Kommentar
17:20 Uhr, 15.12.2017

US-Industrieproduktion steigt leicht - Empire-State-Index fällt auf tiefsten Stand seit Juli

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  • FCC kippt Regeln zur Netzneutralität in den USA
  • Spanische Notenbank senkt Wachstumsprognose
  • Russische Notenbank senkt Zinsen stärker als erwartet
  • Tankan-Bericht: Japanische Großunternehmen im Stimmungshoch
  • Bundesbank: Wachstumstempo wird mittelfristig nachgeben
  • Siemens kooperiert mit Amazon
  • Exportüberschuss der Eurozone ist im Oktober deutlich zurückgegangen
  • VW verkauft deutlich mehr Autos
  • H&M-Aktie nach schwachen Quartalszahlen auf Talfahrt
  • Airbus wechselt seine Führungsmannschaft aus
  • SAP will sich Kritik gegen zu hohe Vorstandsvergütungen stellen
  • Merck: Bieterwettstreit um Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten

DAX

  • Am heutigen Hexensabbat zeigen sich die DAX-Anleger weiter vorsichtig. Die Handelsspanne ist bislang extrem eng. An diesem Tag laufen an der Termin- und Optionsbörse Eurex Futures und Optionen auf Aktienindizes und Einzelwerte aus. Dies kann grundsätzlich zu Kursbewegungen führen, wenn Investoren zum Verfall die Kurse mit Käufen und Verkäufen kurzfristig in die für sie günstige Richtung zu bewegen versuchen. Am frühen Nachmittag ließ der Index zumindest die Verlustzone hinter sich. „Die Bewegung ist sicher vom Verfall getrieben, nicht von der Politik“, sagte ein Händler mit Blick auf die Ankündigung der SPD, in Sondierungsgespräche mit CDU und CSU über eine Regierungsbildung einzutreten.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Axel Springer CEO Döpfner verkauft Aktien mit einem Wert von €26,2 Mio, Vorstand Wievel veräußert Anteile im Wert von €2,7 Mio
  • Steinhoff hat seine Beteiligung an PSG Group von 25,5 % auf 16,0 % reduziert, 20,6 Mio Aktien für umgerechnet rund €293 Mio verkauft
  • Der Autobauer BMW will steigende Rohstoffpreisen für Batterien mit langfristigen Partnerschaften abfedern. „Im Jahr 2025 werden wir bis zu zehnmal so viele Rohstoffe für die Batterien brauchen wie jetzt", sagte BMW-Einkaufsvorstand Markus Duesmann am Freitag im Gespräch mit dpa-AFX. „Die Rohstoffbeschaffung läuft bei uns auf langfristige Lieferverträge von 5 bis 10 Jahren hinaus. Wir sind kurz davor, solche Verträge abzuschließen", sagte der Einkaufschef.
  • Qualcomm hat die Annahmefrist für sein Übernahmeangebot für NXP erneut verlängert. NXP-Aktionäre könnten ihre Papiere nun bis 12. Januar andienen. Bislang ist die 47 Mrd. Dollar schwere Offerte bei den Aktionären abgeblitzt. Kurz vor Ablauf der Frist am Freitag wurden lediglich 1,9 % der Aktien angedient.
  • Der Industriekonzern Siemens kooperiert mit Amazon. Ab Januar soll das für vernetzte Industriemaschinen entwickelte Siemens-Betriebssystem MindSphere auf Amazon Web Services laufen.
  • Der Softwarekonzern Oracle hat den Umsatz in seiner Cloud-Sparte kräftig gesteigert. Die Erlöse erhöhten sich hier im zweiten Quartal um 44 Prozent auf 1,52 Mrd. US-Dollar. Am Markt war allerdings mit 1,56 Mrd. US-Dollar gerechnet worden.
  • Die FCC-Entscheidung zur Aufhebung der Netzneutralität ist ein Sieg für Telekomkonzerne wie Comcast und AT&T. Sie dürfen nun bestimmten Datenverkehr blockieren oder verlangsamen, um anderen Inhalten Vorrang im Netz zu geben. Die Anbieter von Inhalten wie die Filmindustrie, Facebook und Google hatten gegen die Entscheidung protestiert.
