Nachricht
11:55 Uhr, 16.07.2012

Chinas Premier Wen Jiabao: Erholung noch nicht stabil

Peking (BoerseGo.de) – In China dürften die wirtschaftlichen Probleme noch eine Zeit lang anhalten. „Die Erholung der chinesischen Volkswirtschaft ist noch nicht stabil und die ökonomischen Belastungen werden noch eine gewisse Zeit anhalten“, warnte Premier Wen Jiabao am Sonntag laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua während einer Inspektionsreise durch den Südwesten Chinas.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im 2. Quartal um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, wie das National Bureau of Statistics am Freitag mitteilte. Das Wachstumstempo ist damit das Geringste seit dem ersten Quartal 2009. Im ersten Quartal wurde noch ein Wirtschaftsanstieg von 8,1 Prozent notiert.

Im zweiten Halbjahr wird die Regierung ihre Anstrengungen zur „Fein-Adjustierung“ ihrer politischen Maßnahmen erhöhen damit die heimische Wirtschaft effizienter angekurbelt werden kann, so Wen. Der Premier wies dabei darauf hin, dass das chinesische Wirtschaftswachstum derzeit langsamer aber stabiler verläuft. China hat weiterhin ein großes Wachstumspotenzial unterstrich der chinesische Premier.

Investoren sorgen sich darüber, ob es China gelingt seine hohen Wachstumsraten weiter aufrechtzuerhalten. Die chinesische Notenbank People Bank of China (PBoC) hatte Anfang Juli erneut ihren Leitzins gesenkt und reagierte damit auf die an Fahrt verlierende heimische Volkswirtschaft. Der Einlagensatz verringere sich um 0,25 Punkte auf 3,0 Prozent. Der Ausleihungssatz fiel um 0,31 Punkte auf 6,0 Prozent.

Es war bereits der zweite Zinsschritt der PBoC in weniger als einem Monat. Erst am 7.Juni hatte die Zentralbank beide Sätze um jeweils 25 Basispunkte gesenkt. Im Vorjahr 2011 wurde der chinesische Leitzins noch drei Mal erhöht. Den überraschenden Schritt werten Beobachter als Signal für die Alarmstimmung in Peking bezüglich des Zustands der heimischen Wirtschaft.

Die Weltbank hatte ihre BIP-Prognose für China für 2012 zuletzt auf ein Plus von 8,2 Prozent reduziert und verwies dabei auf einen signifikanten Rückgang bei Investitionen und Konsum sowie eine schwache Auslandsnachfrage. Für 2013 sieht die Weltbank ein Wachstum von 8,6 Prozent.

Die Asian Development Bank (ADB) senkte ihre Wachstumsprognose für 2012 jüngst auf von 8,5 auf 8,2 Prozent. Für 2013 geht die ADB nun von einem BIP-Plus von 8,5 Prozent aus, nach zuvor 8,7 Prozent. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat ein Wachstum von 8,2 Prozent für 2012 prognostiziert.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten