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22:30 Uhr, 22.01.2018

Netflix explodiert auf neues Allzeithoch - Einigung in US-Haushaltsstreit

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Netflix explodiert auf neues Allzeithoch
  • Bundesbank: Lockere Geldpolitik kann Kreditvergabe dämpfen
  • SPD ebnet Weg zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Union
  • Deutsche Telekom winkt mit höherer Dividende
  • UBS-Gewinn bricht drastisch ein
  • Stada-Chef Albrecht hakt nach
  • VW-Tochter Audi in der Bredouille
  • Biotest steht vor dem Verkauf an den chinesischen Investor Creat
  • Belegschaftsaktionäre wollen Siemens-Chef Entlastung verweigern
  • Sanofi will Bioverativ für 11,6 Mrd. Dollar kaufen
  • Regierungsstillstand in den USA dauert an

Dow Jones

US-Aktien schossen am Montag nach Überwindung des Shutdowns auf neue Rekordhochs. Für den Nasdaq 100 ging es um 1,05 % nach oben, der S&P 500 gewann 0,81 % und der Dow Jones schob sich um 0,55 % nach vorne. Die Republikaner sicherten sich im Ausgleich für legislative Maßnahmen bezüglich minderjährigen, illegalen Einwanderern die Stimmen von moderaten Demokraten und warten jetzt nur noch auf eine positive Abstimmung im Repräsentantenhaus, bevor der Shutdown dann vorerst gegessen ist. Im Energiekomplex sprang Halliburton nach besser als erwartet ausgefallenen Zahlen um 6,40 % an und auch positive OPEC-News und eine sehr optimistische IWF-Prognose bezüglich dem Wachstum der Weltwirtschaft sorgten für Rückenwind im entsprechenden Sektor. Amazon stieg derweil 2,53 % auf ein neues Allzeithoch und auch Wynn Resorts sorgte mit einem Plus von 8,68 % für Euphorie bei Aktionären. Die Story der Nachbörse waren die überzeugenden Zahlen von Netflix. Im vierten Quartal konnten deutlich mehr Neukunden als erwartet hinzugewonnen werden.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Netflix konnte seinen Umsatz im vierten Quartal zum Vorjahr um 32,6 % steigern und wuchs damit etwas schneller als erwartet. In den USA konnten netto 1,98 Millionen und international sogar 6,36 Millionen Neukunden hinzugewonnen werden. Der Gesamtwert lag damit mit 8,33 Millionen sowohl deutlich über der ausgegebenen Guidance von 6,30 Millionen, als auch über dem Wert des Vorquartals (6,30 Millionen). Im laufenden ersten Quartal rechnet das Unternehmen mit 6,35 Millionen neuen Abos und einem Gewinn je Aktie von 63 Cent (derzeitige Konsensschätzung 56 Cent) bei einem Umsatz von 3,69 Milliarden Dollar (Konsens 3,49 Milliarden). Im Gesamtjahr 2018 erwartet der Streaming-Dienstleister eine Verbesserung der operativen Marge um 300 Basispunkte auf 10 %. Insgesamt 7,5-8 Milliarden Dollar sollen in die Produktion von neuen Filmen gesteckt werden. Nachbörslich explodiert die Aktie auf ein neues Allzeithoch.
  • Der Pharmakonzern Celgene hat eine Offerte für den Kooperationspartner Juno Therapeutics in Höhe von 87 Dollar je Aktie in bar auf den Tisch gelegt. Der Deal kommt damit auf ein Volumen von 9 Mrd. US-Dollar. Das Angebot liegt rund 30 Prozent über dem letzten Schlusskurs und mehr als 90 Prozent über dem Kurs vor Aufkommen der Spekulationen. Die beiden Firmen sind bereits seit 2015 eng durch eine Partnerschaft in der Krebsforschung miteinander verbunden.
  • Der US-Versicherungskonzern AIG will den kleineren Rivalen Validus Holdings für 5,56 Mrd. US-Dollar schlucken. Die Aktionäre sollen 68 Dollar je Aktie in bar erhalten - ein Aufschlag von 46 % zum Freitagsschlusskurs. Der Börsenwert von Valedius hatte am Freitag 3,7 Mrd. US-Dollar betragen.
  • Der Softwarekonzern Microsoft will eine globale Diskussion über die ethischen und rechtlichen Folgen der Künstlichen Intelligenz anstoßen. „Wir sollten nicht überlegen, was Computer tun könnten, sondern was sie tun sollten", sagte Microsofts Chefjustiziar Brad Smith. Dabei sollten Begriffe wie Fairness, Verantwortung und Sicherheit sowie Transparenz im Mittelpunkt stehen.
  • Amazon eröffnet heute in Seattle seinen ersten "Supermarkt ohne Kassen". Der Käufer meldet sich beim Betreten des Ladens mittels App an und nimmt, was er braucht. Nach dem Verlassen des Ladens wird automatisch in Rechnung gestellt, was der Kunde eingekauft hat.
  • Der US-Modekonzern Abercrombie & Fitch rechnet für das laufende Quartal mit einem Wachstum der vergleichbaren Verkäufe im hohen einstelligen Bereich. Die vorherige Prognose ging von einem Wert im niedrigen einstelligen Bereich aus.
  • Der US-Agrarkonzern Archer Daniels Midland hat gegenüber dem Agrarohstoffkonzern Bunge Übernahmeinteresse signalisiert, sagten informierte Personen zu Dow Jones Newswires.