  • Adobe Systems konnte die Erwartungen im abgelaufenen Quartal mit einem Gewinn von 1,25 US-Dollar je Aktie übertreffen. Der Umsatz von 2,01 Mrd. Dollar überraschte ebenfalls positiv. Die Cloud-Umsätze legten um 18 Prozent zu.
  • Ein schwaches Schlussquartal hat die Aktie des schwedischen Modehändlers Hennes und Mauritz (H&M) am Freitag auf Talfahrt geschickt. Die Umsätze (ohne Mehrwertsteuer) sanken im letzten Quartal des Geschäftsjahres um 4 Prozent auf 50,4 Mrd. Schwedische Kronen (5,1 Mrd. Euro). Das Unternehmen kündigte an, die Verzahnung von stationären mit Onlinehandel beschleunigen zu wollen. Zudem soll das Ladenportfolio überprüft werden, was zu mehr Schließungen und weniger Neueröffnungen führen werde.
  • Der Volkswagen-Konzern hat im November insgesamt 995.900 Fahrzeuge verkauft. Das seien 11,1 Prozent mehr als im Vorjahr. In den ersten elf Monaten stieg der Fahrzeug-Absatz der Gruppe um knapp 4 Prozent auf gut 9,74 Mio. Stück.
  • Die Beate Uhse AG hat Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens der Holding in Eigenverwaltung gestellt. „Der Vorstand der Beate Uhse AG, Michael Specht, hat sich zu diesem Schritt entschlossen, um die Sanierung der gesamten Gruppe in Eigenverwaltung nachhaltig umzusetzen“, teilte der Erotikhändler mit.
  • Airbus-Konzernchef Tom Enders wird seinen Posten im Frühjahr 2019 niederlegen. Enders werde keine Verlängerung seines derzeitigen Vertrags anstreben, teilte Airbus mit. Die Nummer zwei des Konzerns, Fabrice Brégier, wird im Februar 2018 zurücktreten. Seinen Job als Chef des Verkehrsflugzeug-Geschäfts übernimmt Guillaume Faury, derzeit zuständig für die Helikopter-Sparte, wie der Verwaltungsrat am Donnerstag entschied.
  • Die Deutsche Telekom verfolgt den Verkauf ihres Geschäfts in den Niederlanden nicht weiter, sondern verstärkt sich im Gegenteil mit einem Zukauf. Die Bonner übernehmen die niederländischen Geschäfte des schwedischen Anbieters Tele2 und wollen damit die Marktführer KPN und VodafoneZiggo zu Leibe rücken. Der Kaufpreis für die Tele2-Sparte liegt bei 190 Mio. Euro, am neuen Gemeinschaftsunternehmen wird die Telekom 75 Prozent halten.
  • Der Softwarekonzern SAP will sich einem Zeitungsbericht zufolge der Kritik an den hohen Vorstandsvergütungen stellen. Aufsichtsratschef Hasso Plattner will nach Informationen des Handelsblatts eine Charmeoffensive starten. Dabei solle vor allem besser erklärt werden, wie sich die zuletzt insgesamt rund 43 Mio. Euro hohe Vergütung des Top-Managements um Vorstandschef Bill McDermott errechne. In Finanzkreisen herrsche die Erwartung, dass SAP die Regelung auf der Hauptversammlung 2018 erneut zur Abstimmung stellen werde. An der Höhe der Bezüge dürfte sich aber nichts ändern. SAP habe sich auf Anfrage nicht dazu geäußert, heißt es in dem Bericht des Handelsblatts weiter.
  • Um das Merck-Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten zeichnet sich ein Bieterwettstreit ab. Der US-Generikahersteller Perrigo bereite vor Ablauf der Frist am Freitag ein Gebot für die 4,7 Mrd. Dollar schwere Sparte vor, sagten Insider zu Bloomberg. Zu den Bietern in der ersten Runde hätten Nestle, Reckitt Benckiser und der Arzneimittelhersteller Mylan gezählt.
  • Der ehemalige Commerzbank-Chef Martin Blessing übernimmt nach einem Jahr als Schweiz-Vorstand der UBS die Leitung der Vermögensverwaltungssparte der Schweizer Bank. Er folgt auf den Schweizer Jürg Zeltner, der überraschend zum Jahresende zurücktritt und die Bank im kommenden Jahr verlassen wird.

