Kommentar
16:10 Uhr, 27.10.2009

Das wird jetzt gar nicht gefährlich

So oder so ähnlich könnte die Antwort der Analysten von Goldman Sachs lauten. In einem aktuellen institutionellen Researchreport verweisen Sie auf ihr Zyklusmodell für den europäischen Aktienmarkt. Den Kollegen Hoose schätze ich sehr und will gar nicht mit einer Meinung in Opposition gehen. Ich dachte mir nur, dass der nun kurz beschriebene Report recht optimistisch ist und deshalb unserer Leserschaft auch präsentiert werden sollte. Sehen Sie es unter dem Gesichtspunkt der Meinungsvielfalt.

Der Aktienzyklus unterteilt sich demnach in vier unterschiedliche Phasen. Ein Zyklus ist ausgehend von einem Markt-Hoch zum nächsten in vier ausgeprägte Phasen aufgeteilt. Die Phasen lassen sich wie folgt mit Schlagworten besetzen: Verzweiflung, Hoffnung, Wachstum und Optimismus.

1. Die Phase der Verzweiflung wird laut Goldman Sachs als der Zeitraum definiert, wo der Markt sich von seiner Spitze zu seiner Talsohle bewegt. Diese Korrektur wird vor allem von sinkenden Bewertungen (niedrigeres KGV) getrieben, da der Markt ein schlechter werdendes makroökonomisches Umfeld erwartet.

2. Die Phase der Hoffnung umfasst typischerweise eine kurze Zeitspanne (im Durchschnitt zehn Monate), in der sich Markt von seiner Talsohle erholt. Das erfolgt in der Erwartung an ein bevorstehendes Konjunkturtiefs im Wirtschaftszyklus als auch in der Erwartung an zukünftige Gewinnzuwächse. Das Ende dieser Phase wird als lokale Spitze im nachziehenden KGV-Multiplikator definiert.

3. Die Wachstumsphase ist typischerweise eine längere Periode (im Durchschnitt 33 Monate), wo das Gewinnwachstum die Renditen treibt. Das Ende dieses Zeitraums ist erkennbar, wenn das Wachstum beginnt, dafür zu sorgen, dass die Renditenquote größer als das Gewinnwachstum ist.

4. Die Phase des Optimismus ist der letzte Teil des Zyklus, wenn die Renditen von einem sich ausdehnenden Gewinn-Multipel getrieben werden und das Gewinn-Wachstum überholen, wobei die Bühne für die nächst Marktkorrektur vorbereitet wird.

Laut Einschätzung der Analysten von Goldman Sachs befindet sich der europäische Markt in Phase 2. Erst Anfang 2010 werde der Wechsel in Phase 3 stattfinden.

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