Kommentar
18:00 Uhr, 05.12.2007

Clever & Smart jetzt auch bei der HVB

Erwähnte Instrumente

  • Smart Bonus Zertifikat auf D
    Aktueller Kursstand:  

Wer kennt sie nicht, die beiden Komikfiguren des spanischen Zeichners Francisco Ibanez, Fred Clever & Jeff Smart, die mit ihren verrückten Späßen ihren Chef Mr. L. in den Wahnsinn treiben. Ganz smart kommt jetzt neuerdings auch die HypoVereinsbank daher, zumindest was ihre neue Bonus-Variante „Smart-Bonus“ anbelangt.

Dabei ist die Idee, die hinter dieser Neukreation steht, ganz einfach und erinnert etwas an das Prinzip von nachgezogenen Stoppkursen. Denn während man dort sein Verkaufssignal bei steigenden Notierungen nach oben verschiebt, wird bei Smart-Bonus-Produkten die Barriere sukzessive auf Tagesschlusskursbasis an jedes neue Kurshoch angepasst, indem der festgelegte Puffer von 50 Prozent wieder genau auf diesen Abstand austariert wird. Dieser Prozess lässt sich im Falle stark fallender Märkte allerdings nicht mehr rückgängig machen, d.h. ein einmal nach oben nachgezogenes Absicherungsniveau bleibt solange bestehen, bis der Basiswert wieder neue Höhen erklimmt. Dagegen wird die Höhe des bei Emission fixierten Bonusniveaus davon nicht berührt und liegt bei dem betrachteten Zertifikat auf den Euro STOXX 50 während der gesamten 4,5-jährigen Laufzeit bei 140 Prozent des Ausgangsniveaus.

Der Hintergrund für die flexible Gestaltung der Sicherheitsschwelle ist in einer gegenüber der klassischen Variante besseren Ausstattung zu sehen, d.h. es kann dadurch z.B. ein etwas attraktiverer Bonus in Aussicht gestellt werden. Kann man diese Maßnahme noch auf relativ marktbreite Indices wie den Euro STOXX 50, dem man evtl. ein langfristig vorhandenes Aufwärtspotential ohne allzu große Aufs und Abs zubilligt, nachvollziehen, so sieht die Sachlage bei volatileren Einzeltiteln schon etwas anders aus. Sehr verwunderlich, warum die HVB das neuartige Smart-Prinzip bei zwei weiteren Produkten auch gleich auf den berühmt-berüchtigten Multi-Bonus-Bereich ausdehnt. Denn gerade bei diesem Produkttyp besteht ja von vornherein schon ein erhöhtes Einzelaktienrisiko. Der Anleger muss bei solchen Zertifikaten neben der gebotenen erhöhten Aufmerksamkeit noch zusätzlich die Veränderung der einzelnen Barrieren im Auge behalten, um nicht von einem möglichen Ping-Pong-Effekt eines der drei Werte zuerst deutlich nach oben und anschließend gleich wieder stark nach unten überrascht zu werden. Auf der anderen Seite könnte man natürlich auch nach dem Sinn eines sich immer weiter vergrößernden Puffers fragen, wenn man sowieso von einem generellen Anstieg einer Aktie ausgeht. Diese etwas kurzsichtige Argumentationskette entspräche dann aber wohl eher der Sichtweise eines Fred Clever oder Jeff Smart.

Der Börse Go Tipp:

Am Zertifikatemarkt scheint gerade die Devise „es gibt nichts, was es nicht gibt“ zu gelten. Dies zeigt sich auch wieder bei den neuen Smart-Bonus-Zertifikaten der HVB. Inwieweit das „bisschen mehr“ allerdings eine erhöhte Aufmerksamkeit seitens des Anlegers rechtfertigt, bleibt abzuwarten. Für Investoren, die nur ab und zu auf ihr Zertifikat blicken, dürfte die neue Variante jedoch weniger in Frage kommen, auch wenn 50 Prozent Puffer zunächst einmal nach ziemlich viel klingen.

Smart-Bonus-Zertifikat auf Euro STOXX 50

Emittent/WKN:

HypoVereinsbank / HV5VSC

Laufzeit:

13.07.2012

Preis: (in Zeichnung: 03.12.07-11.01.08)

Ausgabepreis: 100 € zzgl. 2 € Agio

Autor: Armin Geier, boerse-go.de

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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