  • Die Schweizer Großbank UBS hat 2017 deutlich weniger verdient. Der Überschuss sei um 64 Prozent auf 1,17 Mrd. Franken gefallen. Grund dafür ist, dass die UBS wegen der US-Steuerreform im vierten Quartal Abschreibungen auf Steueransprüche in den USA vornehmen musste. Operativ lief es dagegen sehr gut und die Bank hat zudem wieder genug Kapital, um einen Teil davon über Aktienrückkäufe und steigende Dividenden an die Aktionäre zurückzugeben.
  • Die Deutsche Telekom zeigt sich optimistisch, im laufenden Jahr einen Zuwachs des Free Cash-flow und damit auch der Dividende um rund zehn Prozent zu erreichen. Darüber hinaus stellte Telekom-Finanzvorstand Dannenfeldt in einem Interview mit der Börsen-Zeitung weiter steigende Dividenden in Aussicht. Auch nach 2018 soll die Dividende weiter steigen. Die Aktiendividende betrachtet der Manager dabei als „taktisches Instrument“, an dem die Telekom festhalte, sofern der "Korridor der Akzeptanz zwischen 30 und 50 Prozent" liege. Nach den gescheiterten Gesprächen mit der japanischen Softbank über einen Zusammenschluss zwischen den US-Töchern T-Mobile US und Sprint gebe es „überhaupt keinen Drang“ so Dannenfeldt, die USA zu verlassen.
  • Stada-Chef Claudio Albrecht hat die Zeit während des Übernahmeringens im vergangenen Sommer noch nicht verwunden. Es sei sehr viel passiert, was peinlich gewesen sei und nicht in der Öffentlichkeit hätte ausgetragen werden dürfen, sagte er rückblickend im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Es gab einen massiven Konflikt zwischen Aufsichtsrat und Management, der in der Form auch für mich neu war. Das widerspricht eigentlich allen Führungsprinzipien“, so Albrecht. Gleichzeitig ist der seit September 2017 im Amt weilende Manager zuversichtlich, in den kommenden drei bis sechs Monaten die Aufarbeitung beenden zu können.
  • Das Möbelunternehmen Steinhoff will weitere Anteile an der in Südafrika notierten Investmentholding PSG Group verkaufen. Investoren sollen 29,5 Mio. PSG-Aktien angeboten bekommen, teilte Steinhoff mit. Allerdings müssten gewisse Preisvorstellungen erfüllt werden, ansonsten würde ein Verlauf nicht zustande kommen, hieß es.
  • Der Biotechkonzern Biotest steht unmittelbar vor dem milliardenschweren Verkauf an den chinesischen Investor Creat. Die US-Behörde CFIUS habe die außenwirtschaftliche Freigabe für den Deal erteilt, erklärte Biotest am Freitag. In den nächsten Tagen werde der Kaufpreis von 28,50 Euro je angedienter Stammaktie und 19 Euro je stimmrechtloser Vorzugsaktie an die Aktionäre bezahlt.
  • Der weltgrößte Tourismuskonzern TUI bleibt für dieses Jahr optimistisch. Vorstandschef Fritz Joussen sagte der „Rheinischen Post“, das Unternehmen habe bis Mitte Januar die stärkste Buchungswoche seiner Geschichte verzeichnet: „Nach jetzigem Stand werden wir in der Saison 2018 so viele Reisen wie nie zuvor verkaufen.“
  • Die VW-Tochter Audi muss laut "Bild am Sonntag“ 127.000 Autos der aktuellen Produktion in die Werkstätten zurückrufen. Der vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) verhängte Zwangsrückruf betreffe alle neuen Dieselmodelle mit V-Sechszylinder- Motor, hieß es. In den Audi-Modellen A4, A5, A6, A7, A8, Q5, SQ5 und Q7 mit der Abgasnorm 6 seien „unzulässige Abschaltvorrichtungen“ festgestellt worden.
  • Der französische Pharmakonzern Sanofi will das US-Biotechunternehmen Bioverativ für 11,6 Mrd. US-Dollar (9,49 Mrd Euro) schlucken. Sanofi bietet für alle ausstehenden Aktien der früheren Biogen-Sparte 105 Dollar je Anteilsschein in bar - dies entspricht einem Aufschlag von 64 Prozent zum Freitagsschlusskurs. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen hätten dem Deal bereits zugestimmt, hieß es.
  • Siemens plant den Abbau von 6900 Stellen und die Schließung von zwei Werken. Die Belegschaftsaktionäre wollen Vorstandschef Kaeser deshalb auf der Hauptversammlung die Entlastung verweigern. „Der Vorstandsvorsitzende hat das Fehlmanagement bei 'Power and Gas' mitzuverantworten", heißt es in dem Gegenantrag des Vereins von Belegschaftaktionären in der Siemens AG. Unmittelbare Konsequenzen hätte die verweigerte Entlastung aber nicht.
  • Der Automobilzulieferer Schaeffler will an seiner Unternehmensstruktur festhalten. „Es wäre aus meiner Sicht unklug, wenn die Bereiche getrennte Wege gehen würden", sagte Vorstandschef Klaus Rosenfeld der „Automobilwoche". „Wenn wir ein Lager produzieren, das in einem Getriebe sitzt, dann ist das nicht sehr viel anders als ein Lager, das in eine Industrieanwendung geht.“
  • Die Deutsche Umwelthilfe hat die Stadt Düsseldorf und neun weitere Städte im Zusammenhang mit dem Diesel-Abgasskandal verklagt. Am kommenden Mittwoch wird am Düsseldorfer Verwaltungsgericht über die erste der zehn Klagen verhandelt (Az.: 6 K 12341/17). Die Umwelthilfe hatte die Kfz-Zulassungsstellen aufgefordert, den Autos mit der entsprechenden Schummel-Software den Betrieb auf öffentlichen Straßen zu verbieten.

