Kommentar
09:53 Uhr, 13.01.2014

CK*CS – Wie war das nochmal mit „Risiko und Rendite“?

Am vergangenen Freitag standen für so manchen Trader und andere Kurzfristanleger optimale Fingerfertigkeiten bzw. ein gutes Stop-Loss-Management im Vorfeld durchaus gut zu Gesicht.

Rund um die Verkündigung der offiziellen US-Arbeitsmarktdaten ging es einem „bungee bounce“ entsprechend wild auf und ab an den Märkten. Dumm für diejenigen, die nicht schnell genug waren oder deren Stoppschwellen verletzt wurden... Fundamentalökonomische Implikationen spielen bei diesem Anlagehorizont grundsätzlich ohnehin eine sehr untergeordnete Rolle – bei längerfristig Positionierten sieht die Sache freilich schon ganz anders aus...

Rund 75.000 von ihnen haben in den vergangenen Jahren in Genussscheine der norddeutschen Ökostromfirma Prokon investiert. Alles in allem etwa 1,4 Milliarden Euro in ein hochrentierendes Produkt, dessen Anfangserfolg wohl auf sein wohlklingendes Etikett zurückzuführen ist, das zugleich aber wieder einmal die heimtückischen Risiken dieser Anlageklasse (bewusst bzw. mittels reichlich Verkaufs-PR) hat in den Hintergrund treten lassen. Höchstwahrscheinlich war auch hier die böse schwarze Hand der Gier im Hintergrund wieder mit von der Partie... Dass Risiko und Rendite quasi siamesische Zwillinge sind, die sich mit keiner noch so fortschrittlichen Kunstoperation werden trennen lassen, wird nun also so manchem Privatanleger ein weiteres Mal ins Hameau gespiegelt...

Unsere politischen Repräsentanten in Europa haben dieser Tage in puncto Datenausspähung dem transatlantischen Pendant gegenüber wieder einmal überaus eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie ein gerader Rücken auszusehen hat. Kein Wunder also, dass sich die Begeisterung für ein derartiges Waschlappen-Verhalten in weiten Teilen unseres Heimatkontinentes in engen Grenzen hält. Auch unter den potenziellen Neumitgliedern der EU übrigens. Man darf beispielsweise durchaus davon ausgehen, dass die Europabegeisterungin der Ukraine eine ganz andere wäre, wenn es der Staatengemeinschaft gelänge, die zahlreichen überaus zu unterstützenden Werte und Prinzipien auch tatsächlich, d.h. im Sinne der ganz gewöhnlichen Bürger, greifbar zu machen und nach außen hin auch handfest zu verteidigen. Stattdessen prägt nach wie vor zahnloses, bürokratisches und zuweilen stümperhaftes Durchlavieren die Brüsseler Szene, auch in diesem Zusammenhang. Kein Wunder also, dass man sich in Kiew sowie in anderen Teilen des Landes lieber weiterhin auf sich selbst verlässt – oder aber selbst organisiert.

Entsprechendes gilt natürlich auch für die schwer getroffenen Krisenländer rund ums Mittelmeer: wer eine weitblickende und nachhaltige Strategie entwickelt und geschickt umsetzt, kann durchaus von der einen oder anderen Fördermaßnahme der EU profitieren. Diese kann jedoch niemals Kreativität und Inspiration der Menschen vor Ort ersetzen. Sehen Sie mal unter „zu guter Letzt“, welche Kräfte mitten in einer schweren Dauerkrise freigesetzt werden können, wenn Bürger selbst wieder das Ruder des Handelns nehmen und mit vielen sinnvollen Visionen im Hinterkopf konkrete Erfolgsergebnisse sehen wollen! Das geht und funktioniert immer und überall...

===== N E W S =====

WINDKRAFTFINANZIERER PROKON WARNT ANLEGER VOR PLEITE

Und bittet um stillhaltendes Vertrauen bis mindestens Ende Oktober, mit teils fragwürdigen Formulierungen – andernfalls wäre das Geld futsch! U.a. die Wertpapierschützer schäumen...

FAZ

n-tv

KALI + SALZ VOR AKTIVIERUNG NEUER BERGWERKE

Es gilt, Marktvolumen zu vergrößern und Produktionskosten zu senken. Schließlich sinken die heimischen Reserven – und der Wettbewerb schläft auch nicht...

DWN

INDONESIEN VERHÄNGT EXPORTVERBOT FÜR BESTIMMTE ROHSTOFFE

Bauxit, Kupfer und Nickel sollen den Inselstaat ab 2017 nur noch in verarbeiteter Form verlassen. Wenn denn überhaupt nennenswerte Verarbeitungskapazitäten im Lande vorhanden wären...

Stimme Russlands

Neue Zürcher Zeitung

UNRUHEN IN DER TÜRKEI ERREICHEN PARLAMENT

Nicht nur auf den Straßen erheben sich Schuhsohlen und Fäuste, sondern auch im einen oder anderen Gremium der Volksvertretung in Ankara...

DWN

WORLD ECONOMIC FORUM: TREFFEN ZWISCHEN HASSAN ROHANI UND BENJAMIN NETANJAHU?

Beide Regierungschefs sind zumindest im Terminkalender der jährlichen Schweizer Konferenz vorgemerkt. Ob in der übernächsten Woche wieder einmal Geschichte geschrieben werden wird?

Haaretz

===== H I N T E R G R U N D =====

US-BESCHÄFTIGTENQUOTE SINKT AUF TIEFSTEN WERT SEIT ÜBER 35 JAHREN

Knapp 92 Millionen arbeitsfähige Amerikaner stehen dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung. Und im Dezember wurden landesweit lediglich 74.000 Stellen neu geschaffen!

zerohedge

Santelli Exchange (CNBC)

EU-EINWANDERUNG IN DEUTSCHLAND: HÖCHSTE ZEIT FÜR EIN PAAR FAKTEN

Was hat man sich in den vergangenen Tagen die Köpfe heiß geredet und die Finger wund geschrieben! Einschlägige Zahlen können bei einer Gedankensortierung durchaus hilfreich sein...

ZEIT (Umfrage)

ZEIT (Einwanderungsstatistik)

JAPANER LIEBEN IHR BARGELD

Und das mehr als jemals zuvor! Die Kopfkissenkonten scheinen sich zu füllen. Bringt ja auch nix, die Kohle auf der Bank zu lassen...

Wallstreet-Journal

GRIECHISCHER SCHULDENSCHNITT: WOLLTE DER IWF DEUTSCHLAND AUSBOOTEN?

Interessante ex-post-Betrachtung: Der IWF soll Ende 2012 auf einen weiteren haircut gedrängt haben – nicht wirklich in Übereinstimmung mit Berlin...

Lost in Europe

ZU GUTER LETZT — ANAVRA, DAS GRIECHISCHE MUSTERDORF

Ja, es gibt durchaus sehr beeindruckende Wege aus der Krise: wenn verantwortungsvolle und kreative Bürger neue Wege gehen und entschlossen anpacken... Es lebe die Basis!

[Link "Europamagazin (ARD-Mediathek)" auf www.ardmediathek.de/... nicht mehr verfügbar]

arte

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