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08:21 Uhr, 06.02.2008

Conergy verfehlt Prognosen - Kapitalbedarf

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Hamburg (BoerseGo.de) - Das im November 2007 in einen Liquiditätsengpass geratene Solarunternehmen Conergy AG hat am Dienstag Zusagen von der Commerzbank und Dresdner Kleinwort über eine Zwischenfinanzierung in Höhe von insgesamt 240 Millionen Euro erhalten. Die zusätzlichen finanziellen Mittel sollen im Wesentlichen für den laufenden Liquiditätsbedarf, notwendige Investitionen, den frühzeitigen Materialeinkauf für die Solarfabrik in Frankfurt (Oder) und für Vorfinanzierungen von Projekten der Tochtergesellschaft EPURON GmbH eingesetzt weren. Die im November 2007 gewährte Kreditlinie in Höhe von 30 Millionen Euro sei nicht in Anspruch genommen worden und werde durch die neue Zwischenfinanzierung ersetzt, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit.

Die Zwischenfinanzierung stehe noch unter dem Vorbehalt, dass die mit der Erstellung des Restrukturierungsgutachtens beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bis Mitte Februar ein positives Votum abgibt. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat nach Mitteilung von Conergy am Dienstag bestätigt, dass sie nach ihren derzeitigen Erkenntnissen davon ausgeht, dass sie zu einem positiven Ergebnis kommen wird.

Die Rückführung der Zwischenfinanzierung soll in erster Linie über eine Kapitalerhöhung in 2008 in Höhe von ca. 250 Millionen Euro erfolgen. Dabei könne der Finanzbedarf auch durch eine Reduzierung des Working Capitals oder Erlöse aus der Veräußerung aufgegebener Geschäftsbereiche reduziert werden. Das Gesamtvolumen der Kapitalerhöhung werde von Dresdner Kleinwort unter banküblichen Vorbehalten voll garantiert.

Vor bilanziellen Anpassungen und mit der alten Struktur hat Conergy im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz in Höhe von 845 Millionen Euro (Vorjahr: 752 Millionen Euro) erzielt. Unter Berücksichtigung der geänderten Bilanzierungsmethode für fortzuführende Großprojekte und der Bereinigung um nicht fortgeführte Aktivitäten belief sich der Umsatz auf 712 Millionen Euro (Vorjahr: 682 Millionen Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) ging auf -210 Millionen Euro (Vorjahr: +19 Millionen Euro) zurück. Das Konzernergebnis lag bei -194 Millionen Euro (Vorjahr: +8 Millionen Euro).

Conergy hat damit auch die mehrfach nach unten revidierten Prognosen verfehlt. Im Dezember hatte der Vorstand noch einen Umsatz von mehr als 1 Milliarden Euro und ein EBIT zwischen -150 und -200 Millionen Euro angekündigt.

Für das fortgeführte Geschäft des laufenden Jahres 2008 erwartet der Vorstand der Conergy AG einen deutlichen Umsatzzuwachs auf über 1 Milliarde Euro sowie ein deutlich verbessertes EBITDA. Unter Berücksichtigung von wesentlichen Sonder- und Einmaleffekten sowie Abschreibungen geht der Vorstand jedoch von einem erheblichen zweistelligen, negativen operativen Ergebnis (EBIT) aus. Das Finanzergebnis werde sich durch steigende Zinszahlungen deutlich verschlechtern und dadurch das Ergebnis vor Steuern (EBT) zusätzlich belasten.

Für das Geschäftsjahr 2009 plant der Vorstand eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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