Konjunktur & Politik

  • Die New York Fed erhöht die Prognose für das US-Wirtschaftswachstum im vierten Quartal von 3,9 % auf 4,0 %.
  • Die US-Industrieproduktion legte im November mit plus 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat etwas schwächer zu als erwartet. Analysten hatten einen etwas stärkeren Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet. Die Produktion im Oktober ist mit 1,2 Prozent stärker gestiegen als zunächst ermittelt. Die Kapazitätsauslastung in der Industrie lag den weiteren Angaben der US-Notenbank zufolge bei 77,1 Prozent, nach 77,0 Prozent im Vormonat.
  • Der Empire State Manufacturing Index, der die Geschäftstimmung im Raum New York einfängt, fiel im Dezember um 1,4 auf 18,0 Punkte, wie die regionale Fed mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Juli. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 18,7 Punkte gerechnet.
  • Die russische Notenbank hat den Schlüsselsatz zur Versorgung der Finanzinstitute mit Geld um einen halben Punkt auf 7,75 Prozent. Damit wagte sie eine kräftigere Senkung als von Experten erwartet.
  • Die spanische Notenbank hat wegen der politischen Unsicherheit in der Region Katalonien ihre Wachstumsprognose für 2018 und 2019 nach unten korrigiert. 2018 werde das BIP wohl statt 2,5 um 2,4 Prozent und 2019 statt 2,2 um 2,1 Prozent zulegen, teilte die Notenbank mit.
  • Die Spitze der Sozialdemokraten hat sich für die Aufnahme von Sondierungen mit CDU und CSU über eine Regierungsbildung ausgesprochen. Das teilte Parteichef Martin Schulz nach einer Sitzung von SPD-Präsidium und -Vorstand mit. Beide Gremien hätten den entsprechenden Vorschlag einstimmig gebilligt, sagte er. Ob die Gespräche in einer Regierungsbildung mündeten, bleibe aber offen. Deutschland brauche Erneuerung in vielen Bereichen, etwa bei Bildung, Pflege oder Altersarmut.
  • Die US-Aufsichtsbehörde FCC hat die Regeln zur Netzneutralität aufgehoben. Mit der Regelung wurde das Internet als öffentliche Dienstleistung eingestuft, die allen gleichberechtigt zur Verfügung gestellt werden muss. Netzanbietern war es untersagt, bestimmte Inhalte zu blockieren, zu verlangsamen oder gegen Bezahlung zu beschleunigen. Der FCC-Vorsitzende Ajit Pai hatte argumentiert, dies behindere den Wettbewerb.
  • Der Exportüberschuss der Eurozone ist im Oktober nach Zahlen des Statistikamts Eurostat bereinigt auf 19,0 Mrd. Euro zurückgegangen. Im September hatte er mit 24,5 Mrd. Euro noch höher gelegen. Unbereinigt betrug der Handelsüberschuss 18,9 Mrd. Euro.
  • Die Deutsche Bundesbank rechnet mit mehr Wachstum für die deutsche Wirtschaft. Für 2017 erwarten die Frankfurter Ökonomen einen BIP-Anstieg um kalenderbereinigt 2,6 Prozent und für 2018 um 2,5 Prozent. Das sind 0,7 Punkte beziehungsweise 0,8 Punkte mehr, als die Bundesbank im Juni erwartet hatte. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem starken Aufschwung", kommentierte die Bundesbank. Allerdings werde dieser breit angelegte, kräftige Aufschwung auch zunehmend reifer, weshalb das Wachstumstempo mittelfristig nachgeben und sich dem Potenzialwachstum annähern dürfte.
  • Laut dem Tankan-Bericht der Bank von Japan (BoJ), der einmal im Quartal veröffentlicht wird, ist der Stimmungsindex für die großen Produktionskonzerne um 3 Punkte im Vergleich zum Vorquartal auf jetzt plus 25 Zähler gestiegen. Ein positiver Index Tankan-Bericht bedeutet, dass die Optimisten in der Mehrheit sind. Der Index für die nicht produzierenden Unternehmen des Landes stagnierte bei plus 23.
Termine des Tages: Dreifacher Verfallstermin an den Terminbörsen (Hexensabbat)
12:00 Uhr - DE: Verfall Futures und Optionen (STOXX-Familie)
13:00 Uhr - DE: Verfall Indexfutures und -optionen (Eurex)
14:30 Uhr - US: Empire State Manufacturing Index Dezember
15:15 Uhr - US: Industrieproduktion November
17:00 Uhr - DE: Verfall Aktienoptionen (Eurex)

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