissen des Mikrozensus mitteilte. Damit blieb der Anteil der Beschäftigten in einem Normalarbeitsverhältnis an allen Kernerwerbstätigen mit 69,3 Prozent relativ stabil (2016: 69,2 %).
  • Der Generaldirektor der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), Agustin Carstens, hat vor den Folgen einer wirtschaftlichen Abschottung gewarnt. „Eine Umkehr der Globalisierung könnte die Preise verteuern, die Arbeitslosigkeit erhöhen und das Wirtschaftswachstum bremsen", so Carstens.
Termine des Tages: 10:00 Uhr - DE: ifo-Geschäftsklimaindex August

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