Analyse
15:34 Uhr, 27.11.2024

DAX-Aktie vor Turnaround: Insiderkäufe und positive Analysten

Die Aktie des Chemikalienhändlers Brenntag scheint sich nach einer schwierigen Phase zu stabilisieren. Aktuell gibt es verstärkt Signale für eine Trendwende: Analystenbewertungen, Insiderkäufe und eine attraktive Bewertung lassen Anleger optimistisch auf die Zukunft blicken.

Erwähnte Instrumente

Die Brenntag-Aktie verzeichnete im Sommer 2021 mit 87,40 EUR ein Rekordhoch und kam in diesem Jahr dieser Marke nahe, rutschte aber seitdem deutlich ab. Mit einem Verlust von rund 30 % zählt sie aktuell zu den größten Verlierern im DAX. Doch jüngste Entwicklungen zeigen eine Stabilisierung: Die Marke von 55 EUR hielt stand, und der kurzfristige Abwärtstrend könnte gebrochen werden. Analysten sehen darin eine Chance für eine langfristige Erholung. Doch der Reihe nach.

Analysteneinschätzungen

Mehrere Analystenhäuser haben ihre Einschätzungen zu Brenntag aktualisiert:

  • Goldman Sachs erhöhte das Kursziel leicht von 94 auf 95 EUR und bekräftigte die Einstufung "Buy". Als Hauptgrund nannten sie die attraktive Bewertung der Aktie.
  • Berenberg hob die Aktie von "Hold" auf "Buy" an und sieht das Kursziel bei 76 EUR. Nach dem schwachen Jahresverlauf sei der Zeitpunkt zum Einstieg günstig. Die Entscheidung, Pläne einer vollständigen Aufspaltung aufzugeben, bewertete Analyst Carl Raynsford positiv
  • Baader Bank bleibt mit einem Kursziel von 85 EUR ebenfalls optimistisch. Analyst Christian Obst verwies allerdings auch auf Unsicherheiten durch die Suche nach zwei neuen Top-Managern und den vorsichtigen Ausblick auf das Geschäft
  • JPMorgan ist etwas skeptisch: Die US-Bank bestätigte am 12. November ihre Einstufung mit "Underweight" und einem Kursziel von 60 EUR. Analyst Chetan Udeshi betonte, dass Brenntag im dritten Quartal die bereits niedrigen Erwartungen nicht erfüllen konnte. Er rechnet damit, dass der Konsens für das EBITDA um bis zu 10 % sinken könnte.

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Führungswechsel und Insiderkäufe

Ein entscheidender Faktor für die zukünftige Entwicklung ist der geplante Rückzug von CEO Christian Kohlpaintner. Nach knapp sechs Jahren an der Spitze wird er Ende 2025 aus privaten Gründen aus dem Amt scheiden. Diese Ankündigung sorgte anfangs für Verunsicherung: Die Aktie verlor in einer ersten Reaktion 2,5 %, erholte sich aber schnell und schloss nahezu unverändert.

Kohlpaintner übernahm die Führung Anfang 2020 – inmitten der globalen Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie. Unter seiner Leitung erreichte die Brenntag-Aktie im Sommer 2021 mit 87,40 EUR ein Rekordhoch. Gleichzeitig stärkte er die Position des Unternehmens durch strategische Entscheidungen, darunter die Einrichtung separater Vertriebsteams und die Konzentration auf Effizienzmaßnahmen.

Sein Abschied birgt jedoch Risiken: Analysten verweisen auf die Herausforderungen, die mit der Suche nach einem Nachfolger einhergehen. Zudem ist die Position des CFO ebenfalls vakant. Positiv bleibt, dass dem Unternehmen bis Ende 2025 ausreichend Zeit bleibt, um eine langfristig tragfähige Lösung zu finden. Ein erfolgreicher Übergang könnte das Vertrauen der Märkte festigen und Brenntag auf den Weg zu nachhaltigem Wachstum bringen.

Positiv zu werten sind aus Anlegersicht die jüngsten Insiderkäufe. Im November 2024 erwarben Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder Aktien des Unternehmens im Gesamtvolumen von rund 525.000 EUR. Diese Transaktionen werden häufig als Signal für Vertrauen in die zukünftige Entwicklung des Unternehmens gewertet und könnten auch bei Anlegern Zuversicht schaffen.

Chart und Trading-Szenario

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Die aktuelle Bewertung der Brenntag-Aktie bietet aus Sicht vieler Experten ein attraktives Einstiegsszenario. Mit einem aktuellen Kurs von aktuell rund 67 EUR liegt das Potenzial gemäß Goldman Sachs bei mehr als 50 %. Aktuell scheint bereits viel Negatives in die Aktie eingepreist zu sein, sodass sich eine interessante Turnaround-Chance ergeben könnte.

Den Mitgliedern von Goldesel Premium haben wir am Mittwoch, 27. November, folgendes Trading-Szenario vorgestellt:

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Mit mehr Erfahrung und Risikobereitschaft könnte man einen Long-Trade auch mit einem Derivat vollziehen, beispielsweise mit dem K.o.-Zertifikat der HSBC mit einem Hebel von 2,78 (WKN: TT1478).

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