DAIMLER - Dekadenz pur?
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Aktuell läuft die IAA. Mein Kollege Frederik Geiger hat sich bereits im Artikel IAA: Die Mobilität der Zukunft! damit auseinandergesetzt, welche Themen dieses Jahr die Hauptrolle spielen. Eher ein Randthema, aber möglicherweise doch bezeichnend dafür, dass sich die deutschen Autobauer noch schwer damit tun, sich auf die Zukunft einzustellen, war die Vorstellung des Projekt One von Daimler.
Dieses Auto wird in Zusammenarbeit mit AMG hergestellt. Es gibt davon nur 275 Stück und der Stückpreis soll bei rund 2,7 Mio, möglicherweise sogar 3 Mio EUR liegen. Die Serie ist bereits ausverkauft. Es war zu hören, dass Daimler auch viermal so viele Autos verkaufen hätte können. In diesem Auto wird Formel 1-Technik verbaut. Der Motor, ein V6-Hybridbenziner mit 1,6 Liter Hubraum, soll direkt aus der Formel 1 kommen. Insgesamt soll die Antriebleistung bei über 1.000 PS liegen. Die Beschleunigung ist auch absurd. Von 0 auf 200 km/h soll Projekt One in unter 6 Sekunden beschleunigen. Natürlich war dies nicht das einzige Auto/die einzige Studie, die Daimler auf der IAA vorstellte. Dennoch muss man sich die Frage stellen, ob ein solches Auto, so schön es auch aussehen mag, noch in die aktuelle Zeit passt. Eines ist allerdings auch klar: Dieses Auto wird nicht die Zukunft von Daimler ausmachen.
Wie sehen einige Fundamentaldaten aus?
Daimler hat viele schwierige Jahre hinter sich. Bereits 1999 verdiente das Unternehmen 5,73 EUR je Aktie. Ein Jahr später lag der Gewinn sogar bei 7,87 EUR je Aktie. Dieser Gewinn wurde erst wieder in 2015 erreicht und in 2016 mit einem Gewinn von 7,97 EUR je Aktie übertroffen. Für 2017 und 2018 liegen die Schätzungen bei 9,09 und 8,88 EUR je Aktie.
Gemessen im KGV ist das Unternehmen aktuell eher moderat bewertet. Für 2016 ergibt sich ein KGV von 8,9. Im Jahr 2008 (abgesehen vom Ausreißerjahr 2003) wurde das Unternehmen mit einem KGV Von 18,90 bewertet.
Die Dividendenrendite war in den vergangenen Jahren deutlichen Schwankungen unterlegen. 1999 lag sie bei 3,47 %, 2016 bei 4,49 %. Im Jahr 2009 wurde gar keine Dividende bezahlt. Der Spitzenwert seit 1999 lag bei 5,20 % und stammt aus dem Jahr 2016. Für die beiden kommenden Jahre wird aktuell eine leicht höhere Dividendenrendite prognostiziert.
Wie sieht das langfristige Chartbild aus?
Im Gegensatz zu den beiden anderen Autowerten im DAX, BMW und Volkswagen hat Daimler in diesem Jahrtausend noch kein neues Allzeithoch markierte. Das Allzeithoch stammt noch aus dem Jahr 1998 und liegt bei etwas über 102 EUR. Seit 1998 gab es allerdings einige starke Trendphasen. Im März 2009 fiel der Wert auf ein Tief bei 17,20 EUR ab. Dies war der tiefste Kurs seit Anfang der 1990er Jahre.
