Das Indexuniversum wächst weiter

Noch immer gelten Rohstoffe als wichtiger Baustein, um ein Anlagedepot möglichst breit aufzustellen, obwohl der angestrebte Diversifikationseffekt im Zuge der immer stärker liquiditätsgetriebenen Märkte in den vergangenen Jahren zunehmend verloren gegangen ist. Daran hat auch die zwischenzeitlich gegenläufige Bewegung zwischen Aktien und Rohstoffen bis in den Sommer 2008 hinein wenig geändert. Gleichzeitig hat das Spekulationsmotiv auch bei den Commodities dramatisch zugenommen, was mehr und mehr ähnlich heftige, von Angst und Gier geleitete Ausschläge wie an den übrigen Finanzmärkten provoziert. Kein Wunder, dass auch im rasanten Abschwung der vergangenen Wochen Rohstoffe zum Teil fast ebenso einbrachen wie Aktien und eigentlich nur Gold als letzter Rettungsanker vor dem Hintergrund schier unlösbarer Verschuldungsprobleme und Rezessionsängste dies- und jenseits des Atlantiks gesucht war. Auf der anderen Seite sprechen natürlich aus fundamentaler Sicht die steigende Weltbevölkerung und das Wachstum in den Schwellenländern für eine zunehmende Nachfrage nach Rohstoffen. Investitionen in diese sehr heterogene Asset-Klasse sollten deshalb auch weiterhin ihre Berechtigung haben.

Doch wie sollten Anleger das Thema am sinnvollsten angehen? Über ein Direktinvestment in Form von entsprechenden auf Terminkontrakten basierenden Finanzprodukten oder vielleicht indirekt über Aktien von Rohstoffunternehmen, die landläufig auch als Hebelinstrumente auf den Preis des jeweiligen Gutes gelten. Beides ist über den Zertifikatemarkt mittlerweile ohne Probleme möglich. Jedoch bietet es sich speziell bei Aktieninvestments an, auf passende Basket- oder Index-Lösungen zu setzen, zumal man sich hier auch ein gewisses Aktienrisiko mit ins Depot holt, das man unter Diversifikationsgesichtspunkten vielleicht ursprünglich gerade vermeiden wollte.

Vor kurzem ist nun auch der Indexanbieter Dow Jones Indexes auf den Plan getreten und hat seine Aktien-Interpretation für den Bereich knapper und nachwachsender Rohstoffe in eine neue Indexfamilie gegossen. Herausgekommen sind dabei vier Barometer mit dem DJ Global Equity Commodity 100 Total Return Index als Flaggschiff, das die Wertentwicklung der nach Marktkapitalisierung weltweit 100 größten Rohstoff-Unternehmen abbildet. Neben dieser breiten Benchmark erblickten drei weitere Subindizes das Licht der Anlagewelt, der DJ Global Equity Energy Total Return Index mit derzeit 33 Vertretern, der DJ Global Equity Agriculture Total Return Index (30 Indexmitglieder), sowie der DJ Global Equity Resource Scarcity Total Return Index, der aktuell 63 Aktien von Unternehmen aus Bereichen wie Industrie- und Edelmetalle oder Wasserwirtschaft enthält. Einzelne Sektoren werden dabei maximal mit 30 Prozent, Einzeltitel mit bis zu zehn Prozent gewichtet. Eine Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung der Indexzusammensetzung erfolgt einmal pro Jahr, wofür eine Managementgebühr in Höhe von 0,25 Prozent p.a. auf täglicher Basis vom Indexwert in Abzug gebracht wird. Die Nettodividenden werden reinvestiert.

Anleger können die einzelnen Basiswerte über entsprechende Endlos-Index-Zertifikate der Société Générale und der HypoVereinsbank handeln, die eine 1:1-Partizipation am jeweiligen Underlying ermöglichen. Zu beachten gilt außerdem, dass die einzelnen Indizes in Euro notieren, die dahinterstehenden Aktien aber in fremder Währung berechnet werden, also de facto keine Währungssicherung besteht. Außerdem wird von den Emittenten bei den Papieren mit 0,1 (SG) bzw. 0,01 (HVB) ein unterschiedliches Bezugsverhältnis verwendet.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Dem Anleger soll mit der neuen Indexfamilie die Möglichkeit gegeben werden, gezielt über die Aktienseite in den Bereich der knappen und nachwachsenden Rohstoffe zu investieren. Wie erfolgreich dieser Ansatz wirklich ist, wird die Zukunft zeigen.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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