Analyse
17:06 Uhr, 12.08.2015

DAX - Angezählt, aber noch nicht K.O. (Big Picture)

Heute verlor der DAX im Handelsverlauf nochmals über 3,00%, selbst die 11.000 Punkte-Marke bot keinen Halt. Zeit sich von weiteren Rallyträumen zu verabschieden?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 10.939,13 Punkte (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.939,13 Punkte (XETRA)

Von Mitte Oktober 2014 bis April dieses Jahres war der DAX in einer beispielhaften Aufwärtsbewegung über seine früheren Rekordmarken ausgebrochen und hatte am 10.04. ein neues Allzeithoch bei 12.390 Punkten generiert. Seither wird dieser steile Kaufimpuls zur Seite hin korrigiert. Dabei fiel der DAX im Rahmen eines mittelfristigen Abwärtstrendkanals im Juni erstmals an den Bereich der markanten Unterstützungszone bei 10.700 Punkten zurück und startete dort eine Erholung. Diese scheiterte allerdings an der Widerstandsmarke bei 11.620 Punkten, womit den Bullen die vorzeitige Fortsetzung der langfristigen Rally verwehrt blieb. Doch sie ließen sich nicht entmutigen und starteten nach einer heftigen Auseinandersetzung um die 10.700 Punkte-Marke Anfang Juli einen weiteren Aufwärtsimpuls. Innerhalb weniger Tage zog der Index damals über die Hürden bei 11.167 und 11.450 Punkte an und konnte schließlich sogar kurzzeitig die 11.620 Punkte-Marke überschreiten. Diese Kaufwelle sorgte für den Ausbruch über den mittelfristigen Trendkanal und damit für das formale Ende der Korrekturbewegung seit dem Allzeithoch. Allerdings konnten die Käufer das hohe Kursniveau zunächst nicht halten. Seither vollzieht sich eine zweiteilige Abwärtsbewegung, die den Index im heutigen Handel unter die Unterstützungen bei 11.167 und 10.984 Punkten zurückführt.

Charttechnischer Ausblick:

Auch wenn der DAX in den vergangenen Tagen überdurchschnittlich eingebrochen ist bleiben die bullischen Vorzeichen der letzten Wochen bestehen. Übergeordnet betrachtet haben die Bullen mit dem Verlassen des Abwärtstrendkanals einen großen Schritt zur Fortführung der langfristigen Rally getan. Die Abwärtsphase nach diesem Ausbruch im Juli nimmt derzeit ebenfalls die Züge einer Flagge an, deren Unterseite aktuell bei rund 10.900 Punkten verläuft. Sollte sich dort eine Bodenbildung abzeichnen, könnte der Index im Anschluss direkt wieder in Richtung der 11.167 Punkte-Marke ansteigen. Wird in der Folge auch die Hürde bei 11.300 Punkten überwunden, wäre die Korrektur der letzten Tage beendet und ein Angriff auf den wichtigen Widerstand bei 11.620 Punkten zu erwarten. Dort müsste man mit einer leichten Gegenbewegung rechnen. Ein Ausbruch über diese Barriere löst jedoch bereits ein übergeordnetes Kaufsignal aus und sollte zu einer Kaufwelle bis an den Bereich um 11.920 Punkte führen. Darüber könnte der DAX mittelfristig weiter Fahrt aufnehmen und ein zweites Mal bis an sein Allzeithoch klettern.

Ein Abverkauf unter 10.900 Punkte würde dagegen für einen weiteren Angriff auf die Unterstützungszone von 10.652 bis 10.700 Punkten sprechen. Aufgrund der übergeordnet intakten langfristigen Aufwärtsbewegung ist jedoch davon auszugehen, dass der Index dort einen großen Doppelboden ausbildet und anschließend wieder in Richtung 11.620 Punkte ansteigen kann. Damit würde ein weiterer Einbruch an diese Marke zwar zunächst zu einem nervenzerreissenden Geduldsspiel für die Anleger werden. Die Chance auf eine weitere Kaufwelle ausgehend von diesem Niveau sollte man jedoch weiterhin unbedingt im Hinterkopf behalten, ehe man zu früh die Seiten wechselt. Abgaben unter 10.652 Punkte würden dagegen zu weiteren Verlusten bis 10.594 und schließlich bis 10.250 Punkte sorgen. Darunter würde der Bereich der ehemaligen Allzeithochs bei 10.050 und 10.093 Punkten angesteuert.

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14 Kommentare

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  • Marco Soda
    Marco Soda

    Im Chart keine Realtime Kurse, empfehle hier für ProMax !!

    10:53 Uhr, 13.08. 2015
  • Dr. Helga Trading
    Dr. Helga Trading

    ...........die Technik funktioniert momentan nicht - zu viele Fehl-Signale- auch das muss man erkennen können. Buy on dips - Konsolidierungen sind nichts für Weicheier...........

    09:51 Uhr, 13.08. 2015
  • Cruyf
    Cruyf

    Moin, seit gestern 10900 fett long,heute nochmal NK,

    auch Öl heute kleine Long Posi,mal sehen

    08:19 Uhr, 13.08. 2015
  • Gutschi
    Gutschi

    sehts einfach ein, dass Deutschland nicht bei den grossen nicht mitspielt, wenn in China ein Sack reis umfällt oder an der Wallstreat gerade wer hustet, springt der Dax hinterher.

    Der dax wird weiter fallen siehe s&p 500 sowie dow, der noch die 17000 im Visier hat. Wer jetzt long geht, ist selber schuld

    01:00 Uhr, 13.08. 2015
  • Rocco Gräfe
    Rocco Gräfe Technischer Analyst und Trader

    :-) so soll es sein CRISS 1 :)

    19:55 Uhr, 12.08. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Cristian Struy
    Cristian Struy

    volle Zustimmung. Das war bislang genau mein szenario. Zweites standbein bis nach Möglichkeit nicht unter 10900 zur Ausbildung eines bodens. Faellts bis Freitag nach unten durch ist es halt kein boden, aber kommt, kein weiterer Absturz koennte es derzeit eine der letzten einstiegspunkte f long sein.

    19:50 Uhr, 12.08. 2015
  • Marco Soda
    Marco Soda

    ja ist klar .

    frage ; warum haben einige Aktien ein KGV von ca 100, weil diese eben überdurchschnittlich wachsen, solange das passiert ist das gerechtfertig, sinkt das Wachstum geht das KGV dramtisch zurück, und das ist nun passiert in China und nun auch hier !!!

    18:03 Uhr, 12.08. 2015
  • Bernstein 1808
    Bernstein 1808

    Kann mir mal jemand erklären, weshalb der deutsche Aktienmarkt so völlig irrational auf die chinesischen Maßnahmen reagiert, als wenn die Apokalypse unmittelbar bevorsteht. Keiner der weltweiten Indizes reagiert so sensibel wie der Dax. Das kann man doch auch nicht mit der Exportlastigkeit der deutschen Wirtschaft begründen. Denn Fakt ist doch, dass China auch weiterhin auf hohem Niveau wachsen wird, Deutschland ausgezeichnete Exportmöglichkeiten hat und die Weltwirtschaft weiter wachsen wird. Warum also dieser absurde Ausverkauf deutscher Aktien????

    17:59 Uhr, 12.08. 2015
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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