CK*CS – Unsere Luxusprobleme

Zwei Tage arbeitsfrei für die meisten von Ihnen. Die gängigsten Sorgen drehten sich vermutlich um den günstigsten Wocheneinkauf, die optimale Vorgehensweise für die Winterfestigkeit des Gartens oder Farben und Muster der Sitzbezüge des soeben neu bestellten Autos. Bei der Gestaltung des entspannenden Abendprogramms standen u.a. ein Essen mit Freunden, ein Kinobesuch oder ein ausgiebiger Zug um die Häuser zur Auswahl, mit reichlich Kaltgetränken, stimmungshebenden Takten in stets ausgelassener Atmosphäre...

Nicht wenige in unseren Breiten dürfen sich zu den Privilegierten zählen – und das durchaus in weltweitem Maßstab. Uns drohen keine lebensgefährdenden Naturkatastrophen, Krieg und Epidemien sind kein Thema mehr, wir genießen – trotz aller aktuell bekannt gewordenen fragwürdigen Vorgehensweisen – noch immer die mit Abstand größten Freiheitsrechte, welche über Jahrhunderte erkämpft wurden, wir leben in zumindest halbwegs abgesicherten Verhältnissen, in denen die [Link "Menschenwürde" auf www.tagesschau.de/... nicht mehr verfügbar] wenigstens nicht mit Füßen getreten wird. Man kann sich also in aller Ruhe um Rendite-spreads oder die langfristige Perspektiven der aktuellen Anlageentscheidungen kümmern...

Und doch klopft das Elend der Welt immer lauter an Europas Haustüren: nicht nur Bürgerkriegsflüchtlinge suchen nach zumindest temporärem Unterschlupf, auch abertausende perspektivloser Menschen begeben sich unter Lebensgefahr auf die mühsame Suche nach einer existenzsichernden Zukunft auf eine teils sehr lange Reise ins Ungewisse. Nicht selten begegnen sie nahe der südeuropäischen Küsten den immer zahlreicheren Menschen, die ihrerseits am Hungertuch nagen, ob etwa in [Link "Italien" auf www.blick.ch/... nicht mehr verfügbar] oder in Spanien, wo sich immer mehr verarmte Bürger noch nicht einmal mehr die Grabpflege der nächsten Verwandten leisten können. Und viele ihrer Landsleute werden in absehbarer Zeit wohl ein weiteres Mal an die Kasse gebeten werden: nämlich um für die noch ausstehendenWertberichtigungen ihrer heimischen Banken geradezustehen.

Die Kaventsmänner aus den Krisengebieten der Welt branden derzeit noch vor allem in den Regionen der Welt auf Land, die momentan noch weit genug weg sind, um das mitteleuropäische Bewusstsein zu erschüttern oder gar zu verändern. Es geht uns mehrheitlich (noch) gut auf unserer behüteten Wohlstandsinsel – und wir dürfen überaus dankbar sein, wenn auch nicht in erster Linie denen, die uns glauben machen wollen, dass wir dieses in erster Linie ihnen zu verdanken hätten...

===== N E W S =====

NACH TAIFUN „HAIYAN“: CHAOS UND PLÜNDERUNGEN AUF DEN PHILIPPINEN

Der 24. Tropensturm der Saison hinterließ vermutlich tausende Opfer und Vermisste, ganze Städte wurden zerstört, Hunderttausende stehen vor dem Nichts.

SPIEGEL

Handelsblatt

GENF: NOCH KEIN DURCHBRUCH BEI DEN ATOMGESPRÄCHEN MIT DEM IRAN

Es wurde lange und „produktiv“ verhandelt bei den ersten Gesprächen seit vielen Jahren. Trotz fehlender Ergebnisse und noch vieler offener Fragen scheint man nicht enttäuscht zu sein. Nur einer bleibt stets misstrauisch...

Süddeutsche

RIA Novosti

AUCH DIE BANK OF AMERICA MUSS NUN SCHADENSERSATZ WEGEN HYPOTHEKEN-WERTPAPIEREN BEZAHLEN

In Höhe von rd. 864 Mio. Dollar an Fannie Mae und Freddie Mac, Folgekosten aus diesen krummen Geschäften jedoch nicht inklusive...

DWN

GROSSE KOALITION WILL ERNEUERBARE-ENERGIE-SUBVENTIONEN ERHEBLICH STUTZEN

Die Einschnitte im Offshore-Wind- und Biogas-Sektor sind massiv. Auch Onshore soll erheblich gekürzt werden – was nicht ohne Rückwirkungen auf Unternehmen der Branche bleiben kann...

Handelsblatt

DEFLATION HAT GRIECHENLAND FEST IM GRIFF

Offiziell fielen die Preise um zwei Prozent. Steigende Wettbewerbsfähigkeit dank Strukturreformen und innerer Abwertung als Voraussetzung für neue Investitionen? Klar, das hat doch auch unter Kanzler Brüning ff. ganz prima funktioniert!

DWN

===== H I N T E R G R U N D =====

DER TWITTER-BÖRSENGANG IN HARTEN ZAHLEN UND HINTERGRÜNDEN

Marktkapitalisierung in zweistelliger Milliardenhöhe, also einem 33-fachen Jahresumsatz. Die Berechnung eines KGV kann man sich sparen, auch aus Platzgründen...

Wallstreet-Journal

Handelsblatt

DIE EIGENTÜMLICHEN BEWERTUNGSKRITERIEN DER EZB FÜR ITALIENISCHE STAATSANLEIHEN

116 zinslose „Stripped Bonds“ werden noch mit Bonität „A“ bewertet, obwohl die Note des Landes längst im „B“-Bereich rangiert. Und die meisten dieser „Strips“ sind Langläufer...

SPIEGEL

PRESSEFREIHEIT IN ÖFFENTLICH-RECHTLICHEN MEDIEN IN BEDRÄNGNIS: BEISPIELE AUS GRIECHENLAND UND SPANIEN

Kritischer Journalismus hat es gerade in Krisenzeiten schwer, v.a dann, wenn Regierenden die harte Realität allzu unangenehm werden sollte.

Heise (Telepolis - Griechenland)

Heise (Telepolis - Spanien)

HOMOSEXUELLEN-VERFOLGUNG IM MITTLEREN OSTEN: „SEPP BLATTER UND DER BODENSATZ DES VERSTANDES“

Spätestens dann, wenn Judensterne o.ä. zur Brandmarkung von Minderheiten hervorgeholt werden, muss die Weltgemeinschaft aufwachen – mindestens!

SPIEGEL

Der Tagesspiegel

ZU GUTER LETZT — EIN GRUSS DER VERSTÄNDIGUNG VON ISRAEL IN DEN IRAN

Wenn auch in Form eines Werbespots. Auf dem T-Shirt steht sinngemäß: „Im Innersten sind wir meistens Brüder“, alles andere erklärt sich von selbst. Ob Netanjahu & Co. ihn schon kennen...?

Hinweis: Die verlinkten Beiträge stellen nicht immer die Meinung der Cashkurs-Redaktion dar, dienen aber in jedem Falle der eigenen Urteilsbildung.

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