Konjunktur & Politik

  • Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im Dezember verstärkt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) stieg auf 0,27, wie die Chicago-Fed mitteilte. Für den Vormonat wurde der Wert auf 0,11 von 0,15 nach unten revidiert.
  • Nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank verfehlt eine lockere Geldpolitik mit dauerhaft niedrigen Zinsen auf längere Sicht ihren eigentlichen Zweck. "Die derzeit niedrigen, teilweise negativen Zinsen - zu denen auch die expansive Geldpolitik beiträgt - belasten das Zinseinkommen", heißt es im Januar-Monatsbericht. Dadurch werde die Ertragslage der Banken und somit auch deren Fähigkeit zum Aufbau von Eigenkapital geschmälert. Dies wiederum wirke sich tendenziell auch negativ auf die Fähigkeit der Banken zur Kreditvergabe Ziel einer expansiven Geldpolitik ist es eigentlich, die Banken zu einer verstärkten Kreditvergabe zu bewegen.
  • Die SPD hat den Weg für Koalitionsverhandlungen mit der Union geebnet. Nach einer kontroversen Debatte stimmten auf dem Parteitag in Bonn gut 56 Prozent von 642 Delegierten und Vorstandsmitgliedern dafür. Unionsfraktionschef Volker Kauder hofft nun auf die Bildung einer neuen Bundesregierung bis Anfang März. „"ch glaube, dass wir jetzt, nachdem die erste Hürde genommen wurde, auf einem guten Weg sind“, so Kauder in der ZDF-Sendung "Berlin direkt".

 Nach der Zustimmung des SPD-Parteitags wollen Union und die SPD noch heute mit ersten Vorgesprächen beginnen. Die Parteivorsitzenden Angela Merkel, Horst Seehofer und Martin Schulz kommen am Abend zusammen, um organisatorische Fragen zu klären und Abläufe festzulegen. Im Vorfeld erteilten CDU und CSU Forderungen der SPD nach Änderungen an den Sondierungsergebnissen etwa in der Flüchtlingspolitik erneut eine Absage.
  • BDI-Präsident Dieter Kempf sieht nach dem SPD-Votum zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen keinen Grund zum Aufatmen. Das Votum stelle neue hohe Hürden für erfolgreiche Verhandlungen auf. Der Preis drohe noch höher auszufallen, als ohnehin befürchtet, so Kempf.
  • In den USA herrscht zu Beginn der Arbeitswoche noch immer der Haushaltsnotstand. Eine Abstimmung im Senat über einen Übergangsetat wurde in der Nacht zum Montag abgesagt und auf 12.00 Uhr (Ortszeit) verschoben. Wegen der Haushaltssperre müssen etwa 850.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in den Zwangsurlaub ohne Gehalt gehen. Der Regierungsstillstand war zuvor ausgelöst worden, weil es keinen Kompromiss für ein Anheben der Schuldenobergrenze gab
Termine des Tages:
12:00 Uhr - DE: Bundesbank-Monatsbericht Januar
14.30 Uhr - US: Chicago Fed National Activity Index Dezember

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