Kommentar
12:00 Uhr, 26.04.2019

Daimler – kein bestelltes Feld

Die aktuellen Ergebnisse für das erste Quartal haben bei Daimler für Unruhe gesorgt. Die Schwäche bei den Absatzzahlen hat sich bestätigt. Für den neuen Daimler-Chef Ola Källenius stehen Herausforderungen an.

Das Kerngeschäft zeigt Schwächen und die hohen Ausgaben belasten die Bilanz des Autobauers. Die Umsätze gingen leicht von 39,8 auf 39,7 Milliarden Euro zurück, aber die Absatzzahlen sind eingebrochen: Weltweit wurden 5,6 Prozent weniger Mercedes-Fahrzeuge verkauft. Das zeichnete sich bereits zuvor ab, als die Verkaufszahlen für März aus den USA bekannt gegeben wurden. Während VW und BMW ihre Verkäufe steigern konnten, musste Daimler einen Verkaufsrückgang um 2,7 Prozent melden.

Produkte auf Daimler

Diese Entwicklung belastete auch den Gewinn, der im ersten Quartal von 2,27 Milliarden Euro im Vorjahresquartal auf nun 2,1 Milliarden Euro gesunken ist. Das Fazit des Daimler Chefs Zetsche fällt daher auch ernüchternd aus: „Das Erreichen der Ziele für 2019 ist nach dem ersten Quartal nicht einfacher geworden.“ Belastend wirken sich auch die im Zusammenhang mit der Umstellung auf E-Autos einhergehenden hohen Forschungs- und Entwicklungskosten.

Hohe Investitionen in E-Mobilität

So investiert Daimler zehn Mrd. Euro in den Ausbau der Elektro-Flotte der Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars und mehr als eine Mrd. Euro in den weltweiten Batterie-Produktionsverbund. Im laufenden Jahr kommt der erste vollelektrische SUV von Mercedes-Benz, der EQC, auf den Markt. Bis 2025 soll der Absatz batteriebetriebener Fahrzeuge auf 15 bis 25 Prozent des Konzernabsatzes steigen.#

Der weltweit zweitgrößte Premiumhersteller BMW hat 2018 den Absatz elektrifizierter BMW und Mini Fahrzeuge, also von vollelektrischen und Plug-in-Hybriden-Autos, um knapp 40 Prozent auf den Rekord von 142.617 gesteigert. Vorstandschef Harald Krüger hat ambitionierte Ziele: bis 2021 soll der Konzern fünf vollelektrische Fahrzeuge auf dem Markt haben, bis 2025 soll die Zahl auf mindestens zwölf steigen.

Produkte auf BMW

China – ein begehrter Markt

Der weltgrößte Autohersteller Volkswagen will ebenfalls in den kommenden Jahren mehr als 30 Mrd. Euro in den Ausbau der Elektromobilität investieren. Dabei soll die Zahl der E-Modelle bis 2025 von sechs auf mehr als 50 zulegen. Die deutschen Autobauer wollen vor allem in dem stark wachsenden E-Automarkt Chinas stärker Fuß fassen. Zwar ist der Gesamtmarkt dort im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 20 Jahren geschrumpft, doch die E-Autoverkäufe haben um mehr als 60 Prozent zugenommen. Der Branchenverband China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) sagt für 2019 einen weiteren Zuwachs von 1.3 Mio. auf 1,6 Mio. Fahrzeuge vorher, auch weil es seit diesem Jahr eine Quote für E-Automobile gibt. Bis 2020 will VW daher 30 neue vollelektrische und Hybrid-Fahrzeuge auf den chinesischen Markt bringen.

Produkte auf Volkswagen Vz.

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Quelle: HSBC

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Autor: Jewgeni Ponomarev

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Über den Experten

Julius Weiß
Julius Weiß
Zertifikate-Experte bei HSBC Deutschland

Bereits in der Schulzeit entdeckte Julius Weiß seine Leidenschaft für die Welt der Kapitalmärkte. Direkt nach seinem 18. Geburtstag durfte er erste Trading-Erfahrungen mit Standard-Optionsscheinen auf Indizes und Währungspaare sammeln.

Nach seinem Abitur begann er ein duales Studium bei der HSBC und konnte durch Praxiseinsätze in insgesamt zwölf Abteilungen der Bank seine Kenntnisse über finanzwirtschaftliche Thematiken vertiefen. Während dieser Zeit fokussierte er sich mehr und mehr auf Kapitalmarktprodukte. Nun vermittelt er sein Börsen- und Tradingwissen regelmäßig in Webinaren sowie über Vorträge auf Anlegermessen. Zudem beantwortet er sowohl für institutionelle als auch für private Marktteilnehmer alle Fragen rund um das Produktangebot von HSBC.

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