Danach startete eine aufwärts gerichtete Trendphase, welche den Wert bis März 2015 auf ein Hoch bei 96,07 EUR führte. Nach diesem Hoch musste Daimler einen deutlichen Rücksetzer einstecken und fiel auf 50,83 EUR zurück. Im Jahr 2011 gab es einen ähnlich starken Rücksetzer, der die Aktie damals von 59,09 auf 29,01 EUR führte. Danach konnte die Aktie ihre Rally aber wieder aufnehmen. Dieser Rücksetzer kann noch in einem weiteren Aspekt als Beispiel dienen. Denn nach dem Tief kam es damals zunächst zu einem Rallyversuch, der im Bereich des damals gültigen Abwärtstrends scheiterte. Anschließend setzte die Daimler-Aktie noch einmal kräftig zurück, ohne aber auch nur annähernd in den Bereich des Tiefs abzufallen. Danach kam es zu einer kräftigen Rally, in der es kaum noch zu größeren Rücksetzer kam. Die Bewegung nach dem Jahreshoch bei 73,23 EUR würde also der Bewegung von Februar 2012 bis Juni 2012 entsprechen. Ein großer Unterschied zwischen diesen beiden Zeiträumen liegt allerdings darin, dass die Bewegung in 2011/12 deutlich schneller und auch etwas volatiler ablief als die aktuelle. Nimmt man diese Bewegung aber als Beispiel, dann könnte Daimler nun vor einer längeren Rally stehen, welche die Aktie weit über das bisherige Allzeithoch führen könnte.
Wie sieht das mittel-kurzfristige Chartbild aus?
Daimler scheiterte im März 2017 am Jahreshoch bei 73,23 EUR. Danach musste der Wert einen Rücksetzer auf 59,01 EUR einstecken. Anschließend erholte sich der Autowert erst langsam bis an den Widerstandsbereich um 63,09 EUR. Dort bestand die Gefahr, dass die Aktie wieder massiv nach unten abdrehen würde. Aber diese Gefahr wurde mit dem Ausbruch über den Widerstand bei 63,09 EUR ausgeräumt. Denn mit diesem ergab sich ein neues Kaufsignal. Heute notiert der Titel bereits nahe am nächsten Widerstand bei 66,09 EUR. Damit ist aber das Potenzial aus dem letzten Kaufsignal noch lange nicht ausgereizt. Denn die Hürde bei 66,13 EUR sollte nur kurzfristig Widerstand bieten. Anschließend sind Gewinne in Richtung 70 EUR und sogar an das Jahreshoch möglich.
Fazit: Insgesamt macht Daimler einen guten Eindruck. Die Rally steckt zwar noch in den Anfängen und daher ist das Risiko, dass diese abgebrochen wird, noch recht hoch. In einigen Wochen könnte der Wert aber durchaus wieder am Jahreshoch notieren. Gelingt ein Ausbruch über dieses Hoch, dann wäre Platz bis in den Bereich um 96,07 – 102 EUR. Sollte sich der Vergleich der Kursmuster von 2011/12 mit dem seit 2015 als korrekt erweisen, dann könnte die Aktie sogar diesen Widerstandsbereich durchbrechen und langfristig, also in einigen Jahren, in Richtung 140-150 EUR ansteigen. Damit würde die Aktie unter der Annahme, dass der Gewinn je Aktie in etwa gleich bliebe wie in 2016 bewertungstechnisch gemessen am KGV wieder an den Spitzenwert aus 2008 heranreichen.
Ein Rückfall unter 63,09 EUR wäre ein erster schwerer Rückschlag für die Bullen. Spätestes im Falle eines Rückfalls unter 59,01 EUR könnte der angestellte Vergleich der Kursmuster kaum noch aufrechterhalten werden.
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und zum Aktienkurs sei gesagt dort sehen wir noch viel tiefere Kurse so meine Meinung !
es kostet ja auch nur 2,7 Mio.
auf 200 von 0 auf 200 in unter 6 Sekunden das braucht man unbedingt hoffentlich bekommen wir bald ein generelles Tempolimit von 130 auf deutschen Autobahnen denn dann mach dieses Auto so richtig Sinn.
Ich glaube , dass es wichtig ist solche Autos zu bauen. Würde sich die deutsche Volkswirtschaft und mit ihr die beteiligten Unternehmen nur von "Dacias und "Nissans ernähren" , würde es uns Deutschen schlechter gehen. Forschung und Innovation waren schon immer sehr wichtig. Dass als Nebenprodukt dann manchmal etwas Verrücktes dabei rumkommt, schadet nicht. Unter dem Strich hat es viele Vorteile