CK*CS – Europa hat entschieden

Das vergangene Wochenende bot – zumindest hierzulande – nicht nur jede Menge strahlenden Sonnenschein und Gelegenheiten für vorsommerliche Aktivitäten, sondern auch zahlreiche Entscheidungen hinsichtlich wichtiger politischer Weichenstellungen. Die Wahlen zum Europäischen Parlament zeitigten die Ergebnisse, die bereits vorab befürchtet wurden: dem politischen Etablishment setzte der Wähler einige teils sehr radikale Stimmen und Konzepte entgegen. Hervorzuheben ist darunter u.a. ein Erdrutschsieg der Rechten in Frankreich, eine weiter zunehmende politische Polarisierung in Griechenland. Dem gegenüber stellt sich das Wählervotum in Deutschland als geradezu beschaulich dar...

Auch in den politisch fragilen Teilen im Osten Europas wurde neu gewählt. Der (teils nicht stattgefundene) Wahlgang in der Ukraine dokumentierte einmal mehr die tiefe politische Spaltung des Landes entlang (maßgeblich politisch propagierter) ethnischer Grenzen. Das Land, dem – nicht nur aus der Perspektive von außen – eine spaltungsverhindernde Aussöhnung mehr als zu wünschen ist, bleibt also weiterhin ein virulenter Krisenherd, welcher auch in den kommenden Wochen und Monaten die Märkte – zumindest im Hintergrund – beeinflussen könnte. Einige Fernwirkungen dieser Krise waren bis zum Sonntag bereits Thema auf einer internationalen Wirtschaftskonferenz in St. Petersburg. Die verhältnismäßig beschauliche Europawahl mit einer weiteren großkoalitionären Perspektive ist also abgehakt – definitiv nicht jedoch jene Risiken, die aus anderer Richtung kommend weiterhin lauern...

===== N E W S =====

WAHLEN ZUM EUROPÄISCHEN PARLAMENT: KONSERVATIVE FÜHREN, SOZIALDEMOKRATEN UND RECHTE LEGEN ZU

In Deutschland und Österreich liegen die Konservativen vorne, Sozialdemokraten und Rechts(außen-) Parteien legen teils deutlich zu. Auch europaweit rückt die politische Konkurrenz der EVP auf den Pelz. Besonders heftig: rund ein Viertel der französischen Wähler stimmt für den rechtsradikalen Front National.

Rheinische Post

DWN

Der Standard

zerohedge

PRÄSIDENTSCHAFTSWAHLEN IN DER UKRAINE: REGES INTERESSE TROTZ BEHINDERUNGEN – OLIGARCH PETRO POROSCHENKO SIEGT

„Frei“ und „gleich“ sieht anders aus: rund 15 Prozent der Wähler konnten von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch machen. Der Oligarch Petro Poroschenko liegt nach offiziellen Angaben klar vorne.

Neue Zürcher Zeitung

Süddeutsche

WallStreetJournal

AUCH IN BELGIEN WURDE EIN NEUES PARLAMENT GEWÄHLT: FLÄMISCHE SEPARATISTEN GEWINNEN

Auch das „Herz Europas“ steht vor einer Zerreißprobe zwischen „Gemäßigten“ und „Radikalen“...

Der Standard

DWN

JAPAN UND CHINA LIEFERN SICH AUSEINANDERSETZUNG ÜBER DEM LUFTRAUM

Die ostasiatischen Mächte geraten immer häufiger auch militärisch aneinander. Die Welt kann auch hier eine Eskalation definitiv nicht gebrauchen...

Reuters

zerohedge

SPD-FINANZEXPERTIN FORDERT EINHEITLICHE MEHRWERTSTEUER

Nicht nur Otto Normal erschließt sich die unterschiedliche Besteuerung alltäglicher Waren und Dienstleistungen nur schwer. Höchste Zeit also für neue Impulse...

Süddeutsche

===== H I N T E R G R U N D =====

CHINAS STAATSFONDS CIC WILL MEHR IN RUSSLAND INVESTIEREN

Auch auf diesem Gebiet wird eine sich verstärkende Verzahnung zwischen den beiden großen Nachbarn ersichtlich.

Reuters

SCHWEIZER GOLDEXPORTE STEIGEN AUF FAST 2.800 TONNEN

Auch die Importe zogen kräftig an. Zollfreilager und Goldschmelzen erfreuen sich offenbar sehr hoher Nachfrage. Da stellt sich um so mehr die Frage nach Quell- und Zielmärkten...

Goldreporter

FED-MITGLIED CHARLES PLOSSER: US-NOTENBANK SITZT AUF EINER ZEITBOMBE

Der Repräsentant der Minderheitenfraktion der „Falken“ warnt vor dem Inflationspotenzial der bereits geschaffenen 2,5 Billionen Dollar an Überschussreserven.

Goldreporter

ARTIKEL DER WOCHE: LEITARTIKLER UND MACHTELITEN

Kabarettisten als Pioniere: essenzielle politisch-ökonomische Diskussionen werden heutzutage via zugespitzter wortkünstlerischer Prägnanz angeschoben. Ein nicht unwesentliches Schlaglicht fällt hierbei auch auf die demokratie-(mit)bestimmende schreibende Zunft...

Heise (Telepolis)

ZU GUTER LETZT — PELZIG HÄLT SICH: MIT SARAH WIENER UND UWE HÜCK

Klare Ansagen und erfrischende Denkansätze, u.a. zu den Themen „nicht-marktkonforme“ Ernährung (ab Min. 18) und Arbeitnehmer-Mitbestimmung (ab Min. 32).

ZDF-Mediathek

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