Nachricht
17:52 Uhr, 06.12.2023

DAX bleibt auf Rekordkurs - Merck KGaA brechen ein

Erwähnte Instrumente

  • L/E-DAX
    ISIN: DE0001717049Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
  • L/E-MDAX
    ISIN: DE0001717056Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)

DJ XETRA-SCHLUSS/DAX bleibt auf Rekordkurs - Merck KGaA brechen ein

FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt bleibt auf Rekordhoch. Der DAX gewann am Mittwoch 0,7 Prozent auf 16.656 Punkte, bei 16.727 Punkten wurde ein neues Allzeithoch markiert. Angetrieben wurde die Hausse zum einen weiter von den stark gefallenen Renditen, die laut Marktteilnehmern die erwarteten Zinssenkungen im kommenden Jahr bereits vorwegnehmen. Daneben verdichten sich die Anzeichen, die Konjunktur könnte sich stabilisieren und einen Boden finden. Das wiederum wäre günstig für die Gewinnaussichten der Unternehmen. Die unter den Erwartungen ausgefallenen ADP-Daten aus den USA wirkten an den Märkten leicht stützend. Die Daten legen nahe, dass die US-Notenbank bald damit beginnen könnte, die Zinsen zu senken. Merck KGaA brachen ein - der primäre Endpunkt bei einem Multiple-Sklerose-Medikament wurde nicht erreicht.

Allerdings mehren sich im Handel auch die Stimmen, dass die Märkte in ihren Zinssenkungserwartungen für 2024 bereits über das Ziel hinausgeschossen sind. "Wir sehen zwar gute Chancen, dass das positive Stimmungsbild an den weltweiten Aktienmärkten noch für einige Zeit anhält. Allerdings haben die Rückschlagrisiken zuletzt spürbar zugenommen", warnte die DZ Bank. Dies liege vor allem an den zu weit gelaufenen Leitzinssenkungsspekulationen. "Wir rechnen frühestens im Sommer mit einem ersten Zinsschritt nach unten vonseiten der Federal Reserve. Bei der Europäischen Zentralbank dürfte es sogar noch einige Wochen länger dauern", hieß es.

    Merck KGaA nach Studienfehlschlag schwer unter Druck 

Merck KGaA brachen um 13,1 Prozent ein. Der Pharmakonzern hatte am Vorabend mitgeteilt, dass der primäre Endpunkt bei einem Multiple-Sklerose-Medikament nicht erreicht wurde. Dies reduziere den potenziellen Wert der Pipeline, hieß es von Equita. Allerdings glauben die Analysten, dass die Auswirkungen auf die Schätzungen begrenzt sein sollten.

Fresenius bestätigte derweil, dass man die Dividendenzahlung für 2023 aussetzen müsse. Grund seien staatliche Energiehilfen für die Tochter Helios. "Bei über 5 Prozent Dividendenrendite dürfte sich die Streichung bemerkbar machen", so ein Händler. Zudem müssen Aktien ohne Dividendenzahlungen aus manchen Fonds entnommen werden. Der Kurs gewann 0,3 Prozent und entwickelte sich somit schwächer als der Gesamtmarkt. Für die Aktie der Tochter Fresenius Medical Care ging es nach einer Cyberattacke auf eine US-Tochter um 1,4 Prozent nach unten. Evotec zeigten sich nach der Zulassung eines Wirkstoffs in China dagegen mit Aufschlägen von 2,6 Prozent.

VW schlossen mit Kursgewinnen von 5,4 Prozent. Für Erleichterung sorgte der günstige Ausgang einer Untersuchung zu Menschenrechtsverletzungen in China. Wie die Analysten der Citi feststellten, hätte dies eine "Red Flag" für die ESG-Einstufung von VW sein können. Objekt der Sorge war das Joint Venture-Werk SAIC-VW in Urumtschi. Nun habe ein Audit von Loening ergeben, dass alle chinesischen Gesetze und die ILO-Konvention eingehalten würden.

    Tui haussieren nach günstigem Ausblick 

Tui haussierten mit plus 15,3 Prozent. Der Reisekonzern hat im abgelaufenen Geschäftsquartal 2022/23 wieder schwarze Zahlen geschrieben und den operativen Gewinn mehr als verdoppelt. Der Umsatz lag dank eines starken Schlussquartals erstmals über der Marke von 20 Milliarden Euro. Im laufenden Geschäftsjahr 2023/24 will Tui weiter profitabel wachsen. Der Ausblick von Tui für das Geschäftsjahr 2024 sehe ermutigend aus und zeige das gestiegene Vertrauen des Managements und die Absehbarkeit von Trends, urteilten die Analysten von Citi. Die Prognose liege 6 Prozent über dem Konsens und 7 Prozent über den Schätzungen der Citi.

Für keine stärkeren Kursbewegungen sorgten die am Vorabend mitgeteilten Änderungen in MDAX und SDAX. Aroundtown, Siltronic und Krones steigen mit Wirkung zum 18. Dezember in den MDAX auf. In den SDAX absteigen müssen dafür der ehemalige DAX-Konzern Prosieben, Dürr und Befesa. In den SDAX aufsteigen werden Schott Pharma, Mutares und KSB. Für sie müssen Zeal Network, New Work und Secunet ihre Plätze räumen. Die größte Überraschung war der Abstieg von Zeal Network, die 1,7 Prozent verloren.

=== 
INDEX                                   zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                   16.656,44  +0,7%    +19,63% 
DAX-Future                            16.676,00  +0,7%    +16,35% 
XDAX                                  16.653,34  +0,7%    +20,07% 
MDAX                                  26.737,58  +0,9%     +6,45% 
TecDAX                                 3.228,80  +0,9%    +10,53% 
SDAX                                  13.254,58  +0,3%    +11,14% 
zuletzt                               +/- Ticks 
Bund-Future                              134,91    +44 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           33          6     1          3.879,6        79,0    64,4 
MDAX          34         16     0            530,4        28,8    24,1 
TecDAX        19         10     1            868,3        26,0    26,8 
SDAX          41         25     4            103,5         9,6    10,5 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/ros

Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche